Body & Soul

Biodoping mit Adaptogenen – Balsam für die Seele

Ständig unter Strom: 60 Prozent der Deutschen fühlen sich gestresst. Das schadet Wohlbefinden und Gesundheit. Sanfte Hilfe bieten biologisch aktive Pflanzenstoffe.

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Privater Termindruck, Sorgen in der Familie, Konflikte am Arbeitsplatz: Stress wird für immer mehr Menschen zum Dauerthema. Und das ist ein Problem. Zwar ist Stress an sich nichts Schlimmes – im Gegenteil, er hilft uns Leistungen abzurufen, wenn es nötig ist. Doch geschieht das dauerhaft, gerät der Körper aus dem Gleichgewicht. Ein permanent hoher Cortisol-Spiegel stört die Regulationsfähigkeiten unseres Körpers und zieht im schlimmsten Fall eine Reihe von Beschwerden nach sich – psychische (wie Ängste, Schlafprobleme, Unruhezustände) und körperliche (wie Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Herz- und Kreislauferkrankungen).

Idealerweise solltest du die Stress-Ursachen konsequent bekämpfen. „Doch das geht nicht immer so schnell und so gut, wie wir uns das wünschen“, weiß Phytotherapeutin und Gesundheitscoach Nina Heine aus Hamburg, „aber hier können uns die Heilkräfte der Natur unterstützen – mit ihren positiven Einflüssen auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.“

Sogenannte Adaptogene können auf ganz natürliche Art und Weise helfen, die Belastungen durch Stress abzubauen und den Körper wieder in sein Gleichgewicht zu bringen.

Was sind Adaptogene?

Adatogene sind Substanzen, die in einigen Pflanzen und Pilzen vorkommen und regulierend auf uns wirken. Ihr Name stammt aus dem Englischen („to adapt“ = sich anpassen) – und das beschreibt auch schon ihre Wirkung. Nina Heine erklärt: „Sie können den Körper dabei unterstützen, besser mit Belastungssituationen fertig zu werden. Vor allem bei Stress und Erschöpfungszuständen können sie eine relevante Rolle spielen, uns helfen, entspannter und resistenter zu reagieren und unsere Leistungsfähigkeit ankurbeln. So können sie Körper und Seele schützen.“

Adaptogene können …

  • … die Belastbarkeit erhöhen
  • … die körperliche Leistungsfähigkeit in Stresssituationen steigern
  • … das Koordinationsvermögen unterstützen
  • … die Gedächtnisleistung stärken
  • … das Immunsystem beeinflussen (= immunmodulierend wirken)
  • … ganzheitlich wirken

Wie nehme ich Adaptogene ein?

Es gibt sie als Kapseln oder Tabletten, in Pulverform, als Tinkturen oder Tee. Nina Heine warnt aber: „Sie sollten nie durchgehend über einen längeren Zeitraum eingenommen, sondern gezielt als Helfer in der Krise betrachtet werden.“

In der Regel heißt das: Nach 2-3 Monaten Anwendung sollte eine mindestens ebenso lange Pause eingehalten werden, bevor im Bedarfsfall die Behandlung wiederholt wird.

Die drei wichtigsten Adaptogene:

Ginseng (Panax ginseng)

Am bekanntesten ist der Ginseng, er wird seit mehr als 5000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt. Bei ihm ist der Name Programm: Das lateinische „Panax ginseng“ ist abgeleitet von der griechischen „Panakeia“, der allheilenden Göttin. Und so gilt Ginseng vielen Kennern auch als König der Adaptogene. Er kann die Stressresistenz unterstützen und die mentale Leistungsfähigkeit ankurbeln. Das verdankt er vor allem den ätherischen Ölen, die er reichlich enthält. „Echter Ginseng wächst in den Urwäldern Nordkoreas, in China und Japan“, erklärt Nina Heine, „erst nach sieben Jahren hat die Wurzel ein Gewicht von 60–100 Gramm erreicht und kann geerntet werden.“

Die Powerknolle Ginseng kann die mentale Leistungsfähigkeit steigern. I © iStock.com/odyphoto

So kann Ginseng wirken:

  • tonisierend bei Müdigkeit, Überanstrengung und Schwächezuständen im Alltag
  • aufbauend bei leichteren Depressionszuständen
  • gegen Libidoverlust und Potenzstörungen (hat bei Männern positiven Einfluss auf den Testosteronspiegel)
  • steigernd auf den Sauerstoffgehalt des Blutes und die Atmung
  • schlaffördernd und insgesamt positiv auf die nächtliche Ruhe

Ginseng hat seine Stärke in der Vorbeugung. Er kann die Abwehrkraft des Organismus gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen erhöhen, so die Anfälligkeit für Krankheiten mindern und die Genesung nach langwierigen Erkrankungen unterstützen. Er kann dir bei Konzentrationsschwäche und Überforderungs- und Erschöpfungssyndromen helfen. Auch als Prävention von Burn-out hat Ginseng seine Berechtigung.

Tipp von Nina Heine

Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus)

Die Pflanze, die auch als Sibirischer Ginseng bekannt ist, wächst in Ostsibirien in Zentral- und Nordchina, Korea und Japan, gedeiht aber auch bei uns. In der russischen Volksheilkunde hat sie eine lange Tradition und wird seit Jahrtausenden zur Steigerung der Vitalität eingesetzt. Nina Heine erklärt: „Sie ist eine beliebte Pflanze unter Studenten bei Prüfungsstress, kann auch bei mentalem Stress, wie Mobbing, hilfreich sein.“

Die Taigawurzel stärkt die Seele in emotional belastenden Situationen. I © iStock.com/skymoon13

So kann die Taigawurzel wirken:

  • unterstützend auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
  • anregend bei Müdigkeit und stärkend bei Schwächezuständen
  • immunstimulierend, indem sie die Produktion der T-Lymphozyten anregt

Die Pflanze kann in seelischer und geistiger Hinsicht das nötige Durchhaltevermögen vermitteln. Da die Taigawurzel in klimatisch extremen Bedingungen in frostigen Regionen wächst, hat sie auch diesen Bezug zur Kälte. Sie ist daher vorrangig in der kalten Jahreszeit passend, eignet sich aber auch für emotional „eisige Situationen“ mit denen du bei wärmerer Umgebungstemperatur umgehen möchtest oder musst.

Tipp von Nina Heine

Rosenwurz (Rhodiola rosea)

Rosenwurz war in den 70er Jahren in Russland die Geheimwaffe für Kosmonauten und Sportler, die durch die Einnahme ihre mentale und psychische Belastbarkeit unterstützten. In Skandinavien und Asien wird der Rosenwurz schon seit tausenden Jahren in der Pflanzenheilkunde eingesetzt. Studien belegen den positiven Einfluss auf den Cortisol-Haushalt, die unnatürlich hohe Ausschüttung des Stresshormons wird nachweislich reduziert. Rosenwurz wächst in den arktischen Regionen Sibiriens, auf feuchten Böden, aber auch auf trockenen, sandigen Böden in arktischen Gebirgslagen. Der skandinavische Name lautet „Rosenrot“. In Sibirien wird die Knolle „Goldene Wurzel“ genannt.

Der Rosenwurz hält das Stresshormon Cortisol in Schach. I © iStock.com/ChristianeVolgmann

So kann der Rosenwurz wirken:

  • anregend auf die Aktivität, den Transport und die Ausschüttung der Neurobotenstoffe Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin und Norepinephrin
  • regulierend auf den Cortisol-Haushalt
  • stimulierend auf die Gehirnaktivität. Er kann die Konzentrationsfähigkeit fördern, den Energiestoffwechsel sowie das Langzeitgedächtnis verbessern
  • antidepressiv
  • antioxidativ (= den Körper vor zellschädigenden Stoffwechselprodukten schützend)

Rosenwurz vermittelt die Botschaft: „Ich bleibe stark in dieser Zeit der starken Belastung“. Wenn du weißt, dass dir eine sehr stressige und belastende Zeit bevorsteht, in der du es dir nicht leisten kannst zu erkranken, kann Rosenwurz dir helfen, gestärkt durch diese Phase zu kommen.

Tipp von Nina Heine

Über Nina Heine


Nina Heine ist Phytotherapeutin und arbeitet als Herbal Health Coach in Hamburg. Sie bietet Kurse zur Pflanzenheilkunde an, bringt Kindern das Thema näher und unterstützt Unternehmen bei der Mitarbeitergesundheit. Mehr Infos zu ihr findest du unter www.ninaheine.de

© Sebastian Fuchs

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