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Selbstbewusstsein stärken: 10 Tipps, die sofort helfen

Hat dich dein Selbstbewusstsein schon mal im entscheidenden Moment im Stich gelassen? Das ist jetzt vorbei! Zehn Tipps, die dich sofort selbstsicherer machen.

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„Du brauchst mehr Selbstbewusstsein.“

Diesen Satz hast du bestimmt auch schon mal gehört, und wenn nicht, darfst du dich glücklich schätzen.

Ein gutes Beispiel, warum Selbstbewusstsein so wichtig ist, kennst du vielleicht aus der Schule. Achte Klasse, in Deutsch musst du ein Gedicht aufsagen. Irgendwas von Goethe, Fontane oder Hesse.

Du kennst deinen Redebeitrag in und auswendig. Hast ihn vor dem Spiegel geprobt. Mein Gott, wie gut du die Reime betonen kannst, so richtig professionell.

Und dann vor der Klasse sammelt sich Speichel in deinem Mund. Die Zunge verknotet sich. Dieser Druck. Diese Angst dich zu blamieren. „Ich kann das doch gar nicht.“ Die Wörter stolpern nun aus deinem Mund.

Zum Glück bleibt das Aufsagen von Gedichten in der Schule. Allerdings hören Drucksituationen im Leben nicht auf. Und immer ist es ärgerlich, wenn du etwas eigentlich kannst, es aber dann aufgrund von fehlendem Selbstbewusstsein nicht zeigen kannst. Dieser Beitrag hilft dir dabei, das zu ändern.

Was versteht man unter Selbstbewusstsein?

Das Selbstbewusstsein basiert auf zwei Säulen. Während das Selbstvertrauen für das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten steht, beschreibt das Selbstwertgefühl die Wertschätzung, die du dir selbst entgegenbringst.

Du weißt, wie du auf andere Menschen wirkst? Du kennst deine eigenen Bedürfnisse und Ziele? Du hast Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten, Stärken und Entscheidungen? Dann bist du selbstbewusst.

Spielst du deine eigenen Erfolge meist herunter und stellst deine Fähigkeiten infrage, indem du andere oder das Glück dafür verantwortlich machst, mangelt es dir wahrscheinlich an Selbstbewusstsein. Möglicherweise leidest du sogar unter dem Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt. Bei diesem psychologischen Phänomen glauben Betroffene, dass sie ihr Umfeld betrügen. Sie können Erfolge wie eine bestandene Prüfung oder ein erfolgreiches Projekt nicht ihren eigenen Fähigkeiten zuschreiben. Sie leiden dadurch unter der ständigen Angst als Hochstaplerin oder Hochstapler aufzufliegen.

© iStock.com/lorenzoantonucci

Wann entwickelt man Selbstbewusstsein?

Laut einer Langzeitstudie von Ruth Yasemin Erol und Ulrich Orth vom Institut für Psychologie an der Universität Bern wird der Grundstein für das Selbstbewusstsein in der Kindheit gelegt. Für ihre Studie analysierten sie Daten von etwa 165.000 Menschen im Alter von vier bis 94 Jahren aus.

Die Studie zeigt, dass das Selbstvertrauen von der Kindheit bis hin zur Pubertät zunimmt und zwischen dem elften und dem 17. Lebensjahr stagniert. Ab dem 18. Lebensjahr erlebt das Selbstbewusstsein wieder einen starken Anstieg. Nach dem 30. Lebensjahr verlangsamt sich dieses Wachstum, während es ab dem 50. Lebensjahr stagniert. Ein Rückgang tritt durchschnittlich ab einem Lebensalter von 70 Jahren auf.

Laut der Studie haben wir also im Alter von 50 bis 70 Jahren das größte Selbstbewusstsein. In dieser Altersspanne haben wir durch zahlreiche Erfahrungen gelernt, wer wir sind, was wir können und was wir brauchen.

Selbstbewusstsein kannst du trainieren

Die gute Nachricht vorab: Ein geringes Selbstbewusstsein ist nicht angeboren. Und du musst auch nicht auf deinen 50. Geburtstag warten. Du kannst es stärken, indem du jeden Tag daran arbeitest. Je öfter du übst, desto routinierter wirst du. Natürlich ist es anfangs nicht leicht, gegen die Zweifel anzukommen, doch du wirst belohnt. Denn irgendwann werden die selbstbewussten Handlungsweisen für dich selbstverständlich. Es wird dir leichter fallen, deinen Wert zu bestimmen, für deine Wünsche einzustehen und dich abzugrenzen. Du wirst selbstbewusster auftreten. Mit den folgenden Tipps kannst du dein Selbstvertrauen aufbauen.

Die 10 einfachsten Tipps für mehr Selbstbewusstsein

Tipp 1: Skizzier dich

Keine Sorge, zeichnen musst du nicht, aber einen Stift kannst du durchaus gebrauchen. Bevor du an deinem Selbstbewusstsein arbeiten kannst, solltest du dir einen Überblick verschaffen. Mache dir bewusst, wo du und dein Selbstbewusstsein stehen. Dazu legst du eine Liste an, auf der du notierst, was du an dir schätzt und was du nicht so magst. Bitte danach deine nahestehenden Mitmenschen um eine Einschätzung. Nach der Gegenüberstellung wirst du feststellen, dass andere dich anders – in aller Regel besser – beurteilen als du selbst. Nimm die Aussagen ernst und als Anstoß für mehr Selbstbewusstsein.

Tipp 2: Verzeih dir Fehler

Wenn ein selbstbewusster Kollege einen Fehler macht oder eine falsche Entscheidung trifft, kann er diesen für gewöhnlich schnell verarbeiten. Dir selbst hingegen wirfst du ein Scheitern noch lange vor, obwohl die gleiche Nachsicht angebracht wäre. Um Selbstvertrauen aufzubauen, solltest du akzeptieren, dass Fehler nicht nur ganz normal sind, sondern wesentlich zu einer erfolgreichen Weiterentwicklung dazugehören. Ein sehr schöner Satz in diesem Sinne: „Auch auf die Schnauze fallen ist eine Vorwärtsbewegung.“

Tipp 3: Lern Nein zu sagen

Wer unsicher ist, traut sich oft nicht, Nein zu sagen. Grund dafür ist die Angst vor Ablehnung. Das Problem: Wenn du als Ja-Sagerin oder Ja-Sager giltst, nutzen das andere möglicherweise aus. Wer bestimmt und höflich Nein sagen kann, erntet dagegen Respekt. Um häufiger einen Gefallen auszuschlagen, hilft es, wenn du dich fragst, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn du Nein sagst. Wäre das verschmerzbar?

Tipp 4: Lach über dich selbst

Du hast dich in eine peinliche Situation gebracht? Statt dich darüber zu ärgern, versuche es mit Humor oder Selbstironie. Eine entspannte Einstellung zu dir selbst reduziert Ängste und wird dein Selbstbewusstsein stärken.

Junges Paar macht ein albernes Selfie beim Campen
© iStock.com/lorenzoantonucci

Tipp 5: Nimm es nicht persönlich

Ein missverständlicher Kommentar oder ein unüberlegter Witz kann jedem oder jeder mal herausrutschen. Betrachte das mit Nachsicht und nimm es nicht persönlich, statt solche Situationen an deinem Selbstbild kratzen zu lassen. Bleib aber offen für ehrliches Feedback: Ein Hinweis von Freundinnen und Freunden kann immer ein Anstoß zum Besserwerden sein.

Tipp 6: Lass dir Komplimente machen

Deine Chefin oder dein Chef lobt dich? Dann hinterfrage nicht, ob es wirklich ernst gemeint war. Nimm das Kompliment an und freue dich darüber. Als Balsam für die Seele kann es dich selbstbewusster machen.

Alternativ kannst du dir auch selbst ein Kompliment machen. Du denkst, Eigenlob stinkt? Im Gegenteil. Dieser alte Glaubenssatz ist längst überholt. Schreibe dir Komplimente oder positives Feedback, das du von anderen bekommen hast auf kleine Zettel und sammle sie in einem Behälter. So kannst du in unsicheren Momenten einen Zettel ziehen und daraus Kraft schöpfen.

Tipp 7: Sag, was du willst

Wenn dich etwas stört, ändert es sich nicht, indem du nichts tust. Wenn du lernst, deine Wünsche zu äußern, wird sich in jedem Fall eine Verbesserung einstellen. Entweder, weil dein Impuls von anderen aufgenommen wird. Oder weil du dir zumindest Luft gemacht hast. Zudem gewinnst du an Respekt, da du für deine Meinung einstehst.

Tipp 8: Tu, was getan werden muss

Wenn du ein Ziel hast, solltest du es durchziehen. Das macht dich definitiv glücklicher als Ausreden, die dich kurzfristig vor Anstrengungen bewahren. Wenn du dir beispielsweise vorgenommen hast, dreimal in der Woche zu joggen, tu es. Das Gefühl, dir anschließend auf die Schulter klopfen zu können, stärkt dein Selbstbewusstsein deutlich.

Tipp 9: Lass deinen Körper sprechen

Mit deiner Körpersprache beeinflusst du, wie andere dich wahrnehmen. Achte zwischendurch immer mal wieder auf deine Gestik und Mimik. Dein Gegenüber registriert deine Ausstrahlung ebenso: Ein ruhiger Auftritt signalisiert ihm Selbstsicherheit. Die anerkennende Reaktion des Gegenübers stärkt im Umkehrschluss wiederum dein Selbstbewusstsein.

Tipp 10: Lass Menschen an dich heran

Freundinnen, Freunde und Familie können dir helfen, dein Selbstbewusstsein zu stärken. Wer sich auf einen emotionalen Rückhalt verlassen kann, geht gelassener mit sich und den Handlungen anderer um. Wer anderen wiederum eine Schulter bietet, schöpft daraus Selbstsicherheit. Vielleicht der wichtigste Satz: Vertrauen in andere fördert das Vertrauen in dich selbst.

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