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„Chef, mach mich fit!“ - die betriebliche Gesundheitsvorsorge boomt

Firmen ermöglichen ihren Mitarbeitern vermehrt Sportangebote. Die MOVE IT-Challenge macht sogar ein Schritt-Battle draus: Firmen vs. BBL-Team s.Oliver Würzburg.

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Jeder, der schon mal für längere Zeit in einem Büro gearbeitet hat, kennt das: Der Rücken zwickt, die Finger werden taub und die Füße schlafen ein. Zum Glück gibt es Gratiskaffee in der Küche, sonst würde man sich kaum vom Schreibtisch wegbewegen. Physiotherapeuten und Krankengymnasten schlagen derweil die Hände über dem Kopf zusammen und versuchen vermehrt, Arbeitnehmer und Führungskräfte zu sensibilisieren: Bewegt euch mehr! Investiert in orthopädisch wertvolle Stühle und höhenverstellbare Schreibtische! Fahrt mit dem Rad ins Büro! Was lange Zeit so mahnend und für viele auch lästig daherkam, scheint nun endlich in den Chefetagen angekommen zu sein: betriebliche Gesundheitsvorsorge – oder auch betriebliches Gesundheitsmanagement (kurz BGM) – klingt nicht mehr sperrig, altbacken und grau, sondern ist plötzlich hip und cool geworden.

Was ist passiert?

Der demografische Wandel macht es deutlich: Unsere Gesellschaft wird immer älter und damit auch anfälliger für Krankheiten. Anhaltende Hygge- oder Achtsamkeitstrends kommen also nicht von ungefähr, sondern drücken ein Zeitgeistgefühl aus. Ebenso der Ruf nach mehr Quality-Time für eine gute Work-Life-Balance: „Entschleunige deinen Alltag, mach mal mehr Sport, nutze mehr Zeit für dich“, lautet das Motto. Das übrigens nicht nur in der Freizeit, sondern auch während der Arbeitszeit gelten kann!

Fit werden mit der „MOVE-IT-Challenge“

Gesunde Gerichte in den Kantinen, vergünstigte Mitgliedschaften in Fitness-Studios oder Masseure, die in Firmen kommen, sind nur ein paar Beispiele, die Mitarbeitern zu einem gesünderen Lebensstil verhelfen sollen. Die MOVE-IT-Challenge, die bald in Franken startet, ist jedoch ein besonders tolles Beispiel dafür, wie abwechslungsreich und spaßgeladen die Möglichkeiten in Sachen betrieblicher Gesundheitsvorsorge sein können: Während der Schritt-Challenge gehen Firmen und Angestellte das Thema gemeinsam an und messen sich mit ausgewählten Spielern des Basketballteams s.Oliver Würzburg. Allerdings nicht unter dem Korb, sondern im Alltag. Die Idee: Sechs Spieler des Teams tragen vom 5. bis 16. März einen Garmin-Fitnesstracker ums Handgelenk, der rund um die Uhr die Schritte der Basketballer zählt. Die Sportler treten mit 24 Firmenteams aus der Region in Wettstreit, darunter etwa Garmin, s.Oliver, AWO oder Main-Post. Alle antretenden Firmenmitglieder sind ebenfalls mit Schrittzählern ausgestattet. Wer am Ende die meisten Schritte zurückgelegt hat, gewinnt die Challenge.

Wann hat man schon mal die Gelegenheit, echte Leistungssportler in einem Wettbewerb hinter sich zu lassen? | © s.Oliver Würzburg

„Die Jungs sind mega motiviert!“

Wer glaubt, dass Profi-Basketballer nach dem Training nur faul auf dem Sofa herumlümmeln und Playstation zocken, der ist zumindest beim Würzburger Basketballteam auf der falschen Fährte. Pressesprecher Steffen Wienhold: „Die Jungs haben täglich zwei Trainingseinheiten, von 10-12 und von 17-20 Uhr. Je nach Intensität werden dort natürlich schon eine Menge Schritte zurückgelegt.“ Auf etwa 10.000 bis 15.000 Schritte kommen die Spieler damit pro Tag. Doch das reicht ihnen nicht. „Unsere sechs Spieler die mitmachen sind mega motiviert und wollen unbedingt gewinnen!“, erzählt Wienhold und verrät: „Einige der Spieler kommen sogar zu Fuß zum Training, damit sie noch mehr Schritte sammeln. Die werden sich bestimmt nicht auf die faule Haut legen.“

Am 12.3. tragen die ausgewählten Spieler Würzburgs die Tracker sogar am Fußgelenk, wenn es im Heimspiel gegen die Gießen 46ers geht. Eine Schritterfassung von den Profis gab es bisher noch bei keinem Basektballspiel der Bundesliga! Und Teamkapitän Krešimir Lončar verknüpft die Challenge gleich mit seinem Sportmanagement-Studium – die Ergebnisse der Challenge sollen im Anschluss in einer Hausarbeit analysiert und verwertet werden.

Einige der Spieler kommen sogar zu Fuß zum Training, damit sie noch mehr Schritte sammeln. Die werden sich bestimmt nicht auf die faule Haut legen.

Steffen Wienhold, Pressesprecher s.Oliver Würzburg

10.000 – mehr als nur eine magische Zahl

Für s.Oliver Würzburg gilt es, die Schmach aus dem vergangenen Jahr vergessen zu machen. Damals landete das Team bei der „MOVE-IT-Challenge“ auf dem 14. und damit letzten Platz – wobei man einräumen muss, dass letztes Jahr nur die Schritte während des Trainings gezählt haben. Dieses Jahr zählt jeder Schritt, den die Profis machen.

Auch wenn man sich nicht mit den anderen 23 Firmen-Teams unter dem Korb zum Showdown trifft, ist der Ehrgeiz unter den mal mehr mal weniger sportlichen Arbeitnehmern aus der Provinz ungemein hoch. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, echte Leistungssportler in einem Wettbewerb hinter sich zu lassen? Im vergangenen Jahr waren bereits 13 Teams am Start, die insgesamt annähernd 60 Millionen Schritte und 42.000 Kilometer gemeinsam zurücklegten. Das entspricht knapp drei Mal der Strecke Alaska-Feuerland, wenn man mit dem Flugzeug hin- und herfliegt. Bei all den Zahlen gilt es aber vor allem mindestens eine täglich zu knacken: die 10.000. Das ist die Messlatte und Anzahl der Schritte, die die ambitionierten Self-Tracker jeden Tag bewältigen wollen – und die für einen gesunden Lebensstil allgemein empfohlen werden.

Fitness boomt: So viele Mitglieder wie noch nie

Mehr Bewegung im Alltag ist wichtig – wissen tut das vermutlich jeder. Mehr Schritte in seinen Tagesablauf zu integrieren, ist dafür schon mal ein guter Vorsatz. Oder gleich den „Druck” erhöhen und direkt einen Fitnessstudiovertrag abschließen? Das ist jedenfalls der Trend: Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheitsanlagen (DSSV) hat ermittelt, dass die Fitnessbranche 2016 erstmals mehr als zehn Millionen Mitglieder verbuchen konnte. Laut „Ärzte Zeitung“ gelten das Betriebliche Gesundheitsmanagement und die – durch das Präventionsgesetz beflügelte und von den Kassen bezuschusste – Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) als Top-Trends der Branche. „Es spricht vieles dafür, dass auch die Zahl der kleinen und mittleren Unternehmen, die ein Betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen integrieren möchten, 2018 ansteigt“, heißt es in der Prognose. Viele Unternehmen wissen, dass ihre Mitarbeiter eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Unternehmenserfolg sind und investieren in das Thema „Gesundheit“.

Wenn wir Gesundheitsförderung dahin bringen, wo Menschen ihren Alltag verbringen – in Schulen, Kitas und Betriebe – erreichen wir mit unseren Gesundheitsangeboten auch diejenigen, die nicht von selbst den Weg zu uns finden.

Michaela Hombrecher, Techniker Krankenkasse

Digitalisierung bedeutet andere Belastungen

Neue Arbeitswelten bedeuten auch neue gesundheitliche Belastungen. In vielen Betrieben ist man sich einig, dass Digitalisierung die Arbeitsprozesse und Strukturen langfristig verändern wird und dass Beschäftigten mehr Flexibilität abverlangt wird. Michaela Hombrecher von der Unternehmenskommunikation bei der Techniker Krankenkasse sagt: „Wir unterstützen Unternehmen dabei, Arbeitsorganisation und -prozesse gesund zu gestalten. Wenn wir Gesundheitsförderung dahin bringen, wo Menschen ihren Alltag verbringen – in Schulen, Kitas und Betriebe – erreichen wir mit unseren Gesundheitsangeboten auch diejenigen, die nicht von selbst den Weg zu uns finden. Und wir haben dort die Chance, gezielt gegen arbeitsbezogene Belastungen anzugehen und Gesundheitsressourcen der Beschäftigten zu fördern.“

Du musst nicht darauf warten, bis dein Chef in Sachen BGM aktiv wird. Du kannst auch proaktiv auf ihn zugehen! | © s.Oliver Würzburg

Was kannst du tun, damit auch dein Chef dich fit macht?

Du musst nicht darauf warten, bis dein Chef in Sachen BGM aktiv wird. Du kannst auch proaktiv auf ihn zugehen oder – falls du in einer großen Firma beschäftigt bist – das Thema über den Betriebsrat auf die Tagesordnung bringen. „Wenn sich ein Unternehmen dazu entscheidet, seine Arbeitnehmer von BGM-Maßnahmen profitieren zu lassen, dann findet meist zuerst eine Befragung der Mitarbeiter statt, um zu sehen, wo die Interessenschwerpunkte liegen,“ sagt Sabrina Haase, Gesundheits- und Motivationsexpertin des Fitness and Health Managementdienstleisters DynaMe. „Im Anschluss entwickeln Firmen wie wir dann je nach Budget und Arbeitnehmerwünschen passende Gesundheitskonzepte für das Unternehmen und helfen dabei, sie zu realisieren.“

Du lebst in Bayern? Dann MOVE IT!

Auch wenn deine Kollegen und du dieses Jahr nicht mehr an der MOVE-IT-Challenge teilnehmen könnt, kannst du euren Start für nächstes Jahr jetzt schon mal vorbereiten. Am besten du gewinnst zunächst ein paar deiner Kollegen für dein Vorhaben. Mit einem motivierten Team im Rücken erzählst du deinem Chef dann von der Challenge und schickst im Anschluss den Link zur Website: www.moveit-challenge.de. Seine Aufgabe ist es am Ende, sich mit dem MOVE-IT-Team in Verbindung zu setzen (moveit@soliver-wuerzburg.de) und die Firma anzumelden. Wir drücken die Daumen!

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