Inhalt:
- Wie fühlt sich ein Brustgurt an?
- So koppelst du den Garmin HRM 600 mit deiner Uhr und Garmin Connect
- Wie starte ich eine Aktivität mit Brustgurt?
- Was kann der Brustgurt von Garmin?
- Was sind die Vorteile beim Laufen?
- Was kann der HRM 600 mehr als andere Modelle?
- Fazit: 3 Gründe für das Laufen mit Brustgurt
Es ist ein intimer Moment. Nur du und ich.
Ich ziehe mein T-Shirt aus, zuppel ein bisschen an der Schlaufe, dann lege ich dich an, ganz vorsichtig. Denn: Du bist mein erster Brustgurt.
Es ist eng und etwas kühl auf der Haut. Dann ziehe ich mein T-Shirt darüber. Durch den Stoff meines Oberteils sehe ich den kleinen Computer auf meinem Brustbein blinken. Alle paar Sekunden leuchtet ein grünes Licht durch den dünnen Stoff meines T-Shirts. Später, wenn ich über die Laufstrecke fliege, werde ich gedanklich abheben und an die Blinklichter von Flugzeugen denken.
Aber von vorn: Ich bin seit mehr als zehn Jahren Hobbyläufer, mal mehr, mal weniger aktiv. Heute laufe ich zum ersten Mal mit Brustgurt. Wie fühlt sich das an? Und vor allem: Was bringt es mir – und am Ende auch dir? Dieser Selbstversuch wird ungeahnte Antworten finden.
Wie fühlt sich ein Brustgurt an?
Seit ein paar Jahren habe ich beim Laufen einen Tick. Ich habe am liebsten meinen Wohnungsschlüssel in der Hand, und auch ein Basecap trage ich. Selbst dann, wenn es Sonne oder Temperaturen nicht rechtfertigen. Wenn meine Beine müde sind, irgendetwas leicht wehtut, helfen mir Schlüssel und Basecap.
Ich denke an den Druck der etwas zu engen Kappe auf meinem Kopf oder spüre das metallene Bündel in meiner Hand. Ich bekomme meine Wehwehchen dann besser ausgeblendet, mir fällt es leichter, die Anstrengung gedanklich auszuklammern. Ist vielleicht eine Art Achtsamkeitskrücke – oder totaler Blödsinn. Oder beides.
Der Brustgurt hat einen ähnlichen Effekt. Ich spüre ihn um die Brust, eng anliegend, aber auf eine nicht lästige, eng anliegende Art. Er ist da, aber er stört nicht. Im Gegenteil: Er gibt mir schon beim Warmmachen und Dehnen etwas Selbstvertrauen. So eine Smartwatch am Handgelenk fühlt sich bereits professionell an. Ein Brustgurt, etwas, wie ihn Rad- oder Fußballprofis tragen, toppt diesen Eindruck noch. Ich fühle mich plötzlich technisch aufgerüstet, stärker, bereiter. Insgeheim hoffe ich sogar, dass andere ihn unter meinem Laufshirt sehen – meinen blinkenden Talisman.
So koppelst du den Garmin HRM 600 mit deiner Uhr und Garmin Connect
Der HRM 600 lässt sich in wenigen Schritten mit deiner Smartwatch von Garmin verbinden. So holst du dir alle Daten live aufs Display und später in die App. Einfach loslegen – so geht’s:
Kopplung mit der Garmin-Smartwatch
- Lege den HRM 600 an und warte, bis die LED kurz aufleuchtet.
- Öffne die Einstellungen deiner Smartwatch von Garmin. Wähle „Sensoren & Zubehör“.
- Tippe auf „Neuen Sensor hinzufügen“.
- Halte den Knopf des HRM 600 für vier Sekunden gedrückt. Jetzt leuchtet das Lämpchen fünf Minuten. Der Brustgurt ist im Kopplungsmodus.
- Die Uhr sucht automatisch nach verfügbaren Sensoren. Wähle den HRM 600 aus der Liste.
- Bestätige die Kopplung – fertig.
- In Garmin Connect (App oder Desktop) kannst du den HRM 600 ebenfalls hinzufügen. Gehe dazu über das Menü zu „Meine Geräte“ und füge ein weiteres Gerät hinzu.
Datenübertragung zu Garmin Connect
- Nach dem Training synchronisiert die Uhr wie gewohnt mit Garmin Connect (App oder Web).
- Die Herzfrequenz- und Laufdaten erscheinen automatisch in deiner Trainingsübersicht.
- Für Schwimmdaten gilt: Nach dem Training synchronisieren – alle Werte werden übernommen.
- Tipp: Einmal koppeln reicht. Der Gurt verbindet sich beim nächsten Mal automatisch, solange Bluetooth/ANT+ aktiviert ist.
Wie starte ich eine Aktivität mit Brustgurt?
Apropos Blinken. Blinken, das lerne ich, ist wichtig. Ein bisschen fühle ich mich wie ein Leuchtturmwärter, als ich meinen HRM 600 konfiguriere. Ich muss nämlich Lichtzeichen lernen.
Als ich meinen Brustgurt umschnalle und den einzigen Knopf auf dem gelb gehaltenen Computer drücke, leuchtet er grün und orange. Das bedeutet: Er ist aktiviert, hat aber nicht mehr viel Akku. Anschließend lade ich ihn auf – mit einem normalen Garmin-Kabel – und sehe dann ein anderes Lichtzeichen: Er blinkt grün und das alle fünf Sekunden. Der HRM 600 ist betriebsbereit. Ich möchte aber, dass er türkis leuchtet. Erst dann zeichnet er eine Aktivität auf.
Ich öffne Garmin Connect auf meinem Smartphone und klicke oben rechts auf das Symbol der Smartwatch. In der folgenden Anzeige finde ich alle meine Geräte – auch den HRM 600. Ich wähle das Gerät aus und suche den Menüpunkt „Aktivität starten“. Anschließend kann ich mir eine von zahlreichen Sportarten aussuchen. Ich entscheide mich für Laufen und sehe, wie die Messung in Echtzeit auf dem Smartphone beginnt. Auch mein Herzschlag erscheint sofort auf dem Display meines Handys.
Diesen Fehler vermeiden
Einen Fehler, den ich anfangs gemacht habe? Ich hatte meinen HRM 600 zunächst nur mit der Garmin Connect App gekoppelt, aber nicht mit der Smartwatch. Das Problem? Ich zeichnete meine Runde doppelt auf. Einmal wie gewohnt über die Uhr, einmal über Garmin Connect auf dem Smartphone.
Sobald die Smartwatch den Brustgurt als Sensor anzapft, gibt es dieses Problem nicht. Die Daten des HRM 600 landen automatisch auf dem Uhrendisplay.
Was kann der Brustgurt von Garmin?
Der HRM 600 vermittelt also ein positives Gefühl. Aber was kann er noch?
Herzfrequenz messen statt präzise schätzen
Der HRM 600 liegt dort an, wo der Puls wirklich pulsiert: am Brustkorb. Er nutzt elektrische Signale und reagiert auf jedes Schlagmuster, egal wie heftig das Training ausfällt. Anders als Sensoren am Handgelenk, die bei schnellen Bewegungen etwas ungenauer werden können, bleibt der Gurt immer nah am Geschehen. Das macht die Messung noch präziser.
Laufdynamik verstehen, Technik verbessern
Hier zählt jeder Schritt. Der HRM 600 erkennt, wie oft du aufkommst, wie lange du abhebst, wie du dich bewegst. So zeigt er dir, wo noch technische Reserven für eine Leistungsverbesserung schlummern. Schrittfrequenz, Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung: Alle Daten landen direkt auf deiner Uhr. Wer gezielt an Technik, Effizienz oder sogar an der Verletzungsprophylaxe arbeiten will, bekommt einen echten Werkzeugkasten an die Hand.
Er speichert, synchronisiert, analysiert – auch wenn du Smartwatch-Verbot hast
Beim Fußball oder beim Kampfsport bleibt der Gurt an. Er speichert jeden Herzschlag, auch ohne Verbindung zur Uhr. Nach der Session überträgt er die Daten lückenlos. Das Ergebnis: ein vollständiges Bild deiner erbrachten Leistung.

Was sind die Vorteile beim Laufen?
Die Wertschätzung, die man sich mit dem Brustgurt selbst schenkt, ist das eine. Das andere ist: Der HRM 600 ist vor allem praktisch und ermöglicht ein neues, fast vergessenes Lauferlebnis. Das spüre ich beim zweiten Lauf mit Brustgurt.
Ich lasse nämlich die Smartwatch zu Hause. Endlich mal wieder! Nicht falsch verstehen: Ich schätze das Laufen mit Uhr. Ich renne nach Puls, kann so besonders die Grundlagen trainieren und länger durchhalten. Bleibt meine Herzfrequenz im grünen Bereich, also bis 150 Schläge pro Minute, kann ich gefühlt ewig laufen. Durch das Laufen nach Puls habe ich Regulation beim Pacen gelernt. Auch vermeide ich mit Funktionen wie dem Erholungsratgeber zu große Belastungen. Ein Problem, das viele kennen: Man will zu schnell zu viel.
Aber das Laufen mit Uhr kann auch manchmal nerven. Dann, wenn man zu sehr auf dem Display hängt oder sich nicht traut, einfach mal wieder richtig schnell zu laufen. Das Wissen über den Puls vermittelt ein Gefühl von Macht und Selbstkontrolle. Aber möchte man dieser nicht auch manchmal entfliehen?
Der bereits angedeutete Clou des Brustgurts: Viele Werte sind nicht nur marginal genauer, sie werden auch nachträglich auf die Smartwatch und in Garmin Connect übertragen. Das heißt: Ich kann ohne Uhr laufen, und doch sind die Kilometer nicht weg. Bis zu 18 Stunden nach dem Lauf kann ich die Werte synchronisieren. Wie sagt man so schön: Die Kilometer, die nicht auf der Garmin Smartwatch erfasst sind, hat es nie gegeben. Mit dem Brustgurt kann man auch mal eins wieder ohne Uhr rennen und den Lauf anders fühlen – ohne auf die getrackten Kilometer und Daten zu verzichten. Das ist eine neue Art der Freiheit. Und klappt auch unfreiwillig gut – dann, wenn die Uhr einfach nicht mehr genügend Akku hatte.
Was kann der HRM 600 mehr als andere Modelle?
1. Stand-alone‑Aufzeichnung ohne Uhr oder Smartphone
Der HRM 600 speichert Herzfrequenz, Zeit, Distanz, Kalorien und Intensität direkt im Sensor – ganz ohne gekoppeltes Gerät. Ideal für alle, die ohne Uhr oder Smartphone trainieren möchten. Später synchronisiert die Garmin Connect App die Daten automatisch.
2. Neuer, wiederaufladbarer Akku
Im Gegensatz zu anderen Modellen mit Knopfzellbatterien (z. B. HRM‑Pro Plus) setzt der HRM 600 auf einen integrierten Akku: volle Power für bis zu zwei Monate. Du sparst Batteriewechsel, schonst die Umwelt – und lädst ganz einfach per Kabel.
3. Neue Running‑Metrics mit Step Speed Loss & Running Economy
Der Gurt liefert – in Verbindung mit kompatiblen Garmin-Uhren (z. B. Forerunner 970) – erweiterte Laufdaten – etwa wie stark du beim Aufkommen an Tempo verlierst (Step Speed Loss) oder wie effizient du mit deiner Energie läufst (Running Economy). Die Running Tolerance hilft bei der Verletzungsprävention, weil sie die Belastung auf deine Muskeln, Gelenke und Sehnen messen kann. Mit diesen Infos lassen sich Technik und Leistung gezielt optimieren.
4. Modularer Aufbau mit waschbarem Gurt
Der Sensor ist abnehmbar – nach dem Training abziehen, Gurt waschen, Sensor anklippen. Das ist deutlich hygienischer und langlebiger als fest verbaute Systeme älterer Modellen.

Fazit: 3 Gründe für das Laufen mit Brustgurt
Das Laufen mit Brustgurt macht einen nicht sofort schneller. Aber es sorgt sofort für ein anderes Gefühl – und mehr Selbstvertrauen. Meine drei Vorteile:
- Präzisere Herzfrequenzdaten – mit positivem Effekt: Die Daten sind genauer – und das mit meist positiven Ergebnissen für dich. Ich sehe, dass meine Smartwatch zwei bis drei Schläge höher gemessen hat als der Gurt. Wer streng nach Puls läuft, weiß: Das ist extrem cool. Ich bin fitter, als es meine Smartwatch vermuten ließ. Auch bin ich sofort vier, fünf Sekunden pro Kilometer schneller unterwegs – einfach weil ich die Luft zum Limit besser ausreize. Die Daten des Brustgurts werden übrigens bei aktivierter Kopplung live auf der Smartwatch angezeigt – so profitiere ich direkt während des Trainings.
- Bessere Laufanalyse dank Running Dynamics: Auch die anderen Werte sind präziser – zum Beispiel die Running Dynamics. Ich habe dabei Glück: Da ich die fēnix 7 trage, profitiere ich bereits von Werten zu meiner Schrittfrequenz, der Bodenkontaktzeit oder der vertikalen Bewegung. Einmal gekoppelt „greift“ auch der Brustgurt auf die hinterlegten und erarbeiteten Daten zu. Also Alter, Größe, Fitnesslevel, Daten vergangener Aktivitäten. Nichts muss jetzt neu angelernt oder eingetragen werden. Durch den Brustgurt werden die Daten noch präziser gemessen – ich kann also noch besser sehen, wo ich stehe. Was ich über mich gelernt habe? Mein linker und rechter Fuß setzen asymmetrisch auf. So ist mein linker Fuß, der schwächere der beiden, für fast 53 Prozent der Bodenkontaktzeit verantwortlich. Erst durch diese Erkenntnis konnte ich das Problem überhaupt angehen. Jetzt arbeite ich wieder gezielt mit Lauf-ABC an meiner Technik.
- Ideal für Mannschaftssport und Kampfsportarten: Wichtig für alle, die Mannschaftssportarten betreiben oder auf Matten kämpfen. Überall dort, wo Smartwatches nicht erlaubt oder unpraktisch sind, springt der Brustgurt ein. Denn dieser lässt sich unter dem Trikot so fest anbringen, dass er nicht verrutscht und vor allem keine Verletzungsgefahr für andere darstellt.
Aber über allem steht: Der intime Moment des Gurtanlegens, das leicht drückende Gefühl auf der Haut – all das sorgt dafür, dass ich mich stärker fühle. Ich bin nicht nur ein Läufer. Ich bin ein Läufer mit Brustgurt. Und zwar von Garmin.
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