Johnny Grasser ist einer von zwei Millionen.
Du kennst Johnny Grasser nicht? Dann solltest du das ändern. Es gibt wenige Menschen, die so gut für das vermeintlich Unmögliche inspirieren.
Johnny ist seit seiner Geburt schwerbehindert. Eine komplexe Erkrankung sorgt dafür, dass er seine Muskeln kaum kontrollieren kann. Fast sein ganzes Leben verbringt Johnny im Rollstuhl.
Das ist der eine Teil seiner Geschichte. Der dramatische. Der traurige.
Aber es gibt auch eine fantastische Seite.
Johnny fuhr schon als Kleinkind mutig auf den Skiern seiner Mutter mit. Er springt als Erwachsener im Rollstuhl vom Zehn-Meter-Turm, macht bei Tough Mudder mit, das ist dieses Gehetze über Hindernisse und durch Schlamm. Er klettert an schroffen Felswänden.
Kein Scherz: Johnny surft sogar. So richtig auf dem Ozean. Auf einem eigens konstruierten Brett. Er sagt in einem bemerkenswerten Interview mit #BeatYesterday.org:
Auch Menschen mit einer Behinderung haben ein Recht auf ein aktives Leben.
Johnny Grasser
Für Johnny und viele andere Aktive hat Garmin nun eine sehr gute Nachricht. Rollstuhlfahrende erhalten mit der Venu 3 mehr als ein Aktivitätsprofil, sondern können einen umfassenden Rollstuhl-Modus nutzen. Dieses stellt sich zu 100 Prozent auf den Alltag der Betroffenen ein. Und das sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als zwei Millionen Menschen.
Egal, ob du selbst betroffen bist – oder jemanden kennst, der jemanden kennt: Dieser Beitrag verrät dir, was die Venu 3 kann.
Der Rollstuhl-Modus
Dass Smartwatches Aktivitäten von Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern aufzeichnen können, ist nicht neu. Die Venu wagt jedoch einen weiteren Schritt. Sie stellt auf Wunsch der Nutzerinnen und Nutzern das komplette System auf den Rollstuhl-Modus um.
Das klingt komplex. Daher ein paar Beispiele:
Der Schrittzähler und der Distanzmesser sind zwei der beliebtesten Garmin-Funktionen. Sie zeigen genau, wie viel du dich im Laufe eines Tages (oder Woche, Monat, Jahr) bewegt hast. Im Rollstuhl-Modus wird aus dem Schrittzähler ein Schübezähler. Die Geh-Distanz wandelt sich zur Schübe-Distanz.
Eine andere Anpassung verbessert zudem das physische Wohlbefinden. Aus dem Inaktivitätsalarm, der Menschen üblicherweise auf einen Bewegungsmangel hinweist, wird ein Gewichtsverlagerungsalarm.
Für alle, die es nicht wissen: Durch das längere Verharren in einer ähnlichen Position können Druckstellen entstehen. Diese sind schmerzhaft und erhöhen das Risiko für Entzündungen. Um das zu vermeiden, müssen Menschen im Rollstuhl regelmäßig ihr Gewicht verlagern. Die Venu 3 sorgt mit einem Vibrationsalarm dafür, dass das niemand vergisst.
Diese Aktivitäten sind im Rollstuhlmodus möglich
Die meisten Menschen lieben Bewegung. Auch jene, die ihren Alltag mit Einschränkungen bewältigen. Für sie ist Bewegung sogar noch etwas wichtiger, sagt Olympiasieger und Coach Christian Schenk: „Sportliche Erfolgserlebnisse spenden Mut für einen kräftezehrenden Alltag. Noch dazu ermöglichen sie Teilhabe. Für viele Betroffene das Wichtigste überhaupt.“
Die Venu 3 ermöglicht nun, dass die Aktiven ihre Trainings im Rollstuhl aufzeichnen können. Das war ein technisch komplexer Schritt. Die Software, die diverse Bewegungsdaten in Echtzeit verarbeitet, musste angepasst werden. Denn Behindertensportlerinnen – und sportler stehen bei vielen Sportarten nicht, sie sitzen. Dieser Schritt ist nun abgeschlossen.
Besonders toll dabei: Aktivitätsprofile von Garmin können seit geraumer Zeit anzeigen, welche Körperpartien Sporttreibende bei ihrer Einheit belasten. Die Venu 3 passt diese Animationen speziell für Menschen im Rollstuhl an.
Die Sportarten sind im Rollstuhlmodus verfügbar:
- Schübe im Geh-Tempo
- Schübe im Lauf-Tempo
- Handbiking
- Bouldern
- Cardio
- Atemübungen
- Disc Golf
- Golfspielen
- HIIT
- Para Langlauf
- Krafttraining
- Meditation
- Freiwasserschwimmen
- Padel
- Pickleball
- Pilates
- Skifahren
- Schwimmbadschwimmen
- SUP
- Tennis
- Yoga
Die optimierte Hardware im Rollstuhlmodus
Zusätzlich zur Funktionenvielfalt arbeitete Garmin an der Hardware der Venu 3. Dabei wurden zahlreiche Interessen von Rollstuhlfahrerinnen- und fahrern berücksichtigt.
Vier Beispiele:
- Die Uhren bieten größere AMOLED-Displays. Dadurch sind viele Werte besser ablesbar. Auch wird die Bedienung mit schwitzigen Händen erleichtert.
- Zudem kann man die Anzeigedauer auf 30 Sekunden verlängern. Das Display verdunkelt sich deutlich langsamer als üblich. Die Rollstuhlfahrenden können die Werte mit mehr Ruhe ablesen.
- Für die wichtigsten Funktionen können die Nutzerinnen und Nutzer bis zu drei Kurzbefehle hinterlegen. Das erspart die Navigation durch das Menü. Display-Taschenlampe, Notfall-Assistenz oder die Telefonie lassen sich beispielsweise mit wenigen Fingerbewegungen aktivieren.
- Apropos Telefonie: Über die Venu 3 können Rollstuhlfahrende bequem telefonieren. Die Smartwatch muss dabei mit einem Mobiltelefon und Kopfhörern gekoppelt sein. Das Telefonieren über die Uhr erspart somit das lästige Kramen im Rucksack.
Eine Community für Menschen im Rollstuhl
Inklusion ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben. Besonders, weil sie die Lebensqualität von Menschen mit Behinderung positiv beeinflusst. Und was viele nicht wissen: Weil Inklusion das Leben von vermeintlichen Normalos genauso bereichert.
Was Teilhabe für Johnny Grasser bedeutet?
Er sagt: „Ich möchte nicht besonders sein. Rücksicht erwarte ich nicht. Aber ich möchte dabei sein. Ich will das tun, was auch allen anderen Spaß bringt.”
Die Venu 3 ermöglicht diese Teilhabe in den kleinen Details. So können Menschen im Rollstuhl ab sofort die beliebten Auszeichnungen in Garmin Connect verdienen.
Zugleich gibt es zu den bekannten Communitys eine zusätzliche explizit für Personen, die den Rollstuhl-Modus nutzen. Das ist keine Ausgrenzung, sondern pragmatisch. Betroffene können sich zu den neuen Funktionen austauschen oder sich bei Fragen gegenseitig beraten.
Die Venu 3 ermöglicht Teilhabe am Sport. Und zugleich unterstützt sie Menschen dabei, sich noch besser zu vernetzen. Vielmehr kann eine Smartwatch kaum erreichen.
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