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Plogging: Gut für Körper, Geist und Umwelt

Anina Gepp erreicht mit ihren Lifestyle-Tipps zehntausende Gleichgesinnte. Ihre Fans möchte sie für einen Trend begeistern, der gut für die Figur und die Umwelt ist.

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Schwäne sind stark. Schwimmer und Kanufahrer fürchten die kräftigen Flügelschläge. Manche bezahlten für die unerwartete Begegnung mit einem überraschten Riesenvogel schon mit einem gebrochenen Arm. Anina Gepp aus dem schweizerischen Luzern hätte sich vor ein paar Jahren beinahe mit einem Schwan angelegt – um ihn zu schützen. Was bizarr klingt, ist alles andere als witzig.

Der Hintergrund der skurrilen Story: Anina Gepp ploggt. Sie joggt und sammelt den Müll ein, den sie am Wegesrand findet. Das sogenannte Plogging ist ein in Schweden geborener Fitnesstrend. Bei einer ihrer Touren stieß Anina am Ufer eines Sees auf ein ungewöhnliches Schwanennest. Dieses war aus Überresten von Böllern, Feuerwerksbatterien und den Stummeln von Silvesterraketen gebaut. Ein beklemmendes Bild. „Da wussten wir nicht, was wir tun sollen. Können wir Schwänen den Nistplatz wegnehmen? Soll der Müll ansonsten am Ufer bleiben? Wir waren ratlos“, sagt Anina.

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Hauptsache nachhaltig

Normalerweise weiß Anina Gepp genau, was sie tut. Was die Schweizerin denkt und sagt, ist vielen Menschen wichtig. Anina erreicht mit ihrem Instagram-Account „Aniahimsa“ über 82.000 Follower. Ihr gleichnamiger Blog zieht unzählige Leser an. Das Berichten und Schreiben hat Anina früh gelernt. Schon mit 17 Jahren arbeitete sie für die Lokalzeitung, später studierte sie das Fach Multimedia Production. Heute ist sie ihre eigene Chefredakteurin.

Auf ihren Kanälen plädiert Anina für einen umweltbewussten und gesunden Lebensstil. Die Produkte, die sie ihren Lesern empfiehlt, sind nachhaltig. Sie erklärt, wie jeder möglichst viel Plastik aus dem Alltag verbannen kann, ohne viel Geld auszugeben. Sie gibt ökologische Kleidungstipps und zeigt, wie Reiselustige ihre Abenteuer ohne ausufernde Fernfahrten erleben können. Und sie liefert mit veganen Rezepten Anreize, damit sogar Fleischfans gelegentlich auf tierische Produkte verzichten können. „Ich möchte meine Follower inspirieren, besser mit unseren Ressourcen umzugehen. Das Thema Ernährung ist sehr alltagsnah. Die Leute merken, dass auch vegane Gerichte schmackhaft sind“, sagt Anina.

Nach Silvester ist es am schlimmsten

Anhand der Reaktionen ihrer „Fans“ erkennt Anina, dass Themen und Impulse ankommen. Ihre Ansätze fruchten. Immer mehr junge Frauen und Männer reagieren positiv auf ihre Inhalte. Sie bekommt Feedback von Followern, die Aninas Empfehlungen in ihren Alltag integrieren, zum Beispiel ihre Rezeptideen ausprobieren. Menschen zu inspirieren, sei das Beste an ihrer Arbeit, sagt sie.

Nun will Anina ihre Follower zu einem Sporttrend begeistern, der weltweit Nachahmende findet: das eingangs erwähnte Plogging. Seit zwei Jahren streift sie mit Mülltüten durch Luzern, nahe gelegene Parks und Wälder. Wenn sie nicht auf Tempo trainiert, zieht sie mit einem Sack und Handschuhen los. Becher, Dosen, Kippenreste, anderer Unrat, Anina sammelt ein, was bequeme Autofahrer und Fußgänger sorglos wegschmeißen. Nach der Silvesternacht oder Volksfesten ist es am schlimmsten, manche Pyromanen haben das bunte Knallen lieber als das Aufräumen. „Da ist ein Sack sehr schnell voll“, sagt Anina.

„Jeder kann es sofort machen”

Warum Anina Gepp Plogging schätzt? Es ist gut für die Umwelt und beschert das wohlige Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Es entschleunigt beim Draußensein, schärft die Sinne für die Natur. Und besonders in Gesellschaft sei das Ploggen – trotz des wenig rühmlichen Anlasses – ein netter Zeitvertreib. „Wir hinterlassen die Umwelt besser, als wir sie vorgefunden haben. Und durch das geringere Lauftempo bleibt Atem für Gespräche“, sagt Anina. Das Beste am Ploggen: Wirklich jeder kann sofort loslegen. „Es braucht nicht viel Equipment, nur Einsatz“, sagt Anina.

Doch ein Problem bleibt. Obwohl alleine in Europa täglich Millionen Jogger durch Metropolen, Dörfer und die Natur flitzen, ist das Ploggen zwar ein globaler, dafür aber immer noch ein verhältnismäßig kleiner Trend. In Luzern, einer pittoresken Universitätsstadt mit vielen umweltbewussten Einwohnern, begegnet Anina selten anderen Läufen mit Müllsäcken. Für die Influencerin ergibt sich daraus eine Aufgabe. Sie sagt: „Wir können noch viele Hobbysportler begeistern. Den meisten fehlt nur der Anstoß. Sie scheitern an der Hemmschwelle, dass das Laufen mit Mülltüte vielleicht unvorteilhaft aussieht. Diese Bedenken möchte ich nehmen.”

Ein besserer Umgang mit der Natur

Zahlreiche Ideen, wie sich die Anzahl der regelmäßigen Plogger weiter steigern ließe, schwirren Anina bereits im Kopf. Unternehmen sollten häufiger zu Clean-Up-Challenges aufrufen. Auf ihrer Garmin Forerunner 245 wird sie ihre Plogging-Aktivitäten erfassen und fleißig mit anderen teilen. „Zu wissen, wie viel Müll ich schon aus der Natur geborgen habe, würde sicher mich und andere motivieren“, sagt Anina.

Zu ihrer Müllbergungsbilanz gehört mittlerweile ein zumindest teilweise gesäuberter Schwanenhorst. Sie hofft, dass Geschichten wie die vom Böller-kontaminierten Vogelnest Menschen für einen besseren Umgang mit der Natur und ihren Bewohnern sensibilisieren. In der Silvesternacht – und an jedem anderen Tag auch.

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