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Health Snapshot: Was die Garmin-Funktion über deine Gesundheit verrät

Viele Fans von Garmin wissen nicht, dass es den Health Snapshot gibt. Dabei kann die Funktion im Alltag sehr hilfreich sein. Wie du sie startest und welche Daten du erhältst, zeigt dieser Selbstversuch.

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Bei einem Schnappschuss denke ich zunächst an Urlaub. An einen Zitronenhain in Malaga. An das Panorama der Karawanken in Slowenien. Vielleicht auch an Eisskulpturen in Rovaniemi.

Je nachdem, wie gern und weit man rumkommen darf. An die Gesundheit denkt man beim Begriff Schnappschuss – oder auf Englisch Snapshot – sicher nicht als erstes. Außer man trägt eine passende Smartwatch von Garmin am Handgelenk.

Bereits vor einiger Zeit hat Garmin die Funktion „Health Snapshot“ herausgebracht. Der Sinn ist simpel wie genial: Innerhalb von nur wenigen Minuten erhältst du einen Überblick über deine aktuelle Gesundheit. Doch wie starte ich die Funktion? Und was mache ich wirklich mit ihr? Das zeigt dieser Beitrag.

Was ist der Health Snapshot und wie starte ich ihn?

Eine Smartwatch von Garmin kann viele für deine Gesundheit beachtliche Informationen aufzeichnen. Mit ihnen kannst du beispielsweise in der Erkältungszeit einen Infekt frühzeitig erkennen. Darüber haben wir für dich mit Dr. Leon Brudy einen hilfreichen Service-Artikel aufbereitet.

Bislang konntest du dir auf der Smartwatch oder in Garmin Connect alle Daten entweder live anschauen oder auch historische Werte einsehen. Zum Beispiel dein Stresslevel in den vergangenen vier Stunden. Oder die Schlafqualität und den sogenannten HRV-Status in der Nacht.

Der Health Snapshot liefert dir nun alle relevanten Gesundheitsinformationen, die deine Garmin Smartwatch misst, ganz bequem auf einen Blick. Dafür musst du nur die Funktion starten und zwei Minuten still halten. In dieser kurzen Zeitspanne horcht deine Uhr über das Handgelenk in dich hinein.

Wie läuft der Garmin Health Snapshot ab?

Am besten begibst du dich zunächst in eine ruhige Position, denn gleich kommt es auf das Stillsitzen an. Idealerweise machst du den Rücken gerade, weil du dann auch gleichmäßiger atmest.

Anschließend kannst du über Aktivitäten oder Apps den Health Snapshot von Garmin starten. Wenn du ein kompatibles Gerät hast, aber die Funktion noch nicht siehst, musst du sie zu deinen Standard-Aktivitäten hinzufügen. Klicke also in der Übersicht deiner Aktivitäten auf das „+“ und suche dann den Bereich „Apps“. Dort ist die Funktion hinterlegt. Mit zwei einfachen Klicks lädst du die Funktion direkt in deinen Aktivitätsbereich. Dort kannst du ab sofort den Health Snapshot starten.

Nun ist das Stillsitzen entscheidend, denn deine Smartwatch wird nun zwei Minuten lang deine Gesundheitsdaten messen und erfassen. Du solltest währenddessen weder arbeiten oder telefonieren. Jede Aufregung könnte den Status quo verfälschen. Sobald die zwei Minuten um sind, piept und/oder vibriert deine Uhr. Schon kurz darauf kannst du dich mit der Auswertung beschäftigen.

Welche Infos verrät der Garmin Health Snapshot?

Der Health Snapshot liefert in fünf Bereichen Daten. In diesem Überblick erfährst du kurz und knapp alles zu den Werten und ihrer Bedeutung.

Herzfrequenz

Sie gibt an, wie oft dein Herz in der Minute schlägt. Je nachdem, wie aktiv du bist, steigt oder fällt der Puls. Beim Sport kannst du mit diesem Wissen herausfinden, wie stark du deinen Körper anstrengst. Garmin macht dafür deine individuellen Leistungsbereiche sichtbar. In Ruhe – und darum geht es beim Health Snapshot – sollte die Herzfrequenz zwischen 60 bis 80 Schlägen liegen. Je fitter und entspannter du bist, desto niedriger ist der Ruhepuls. Sogar eine Herzfrequenz von 40 Schlägen in der Minute kann bei sportliche aktiven Menschen normal sein.

Herzfrequenzvariabilität (HRV oder HFV)

Nicht die Anzahl der Schläge, sondern den Zeitraum dazwischen gibt die sogenannte HRV an. Diese Abkürzung steht für Heart-Rate-Variability. Auf Deutsch: Die Herzfrequenzvariabilität. Mithilfe dieser kann bestimmt werden, wie gestresst du bist. Denn je ungleichmäßiger die Variabilität ist, desto wahrscheinlicher ist der Parasympathikus aktiv. Das ist der Zweig des autonomen Nervensystems, der in ruhigen und entspannten Phasen deine Vitalfunktionen steuert. Ist die Herzfrequenzvariabilität gering, kann das auf einen Stresszustand hinweisen. Unter Umständen kann das auch ein Indiz für eine nahende Erkältung sein.

Sauerstoffsättigung

Viele Smartwatches von Garmin messen auch die Sauerstoffsättigung. Die Technik dahinter ist ziemlich spannend, kostet aber etwas Energie. Deshalb lassen viele User von Garmin die sogenannte Pulsoxymetrie ausgeschaltet.

Während des Health Snapshots wird der Wert jedoch kurzzeitig erfasst – und das ist auch gut so! Tatsächlich kann die Sauerstoffsättigung einiges über deinen Gesundheitszustand aussagen. Ist sie dauerhaft zu niedrig, kann das bedeuten, dass deine Lungen zu wenig Sauerstoff aus der Atemluft ins Blut transportieren. Auch andere Krankheitsbilder können eine schwache Sauerstoffsättigung verursachen. Empfohlen ist ein Wert von 95 bis 99 Prozent. Alle Werte über 90 gelten jedoch als medizinisch unbedenklich. Liegt die Zahl dauerhaft darunter, solltest du zwingend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Atmung

Beim Health Snapshot erfasst Garmin auch die Anzahl der Atemvorgänge innerhalb einer Minute. Wichtig: Ein Zyklus besteht immer aus dem Ein- und Ausatmen. Normal sind je nach individueller Fitness und Alter 12 bis 20 Züge pro Minute.

Während einer sportlichen Aktivität steigt dieser Wert deutlich. Das liegt daran, dass dein Körper für die Energiegewinnung mehr Sauerstoff benötigt. Ist deine Atemfrequenz auch in Ruhe erhöht, kann das verschiedene Ursachen haben. So steigt die Frequenz zum Beispiel dann, wenn du kurzatmig bist. Darunter leiden unter anderem Betroffene von Asthma oder einer Lungenentzündung. Manchmal kann eine Kurzatmigkeit sogar einen Herzinfarkt ankündigen.

Stress

Anhand der gewonnenen Informationen kann Garmin auch deinen Stresslevel einschätzen. Hier ist es wichtig, dass du bei der Messung berücksichtigst, in welcher Situation du deinen Health Snapshot getätigt hast.

Kommst du aus einem aufwühlenden Gespräch oder hast Minuten zuvor trainiert, ist dein Körper sehr wahrscheinlich gestresst und der Wert dementsprechend hoch. Wichtig daher: Ein ausführlicher Blick auf die Entwicklung deiner Stresskurve.

In der Funktion Stresslevel überblickst du deine Stressbelastung der vergangenen vier Stunden. Bist du kurzzeitig gestresst, ist das nicht schlimm. Im Gegenteil! Auf kurze Sicht steigert Stress deine Leistungsfähigkeit. Allerdings sollten auf stressige Phasen immer ausreichende Erholungsmomente folgen. Ob das der Fall ist, siehst du in der genauen Detailanalyse deines Stresses.

Garmin Smartwatches zeigen deinen Stresslevel zwischen 0 und 100 an. Das entspricht der folgenden Skala:

  • 0–25: Erholung
  • 26–50: Niedriger Stress
  • 51–75: Mittlerer Stress
  • 76–100: Hoher Stress

Das ist der Unterschied zum Morning Report

Es passiert den Besten! Manche Fans von Garmin haben schon mal den Health Snapshot mit dem Morning Report verwechselt. Dabei sind das komplett unterschiedliche Funktionen. Der wichtigste Unterschied? Den Health Snapshot musst du aktiv starten, der Morning Report blinkt morgens automatisch auf dem Display deiner Uhr auf.

Auf kompatiblen Geräten liefert dir der Morning Report dabei alles Wissenswerte über deine Tagesform. Dazu zählen neben einer morgendlichen Begrüßung diverse Gesundheitswerte und sogar Informationen zum Wetter. Auch Trainingsvorschläge können je nach Uhr enthalten sein.

  • Body Battery
  • HFV-Status
  • Kalender
  • Schlaf
  • Schritteziel
  • Schritteziel-Siegessträhne
  • Tracking für Frauengesundheit (falls aktiviert)
  • Trainingsvorschläge
  • Informationen zum bevorstehenden Wettkampftag
  • Wetter

3 Anwendungsbeispiele des Health Snapshots

Du weißt nun, was der Health Snapshot ist, wie du ihn startest und was er aussagt. Was noch fehlt? Inspiration, wie du ihn nutzen kannst. Ich persönlich aktiviere den Health Snapshot besonders oft in drei Situationen.

Vor einem wichtigen Meeting

Wie bin ich eigentlich drauf: total entspannt oder hitzig? Klingt erst mal doof, diese Frage. Aber das ist sie gar nicht. Manchmal bemerkt man eben im Alltag nicht, wie es dem eigenen Körper geht. Besonders dann, wenn der Kopf permanent mit anderen Dingen beschäftigt ist. Die zwei Minuten des Health Snapshot haben bei mir daher auch eine meditative Wirkung. Ich komme kurz zu Ruhe, reflektiere mich und sehe dann, was meine Uhr über meine Verfassung sagt. Es ist ein sehr achtsamer Moment. Bin ich ohnehin aufgedreht, sollte ich den Kaffee im Termin lieber sein lassen. Bin ich ruhig, gehe ich sehr positiv ins Meeting und kann mich auch noch mal mit Koffein pushen. Merke ich, wie gestresst ich bin, achte ich verstärkt auf mögliche Impulsreaktionen. Denn meine Dünnhäutigkeit will ich niemandem zumuten.

Vor dem Sport

Vor der Auswahl des Trainings höre ich immer in mich hinein. Ist die Trainingsempfehlung von Garmin zu lasch oder zu fordernd? Manchmal bin ich mir da unsicher. Der Health Snapshot liefert zwar keine definitive Entscheidungsgrundlage, dafür aber neben dem Achtsamkeitsmoment auch eine Ist-Analyse. Ist meine Herzfrequenz in Ruhe schon hoch, sollte ich beim Laufen oder Krafttraining langsamer starten. Nicht selten habe ich bereits geplante Tempoläufe abgesagt und bin stattdessen aerob in Zone 2 durch die Stadt geschlichen. Dank des Health Snapshots schärft sich das Bewusstsein für meine körperliche Ausgangslage vor dem Training.

Wenn der Hals kratzt

Fühle ich mich gesundheitlich angeschlagen, nutze ich die Funktion mehrmals am Tag. Direkt auf der Smartwatch (bei mir die fēnix 7) oder in Garmin Connect kann ich nämlich mehrere Werte vergleichen. Über die letzten Stunden oder – wenn mich eine Langzeitentwicklung interessiert – auch über Wochen und Monate. Ich sehe also, wie sich gewisse Parameter über den Tag verschieben. Bin ich erkältet, ist beispielsweise meine Herzfrequenz erhöht und mein Stresslevel hoch. Dazu ist auch meine Atemfrequenz etwas schneller als sonst. Werden die Werte im Laufe des Tages noch schlechter, weiß ich, dass ich spätestens jetzt ruhig machen muss.

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Über diesen Artikel

Hannes Hilbrecht

Autor:

Hannes Hilbrecht

Hannes ist mittlerweile seit mehr als zehn Jahren als Journalist tätig – davon fünf als …

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