Outdoor

„Garmin Munich Pro”: Die Welle der Begeisterung

Beim Rapidsurfen reiten die Surfer*innen keine Wellen im Ozean, sondern auf Flüssen oder in künstlichen Anlagen. Der Lifestyle begeistert die Szene – und soll sich jetzt als Leistungssport verbreiten.

Teilen
0

Die Frau reitet diese Welle nicht, sie tanzt auf ihr. Von links nach rechts, hoch, runter und von vorn. Das Board wippt in der rauschenden Gischt. Für kurze Zeit scheint sie tatsächlich die Balance zu verlieren. Doch dann steht sie wieder. Janina spielt mit der Welle. Nicht umgekehrt. Damit das keiner missversteht.

Janina Zeitler ist eine der besten Surferinnen Europas. Ein Naturtalent. Erst 20 Jahre jung und doch auf der stehenden Welle kaum zu schlagen. Sie hält nicht nur die Balance, sondern macht Sprünge, windet sich in der Luft, bringt das Board scheinbar mühelos zum Schweben. Die Zuschauer*innen johlen.

Am 10. Juli wird Janina Zeitler bei der „Rapid Surf League Garmin Munich Pro 2021” das Publikum begeistern. Es ist das wichtigste Rapid Surfing Event des Jahres. Vergleichbar mit einer Europameisterschaft. Neben der Münchnerin nehmen zahlreiche weitere Top-Surfer*innen an dem Event teil. Es ist das Schausurfen der europäischen Elite. „Die Kids sind heiß, sie sind bereit und sie werden einen spektakulären Wettkampf bieten”, sagt Christian Bach.

Der Münchner organisiert die Rapid Surf League Garmin Munich Pro gemeinsam mit seinem Kollegen und Kumpel Quirin Rohleder. Das erste Mal seit einer halben Ewigkeit können die „Kids” – so nennen die beiden alle Surfer*innen, egal, ob 13 oder 41 –, wieder vor einem frenetischen Publikum über das Wasser mäandern. „Wenn in der Arena der Applaus aufbrandet, bekommt der Wettbewerb ein ganz anderes Flair”, sagt Quirin.

Die Organisatoren sind auf den Wellen zu Hause und haben ihr Hobby zur Berufung gemacht. Sie verkaufen Surfboards und organisieren Events, im vergangenen Jahr beispielsweise die sogenannte Rapid Surfari. Ein voller Erfolg. Warum Rapid Surfing so spannend ist und wie Nachwuchssportler*innen von der Sportart profitieren sollen – #BeatYesterday.org beantwortet die wichtigsten Fragen.

Surfer auf der Eisbachwelle
Organisator Christian Bach surft die Eisbachwelle 2 in München. © Simon Fitz

Was ist Rapid Surfing?

Surfen ist nicht gleich Surfen. Denn mit dem Wellenreiten auf mächtigen Ozeanwellen besitzt das Rapid Surfing nur rudimentäre Gemeinsamkeiten. Beim herkömmlichen Surfen müssen die Athlet*innen anrollende Wellen in der Bucht antizipieren, zu ihnen hin paddeln, sich positionieren und dann den perfekten Moment abpassen, um sie zu „angeln”, sie zu erwischen.

Beim Rapid Surfing wartet eine verlässliche Walze auf die Sportler*innen. Sogenannte stehende Wellen sind (fast) immer da. Sie können aufgrund natürlicher Gegebenheiten entstehen, beispielsweise in unmittelbarer Nähe von Stromschnellen in Flüssen. Ein gutes Beispiel ist der Münchner Eisbach. Seine Wasserwalzen locken ganzjährig Surfer*innen ins brausende Nass.

Mit moderner Technik lassen sich stehende Wellen auch künstlich erzeugen. Es braucht viel Wasser und noch mehr Druck, sodass der künstliche Strom über Hindernisse hinweg walzt und dabei eine Woge bildet. So wie in der Jochen Schweizer Arena, dem Austragungsort der diesjährigen Garmin Munich Pro.

Rapid Surfing und Surfen im Ozean: Die Unterschiede

  • Beim Rapid Surfing stehen die Sportler*innen meist auf etwas kürzeren und zum Teil speziell angefertigten Boards.
  • Beim Surfen auf einer stehenden Welle belasten die Wellenreiter*innen eher das hintere Bein, um sich auf der Walze zu halten. In offenen Gewässern ist das vordere Bein stärker gefordert, weil sich die Sportler*innen so in die nach vorne fließenden Wellen pressen.
  • Beim Surfen im Ozean ist die Zeit auf der Welle begrenzt. Weil die Wasserwalze irgendwann ausläuft oder vorher ein sogenannter Wipeout droht und die Athlet*innen vom Board gewaschen werden. Beim Rapid Surfen setzen sich die Aktiven ihr Limit selbst. In einem bestimmten Zeitfenster müssen sie ihre Tricks und Manöver durchführen.

Was macht die Rapid Surf League so attraktiv?

„Wir haben mit ‚Cut 2 Call‘ ein einmaliges Format, die Athlet*innen und Beobachter*innen dürfen sich auf einen super Wettkampf freuen”, sagt Christian. Das Format soll sportliche Höchstleistungen möglichst spannend für die Zuschauer*innen einrahmen.

Und so läuft der Wettbewerb: In einem Heat, einem Lauf, surfen jeweils vier Sportler oder vier Sportlerinnen. Diese absolvieren 3 Wellen à 30 Sekunden, um die Jury mit ihren Turns zu begeistern. Nach dem ersten Durchgang kommt der oder die Erstplatzierte (mit den meisten Punkten) direkt in die nächste Runde. Der oder die Letzte scheidet aus. Die Zweit- und Drittplatzierten duellieren sich anschließend um den Einzug in die nächste Runde.

„Sie sagen sich im Gespräch mit dem Pool-Moderator gegenseitig maximal drei Manöver an. Der zuvor Zweitplatzierte, der ‚Leader‘, startet und gibt seine Trickabfolge vor. Dann ist der zuvor Dritte dran, der ‚Call Challenger‘. Wer zweimal gewinnt, ist weiter. Das nennen wir Call”, so Quirin.

Ein strategisches Spektakel. Dabei ist auch die Zeit relevant. Führen die Surfer*innen die Manöver ähnlich gut aus, liegt der vorne, der schneller war. „Dass wir das Event sogar via BR-Livestream verbreiten können, ist unfassbar wichtig. Rapid Surfing ist rasant, laut, spektakulär und in diesem Format auch vor dem Bildschirm spannend”, ergänzt Christian.

Frau nimmt Welle beim Rapid Surfing
Das Rapid Surfing beschert den Aktiven einen Adrenalin-Rausch. © Water Works

Wer entscheidet beim Rapid Surfing über Sieg und Niederlage?

Beim Rapid Surfen geht es nicht vordergründig um die Geschwindigkeit, sondern um Schönheit und Spektakel. Ähnlich wie beim normalen Surfen, bei Skateboardwettkämpfen oder beim Turmspringen entscheidet der visuelle Eindruck. Den bewerten bei der Garmin Munich Pro fünf Juroren und ein Chefjuror. „Bei uns vergeben absolute Vollprofis aus der Szene die Scores. Doch auch die Zuschauer*innen in der Halle nehmen Einfluss. Wenn sie von einer Performance mitgerissen werden, macht das auch bei der Jury Eindruck”, weiß Quirin.

Die Organisatoren setzen dieses Mal noch zwei sogenannte Ghost-Jurorinnen ein. Die Frauen sollen Praxiserfahrungen sammeln, um bald ganz offiziell Punkte zu vergeben. Christian erklärt: „Geschlechtergerechtigkeit ist uns wichtig. Wir setzen schon seit unserer Gründung auf Equal Pay, auf gleiche Preisgelder. Dass wir zeitnah Jurorinnen einsetzen wollen, ist der überfällige nächste Schritt. Fürs Rapid Surfen wünschen wir uns eine offene und fortschrittliche Kultur.”

Rapid Surf League Mann beim Surfen
Um auf der stehenden Welle zu bleiben, brauchen die Surfer*innen viel Balance. © Water Works

Warum wollen die Verantwortlichen Rapid Surfing als Leistungssport etablieren?

Sport zieht in Deutschland. Und wenn ein Sport sich etabliert hat, beginnt automatisch die Entwicklung von Kultur und Lifestyle. Damit deutschlandweit mehr Jugendliche auf stehenden Wellen surfen können, ersuchen Rapid Surfer*innen die Unterstützung der Sportförderer*innen aus Wirtschaft und Politik.

Es braucht eine bessere Infrastruktur mit weiteren Anlagen. Das kostet. „Wir haben ein Regelwerk entwickelt und Wettkampf-Formate kreiert. Die Garmin Munich Pro wird zeigen, wie viel Potenzial der Sport besitzt. Wir wollen über die Begeisterung Gelder für die Entwicklung des Rapid Surfens und die Nachwuchsarbeit generieren”, hofft Quirin.

Mittlerweile sind erst eine gute Handvoll künstlicher Wellen über Deutschland gesprenkelt. Noch immer ist München das Zentrum der Rapid-Surfing-Szene, eben weil es neben dem Eisbach weitere naturgegebene und künstlich angelegte Surfspots gibt, die sich für Einsteiger*innen eignen. Die Favorit*innen bei der Garmin Munich Pro sind fast alles lokale Eigengewächse – Wellenpoet*innen wie Janina Zeitler.

„Als Münchner*innen freuen wir uns über die tolle Qualität, über die Kultur und den familiären Sportsgeist, dass Konkurrent*innen sich gegenseitig applaudieren und wertschätzen. Aber wir wollen nicht nur hier, sondern europaweit die besten Talente fördern”, sagt Christian. Er und Quirin wissen: Nur mit genügend Nachwuchs wird sich die Welle der Begeisterung weiter verbreiten.

Hinweis: Die Garmin Munich Pro kannst du am 10.07.2021 ab 12 Uhr im Livestream des Bayerischen Rundfunks auf br24sport.de verfolgen.

Warum Rapid-Surfer*innen auf Smartwatches von Garmin vertrauen

Zeit ist beim Rapid Surfen nicht nur in Wettkämpfen ein Schlüsselfaktor. Wer das Brüllen des Münchner Eisbachs hört, weiß, wie schwierig es ist, die brausende Naturgewalt zu bändigen. Im Eisbach zu surfen – das schaffen nur Fortgeschrittene. Und wie gut das gelingt, zeigt meist die Zeit. Viele ambitionierte Surfer*innen messen mit der Garmin Instinct Solar Surf, wie lange sie den Eisbach reiten. Und mehr noch: Die Smartwatches verraten, wie anstrengend der Sport ist.

Christian sagt: „30 Sekunden auf dem Board zu stehen, sich in die Welle zu pressen, Tricks zu machen, das ist eine harte Belastung. Das Herz rast. Die Beine brennen. Der Körper steht unter Stress. Mit unserer Smartwatch können wir unsere Trainings sehr genau analysieren.”

Christian und Quirin nutzen die Garmin Instinct Solar Surf beim Wellenreiten im Ozean, Rapid Surfen, Snowboarden, Splitboarding und sogar beim Wandern. „Das sind alles Dinge, die man als Rapid Surfer gerne macht. Die Instinct bietet die Funktionen dafür”, erklärt Quirin.

Was dich sonst noch vorwärts bringt

Länger Surfen mit der Instinct Solar Surf

Garmin Instinct Solar Surf
05.07.2021

EXTRA POWER DANK SOLARENERGIE. MIT SURF APP.

  • Extra Power für jede Menge Fun. Neueste Solartechnik bringt eine bislang nie dagewesene Akkulaufzeit.
  • Gezeiteninformationen für jegliche Surf Spots bekommst du direkt auf deine Uhr.
  • Dank GPS, GLONASS und Galileo weißt du immer und überall wo du dich gerade befindest.
  • Vorinstallierte Apps für Laufen, Radfahren, fast jede Standard- und Trend-Sportart sowie Outdoor-Aktivitäten.

zu Garmin.com
Weitere Themen
Meinungen

Diskutiere über diesen Artikel und schreibe den ersten Kommentar:

Jetzt mitdiskutieren
Keine Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel