Running

Mama in Bewegung – Andrea’s Baby-Lauftagebuch #4

Seit Jahren ernährt sich Profi-Läuferin Andrea vegan. Nicht nur sie stellt sich die Frage, ob eine rein pflanzliche Ernährung in der Schwangerschaft gut ist.

Teilen
0

Hey, mein Name ist Andrea. Laufen und Reisen sind meine größten Leidenschaften. Bewegung ist mein Leben! Und gesunde Ernährung meine Medizin. Vor einigen Jahren habe ich mich entschlossen, mich vegan zu ernähren. Ich bevorzuge unverarbeitete, saisonale und regionale Lebensmittel. Wie ich das in meinen Alltag integriere und ob mich in der Schwangerschaft nicht doch der Heißhunger auf Popcorn und Eis überkommen hat, erfährst du hier.

Wie kam es zur veganen Ernährung?

Ich ernähre mich seit meinem 13. Lebensjahr vegetarisch und seit Oktober 2012 vegan. Damals hatte ich beschlossen, für etwa einen Monat die vegane Ernährung zu testen und danach zu entscheiden, ob es körperlich und mental einen positiven Effekt hat und ich mich langfristig pflanzlich ernähre. Ich habe dazu im Oktober 2012 im IAT Leipzig eine Leistungsdiagnostik inklusive Blutanalyse durchgeführt. Anschließend habe ich mich 100% vegan ernährt und die Leistungsdiagnostik ein halbes Jahr später wiederholt. Das Ergebnis:

Alle meine Körperwerte sowie meine Leistungsfähigkeit waren deutlich gestiegen.

Andrea Diethers

Natürlich habe ich in dieser Zeit trainiert und eine Steigerung meiner Leistung war zu erwarten. Mit diesem Blut-Resultat konnte ich aber zumindest ausschließen, dass die rein pflanzliche Ernährung einen negativen Effekt auf mein Wohlbefinden hat.

Bis heute bin ich daher bei der veganen Ernährung geblieben. Anfänglich ist es mir am schwersten gefallen, Milch zu ersetzen, da ich sehr viel Kuhmilch getrunken habe. Mittlerweile gibt es in jedem Supermarkt so viele unterschiedliche pflanzliche Alternativen, dass es gar kein Problem ist, eine wohlschmeckende Variante zu finden. Zudem hat sich auch mein Geschmackssinn verändert: Ich schmecke sofort, wenn ich im Coffee-Shop aus Versehen einen Kuhmilch-Kaffee bekomme – der schmeckt mir gar nicht mehr.

Vegan ist doch viel zu kompliziert – oder nicht?!

Wie sieht mein tägliches Essen aus? Bunt. Ich liebe Salat, Obst und Gemüse, Nüsse, Pseudo-Getreide, wie Hirse, Buchweizen und Quinoa, und kaufe häufig frisch ein.

Hochwertige Lebensmittel machen mich richtig glücklich und halten mich fitter und gesünder als jede Medizin.

Andrea Diethers

Noch dazu mit einem guten Gewissen, dass für meine Ernährung kein Lebewesen leiden musste. Häufig werde ich gefragt, was meine Proteinquellen sind: Hauptsächlich Sojamilch und -joghurt sowie Tofu, der kross angebraten wirklich lecker schmeckt, unterschiedliche Bohnen (vor allem Kidney-Bohnen und weiße Bohnen), Linsen, Haferflocken, Nüsse und Kerne.

Ein paar empfehlenswerte Favorites

Zum Frühstück mische ich meist Natur-Sojajoghurt mit Chiasamen, Obst bzw. Gemüse (z.B. geriebener Apfel und Möhre) und viel Zimt. Mein Lieblings-Winter-Mittagessen ist Kürbissuppe und im Sommer ein knackiger Salat mit Tofu oder Gemüsebratling. Abends gibt es eine Gemüsepfanne mit saisonalem Gemüse oder einfach selbst gebackenes Körnerbrot mit veganem Aufstrich und saftiger Tomate, Gurke und Avocado mit Salz. Sich gesund vegan zu ernähren ist wirklich nicht besonders schwierig oder aufwendig.

Als Specials für Geburtstage oder ähnliche Events gibt es superleckere vegane Kuchenrezepte, die obendrein viel leichter in der Zubereitung sind, und vom Teig naschen ist unbedenklich, da keine rohen Eier enthalten sind. Ein weiteres Highlight ist vegane Mousse au Chocolat, die mein Freund bei besonderen Gelegenheiten wie Familienfesten zubereitet und die nicht nur bei mir super  ankommt.

Vor Laufwettkämpfen kann ich Porridge und Bananenbrot sehr empfehlen, das ist magenfreundlich. Gerade bei langen Trailläufen sind auch Oreo-Kekse optimal – wer mich länger kennt und mir auf Instagram folgt, weiß, dass Oreo-Kekse meine Geheimwaffe sind. Ich liebe sie. Hier mein Lieblings-Bananen-Brotrezept aus meinem Lieblings-Kochbuch von Super Good Food.

Auf Trailreisen ernähre ich mich ebenfalls am liebsten von regionalem Obst, Gemüse, Salat; Gerichte wie Pasta all`Arrabbiata gibt es nahezu überall und als Energiekick sind Nüsse, Datteln, Feigen oder Oreo-Kekse weltweit verfügbar.

Was hat sich in der Schwangerschaft geändert?

In der Schwangerschaft haben sich meine Essgewohnheiten stark verändert. Im ersten Trimester hatte ich eine Übelkeitsphase, in der ich nichts genießen konnte. Zu dieser Zeit habe ich trockenes Brot und Wasser zu mir genommen – mehr ging einfach nicht. Ganz automatisch habe ich mir aufgrund der Übelkeit das Kaffeetrinken und das Kaugummikauen abgewöhnt. Zum Glück war diese Phase nach drei Monaten urplötzlich vorbei.

Veganer Eisgenuss mit Lauffreundin Marie John vor dem Stockholm Marathon. … und auch ein Soja-Latte-Macchiato geht immer. | © Andrea Diethers

Im Anschluss hatte ich vermehrt Appetit auf vegane Pizza, veganes Ben & Jerry´s Eis (Chunky Monkey ist mein Favorit). Süßkartoffel-Pommes und süßes Popcorn lassen mein Herz momentan immer noch schneller schlagen! In Maßen genieße ich diese nicht unbedingt gesunden Nahrungsmittel sehr – so häufig ist man ja nicht schwanger! In Kombination mit gesunden Nahrungsmitteln (zum Beispiel esse ich mindestens einen Apfel pro Tag und täglich wie erwähnt knackiges Gemüse) und ausreichend Bewegung wirkt sich das sicher nicht nachteilig auf meine Gesundheit aus.

Hast du keinen Heißhunger auf Fleisch & Co.?

Viele fragen mich, ob ich Appetit auf Fleisch, Käse oder Eier habe? Gar nicht! In der Schwangerschaft wird zudem aufgrund der Risiken für das Baby dringend von Rohmilchkäse und Weichkäse (z.B. Camembert, Brie) geräuchertem bzw. rohem Fisch (z.B. Lachs, Sushi), halbgegartem Fleisch (z.B. Steak) und rohen Eiern (z.B. frische Mayonnaise, Tiramisu) abgeraten.

Rein auf mein Bauchgefühl verlasse ich mich in der Schwangerschaft sicher nicht. Mir ist die Verantwortung für das neue Wesen, das in mir wächst, bewusst. Ich lasse regelmäßig meine Blutwerte untersuchen. Da mein Bedarf gesteigert ist, nehme ich Folsäure, Eisen und Omega-3-Öl in Form von Tabletten zu mir.

Fazit

Vegane Ernährung ist einfach und sicher auch nicht nachteilig in der Schwangerschaft. Im Grunde ist Ernährung ein Puzzlespiel und man muss die richtigen Nahrungsbausteine zusammenfügen, um eine gute Balance zu haben. Mir bringt es Spaß, mich mit Ernährung auseinanderzusetzen. Ein gutes Essen tut mental und körperlich unfassbar gut und es macht einfach glücklich. Die pflanzliche Nahrungswelt ist so vielfältig, und es lohnt sich, aus Gewohnheiten auszubrechen und neue Dinge zu probieren.

In der nächsten Folge liest du, mit welchen Tricks ich trotz stattlicher Babykugel möglichst aktiv bleibe.

Super Good Food

Autor Marcus Schall stellt in seinem Buch „Super Good Food“ (Südwest Verlag) über 60 Rezepte auf Basis von frischen Lebensmitteln und Superfoods vor, alle alltagstauglich und leicht nachzukochen. Frische Smoothies, gesunde Snacks, leichte Salate oder abwechslungsreiche Hauptgerichte – Clean Eating at its best! Weitere Infos: www.supergoodfood.de.

© Marcus Schall/Südwest Verlag

Andreas Lieblings-Bananen-Brotrezept als Download

Jetzt downloaden

Garmin Forerunner 45

Garmin Forerunner45 Modelle
30.04.2019

Einfach gut gelaufen

Dein idealer Partner für ein aktiveres Leben:

  • treibe effektiv Sport und behalte deine Pulsmessung immer im Blick
  • prüfe, ob deine Body Battery bereit für das nächste Training ist
  • lade dir deinen persönlichen Trainingsplan herunter
  • hole dir Unterstützung beim Garmin Laufcoach und erreiche deine Ziele

zu Garmin.com
Weitere Themen
Meinungen

Diskutiere über diesen Artikel und schreibe den ersten Kommentar:

Jetzt mitdiskutieren
Keine Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel