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Deutsches Sportabzeichen: Wofür es sich wirklich lohnt

Ob Standweitsprung, Kugelstoßen oder Sprinten: Beim Deutschen Sportabzeichen kannst du deine sportliche Leistungsfähigkeit testen. Wo du zur Prüfung antreten kannst und was dir die Abzeichen bringen.

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Vor mehr als 100 Jahren wurde das Deutsche Sportabzeichen zum ersten Mal verliehen. Wurden 1913 nur 22 Sporttreibende ausgezeichnet, so haben 2022 mehr als 480.000 Sportlerinnen und Sportler jeden Alters und Geschlechts um das Abzeichen gerungen.

Willst du dir selbst ein Abzeichen verdienen? Dann musst du in einigen Disziplinen abliefern. Welche Übungen gefragt sind und welche Vorteile das Sportabzeichen hat, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist das Deutsche Sportabzeichen?

Das Deutsche Sportabzeichen (DSA) ist eine Auszeichnung für Leistungen im Breitensport und die höchste Anerkennung außerhalb des Wettkampfsports, die sich Einsteigende verdienen können. Verliehen wird es vom Deutschen Olympischen Sportbund, kurz DOSB.

Deutsches Sportabzeichen  Logo

Mit dem Abzeichen beweist du nicht nur eine überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit, sondern vor allem deinen Ehrgeiz. Denn das Sportabzeichen erwerben die Aktiven meistens freiwillig. Ausnahmen gibt es beispielsweise bei der Bewerbung für Polizei, Zoll oder das Lehramt für Sport.

Für das jeweilige Abzeichen musst du innerhalb eines Kalenderjahres Tests in vier verschiedenen Disziplinen bestehen. Dafür wählst du jeweils eine Übung aus den Kategorien Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft und Koordination aus. Ergänzend musst du deine Schwimmfertigkeit nachweisen. Bei erfolgreichem Abschluss erhältst du eine Urkunde oder ein Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold.

Egal, welche Stufe du erreichst: Jedes Abzeichen zählt. Und wenn es in diesem Jahr nicht für Gold reicht, kannst du im nächsten wieder alles geben und erneut antreten. Ein erlangtes Sportabzeichen ist für fünf Jahre gültig. Die Gebühr für eine Urkunde beträgt vier Euro.

Wer kann das Sportabzeichen ablegen?

Kinder, Erwachsene und Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung können das Sportabzeichen ablegen. Für das Deutsche Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche trainieren Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis 17 Jahren.

Die Kategorien der Disziplinen sind bei Kindern und Erwachsenen identisch. Nur einige Übungen unterscheiden sich. Auch die Sportgeräte und die zu erreichenden Distanzen sind auf die Altersgruppen zugeschnitten. Alle zu erbringenden Leistungen sind nach Alters-, Geschlechts- und Leistungsklassen unterteilt.

Für Menschen mit Einschränkungen definiert der Deutsche Behindertensportverband (DBS) eigene Bedingungen. Diese kannst du im „DBS Handbuch Deutsches Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung“ nachlesen.

Deutsches Sportabzeichen KeyVisual
© DOSB

Wo kannst du zur Prüfung antreten?

Schülerinnen und Schüler können die Prüfung innerhalb des Sportunterrichts ablegen. Egal, ob an allgemeinbildenden, berufsbildenden oder weiterführenden Schulen. Wichtig ist, dass die Lehrkräfte eine Prüferlizenz für das DSA haben.

Ansonsten gibt es zahlreiche regionale Angebote. Am besten fragst du bei einem Sportverein in deiner Nähe nach. Um das Sportabzeichen machen zu dürfen, musst du kein Vereinsmitglied sein. Meist sind die Tests an sich kostenlos, es steht dir aber frei, einen kleinen Obolus als Spende zu hinterlassen.

Viele Vereine bieten zudem Sportabzeichen-Treffs an. Bei diesem sportlichen Zusammenkommen kannst du dich gemeinsam mit anderen Sportbegeisterten auf deine Prüfungen vorbereiten. Um herauszufinden, wann und wo solche Treffs in deiner Nähe stattfinden, bietet der DOSB eine Übersicht an. Du kannst deinen Wohnort eingeben und siehst, in welchem Verein du trainieren und gleichzeitig dein Abzeichen machen kannst. Selbstverständlich sind dann Trainerinnen und Trainer vor Ort.

Eine Alternative dazu ist die Sportabzeichen-Tour. Die jährlich wiederkehrende Eventreihe führt dieses Jahr zwischen Juni und Oktober durch acht deutsche Städte. Dort kannst du neben den sportlichen Tests noch andere Programmpunkte erleben.

Du möchtest lieber allein trainieren? Dann frage bei einem Verein nach, ob es möglich ist, lediglich für die Prüfung anzutreten.

Warum solltest du das Sportabzeichen ablegen?

Für den Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk hat das Sportabzeichen einen klaren Nutzen: „Es motiviert Menschen jeden Alters zu Bewegung. Besonders für ältere Menschen ist das Training und das jährliche Ziel ein Ansporn. Sie tun etwas für ihre Gesundheit, kommen unter Leute. All das kann nur von Vorteil sein. Und es gibt sogar eine Belohnung. Ob Urkunde oder Abzeichen – man hat danach etwas in der Hand.“

Grundsätzlich gibt es also viele Gründe für das Sportabzeichen. Ob du deinen Ehrgeiz beweisen möchtest oder einfach ein gemeinsames Hobby mit Freundin oder Freund darin findest – ganz egal. Sicher ist: Das Erlangen des Sportabzeichens fördert die Gesundheit.

Außerdem erkennen viele Krankenkassen das DSA an. Mit Präventionsleistungen kannst du freiwillig bei einigen Krankenkassen punkten und dir Prämien sichern.

Über Christian Schenk

1988 krönte sich der gebürtige Rostocker bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Seoul zum Sieger im Zehnkampf. Seit Ende seiner Laufbahn engagiert sich Schenk für mehr Inklusion im Sport. Sein Ziel: Menschen mit Behinderung den barrierefreien Zugang zu Bewegung ermöglichen. Eine seiner aktuellen Initiativen kannst du auf dieser Seite unterstützen!

Welche Anforderungen musst du erfüllen?

Beim Sportabzeichen werden deine motorischen Grundfähigkeiten geprüft. Dazu gehören – wie eingangs erwähnt – Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. In den jeweiligen Kategorien kannst du dir Übungen aus den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen, Geräteturnen und Radfahren aussuchen.

Deine Schwimmfertigkeit musst du immer nachweisen. Entweder in Form einer absolvierten Disziplin oder deines Schwimmpasses. Hast du dein Schwimmabzeichen mit mindestens Silber absolviert, musst du nicht zwingend erneut ins Becken hüpfen.

Was genau geprüft wird:

  • Ausdauer:
    • prüft deine Fähigkeit, Belastungen standzuhalten
    • fordert dein Durchhaltevermögen
    • Beispiele: 3.000 m laufen, 10 km laufen oder 20 km Radfahren
  • Kraft:
    • prüft deine Körperkraft
    • Beispiele: Kugelstoßen, Standweitsprung oder Geräteturnen
  • Schnelligkeit:
    • prüft deine Fähigkeit, höchstmögliche Bewegungsgeschwindigkeit zu erreichen
    • Übungen mit kurzer Belastungsdauer, aber hoher Geschwindigkeit
    • Beispiele: 100 m laufen, 25 m schwimmen, 200 m Radfahren
  • Koordination:
    • prüft deine Fähigkeit, Bewegungen in vorhersehbaren Situationen zu kontrollieren
    • Technik und Qualität wichtig
    • Beispiele: Hochsprung, Weitsprung oder Seilspringen

In dieser Übersicht siehst du, welche Übungen du auswählen kannst. Finde die für dich passende Spalte und erfahre, welchen Wert du für die jeweilige Leistungsstufe erreichen musst. Mit diesen Richtwerten bereitest du dich optimal auf dein Sportabzeichen vor.

Du kannst dir damit deinen eigenen Trainingsplan zusammenstellen und nach Lust und Laune sporteln. Hauptsache, es macht dir Spaß.

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Meinungen
Sebastian
26.07.2023 | 07:42 Uhr

Ein weiterer Ansporn kann es sein, dass viele Krankenkassen Aktionen oder Vergünstigungen haben, wenn man das Abzeichen regelmäßig ablegt.

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Ein Kommentar

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Sebastian
26.07.2023 | 07:42 Uhr

Ein weiterer Ansporn kann es sein, dass viele Krankenkassen Aktionen oder Vergünstigungen haben, wenn man das Abzeichen regelmäßig ablegt.