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André „Dré“ Voigt: Vorschlafen für die Nachtschicht

Die Basketball-Liga NBA elektrisiert das Publikum. Andre „Dré“ Voigt begleitet die Spiele als Kommentator, meistens nachts. Im #BeatYesterday-Podcast spricht er über Schlafentzug und Regeneration.

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André „Dré” Voigt ist in der Basketballszene durch das 2003 von ihm gegründete Basketballmagazin „Five” bekannt geworden. Heute gilt er als größter Kenner der deutschen BBL und der US-amerikanischen Profiliga NBA. Längst bereichert er die Basketball-Community durch seine Expertisen als Co-Kommentator beim Streamingdienst DAZN und in seinem eigenen Podcast „Got Nexxt”.

Im #BeatYesterday-Podcast berichtet Dré von der NBA und seinen speziellen Strategien während der Nachtarbeit. Der Familienvater, der gern als Lehrer unterrichtet hätte, schwört auf das Nickerchen in der Bahn vor seinen Übertragungen. Zu Hause schaltet Dré beim Zocken mit Kumpels ab. Im Podcast verrät er, welcher NBA-Star Millionen für seine Fitness ausgibt und wie er sich während der Spiele wach hält.

André Voigt wurde 1973 in Wolfsburg geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei Volkswagen. Über den Schulsport kam er zum Basketball, wo es der 1,97-Meter-Hüne bis in das Aufgebot des Zweitligisten MTV Wolfenbüttel schaffte. Seit 20 Jahren arbeitet er als Journalist und gehört seit 2016 zu den Kommentator*innen des Streamingdienstes DAZN.

André „Dré“ Voigt
© André Voigt

#BeatYesterday.org: Du arbeitest oft, wenn andere schlafen, kommentierst nachts NBA-Basketball. Wie regenerierst Du nach einem anstrengenden Arbeitstag?

André „Dré“ Voigt: Das ist schwierig. Es gibt bei mir ganz unterschiedliche Arbeitstage. Vergangenen Freitag hatten wir unsere Liveshow, die gerade erst gestartet ist. Wir bereiteten von morgens bis abends unsere Sendung vor, weil die Abläufe noch keine Routine haben. Zwischendurch nahm ich einen Podcast auf. Um 21.30 Uhr war ich im wahrsten Sinne des Wortes durch. Da kam ich zu meiner Frau und meiner kleinen Tochter, die beide schon schliefen. Dann zocke ich gelegentlich zum Abschalten an der Konsole.

#BeatYesterday.org: Und wie sieht es vor der Nachtarbeit aus?

Dré: Ich muss vorschlafen, wenn nachts etwas gehen soll. Die ersten Jahre reichten zwei, drei Kaffee unmittelbar vor der Sendung. Das klappt nicht mehr so gut.

Dieses Jahr genoss ich den Luxus, dass ich bis zu den Play-offs viele Spiele kommentieren durfte, die zu humanen Zeiten begannen. Am Wochenende um 22 Uhr. Die Spiele um 3 Uhr morgens sind dagegen die Einsätze, die dich am meisten kaputtmachen, die sind brutal. Wenn es erst um 4 Uhr anfängt, gehe ich im Zweifel früh ins Bett und stehe dann zur Sendung auf.

#BeatYesterday.org: Du bist NBA-Experte, Social-Media-Influencer und TV-Kommentator, aber auch verantwortungsvoller Familienvater. Wie schaffst du es, das alles zu vereinbaren?

Dré: Es kommt vor, dass ich am Tag nach einer Nachtschicht die Kleine aus der Kita holen muss. Wenn ich ab 3 Uhr kommentiert habe, schaffe ich erst den Zug um 6.55 Uhr von München nach Hause in den Norden. Ich schlafe dann während der Fahrt, was wenig erholsam ist. Besonders wenn morgens die Pendler*innen einsteigen. Ich komme mittags ziemlich zerstört an und habe noch eine Stunde, ehe meine Tochter wieder bei uns ist. Dann muss und möchte ich bei 100 Prozent sein. Das sind Tage, die zehren. Die schleppe ich danach noch einige Zeit mit mir rum.

#BeatYesterday.org: Welche Rolle spielt das Alter? Du bist mittlerweile 48.

Dré: Viele Faktoren kommen zusammen. Das Alter, weniger Sport, die Ernährung ist auch nicht mehr ganz so optimal. Neulich habe ich kommentiert und kam übermüdet nach Hause. Abends brachte ich die Kleine ins Bett, weil meine Frau in der Klinik war. Ich erzählte meiner Tochter eigentlich eine Gute-Nacht-Geschichte über einen Maulwurf, redete dann aber auf einmal über Frank Kaminsky, einen Basketballspieler der Phoenix Suns.

#BeatYesterday.org: Welche Strategien hast du gegen die aufbegehrende Müdigkeit entwickelt?

Dré: Ich werde während der Übertragungen selten müde. Vorher hole ich mir einen
doppelten Cappuccino, in der Halbzeit oft noch einen. Das ist kontraproduktiv, weil ich danach nicht einschlafen kann. Aber in dem Moment denke ich, dass ich das brauche. Was mir besonders hilft: Wir sprechen im Kommentator*innen-Team viel während der Spiele, das belebt uns gegenseitig. Hut ab, vor denen, die nachts alleine kommentieren müssen. Die Leute, die diese Spiele gucken, wollen Energie. Die Fans schauen es, weil sie total Bock drauf haben. Ich bin zwar gegen Schreihälse am Mikrofon, aber die Energie muss immer rüberkommen. Das habe ich mir auch in meinen Notizblock geschrieben. Du kannst in der Analyse falschliegen, aber wenn du die Energie nicht bringst, merken es die Leute sofort.

#BeatYesterday.org: Hast du einen bestimmten Tagesrhythmus oder Rituale, damit du zum Übertragungsbeginn fit bist?

Dré: Wenn ich alleine wäre, hätte ich einen festeren Rhythmus. Im ersten Jahr bei DAZN war das so. Dann kam unsere Tochter zur Welt. Jetzt fängt mein Tag um 7.15 Uhr an. Ich wecke die Kleine, bringe sie zur Kita gleich gegenüber. Wenn ich zu DAZN muss, heißt es danach: Taschen packen. Dann geht es los. Im Zug arbeite ich, je nachdem, was ansteht. Wenn ich zwischen 18 und 20 Uhr in München bin, schlafe ich ein wenig vor. Manchmal auch schon im Zug eine Stunde.

#BeatYesterday.org: Du weißt gut, wie mürbe das Reisen macht. Die NBA-Saison ist lang, geht über 82 Spiele. Da sind viele lange Reisen dabei, von West- zur Ostküste. Wie halten sich die Basketballspieler während der Saison fit?

Dré: Viele Teams bleiben bei Reisen in ihrer eigenen Zeitzone. Sie stellen die Uhren nicht um. Training findet in der NBA selten statt. Aber Schlaf ist immer wichtiger für die Teams. Sie haben eigene Schlaf-Coaches. Die helfen den Spielern, damit sie in der knappen Zeit entspannen und regenerieren können. LeBron James, der Superstar der Los Angeles Lakers, sagt: „Availability is the best ability.“ Er muss spielfähig sein. Jedes Jahr investiert er um die zwei Millionen Dollar allein in seinen Körper. Er hat seinen eigenen Koch. Das ist eine Wissenschaft für sich.

Das vollständige Interview mit Dré Voigt hörst du exklusiv im #BeatYesterday-Podcast. Dort berichtet der Basketball-Experte über eine Waschbärenjagd in den USA und seinen Ärger mit Rechtsextremen bei einem Spiel der Fußball-Nationalmannschaft. Außerdem bespricht er mit Kevin und Sebastian, welche Möglichkeiten die digitale Berichterstattung bietet.

Der BeatYesterday-Podcast

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