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E-Bike oder Pedelec? Unterschiede bei Elektrorädern

Ohne großen Kraftaufwand schnell vorankommen – das trifft auf E-Bikes noch mehr zu als auf Pedelecs. Denn bei Elektrofahrrädern gibt es einige Unterschiede.

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Wie die Idee der heutigen Pedelecs entstand

Wer in den 90ern mit einem Elektrofahrrad unterwegs war, der galt noch als absoluter Exot. Dennoch kann dieses Jahrzehnt als Geburtsstunde des Pedelecs (Pedal Electric Cycle) in der heutigen Form bezeichnet werden, da damals das Prinzip eingeführt wurde, die Motorunterstützung abhängig von der Tretleistung zu machen. Und diese Idee wird in den modernen Pedelecs auch 2018 noch verfolgt.

Dennoch hielt die Industrie für Elektrofahrräder einen recht langen Dornröschenschlaf. Wer motorisierte Unterstützung wollte, kaufte sich Anfang der 2000er einen Roller oder gleich ein Auto. Motorisierte Fahrräder waren schlichtweg nicht in Mode. Daran waren sicherlich auch die technischen Voraussetzungen Schuld, denn leistungskräftige Akkus kamen mit der Lithium-Technik erst Mitte der 2000er auf den Markt. Gleichzeitig wich das bis dato recht klobige Design sportlicheren und leichteren Typen, die sich auch optisch sehen lassen konnten.

Pedelecs erleben einen Boom

So begann Ende des vergangenen Jahrzehnts der Elektro-Boom, der in den letzten Jahren noch einmal richtig angezogen hat. Mittlerweile sind Pedelecs nach Trekking- und Cityrädern der meistverkaufte Fahrradtyp. Viele Radfahrer sehen solche Bikes nicht mehr im grundsätzlichen Widerspruch zu ihrem aktiven und sportiven Lebensstil – das Reha-Image ist passé.

Elektronische Unterstützung in jeder erdenklichen Form findest du heute an fast allen Fahrradtypen: vom Tourenrad über Cityräder bis hin zu Mountainbikes. Diese sind mittlerweile für viele bezahlbar und können Reichweiten aufweisen, bei denen du keine Angst haben musst, mitten in einer Fahrradtour plötzlich einzig auf deine Muskelkraft angewiesen zu sein. Und wenn doch, lassen sich die Batterien in der Regel ohne großen Ausbauaufwand an einer normalen Steckdose aufladen.

Heute kein Ding mehr. Aber wer in den 90ern mit einem Elektrofahrrad unterwegs war, der galt noch als absoluter Exot. | © iStock.com/Studio4pic

Beim Pedelec mittreten, beim E-Bike nicht

Um dich in dem gewachsenen Angebot ein wenig besser zurechtzufinden, solltest du dir zunächst den Unterschied zwischen E-Bike und Pedelec klarmachen. Diese beiden Begriffe werden im Sprachgebrauch zwar oft synonym verwendet, haben aber eine unterschiedliche Bedeutung: Beim Pedelec musst du spätestens ab 6 km/h mittreten, um Unterstützung vom Elektromotor zu bekommen. Und diese hört bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h auf. Der Unterstützungsgrad kann in mehreren Stufen eingestellt werden und hängt von der Pedalkraft oder der Trittfrequenz des Fahrers ab. Möchtest du ganz auf die Motorunterstützung verzichten, kannst du sie auch ausschalten und herkömmlich Rad fahren.

Wer E-Bike sagt, meint meist Pedelec

Solche Fahrräder kannst du genauso fahren wie ein herkömmliches Bike, also ohne Führerschein, ohne Versicherungspflicht und auch ohne Helm, wenn du dich dem Risiko aussetzen möchtest. Mehr als 95 Prozent der in Deutschland derzeit verkauften Elektrofahrräder gehören in diese Klasse. Die meisten sprechen vom E-Bike, obwohl sie eigentlich das Pedelec meinen.

E-Bikes sind dagegen Kleinkrafträder, die gänzlich ohne Unterstützung der eigenen Muskelkraft auskommen und bis zu 25 km/h schnell sind. Für diese benötigst du mindestens einen Mofa-Führerschein und ein Versicherungskennzeichen, zudem besteht Helmpflicht – wie bei einem Motorroller auch. Der Marktanteil dieser Räder ist aber verschwindend gering.

S-Pedelecs werden immer beliebter

Zu den Kleinkrafträdern gehören auch die sogenannten S-Pedelecs, die zwar ebenfalls noch eine geringe Nachfrage haben, aber immer beliebter werden. Sie unterstützen dich bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Eine Fahrhilfe ohne Muskelkraft ist bis 18 km/h erlaubt. Für die S-Pedelecs musst du die gleichen Voraussetzungen wie für E-Bikes erfüllen.

Ein weiterer, entscheidender Unterschied dieser Kleinkrafträder zu normalen Pedelecs: Du darfst in Deutschland keine Radwege benutzen, sondern musst dich im Straßenverkehr bewegen.

Pedelecs kannst du genauso fahren wie ein herkömmliches Bike. | © iStock.com/houdre

Vorderradmotor, Mittelmotor oder Hinterradmotor?

Solltest du mit dem Gedanken spielen, dir auch ein Bike mit elektrischem Motor zuzulegen, unternimm zuvor auf jeden Fall eine Probefahrt, um dich mit den Fahreigenschaften vertraut zu machen. Diese unterscheiden sich vor allem dadurch, wo der Motor eingebaut ist: Ein Vorderradmotor ist meist günstiger, bietet in der Regel aber weniger Fahrkomfort als ein Mittelmotor am Tretlager, dessen Kraft über die Kette auf das Hinterrad geleitet wird. Mit dem Hinterradmotor oder dem sogenannten Heckmotor sind meist die sportlichen E-Bikes versehen.

Rücksprache mit der Versicherung halten

Zudem solltest du mit deiner Privathaftpflichtversicherung Rücksprache halten, ob sie bei einem Unfall mit einem Pedelec für den Schaden anderer Unfallbeteiligter aufkommt. Und auch für den Fall eines Diebstahls solltest du vorher geklärt haben, ob deine Hausratversicherung das Bike ersetzt oder ob du eine Zusatzversicherung benötigst.

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E-Bike-Tuning ist riskant

Ähnlich wie beim Motorroller ist es auch bei E-Bikes und Pedelecs möglich, diese zu tunen. Das ist allerdings riskant und nicht zu empfehlen. Denn das Rad wurde von seinen Sicherheitsstandards her nicht für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt. Zudem darf ein durch Speed-Tuning modifiziertes E-Bike nicht im Straßenverkehr bewegt werden.

Fahrradcomputer kann dir den Akkuzustand anzeigen

Egal, ob herkömmliches Fahrrad oder E-Bike – bei deiner Tour kann dich ein Fahrradcomputer mit Leistungs-, Navigations- und Sicherheitsfunktionen unterstützen, zum Beispiel die Edge-GPS-Fahrradcomputer von Garmin. Bei bestimmten Pedelecs kann Edge übrigens auch den Ladestand deines Akkus anzeigen. Und im Connect IQ Store gibt es entsprechende Apps für die unterschiedlichsten Bedürfnisse.

Garmin Edge Explore

21.11.2018

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