Negative Gedanken können krank machen
Du bist nicht clever, smart oder attraktiv genug und das neue Projekt versemmelst du bestimmt auch wieder. Dir fehlt es einfach an Talent. Im Gegensatz zu deinen Kollegen: Ihre Souveränität scheint eine gottgegebene Fügung zu sein.
Merkst du was? Mit dieser Einstellung wirst du niemals deine Ziele und Träume erreichen. Denn das, was in deinem Inneren vor sich geht, strahlst du ebenso aus. Positivität? Fehlanzeige! Noch schlimmer: Wenn du deinen Kopf konsequent mit deinen negativen Gedanken fütterst, riskierst du, krank zu werden.
Dein seelischer Stress regt nämlich die Ausschüttung von Cortisol und Adrenalin an. Für einen kurzen Moment, maximal für mehrere Stunden, ist das gut. Die Hormone geben dir einen Energieschub, um auf Stresssituationen angemessen reagieren zu können. Wenn du allerdings permanent negative Gedanken hegst, steht dein Körper unter hormonellem Dauerbeschuss. Die Folgen: ein müdes Immunsystem und müde Organe.
Weitere typische Belastungen und mögliche Krankheiten, die daraus resultieren, sind:
- Diabetes
- Gewichtszunahme
- Schlafstörungen
- Herzprobleme
- Verspannungen
- Depression
- chronische Erkrankungen (beispielsweise Migräne oder Rückenprobleme)
Grund genug, um deinen Kopf mal so richtig zu entrümpeln.
Negative Gedanken loswerden: Anleitungen gibt es viele
Es gibt ein ganzes Potpourri an Methoden, wie du negative Gedanken stoppen kannst. Berücksichtige allerdings, dass jeder Mensch anders tickt. Was womöglich dir hilft, ist für einen anderen nur Humbug und zeigt bei ihm keine Wirkung. Wie so oft geht Probieren über Studieren.
Dein Unterbewusstsein trickst dich aus
Ein An-/Aus-Knopf für die eigenen Gedanken würde vieles vereinfachen. Leider ist unser Hirn kein Fernseher, auch wenn es mitunter über ein tolles Kopfkino verfügt. Wenn du nun versuchst, deine negativen Gedanken zu verdrängen, passiert vermutlich Folgendes: Sie kehren erst recht zurück!
Einige Wissenschaftler vermuten, dass der Verdrängungsmechanismus aufgrund unseres Unterbewusstseins nicht funktioniert. Sobald du dich nämlich bewusst ablenkst, checkt dein Unterbewusstsein, dass dein Bewusstsein mit der Unterdrückung der unliebsamen Gedanken beschäftigt ist. Wenn du dann mit einer schwierigen Aufgabe zu tun hast, bleibst du mit etwas Glück bei der Sache. Denkst du dagegen gerade an nichts Konkretes, kommen deine ungebetenen Überlegungen höchstwahrscheinlich zurück.
Auf Konfrontationskurs gehen
Die bessere Strategie ist daher, sich mit seiner negativen Gedankenspirale bewusst auseinanderzusetzen. Akzeptiere sie und begib dich auf Ursachenforschung: Warum machst du dir diese Gedanken? Gibt es Trigger, die sie auslösen? Seziere sie Stück für Stück, um einen Weg zu finden, diese zu entmachten.

Positive Gedanken schöpfen
Du hast vielleicht kein Laserschwert, mit dem du deine negative Gedankenblase vernichten kannst. Aber dafür besitzt du ein anderes wichtiges Instrument, das ebenfalls in deinem Kopf verankert ist: positive Gedanken. Du musst sie nur wieder bewusst in deinem Hirn einpflanzen. Vergegenwärtige dir all die Situationen, in denen du stolz auf dich warst. Wenn dir ad hoc nichts einfällt, dann stelle dir vor, wie du eine Sache gut machst.
Natürlich musst du viel üben, bis die Gedankensubstitution funktioniert. Wenn du es aber schaffst, deine Gedanken langfristig ins Positive umzuwandeln, dann wird dein ganzes Bewusstsein davon profitieren. Du erlangst endlich wieder die Kontrolle darüber und gibst dich nicht mehr alten Konditionierungen hin. Mache aus einem „Das kann ich nicht“ ein „Ich habe schon ähnliche Probleme gelöst, bei diesem schaffe ich das auch“. Oder formuliere deine to-do-list positiv um: Aus „Ich muss noch aufräumen, Meal preppen und ein Geschenk für meine Mutter kaufen.“ Wird „Ich möchte noch aufräumen, weil ich mich in einer ordentlichen Umgebung wohler fühle. „Ich möchte mein Mittagessen für morgen vorbereiten, weil es mir guttut, wenn ich mich gesund ernähre“ und „Ich möchte Meiner Mutter ein Geschenk kaufen, weil ich ihr gerne eine Freude mache.“
Räume dir Sorge-Zeit ein
Wenn negative Gedanken gefühlt alle zehn Minuten in deinem Kopf anklopfen, dann probiere Folgendes aus: Nimm dir ganz bewusst Sorge-Zeit. Trage sie im Kalender ein oder schreibe sie auf ein Post-it, beispielsweise täglich zwischen 17 und 18 Uhr. Dann – und nur dann – widmest du dich deinen Sorgen und Ängsten und suchst nach Lösungen, wie du sie loswerden kannst. Auf diese Weise gestattest du dir, die restliche Zeit mal durchzuatmen und wieder andere Dinge und Menschen an dich heranzulassen.
Auf etwas Bestimmtes konzentrieren
Manchmal hilft es, sich auf eine ganz konkrete, angenehme Sache oder Tätigkeit zu fokussieren. Das kann beispielsweise eine spannende Reportage, ein schöner Film oder ein gutes Musikalbum sein. So entlastest du dich zumindest für einige Momente und kannst dich später wieder mit mehr Energie deinen Problemen widmen, getreu dem Motto: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Schreibe deine negativen Gedanken auf
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass sowohl die menschliche Gesundheit als auch das Seelenwohl davon profitieren, wenn negative Gedanken verschriftlicht werden. Doch warum ist das so? Du trittst sozusagen in einen inneren Dialog mit dir selbst. Nur dass deine Gedanken nicht konfus im Kopf herumschwirren, sondern im günstigsten Fall strukturiert zu Papier gebracht werden. Das Aufschreiben kann dir also dabei helfen, klarer zu sehen. Außerdem fühlt es sich danach an, als hättest du etwas aufgearbeitet, womit du jetzt womöglich gedanklich abschließen kannst. Wenn nicht, greifst du wieder zum Stift und schreibst dir deinen Kummer erneut von der Seele.
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