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Mückenstiche: 6 Tipps, die beim Outdoor-Sport helfen

Schon wieder juckt es am Bein und das große Kratzen beginnt. Warum Mückenstiche sogar gefährlich werden können - und was dich vor den Plagegeistern schützt.

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Ob Wandern, Joggen oder SUP: Im Sommer sind Outdoor-Aktivitäten beliebter als das triste Fitnessstudio. Doch nicht nur Sporttreibende genießen die warmen Temperaturen. Auch Plagegeister wie Mücken sind besonders aktiv.

Allein in Deutschland gibt es 28 verschiedene Mückenfamilien. Vier davon lauern an langen Sommerabenden und im warmen Frühherbst nur darauf, dich zu stechen. Warum Mücken überhaupt Menschenblut schätzen und wie du dich beim Sport vor ihnen schützt, verrät dieser Artikel.

Welche Mückenarten gibt es?

Neben den 24 friedlichen Mückenarten gibt es im deutschsprachigen Raum nur vier Arten, die stechen.

Eine davon ist die Stechmücke – darunter die gemeine Hausmücke (braun mit dunklen Beinen) und die verwandte Asiatische Tigermücke (gestreifte Färbung).

Kriebelmücken sind schwarz, klein und rundlich mit relativ kurzen Flügeln.

Die Bartmücke hat einen runden Rücken und lange Flügel.

Schmetterlingsmücken bilden die vierte Art der Blutsauger. Sie sind klein und hellbraun gefärbt.

Warum stechen Mücken?

Eigentlich laben sich Mücken am liebsten an Pflanzen. Ihnen schmeckt der süße Saft und Nektar am besten. Leider reichen die Mahlzeiten für die Weibchen nicht aus. Denn sie brauchen ein bestimmtes Eiweiß, mit dem sie Eier produzieren und sich fortpflanzen können. Und das finden sie, unglücklicherweise, nur im proteinreichen Blut der Menschen und Tiere.

Mit ihrem speziellen Mundwerkzeug, dem Rüssel, stechen sie durch die Haut und saugen das Blut. Eine Ausnahme bilden die Kriebelmücken: Sie gelangen an das Blut, indem sie die Haut aufreißen.

Leider bemerken Menschen die Mücke meist zu spät. Der Grund: Sobald die Mücke mit ihrem Rüssel zusticht, betäubt sie die Haut mit ihrem Speichel. Erst wenn sie wieder davonfliegt, hört die Betäubung auf und es treten lästige Symptome auf. Die Stelle ist gerötet, juckt und schwillt häufig sogar an. Manche merken die Folgen kaum, andere klagen nach einem Mückenstich sogar über Kopfschmerzen.

Mücken

Warum werden manche Menschen öfter gestochen als andere?

Niemand hat süßes Blut. Das ist ein Mythos.

Es stimmt allerdings, dass Mücken eine bestimmte Blutgruppe bevorzugen. Alle Betroffenen mit Blutgruppe 0 müssen jetzt stark sein. Denn diese Blutgruppe steht ganz oben auf dem Speiseplan. Das belegte eine japanische Studie. Ein weiteres überraschendes Ergebnis: Mücken erkennen die Blutgruppe über ein chemisches Signal auf der Haut.

Zusätzlich orientieren sich Mücken an Gerüchen. Wenn du schwitzt oder dein Schweiß länger auf der Haut bleibt, bist du bei Mücken besonders beliebt. Dafür sorgen die Bestandteile des Schweißes: Milchsäure, Harnsäure und Ammoniak. Allerdings ist der Geruch von Mensch zu Mensch unterschiedlich, sodass manche leider anfälliger für Mückenstiche sind.

Auch eine hohe Körpertemperatur zieht Mücken an. Schwangere und Mehrgewichtige sind daher häufiger von Stichen betroffen. Und, besonders wichtig: Da durch Sport Körperwärme entsteht, sind auch Sporttreibende ein attraktives Ziel für die Plagegeister.

© iStock.com/Nataba

Welche Krankheiten werden von Mücken übertragen?

Obwohl die Schwellung nach einem Stich meist rasch wieder verschwindet, können im schlimmsten Fall weitere Symptome auftreten. Denn Mücken übertragen bisweilen Krankheiten.

Der Hintergrund: Durch den globalen Handel sowie die steigende Anzahl an Fernreisen haben sich Mücken aus Übersee in Europa verbreitet. Auch die steigenden Temperaturen begünstigen diese Entwicklung. Eine Spezies, die profitiert, ist die Asiatische Tigermücke. Sie kann tropische Viren wie Zika, Dengue-Fieber oder Malaria übertragen.

Trotzdem gehen Expertinnen und Experten von einer geringen Gefährdung im deutschsprachigen Raum aus. Tigermücken übertragen die Viren nur, wenn sie selbst infiziert sind. Das bedeutet, wenn sie vorher an einer Person mit dem Virus gesaugt haben. Da in Deutschland, Österreich und in der Schweiz nur wenige Menschen an den genannten Krankheiten leiden, ist das Übertragungsrisiko sehr gering.

Dennoch beobachten Forschende das Thema permanent. Denn in Südeuropa sind bereits einige Krankheitsfälle aufgetreten.

© iStock.com/alexander ruiz

6 Tipps, die dich vor Mückenstichen beim Sport schützen

1. Wähle die richtige Kleidung

Dunkle Kleidung zieht Mücken besonders an. Wähle deshalb am besten helle Sportsachen aus, denn sie lässt die Mücken abblitzen. Außerdem solltest du darauf achten, dass du lange Klamotten trägst. Lange Hosen und Shirts sowie geschlossene Schuhe bewahren dich vor den lästigen Stichen.

Das bedeutet nicht, dass du zum Sport dicke Stoffhosen oder Sweatshirts tragen musst. Ob beim Laufen, Radfahren oder Walken – weite und luftige Funktionskleidung ist ideal.

2. Dusche dich vor und nach dem Training

Beim Sport schwitzt du sowieso – warum vorher duschen? Das hat einen Grund: Vor allem Körpergerüche ziehen Mücken magisch an.

Wenn du an einem warmen Sommertag den ganzen Tag unterwegs warst und geschwitzt hast, hilft es, wenn du dich vor deiner abendlichen Laufrunde kurz abduschst. Ansonsten intensiviert der Sport deinen Schweißgeruch und die Mücken stürzen sich sofort auf dich.

3. Schrecke sie mit den richtigen Düften ab

Umweltfreundlicher als die Doppeldusche sind abschreckende Düfte. Zitronengras ist der Star unter den Pflanzen, die gegen Mücken helfen sollen. Das daraus gewonnene Öl, auch Citronella-Öl genannt, kannst du in Drogerien, Apotheken, Reformhäusern oder online kaufen. Gib ein paar Tropfen auf deine Haut und reibe dich ein. Das Öl kann Mücken bis zu eineinhalb Stunden abwehren.

Weitere natürliche Düfte, mit denen du dich einreiben kannst:

  • Lavendel
  • Eukalyptus
  • Katzenminze
  • Thymian

Machst du in deinem Garten oder auf dem Balkon Sport, kannst du die Kräuter ganz einfach drum herum anbauen. Auch der Duft von Tomatenpflanzen schreckt Mücken ab.

4. Vermeide Sport am Abend

Mücken sind nachtaktiv und verstecken sich an kühlen, feuchten Orten. Deshalb kommen sie an warmen Tagen erst abends wieder aus ihren Nestern und bringen Hunger mit. Plane deine Trainingseinheiten daher lieber am Morgen ein. Sind die Temperaturen erträglich, kannst du auch mittags oder nachmittags eine Einheit einlegen.

5. Verzichte auf Sport in Wäldern oder an stehenden Gewässern

Wähle deine Lauf- oder Radstrecke so, dass du feuchte Gebiete meidest. Denn Stechmücken lieben nasse und windstille Orte. Stehende Gewässer und Sumpfwälder sollten in den Abendstunden also nicht auf deiner Route liegen.

6. Wenn es unbedingt sein muss: Mückenabwehrsprays

Düfte und Hausmittel helfen nicht? Dann kannst du zu Mückenabwehrsprays mit künstlichen Wirkstoffen greifen. Die chemische Substanz Diethyltoluamid (DEET) wirkt nach heutigem Wissensstand am besten. Der Wirkstoff kann bei hochkonzentrierter Nutzung jedoch Allergien auslösen und im schlimmsten Fall sogar zu Leberwertveränderungen und Störungen des Nervensystems führen. Schwangere, stillende Mütter und Kinder unter drei Jahren sollten auf Sprays verzichten.

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