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Silvesterläufe - so beenden Profiläufer das Jahr!

Erst ein knackiger Lauf und danach ausgelassen ins neue Jahr starten - Ramona Richter war beim Silvesterlauf in Trier rasend dabei. Und auch bei der Party im Anschluss.

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Der Silvesterlauf in Trier zählt zu den bekanntesten Silvesterläufen in Deutschland. Dementsprechend viele namhafte Gesichter aus der Laufszene trafen dort pünktlich zum Jahresabschluss am 31.12.2017 noch einmal aufeinander. Hier werden die gelaufenen Kilometer des Jahres durch fünf weitere Kilometer bei den Frauen und acht bei den Männern ergänzt.

Das alte Jahr hinter sich lassen und das neue begrüßen

Für Profiläufer stellt sich der gute Vorsatz, im neuen Jahr endlich mehr Sport zu machen, erst gar nicht. Sie sind das ganze Jahr über aktiv. Allerdings stehen jedes Jahr andere Ziele im Visier. 2018 ist es bei einigen die Leichtathletik EM in Berlin.

Bevor die Vorbereitungen dafür allerdings los- bzw. weitergehen, wird nach den vorerst letzten Schritten 2017 beim Silvesterlauf anschließend verdient der Jahreswechsel gefeiert. Die strenge Disziplin und die körperliche, aber auch psychische Belastung werden für ein paar Stunden symbolisch beiseitegeschoben.

Leistungssportler gehen aufs Ganze. Fokussiert, konzentriert, bedingungslos. Eine Passion, die professionell ausgelebt wird. Das ganze Jahr über pendeln sie dennoch oftmals zwischen den Extremen: Erfolg oder Niederlage, Motivation oder Missmut, Zuversicht oder Hoffnungslosigkeit. Laufen ist eben eine Leidenschaft, die zuweilen Leiden schafft.
 Es sei den Profis daher gegönnt, einfach mal loszulassen und feierlich über die Stränge zu schlagen.

Die feiernde Laufelite (u.a. mit Jana Sussmann, Philipp Pflieger und seiner Freundin Barbara Ferstl, Hendrik Pfeiffer, Corinna Harrer, Tabea Themann, Katharina Nüser, Martin Sperlich). | © Ramona Richter

Erst der Silvesterlauf, dann die Party

Bis aber das Laufdress gegen schicke Abendkleidung ausgetauscht wird, bietet der Silvesterlauf die Gelegenheit, das Jahr auch sportlich mit gutem Gewissen zu verabschieden. Insbesondere, wenn es in den vergangenen Monaten nicht so lief, wie erhofft und man immer wieder aufs Neue mit Rückschlägen zu kämpfen hatte.

So auch Tabea Themann (Laufteam Haspa Marathon Hamburg). Die 25-Jährige ist ein gutes Beispiel dafür, wie großes Potenzial darauf wartet, endlich zum Zuge zu kommen. Aber die Umstände erlauben es manchmal einfach nicht, kontinuierlich das Talent zu fördern. Aufgrund von Verletzungen, Krankheiten oder privaten Dingen, die aufs Gemüt schlagen und ein normales Training einfach nicht möglich machen.

Du bist, was du läufst

Oft wird nämlich nur auf das Ergebnis eines Wettkampfes geschaut. Leistung wird nur für den einen Moment bewertet. An Silvester geht es aber weniger um den Beweis nach außen, sondern vielmehr um eine innere Genugtuung. Nachdem es bei Tabea nämlich auch in den Tagen über Weihnachten eher schleppend verlief, konnte sie in Trier mit 17:06 Minuten über fünf Kilometer das Rennen als sechs Schnellste unter den deutschen Frauen souverän beenden und sich damit selbst etwas zurückgeben. Genau das, was man das Jahr über manchmal etwas verliert: Selbstvertrauen und Mut.

Tabea Themann (rechts) und Katharina Nüser starten beim 28. Silvesterlauf #einwandfrei ins neue Jahr. | © Ramona Richter

Reset oder Standby

Während jeder das Jahr für sich Revue passieren lässt, drücken die einen am Ende entweder bewusst auf Reset und löschen negative Erinnerungen des vergangenen Jahres. Andere wiederum legen nur kurz den Standbymodus ein, in der Hoffnung, an das vergangene erfolgreiche Jahr anzuknüpfen. Wie auch Konstanze Klosterhalfen, die in Trier erneut eindrucksvoll beweisen konnte, dass sie nicht grundlos mit ihren jungen Jahren bereits an der Weltspitze angekommen ist. Die 20-Jährige ließ jegliche Konkurrenz hinter sich und konnte das Rennen in 15:32 Minuten für sich entscheiden.

Die erst 20-jährige Konstanze Klosterhalfen hält selbst die starken Afrikanerinnen beim Silvesterlauf 2018 in Trier in Schach. | © Marcel Hilger

Neue persönliche Bestzeiten

Auch die Marathonläuferin und WM-Teilnehmerin Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt), die beim Frankfurt Marathon im vergangenen Jahr bereits die EM-Norm unterbieten konnte, setzte in Trier nach und konnte das Jahr als zweitschnellste Deutsche und mit neuer persönlicher Bestzeit (16:20 Minuten) souverän für sich beenden.

„Anfangs hatte ich zuerst sehr schwere Beine und ich dachte nur: Das kann ja was werden. Das Renntempo war natürlich auch ein anderes, als ich es vom Marathon gewohnt bin. Im Marathon werden die Schweine bekanntlich erst gegen Ende fett und so konnte ich auf den letzten Metern noch mal nachziehen. Guter Abschluss. Hat Spaß gebracht! Jetzt freue ich mich aber erst einmal auf die Silvesterfeier!“, resümiert Katharina.

Zuversichtlich Richtung EM 2018

Auch Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) hatte allen Grund zum Feiern. Nachdem er 2016 verletzungsbedingt auf die Olympia-Teilnahme verzichten musste, kann sich der 24-Jährige endlich wieder auf ein Großevent freuen. Anfang Oktober konnte auch er beim Köln Marathon die geforderte Norm von 2:14:00 Stunden unterbieten und sich für die EM 2018 in Berlin qualifizieren. Der sportliche Jahresabschluss in Trier glückte ebenfalls: Mit 23:47 Minuten wurde er zweitschnellster Deutscher. Nur Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen) lief die acht Kilometer lange Strecke drei Sekunden schneller.

Vorne haben sich die Afrikaner abgesprochen und sind auf ein Zeichen hin weggezogen. Dahinter kam dann die Deutsche Gruppe mit Sperlich, Pflieger und mir und wir haben nach und nach Leute eingesammelt. Im Spurt hatte ich natürlich keine Chance gegen Sperlich, aber einen Neuseeländer habe ich noch erwischt. Solides Rennen. Eine etwas windbedingt schwache Zeit, aber darum geht es hier auch nicht.

Hendrik Pfeiffer, ist mit seinem sportlichen Jahresabschluss in Trier zufrieden

Sport verbindet

Auch für die Hindernisläuferin Gesa Krause verlief das Jahr nicht geradlinig. Auf der einen Seite brachte es große Erfolge mit sich – wie der neue Deutsche Rekord über 3.000m Hindernis. Auf der anderen Seite allerdings auch einen schmerzlichen Rückschlag bei der WM in London. Es sind Bilder, die unser Mitgefühl, aber gleichzeitig auch großen Respekt hervorbringen: Beim Hindernislauf kommt Gesa unweigerlich ins Stolpern, nachdem ihr eine Mitstreiterin wortwörtlich unter die Füße rennt. Gesa verletzt sich, kämpft sich aber dennoch eisern ins Ziel. So kann sie leider nicht ihr ganzes Potenzial abrufen, geht am Ende aber trotzdem als Siegerin der Herzen hervor.

In Trier reichte es mit 16:37 Minuten „nur“ für den fünften Platz unter den deutschen Frauen. Dennoch war die 24-Jährige glücklich, das Jahr im Heimtrikot und mit ihrer Familie und ihrem Freund beenden zu können.

Gesa Krause (rechts) und Katharina Heinig (links) verbindet eine langjährige Freundschaft. Hier ebenfalls beim 28. Silvesterlauf in Trier. | © Marcel Hilger

Niederlagen, an die man immer wieder erinnert wird

Auch die Bilder vom Olympioniken Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) haben uns 2017 erreicht, der im Top-Trainingszustand beim Berlin Marathon an den Start ging, um unter anderem den Leistungsnachweis für die EM zu erbringen, dann aber unerwartet aussteigen musste.

Wie weggetreten kam der 30-Jährige auf den letzten Kilometer völlig entkräftet ins Taumeln und fiel schließlich einem Zuschauer in die Arme. Sein späterer Social-Media-Aufruf, um den Zuschauer ausfindig und sich persönlich bei ihm zu bedanken, war eine starke Geste.

Immer wieder sind es diese Gegensätze, die wir Leistungssportler im Sport erleben. Momentaufnahmen von eindrucksvollen Höchstleistungen vs. Augenblicke, in denen wir ganz verletzlich und nahbar sind. Umso schöner, Philipp wieder guten Mutes in Trier laufen und nach vorne blicken zu sehen.„Was nehme ich aus 2017 mit? Das gute Gefühl, dass harte Arbeit früher oder später immer belohnt wird. Und wenn das nun in 2018 der Fall sein sollte, ist mir das auch Recht“, sagt er mir optimistisch.

Im Frühjahr wird er dann wie die meisten schließlich versuchen, die EM-Norm zu erfüllen. Aber erst einmal genoss auch er den Jahresabschluss in Deutschlands ältester Stadt. „Trier ist nicht nur für seinen wahnsinnig stimmungsvollen Silvesterlauf bekannt, sondern auch für die legendären After-Show-Partys! Das lasse ich jetzt einfach mal so im Raum stehen …“

Ein Lauf mit Symbolkraft

Der Silvesterlauf ist also mehr als nur ein Lauf. Und die anschließende Feier am Abend nicht nur eine von vielen, sondern oftmals DIE eine im Jahr eines Leistungssportlers. Zum Jahreswechsel treffen alle Emotionen geballt aufeinander und entladen sich ausgelassen inmitten von Freunden, der Familie und Vereinskollegen.

In diesem Sinne: auf ein erfolgreiches, gestärktes und gesundes neues Jahr in Liebe und Teamgeist!

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