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Quality Time: Höchste Zeit für ein paar tiefe Gedanken!

„Quality Time“ als Ruf nach wertvollen Lebensmomenten und das Smartphone als Sündenbock? #BeatYesterday-Mitarbeiter Daniel hat sich eine Meinung gebildet.

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Wenn meine Mutter damals gekocht hatte und ich am Esstisch das Comicheft oder den Gameboy nicht zu Seite legen wollte, gab’s Ärger! Zum einen sollte wohl die Mahlzeit, die mühevoll zubereitet worden war, ein wenig mehr Wertschätzung erhalten, als unachtsam heruntergeschlungen zu werden. Zum anderen war der Mittagstisch ein Ritual, bei dem alle Familienmitglieder zeitgleich zusammenkamen. Dann ruhten Spielekonsole, Rasenmäher oder Schreibmaschine und es gab die Gelegenheit zum Austausch. Das war wohl Quality Time. Nur kannte ich den Begriff damals noch nicht.

Quality Time – was dahinter steckt

Der Diskurs um die „Quality Time“ ist bereits in den siebziger Jahren in den USA angestoßen worden – vor allem unter dem Aspekt der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Demnach wird vor allem jene Zeit als Quality Time definiert, die man sich ausschließlich für den Austausch mit nahestehenden Menschen und für gemeinsame Erlebnisse vorbehält. Mittlerweile hat sich der Begriff längst verselbstständigt und wird oft und gerne dann verwendet, wenn man sich bewusst für etwas Zeit nimmt, von dem man weiß, dass es einem gut tut. Das kann natürlich auch Zeit sein, die man allein verbringt. Im hektischen Alltag fällt es oft schwer, Zeit für besondere und bewusst erlebte Momente zu finden.

In sozialen Netzwerken ist der Ausdruck als Hashtag beliebt – alleine bei Instagram wurden mehrere Millionen Bilder mit dem Smartphone geteilt. Eben dieses hat manch einer allerdings auch zum ultimativen Endgegner der Quality Time auserkoren.

Am Wochenende lege ich beispielsweise das Handy öfter ganz weg, wenn ich zu Hause bin. Wer dann etwas von mir will, muss einfach mit einer längeren Reaktionszeit rechnen.

Daniel, unser #BeatYesterday-Mitarbeiter gönnt sich gerne mal eine kurze Handy-Auszeit

Die Sache mit dem Smartphone

Hier scheiden sich die Geister: Verhindert die ständige Erreichbarkeit, unsere Zeit qualitativ hochwertig zu erleben? Da ist man schnell beim „Smombie“, dem Jugendwort 2015, das aus „Smartphone“ und „Zombie“ zusammengesetzt ist, und jemanden beschreibt, der von seiner Umwelt nichts mehr mitbekommt, weil er nur noch auf sein Smartphone starrt.

Als Kreativer im Digitalgeschäft glaube ich daran, dass digitale Technologien die Wirtschaft, die Gesellschaft und auch einzelne Persönlichkeiten voranbringen können. Eine ständige Erreichbarkeit finde ich grundsätzlich nicht problematisch. Aber auch mir gefällt es nicht, wenn ein Gesprächspartner nur noch mit halbem Ohr hinhört, weil er längst mit seinem Smartphone beschäftigt ist. Jeder kennt die Situation. Dagegen ist es für mich durchaus Quality Time, wenn ich beim Frühstück die Zeitung auf dem Tablet lese oder mal die Zeit habe, im Internet gemütlich auf virtuelle Shoppingtour zu gehen.

Das Problem beginnt doch erst, wenn von der Möglichkeit der ständigen Erreichbarkeit so intensiv Gebrauch gemacht wird, dass sie zu einer ständigen geistigen Abwesenheit in der tatsächlichen Umgebung führt. Wenn ich mich tatsächlich verpflichtet fühle, immer sofort zu reagieren, sobald auf dem Smartphone etwas passiert. Oder wenn ich mir schließlich angewöhne, automatisch jede freie Minute in mein Handy zu investieren. Aber: Das hat man ja selbst in der Hand!

Spezielle Digital-Detox-Apps wie „RealizD“ werten aus, wie häufig du zum Handy greifst. | © #BeatYesterday

So kannst du den Selbsttest machen

Ob man das Gefühl hat, zu häufig zum Smartphone zu greifen oder nicht: Ein kleiner Selbsttest ist eine lohnenswerte Erfahrung. Spezielle Digital-Detox-Apps wie beispielsweise „RealizD“ kannst du auf dem Smartphone im Hintergrund laufen lassen, um einmal auszuwerten, wie häufig du bewusst oder unbewusst zum Handy greifst. Wenn es dir wie mir ergeht, wirst du überrascht sein, wieviel da an einem Tag zusammenkommt: 95 mal etwas nachgeschaut, in einer durchschnittlichen Frequenz von 13 Minuten, bis zu 6 Minuten am Stück. Und das liegt noch weit unter dem Durchschnitt, den eine britische Studie herausfand: Danach ziehen wir bis zu 221-mal am Tag das Handy aus der Hosentasche. Rund 2 Stunden aktive Nutzung kamen bei mir dabei rasch zusammen. Wer möchte, kann mit solchen Apps auch Limits setzen, beispielsweise Nachrichten nach einer bestimmten Grenze ausstellen. Ich maßregele mich da lieber auf andere Weise. Am Wochenende lege ich beispielsweise das Handy öfter ganz weg, wenn ich zu Hause bin. Wer dann etwas von mir will, muss einfach mit einer längeren Reaktionszeit rechnen. Oder auf dem Festnetz anrufen: Da ist die Hürde etwas höher, als eine Whatsapp-Nachricht zu schreiben, weil irgendwo ein lustiges Video gesichtet wurde.

„Do more things that make you forget to check your phone“

Dieses Motto finde ich ganz treffend. Ich möchte mich ja nicht im Alltag um die praktischen Möglichkeiten bringen, die mir Smartphones, Wearables und smarte Gadgets bieten. Sie helfen mir sogar dabei, meinen Alltag zu organisieren, ihn effizienter und stressfreier zu gestalten. Was ich aber auch möchte, sind Zeiten, in denen all das ganz ungezwungen in den Hintergrund tritt.

Ich bin nicht der allergrößte Planungsmensch, aber wenn es mir gelingt, meine Tage und Wochen gut zu strukturieren, habe ich unterm Strich die Möglichkeit, echte Freiräume zu schaffen. Das kann dann eine Stunde sein, in der ich die Ruhe genieße oder etwas lang ersehntes unternehme. Oder auf lange Distanz die Zeit, einen Ausflug oder gar eine Reise zu unternehmen, die mich so begeistert, dass ich ohnehin alles andere vergesse. Denn mit Handy oder ohne – das sind doch die Momente, die am Ende über das Glücklichsein entscheiden.

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