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10 Ernährungsmythen, die du kennen solltest

Etliche Ernährungsmythen halten sich hartnäckig und beeinflussen die Speisepläne vieler Menschen. Dabei sind einige Weisheiten nicht mehr als heiße Luft. Die 10 größten Mythen im Check.

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Mythos 1: Spinat macht stark

Ein Ernährungsmythos, an den ganze Generationen glaubten. Er führte dazu, dass Eltern ihren Kindern regelmäßig Spinat servierten. Durch viel blutbildendes Eisen sollte Spinat stark machen. Eine Annahme, die die Zeichentrickfigur Popeye und ein Rechenfehler in einer Studie noch verstärkten.

Trotzdem ist sie falsch. 100 Gramm Spinat enthalten nicht – wie damals – angenommen über 30 Milligramm Eisen, sondern lediglich 2,7 Milligramm. Zudem erschwert die enthaltene Oxalsäure die Aufnahme des Eisens.

Möchtest du deinen Körper mit Eisen versorgen, eignen sich beispielsweise Sesam, Pistazien, Cashewkerne oder Haferflocken als reichhaltige Quellen. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, solltest du gleichzeitig auf eine ausreichende Vitamin C-Zufuhr achten. Vitamin C fördert die Umwandlung von pflanzlichem Eisen in eine besser aufnehmbare Form.

Mythos 2: Rohkost ist gesund

Klar, Obst und Gemüse sind gesund. Viele Zubereitungsarten führen jedoch zum Verlust der Inhaltsstoffe. Zwar sind die pflanzlichen Lebensmittel dann immer noch gesund, aber eben nicht mehr so reich an reichhaltigen Nährstoffen. Im rohen Zustand bleiben diese erhalten. Ein Grund, warum immer mehr Menschen auf Rohkost-Ernährung setzen.

Ohne Nachteile kommt die Ernährungsweise aber nicht daher. Expertinnen und Experten raten sogar davon ab, ausschließlich auf Rohkost zu setzen. Eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen zeigte, dass Menschen, die nur Rohkost zu sich nehmen, häufig eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen und Proteinen aufweisen. Der Grund? Viele essentielle Nährstoffe befinden sich in Lebensmitteln, die roh nicht genießbar sind. Andere Nährstoffe kann der Körper aus gekochten Lebensmitteln besser aufnehmen. Personen mit einem erhöhten Nährstoffbedarf – chronisch Kranke, Schwangere und Kinder – sollten daher auf eine reine Rohkost-Ernährung verzichten.

© iStock.com/Liountmila Korelidou

Mythos 3: Light-Produkte helfen beim Abnehmen

Ein Werbeversprechen, das viele Menschen zum Kauf von Light-Produkten verleitet. Wer abnehmen und nicht auf die tägliche Cola verzichten möchte, soll einfach auf die Light-Variante zurückgreifen. Ein Irrglaube.

Die Bezeichnung „Light” betrifft nicht immer die Kalorienanzahl oder den Fettgehalt. Sie kann sich auch auf Inhaltsstoffe wie Zucker oder auch Koffein beziehen. Zudem enthalten Light-Produkte oft Zusatzstoffe, die Nebenwirkungen wie beispielsweise Allergien oder Hautprobleme auslösen können.

Fettarme Produkte enthalten häufig mehr Zucker, um den Geschmack zu verbessern, was den Kaloriengehalt sogar erhöht. Ein Blick auf die Nährwertangaben lohnt sich.

Light-Produkte helfen also nicht immer beim Abnehmen. Statt sich auf diese Produkte zu verlassen, ist eine ausgewogene Ernährung mit wenig verarbeiteten Lebensmitteln und dem Einhalten des täglichen Kalorienbedarfs effektiver und gesünder.

Mythos 4: Nüsse machen dick

Nüsse waren aufgrund ihres hohen Fettgehalts lange Zeit als Dickmacher verschrien. Und isst du regelmäßig große Mengen, bestätigen sie diesen Ruf. Denn Nüsse enthalten viele Kalorien. 100 Gramm einer Nussmischung können dir bis zu 700 Kilokalorien bescheren. Besonders wenn sie in billigem Öl geröstet wurden.

Trotzdem können Nüsse auch positive Effekte auf dein Gewicht haben. Zwar unterstützen sie dich nicht beim Abnehmen, doch dafür helfen sie dir, dein Gewicht zu halten. Das zeigte eine Studie der Universität in der spanischen Provinz Navarra. Teilnehmende, die regelmäßig kleine Portionen Nüsse aßen, hatten eine 31-prozentige geringere Wahrscheinlichkeit für eine Gewichtszunahme.

Mythos 5: Ein Apfel am Tag wappnet vor Krankheiten

Das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away” kennen fast alle Menschen. Entgegen der Redewendung kann ein Apfel aber keine Wunder vollbringen und auch den Besuch bei der Ärztin oder dem Arzt nicht verhindern.

Das kann nur gelingen, wenn du den Apfel als Symbol für eine gesunde Ernährung siehst und dich grundsätzlich von frischen und natürlichen Zutaten ernährst. Trotzdem können die Inhaltsstoffe eines Apfels positive Effekte entfalten. Eine Studie der Universität in Michigan zeigte, dass der tägliche Verzehr von Äpfeln die Menge der benötigten Arzneimittel verringern kann. Außerdem stärken Äpfel dein Immunsystem und können Entzündungen hemmen.

Junge Frau beißt in einen Apfel
© iStock / Getty Images Plus / Natalia_Solovii

Mythos 6: Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Ein zu hoher Cholesterinspiegel gilt als einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Denn durch einen erhöhten Gehalt können Ablagerungen in den Blutgefäßen entstehen.

Der Mythos, dass Eier den Cholesterinspiegel gefährlich erhöhen können, ist jedoch überholt. Studien zeigen, dass Eier für die meisten Menschen keinen signifikanten Einfluss auf das Blutcholesterin haben. Solange du sie in Maßen konsumierst. Die Leber ist in der Lage, ihre eigene Cholesterinproduktion entsprechend der Nahrungsaufnahme zu regulieren. Trotzdem solltest du es nicht übertreiben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt ein Ei pro Woche.

Für den Cholesterinspiegel ist es insgesamt jedoch wichtiger, dass du möglichst wenig Transfette zu dir nimmst. Diese hemmen die Enzymaktivität deiner Leber. Schlechtes LDL-Cholesterin wird dadurch nicht richtig abgebaut und gutes HDL-Cholesterin wird nicht in ausreichender Menge produziert. Also Finger weg von frittierten Lebensmittel, Margarine, Fast Food, billigen Backwaren und Fertiggerichten.

Mythos 7: Karotten sind gut für die Augen

Karotten haftet ein ganz besonderer Mythos an. Sie sollen nicht nur die Gesundheit, sondern auch dein Sehvermögen verbessern. Eine Annahme, die zumindest teilweise stimmt.

Eine Sehschwäche wirst du mit dem Wurzelgemüse zwar nicht los, es kann aber deine Nachtsicht verbessern. Denn Karotten enthalten Betacarotin. Das ist ein sekundärer Pflanzenstoff, aus dem dein Körper Vitamin A bildet. Dieses ist beispielsweise für deine Haut, dein Blut oder deine Augen essenziell. Zusätzlich schützt es dich vor Nachtblindheit. Zählen Karotten nicht zu deinen Favoriten, kannst du Betacarotin auch über Fisch, Kürbis oder Spinat aufnehmen.

Obstsuppe Zutaten
© Garmin

Mythos 8: Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker

Obwohl der Name es vermuten ließe, ist Fruchtzucker keineswegs gesünder als der klassische Haushaltszucker. Denn die Fruktose hat ähnlich negative Effekte auf deinen Körper. Zu viel Fruchtzucker kann deine Blutfettwerte ansteigen lassen, deinen Stoffwechsel beeinträchtigen und zu Übergewicht führen.

Ein Gramm Fruchtzucker und ein Gramm Haushaltszucker enthalten übrigens jeweils vier Kilokalorien. Auch können große Mengen Obst am Tag bei empfindlichen Menschen Verdauungsbeschwerden auslösen.

Mythos 9: Nur tierische Produkte liefern dem Körper ausreichend Eiweiß

Eiweiß ist essenziell für viele Funktionen deines Körpers. Auch im Sport zählen Proteine zu den wichtigsten Makronährstoffen und sind besonders für den Muskelaufbau notwendig. Ein gängiger Mythos besagt, dass du die nötigen Mengen für deine Gesundheit nur über tierische Produkte aufnehmen kannst.

Das ist falsch. Zwar enthalten Fleisch, Fisch und Milchprodukte große Mengen Eiweiß, aber auch pflanzliche Alternativen sind reich an Proteinen. Dazu zählen beispielsweise Soja, Linsen oder Erbsen. Mit 36 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm übertrifft Soja dabei sogar manche Fleischprodukte.

Frau hat Stress und sitzt spät abends vor dem Kühlschrank und isst Pizza
© domoyega / E+ / Getty Images Plus

Mythos 10: Spätes Essen ist ungesund

Ein Mythos, der sich schon lange hält. Späte Mahlzeiten sollen einen besonders negativen Effekt auf dein Körpergewicht haben. Ob das stimmt? Darüber ist sich selbst die Wissenschaft noch uneins. Eine Studie des Klinikums in Boston zeigte, dass späte Mahlzeiten mit einer Gewichtszunahme zusammenhängen können und das Risiko auf Übergewicht steigern.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht darin noch keinen bestätigten Mythos. Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Kalorienmenge deutlich entscheidender ist als die Zeit der Nahrungsaufnahme. Nimmst du mehr Kalorien zu dir, als du verbrauchst, speichert dein Körper sie als Fettreserven. Zu spät solltest du aber nicht essen. Ein voller Magen kann deine Schlafqualität verschlechtern.

Quellen
  1. https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/food-details/168462/nutrients
  2. https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/spinat-enthaelt-viel-eisen.html
  3. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/wie-gesund-ist-rohkoestler-ernaehrung/
  4. https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/essen-und-wissen/rohkost-2006742?tkcm=aaus
  5. https://www.geo.de/wissen/ernaehrung/22216-rtkl-ernaehrung-ueberforderter-darm-wann-rohkost-zu-problemen-fuehrt
  6. https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Nuesse-Kerngesunde-Naehrstoffe-trotz-vieler-Kalorien,nuesse128.html
  7. https://www.diabinfo.de/vorbeugen/was-kann-ich-tun/faktencheck-ernaehrungsmythen.html
  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17228038/
  9. https://www.healthline.com/nutrition/nuts-and-weight-loss#TOC_TITLE_HDR_3
  10. https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Ein-Apfel-pro-Tag-haelt-den-Doktor-nicht-fern-246451.html
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4420713/
  12. https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/cholesterin/eier-und-cholesterin
  13. https://www.ksw.ch/gesundheitsmythen/uebersicht-gesundheitsmythen/gesundheitsmythos-augen-karotten/
  14. https://www.alpentherme.com/de/magazin/blog-industriezucker-vs-fruchtzucker-gesund/492
  15. https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/zucker/ist-fruchtzucker-besser-als-normaler-zucker
  16. https://fdc.nal.usda.gov/fdc-app.html#/food-details/174270/nutrients
  17. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/die-besten-pflanzlichen-proteinquellen/
  18. https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/mitternachtssnack-ist-spaet-essen-ungesund/

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20.11.2018

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Kevin Berg © Redaktion

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Kevin Berg

Kevin Berg ist seit 2019 #BeatYesterday-Redakteur mit vielen Interessen. Als Journalist wurde Kevin an einer …

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