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fēnix 8: Wie groß ist der Innovationssprung?

Peter Weirether begleitet seit mehr als zwölf Jahren die legendäre Evolution der fēnix-Modelle von Garmin. Doch wie groß ist der Sprung von fēnix 7 zu fēnix 8 wirklich? Der Experte hat eine klare Meinung.

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Die legendäre Produktserie von Garmin feiert ihr neuestes Modell – die fēnix 8. Die Uhr, die Hunderttausende im deutschsprachigen Raum tragen, hat dafür mal wieder einen Innovationssprung hingelegt.

Das weiß kaum jemand besser als Peter Weirether. Der Wahl-Bayer begleitete bereits die komplette Evolution des Produktes – und probiert sie als Freizeitsportler regelmäßig in sehr unterschiedlichen Disziplinen selbst aus. Sein Fazit zur neuen Evolutionsstufe verrät er im Interview.


Peter Weirether

Über Peter Weirether

Der gebürtige Mannheimer ist ein Garmin-Urgestein und als Chef des Category-Managements dafür verantwortlich, dass Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz von neuesten Garmin-Innovationen profitieren. Peter lebt in der Nähe von München und ist ein sportliches Multitalent – besonders im Outdoor-Bereich.


#BeatYesterday.org: Peter, du begleitest die fēnix bereits dein halbes Berufsleben. Welchen Stellenwert haben die fēnix-Modelle für dich im Vergleich zu anderen Sportuhren?

Peter Weirether: Sie gehört in einem sportlichen Umfeld – und nicht nur da – zum Maß aller Dinge. Vor allem steht sie für die Art, wie wir bei Garmin Produkte weiterentwickeln. Ich erinnere mich gut, wie ein Kollege und ich die erste fēnix vor mehr als zwölf Jahren getestet haben. Wir wanderten im Voralpenland auf eine Hütte, probierten alle GPS-Funktionen aufgeregt aus. Schon damals war die fēnix absolut innovativ und begeisternd, neu und einzigartig. Nach all den Jahren habe ich immer noch dasselbe Gefühl. Ich verbinde persönlich sehr viel mit der gesamten fēnix-Serie.

#BeatYesterday.org: Was auffällt: Die fēnix 8 ist gar nicht das achte Modell. Warum?

Peter Weirether: Wir haben die fēnix 4 ausgelassen. Aufgrund von Vorbehalten aus Asien, wo die vier eine Unglückszahl ist. Ansonsten hätte es, glaubt man regionalen Bräuchen, eine Unglücksuhr werden können. Auch solche Gedanken unserer Fans und Partner zu berücksichtigen, ist wichtig für Garmin. Eine Innovationslücke gab es damals trotzdem nicht. Wir haben einfach mit diversen Zwischenstufen, also Plus- und Pro-Varianten gearbeitet und natürlich mit der fēnix 5 nahtlos an die vorherigen Entwicklungen angeknüpft.

fēnix Evolution
© Garmin

#BeatYesterday.org: Apropos Zwischenstufe. Wie groß würdest du den aktuellen Innovationssprung von fēnix 7 auf fēnix 8 beschreiben?

Peter Weirether: Es ist immer eine Herausforderung, derart ausgereifte Produkte weiterzuentwickeln. Wir haben es aber geschafft, denn innerhalb der fēnix-Welt ist uns ein großer Satz nach vorne gelungen. Es beginnt damit, dass wir AMOLED-Displays in die Produktfamilie aufgenommen haben. Diese Bildschirm-Variante ist stechend scharf und bietet die höchste Auflösung. Genauso war es wichtig, dass wir aber auch die beliebte MIP-Variante mit Solarlinse beibehalten. Diese bietet eben die sehr langen Akkulaufzeiten, für die Garmin und fēnix bekannt sind. Ansonsten sind uns bei der Robustheit und der Hardware wegweisende Entwicklungen geglückt.

#BeatYesterday.org: Was heißt das konkret?

Peter Weirether: Die fēnix 8 ist erstmals als Tauchcomputer zertifiziert. Das heißt: Die Uhr ist auch unter extrem hohen Druck wasserdicht. Besonders bei den Tasten mussten wir ein völlig neues Verarbeitungslevel erreichen. Ansonsten sind optische Veränderungen an den Sensoren zu erkennen. Diese mussten wir für die Tauchzertifizierung noch besser schützen, was wir auch getan haben. Außerdem – und nun wird es für alle Kundinnen und Kunden spannend – haben wir hardwareseitig einen Lautsprecher und ein Mikrofon verbaut.

fenix 8 carbon schwarz

Maximale Performance mit der fēnix 8 von Garmin

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© Garmin

#BeatYesterday.org: Bevor die Vorteile von Mikrofon und Lautsprecher vertiefen – wie haben Hardware-Anpassungen das Design beeinflusst?

Peter Weirether: Wir sind noch einmal stylischer geworden. Durch eine schmale Lünette, die Umrandung des Uhrenglases, konnten wir das Display aufwerten. Auch wenn wir die Bildschirmfläche auf einem Modell beispielsweise nur von 1,3 auf 1,4 Zoll vergrößern, entsteht durch das neue Design ein gefühlt größerer Bildschirm. Ich persönlich denke, dass noch nie ein fēnix-Modell in den Details so ausgereift war.

#BeatYesterday.org: Könnte man zusammenfassen: Diese Garmin-Smartwatch steht vor allem für Hardware-Innovationen?

Peter Weirether: Das käme zu kurz. Auch in den Bereichen, die man als Kundin oder Kunde nicht äußerlich wahrnimmt, ist viel passiert. So hat Garmin das User Interface, die Benutzungsoberfläche, deutlich überarbeitet. Da ist auch sehr viel Know-how in eine neue Programmierung geflossen. Die Software ist für die User intuitiver, die Darstellungen ausführlicher und leichter bedienbar. Wer die fēnix 8 das erste Mal in den Händen hält und sich ein paar Minuten Eingewöhnungszeit einräumt, wird merken, wie sich eine ohnehin gute Bedienung weiter verbessert hat.

Frau mit den neuen fēnix 8 am Handgelenk
© Garmin

#BeatYesterday.org: Im Vorfeld drangen einige Details zur neuen fēnix durch. Man spürte einen gewissen Hype in der Garmin-Community. Kann man sagen, dass die fēnix-Modelle besonders intensive Fans haben?

Peter Weirether: Absolut. Wir können durch Garmin Connect auswerten, ob ein Neu- oder Bestandskunde ein Modell erwirbt. Ohne klare Zahlen zu nennen – bei der fēnix sind zwei Dinge auffällig.

a) Die fēnix ist bei Bestandskundinnen und -kunden extrem beliebt. Viele fēnix-User springen zeitnah nach Launch auf das neue Modell. Auch Nutzerinnen und Nutzer anderer Geräte wechseln irgendwann auf diese Modellreihe.

b) Besonders toll für uns als Technologie-Unternehmen: Bei der fēnix sehen wir, dass unzählige Fans jedes Modell mitnehmen. Es fühlt sich sogar ein bisschen nach Sammeln an. Das betrachten wir als Qualitätssiegel unserer Produkte.

#BeatYesterday.org: Interessant ist, dass es die fēnix nicht nur in unterschiedlichen Displays gibt, sondern auch in diversen Gehäusegrößen. Die AMOLED-Modelle sind in drei, die mit MIP-Bildschirm in zwei Ausführungen verfügbar. Warum?

Peter Weirether: Seit der fēnix 5 gehen wir für die Community diesen Weg und setzen ihn auch konsequent fort. Die Vorliebe für die jeweiligen Größen ist nämlich sehr breit gestreut. Es gibt da nicht die Variante, die die anderen beiden abhängt. Manche mögen es schmaler am Handgelenk, andere wollen das maximale Display. Eben weil das super ablesbar ist, viel Raum bietet – aber natürlich auch ein bisschen Status ausstrahlt. Die fēnix ist und bleibt ein Statement. Egal welche Gründe es gibt – alle sind legitim. Deshalb erhalten wir für die Community alle Varianten.

#BeatYesterday.org: Kommen wir nun zum bereits angesprochenen Highlight. Die fēnix 8 besitzt ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Man kann mit ihr telefonieren. Wieso war das in der Produktentwicklung so wichtig?

Peter Weirether: Als ich davon hörte, hatte ich sofort eine persönliche Situation im Kopf: Skifahren im Winter. Das Telefon vibriert, die Uhr zeigt den Anruf an. Er scheint wichtig. Also Jacke ausziehen, das Smartphone aus der Innentasche rausholen, rangehen. Merken, dass das Gespräch unwichtig war. Danach wieder alles einpacken. Total lästig, oder? Ähnliches passiert beim Fahrradfahren oder Wandern. Durch diese Innovation können Garmin-Nutzerinnen und -Nutzer Situationen wie diese künftig vermeiden. Vorausgesetzt ist nur, dass Smartwatch und Handy verbunden sind. Auch Anrufe können dann direkt von der Uhr gestartet werden, sogar aus einer laufenden Aktivität. Beim Radfahren merken, dass es später wird und zu Hause Bescheid geben – das ist kein Problem mehr. Über einen Sprachbefehl kann der Anruf mit nur einem Tastenklick während des Sports erfolgen. Bevor ich es vergesse: Über die fēnix 8 lassen sich auch über den Sprachassistenten des Smartphones Nachrichten versenden.

Skifahrer trägt die neue fēnix 8 und telefoniert mit ihr auf der Piste
© Garmin

#BeatYesterday.org: Hast du Sprachbefehl gesagt?

Peter Weirether: Ja, genau. Ist die fēnix 8 mit dem Smartphone gekoppelt, kann ich das Handy in der Tasche verbal steuern. Sprachbefehle, die nur die Smartwatch betreffen, sind ebenfalls ohne Telefonverbindung möglich. Laufaktivität starten oder Fünf-Minuten-Timer – die fēnix 8 hört aufs gesprochene Wort.

#BeatYesterday.org: Gibt es eine Funktion, die ein bisschen unter dem Radar fliegt, aber trotzdem wertvoll ist?

Peter Weirether: Bleiben wir beim Thema Sprache: Man kann über die Uhr auch Memos aufnehmen. Ein Kollege von mir hat sich das lange gewünscht. Er sagte oft: „Ich habe besonders beim Sport viele Ideen, doch die Gedanken kann ich mir gar nicht alle merken.” Genau das ist nun mit der fēnix 8 möglich.

Frau spricht beim Training mit ihrer Multsportuhr, der fēnix 8 von Garmin.
© Garmin

#BeatYesterday.org: Angenommen, du würdest das Produkt nicht nur begleiten, sondern auch verkaufen. Wie würdest du das in einem Satz tun?

Peter Weirether: Die fēnix 8 ist DAS Statement dafür, wie sehr man ein elegantes Design mit einer voll umfassenden sportlichen Funktionalität verbinden kann.

#BeatYesterday.org: Bleibt die letzte Frage: Wirst du sie selber tragen?

Peter Weirether: Ich trug zuletzt eine Marq von Garmin, ich mag schöne Lünetten und Titangehäuse. Zur fēnix 8 kehre ich nun ziemlich sicher zurück, eben weil sie optisch ganz stark gegenüber dem absoluten Premium-Segment aufgeholt hat und trotzdem für das bewährte fēnix-Gefühl steht. Momentan teste ich die Solar, es kann aber auch die AMOLED-Variante werden.

Du willst die Evolution der fēnix aufsaugen? Unsere Multimedia-Chronik nimmt dich mit auf eine epische Zeitreise.

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Hannes Hilbrecht

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Hannes ist mittlerweile seit mehr als zehn Jahren als Journalist tätig – davon fünf als …

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