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Tipps und Tricks: Fahrradfahren im Winter – yes, you can!

Dein Fahrrad muss nicht mehr im Keller überwintern. Neue Technik für Fahrrad und Kleidung machen das Fahren auch im Winter sicher und entspannt – trotz Schnee, Matsch und Eis.

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Vor zwanzig Jahren war es noch einsam als Fahrradfahrer in den Wintermonaten. Man fühlte sich als Exot und wurde auch so angesehen. Das hat sich geändert. Aus den vielen Menschen, die das Fahrrad als Verkehrsmittel, für die Fitness und das Vergnügen nutzen, hat sich ein Kern gebildet, der ganz selbstverständlich ganzjährig fährt. Die Restlichen stellen immer noch ihr Gefährt Ende Oktober in den Keller und holen es im April wieder hervor – schade für sie. Diese Radfahrer verpassen etwas, und zwar die technischen Neuheiten bei Fahrrad und Bekleidung. Beides hat Fahrradfahren im Winter auf ein ganz neues Niveau gehoben.

Ein Plus für die Sicherheit: Es wurde endlich Licht

Eine gut funktionierende Lichtanlage am Fahrrad ist immer wichtig, vor allem im Winter, wenn es spät hell und zeitig dunkel wird. Die früheren Seitenläuferdynamos versagten schnell bei Feuchtigkeit und Batterielicht war nicht erlaubt. Heute haben sich die Nabendynamos durchgesetzt, die unter allen Bedingungen funktionieren. Die LED-Lampen ermöglichen aktives Sehen, während es früher bei den Funzeln nur darum ging, selbst gesehen zu werden. Mehr zum Thema Fahrradsicherheit und Licht findest du hier.

Spikes für Fahrräder machen die Fahrt auch im Winter sicher.
Spikes verleihen den Reifen optimalen Grip auf Schnee und Eis. © iStock.com/sergeyryzhov

Stachelige Reifen: Spikes geben Grip

Ganz entscheidend für sicheres Fahrradfahren im Winter sind Spikereifen. Es gibt sie schon länger, sie sind aber kaum verbreitet – vielleicht, weil sie für Kraftfahrzeuge in Deutschland verboten sind.

Für Fahrräder ist das gesetzlich nicht ausdrücklich geregelt. Spikes sind hier „geduldet”, da man davon ausgeht, dass sie durch das geringere Gesamtgewicht die Straßen nicht beschädigen können. Das ist gut so, denn am Fahrrad sind Spikes im Winter ein Segen. Du kannst damit sogar zugefrorene Seen und Flüsse locker befahren. Vorsichtig solltest du auf glatten Steinplatten sein. Dort haben auch Spikes keinen Grip und du kommst leicht ins Rutschen. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen, mit einer, zwei oder mehreren Reihen von „Nägeln“. Einreihige Reifen sind günstiger (ab ca. 50 Euro) und leichter, aber du solltest es mit der Kurvenlage nicht übertreiben. Solltest du dir Spikereifen anschaffen, musst du diese unbedingt einfahren. Durch das Fahren auf dem normalen Radweg werden die einzelnen Spikes fest in ihre Halterungen gedrückt und fallen so im Winter, wenn du sie wirklich brauchst, nicht heraus.

Fuhrpark erweitern: ein „Winter-Fahrrad“ als Ausweichmöglichkeit

Es gibt Fahrer, die ziehen bei der ersten Androhung von Glatteis Spikereifen auf, und nehmen sie erst im Frühling wieder ab. Das empfiehlt sich vielleicht am Polarkreis, in unseren Breiten bist du damit nur monatelang mit erhöhtem Rollwiderstand und dem typischen Spike-Geräusch unterwegs. Eine gute Lösung: ein älteres und weniger wertvolles Zweitrad (Streusalz schadet!) mit Spikes bestücken und nur nehmen, wenn die Verhältnisse es verlangen.

Für das Alltagsrad sind Winterreifen ohne Spikes, die einige Hersteller anbieten, eine Alternative. Eine spezielle Gummimischung erhöht die Traktion der Winterreifen. Die Bodenhaftung wird auch besser, wenn du den Reifendruck verringerst (im Zweifelsfall bis zu dem auf dem Fahrradreifen angegebenen Minimum). In losem Schnee sind Spikereifen wirkungslos. Hier kannst du umso besser fahren, je breiter die Reifen sind und je grober das Stollenprofil ist. Die in den letzten Jahren modern gewordenen Fatbikes mit ihren über zehn Zentimeter breiten Reifen haben da ihre Vorteile. Generell ist es gut, im Winter robustere Reifen aufzuziehen, auch wenn sie schlechter abrollen. Der oft scharfkantige Streusplitt erhöht das Risiko eines Platten erheblich und niemand möchte bei Minusgraden einen Schlauch wechseln oder flicken. Hier findest du Tipps, falls du doch mal eine Panne mit dem Fahrrad hast.

Fahrradfahrer fährt mit seinem Fatbike durch den Schnee.
Wer es sich leisten kann, fährt mit dem Fatbike durch den Schnee. © iStock.com/methowtime

Winterfest anziehen: Kleidung, die trocken und warm hält

Die Kleidung soll Nässe abweisen und wärmen. Dennoch solltest du dich auch im Winter nicht zu warm anziehen, sondern nur so viel tragen, dass du zu Beginn der Fahrt noch leicht fröstelst. So vermeidest du späteres Schwitzen, denn durch die Bewegung wird dir ohnehin warm. Funktionskleidung ist hier das Stichwort. Baumwolle am Körper ist auch bei Trockenheit ungünstig, da sie durch Schweiß oder Feuchtigkeit von außen schnell klamm auf der Haut liegt. Außerdem trocknet sie langsam. Und: Funktionskleidung erfüllt ihren Zweck auch nicht mehr, wenn eine Baumwollschicht drunter ist.

Bei längeren Touren brauchst du im Winter zwingend spezielle Fahrradkleidung. Thermohosen und -unterwäsche reichen sogar für zweistellige Minusgrade. Am Oberkörper gilt das Zwiebelprinzip für Funktionskleidung, Schicht über Schicht – das hält warm und macht dich flexibel. Heikel sind Pausen in der Kälte. Bist du verschwitzt, fängst du schnell an zu frieren, sobald der Kreislauf herunterfährt. Dann hilft nur weiterfahren oder eine warme Jacke anziehen. Wegen des geringen Packmaßes und Gewichts bei guter Wärmeleistung haben sich dafür Daunenjacken bewährt.

Geheimtipp: Motorrad- oder Ski-Handschuhe

Besonders kälteempfindliche Körperstellen sind Kopf, Hände und Füße. Und wie schützt du diese? Du brauchst mindestens ein Paar Schuhe, das groß genug ist, damit die Füße samt dickeren Socken darin Platz haben. Zur Not gehen auch zwei Paar Socken übereinander. Im Schuh sollte es jedoch nicht zu eng werden, sonst kann sich kein isolierendes Luftpolster mehr bilden. Wenn das nicht reicht, kannst du im Winter Überschuhe nehmen. Auf keinen Fall darf Wasser von oben in die Schuhe eindringen können.

Handschuhe müssen natürlich winddicht und wasserdicht sein – typische Fahrradhandschuhe erreichen da ihre Grenzen. Besser sind dann Skihandschuhe. Auch im Motorradbereich gibt es zweckmäßige Produkte. Bleibt noch der Kopf. Normale Mützen unter dem Helm rutschen gern nach oben und legen die Ohren frei. Auch wenn manche das optisch nur schwer akzeptieren: Eine Kopfbedeckung mit Ohrenklappen hat klare Vorteile. Und wenn der Fahrtwind im Winter ganz eisig weht, ist eine Sturmhaube unschlagbar.

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