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Eisklettern lernen: 3 Locations für die frostige Challenge

Beim Eisklettern wird der gefrorene Wasserfall zur glitzernden Abenteuerroute. Hast du Lust, dich auf ungewöhnliche, frostige Pfade zu begeben? Wir zeigen dir drei Top-Locations.

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Mach die ersten Schritte im Eis mit einem erfahrenen Eiskletterer

Ein zu Eis erstarrter Wasserfall mutet wie ein faszinierendes Stillleben an. Der gefrorene Fluss ist aber nicht nur schön anzusehen, sondern kann genauso wie Felswände erklommen werden. Ein ideales Abenteuer für kletterfreudige Wintersportler, die die körperliche Herausforderung suchen. Wenn du noch keine Erfahrung im Eisklettern hast, solltest du die Kunst des Extremsports erst einmal in einem Anfängerkurs lernen.

Auch für mich ist es immer wieder eine Herausforderung, eine anspruchsvolle Eislinie, meist an Eiszapfen oder Eisglasuren, zu beurteilen.

Hansjörg Auer, Profibergsteiger und Eiskletter-Experte

Beim Eisklettern musst du die Eisqualität beurteilen, die Stabilität und wie du dich richtig absicherst. Auch die Außentemperaturen gilt es stets im Blick zu haben. Ist es zu warm, brechen Eisstücke ab. Zu kalt sollte es aber auch nicht sein, dann ist das Eis spröde. Ideal sind laut Auer Temperaturen zwischen -8 und 0 Grad. „Auch für mich ist es immer wieder eine Herausforderung, eine anspruchsvolle Eislinie, meist an Eiszapfen oder Eisglasuren, zu beurteilen. Im Zweifel lieber auf Nummer Sicher gehen und nicht zu früh in der Saison losziehen, sondern warten, bis die Eisfälle solide und dick aussehen“, rät Hansjörg Auer.

Profibergsteiger und Eiskletter-Experte Hansjörg Auer beim Eisklettern im Hochgebirge
Eisklettern im Hochgebirge. Hansjörg Auer in der Nähe der Amberger Hütte im Ötztal. | © Elias Holzknecht

Was brauchst du zum Eisklettern?

Neben Eispickel und Steigeisen besteht die Ausrüstung noch aus vielen weiteren Komponenten, darunter Eisschrauben, Seile und Klettergurte. Da beim Klettern lose Eisbrocken herunterstürzen können, ist ein guter Helm zwingend notwendig. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du auch ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) dabei haben, denn auch über gefrorenen Wasserfällen kann Schnee herunterrutschen. Da sich beim Eisklettern Temperaturen zwischen minus drei und minus acht Grad am besten eignen, solltest du dir gute Fingerhandschuhe anschaffen. Vergiss nicht vor dem ersten Klettern alle Handgriffe mit Handschuhen zu üben. Außerdem ist eine gewisse Grundfitness wichtig, damit du nicht auf halber Strecke schlapp machst. Die Vertikale verlangt deiner Muskulatur allerhand ab. Insbesondere Arme und Beine werden je nach Eisbeschaffenheit besonders beansprucht.

Grundkenntnisse beim Eisklettern

Zunächst einmal musst du umfassende Seil- und Sicherungstechniken anwenden können. Da diese Techniken sehr umfangreich und komplex sind, solltest du einen Kurs besuchen. Dort kannst du von den Profis lernen und kletterst sicher die Wasserfälle hoch.

Beim Eisklettern benutzt du Eisgeräte und Steigeisen. Du benötigst also andere Klettertechniken als beim herkömmlichen Klettern an Felwänden. Die richtige Klettertechnik schont deine Kraftreserven und gibt dir Sicherheit. Für Einsteiger sind zwei Techniken wichtig: die Raupentechnik und die Diagonaltechnik. Bei der Raupen- oder auch Paralletltechnik werden beide Eisgeräte nacheinander auf die selbe Höhe gesetzt. Die Füße wandern in drei oder vier kleinen Schritten hinterher. Bei der Diagonaltechnik setzt man ein Gerät höher als das andere. Die beiden Füße wandern nach und du befindest dich in der Dreieckposition. Bei der Diagonaltschnik kann man schneller und effektiver an Höhe gewinnen. Allerdings hängt deine Sicherheit bei dieser Klettertechnik zeitweise nur an einem Gerät.

Neben den richtigen Sicherungs- und Klettertechniken sind auch Kenntnisse über die Eisbeschaffenheit sehr wichtig. Jedes Eis und jede Form des Wasserfalles hat unterschiedliche charakteristische Eigenschaften. Es ist wichtig, dass du die Qualität richtig einschätzen kannst. Bei einem Kursbesuch wirst du von Spezialisten in die geheime Welt des Eises eingeführt und kannst in Zukunft sicher klettern.

1. Eisklettern im Ötztal

Auers Geheimtipp zum Eisfallklettern bietet eine Vielzahl an gefrorenen Wasserfällen verschiedenster Schwierigkeitsgrade. Lass dir folgende Fakten auf der Zunge zergehen: Im 67 Kilometer langen Ötztal befindet sich der höchste Wasserfall Tirols, der Stuibenfall (159 Meter) sowie der zweithöchste Berg Österreichs, die Wildspitze (3.772 Meter) – und: Alle Klettersteige liegen relativ dicht beisammen! Außerdem ist das Ötztal noch nicht so bekannt unter Eiskletterern, sodass du mit etwas Glück die Eiskaskaden ganz für dich alleine erobern kannst. In dem Ort Längenfeld kannst du sogar bei Scheinwerferlicht die Eispanzer erklimmen.

Location: Ötzal

  • Geeignet für: je nach Wasserfall für Einsteiger bis Fortgeschrittene
  • Höhen: 70 bis 190 Meter
  • Schwierigkeitsgrad: WI 2/5+
  • www.oetztal.com
3 verschiedene Formen des Eises beim Eisklettern
Eisklettern und die verschiedenen Formen des „Gefrorenen Wassers“. | © Damiano Levati/Storyteller Labs; Elias Holzknecht

2. Eisklettern im Allgäu: Das Rubihorn

Das Rubihorn bei Oberstdorf ist für versierte Eiskletterer aber auch für Einsteiger eine gefrorene Oase. Einsteiger können ihre ersten Versuche am frostigen Abfluss des Gaisalpsees unternehmen. Fortgeschrittene finden oberhalb des Sees vielzählige Routen mit variablen Schwierigkeitsgraden. Tipp: Wer sich erstmal Basiswissen aneignen möchte, kann sich beispielsweise in der Alpinschule Allgäu anmelden. Die Ausrüstung wird gestellt und du wirst Schritt für Schritt in die herausfordernde Eiswelt eingeführt. Der zweitägige Anfängerkurs kostet 370 Euro pro Person.

Location: Rubihorn

  • Geeignet für: Einsteiger, Fortgeschrittene bis Profis
  • Höhen: Rubihorn Nordwand/Route „Ice on the Rocks“ circa 430 Meter
  • Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll, variiert je nach Wetterverhältnissen
  • www.bergschulen.de
Profibergsteiger und Eiskletter-Experte Hansjörg Auer beim Eisklettern in einem freihängenden Eiszapfen-Labyrinth.
Eisklettern ist immer ein kleines Abenteuer. Gechickt findet Hansjörg Auer den leichtesten Weg durch ein Labyrinth aus freihängenden Eiszapfen. | © Archiv Auer

3. Eisklettern in Pontresina im Kanton Graubünden

Die Schlucht von Pontresina hat sich zu einem Eiskletter-Zentrum in der Schweiz gemausert. Aufgrund der vielen mächtigen Eispanzer erstaunt das nicht. Bergführer bearbeiten die Felsen teils zusätzlich mit Wasser, um die Eisdichte zu kontrollieren und die Routen abwechslungsreicher zu gestalten. An der Bergstation Corvatsch liegt die höchstgelegene bewässerte Eiskletterwand der Welt. Sie ist rund 50 Meter lang und in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erklimmen.

Location: Pontresina

  • Geeignet für: Einsteiger bis Profis
  • Höhen: Corvatsch circa 50 Meter
  • Schwierigkeitsgrad: unterschiedlich
  • www.pontresina.ch
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