Eine warme Sommernacht. Durch das weit geöffnete Fenster dringt das Zirpen der Grillen, Frösche quaken im benachbarten Weiher. Die pure Idylle – mit einem Haken. Denn aufgrund der hohen Temperaturen kommen viele Menschen kaum zur Ruhe. Sie wälzen sich hin und her und finden nur schwer in den Schlaf. Gelingt es irgendwann doch, folgt am nächsten Morgen ein schweißnasses Erwachen.
Das Shirt und die Bettwäsche sind klamm wie nach einem sportlichen Training. Keine Sorge: Übermäßiger Nachtschweiß betrifft viele Menschen und hat oft harmlose Ursachen. Wann das nächtliche Schwitzen auf eine Krankheit hindeutet – und wie du den Schweißfluss reduzierst, verrät dieser Artikel.
Was ist Nachtschweiß?
Der Name erklärt es treffend: Nachtschweiß beschreibt das nächtliche Transpirieren, also die Abgabe von Feuchtigkeit über deine Haut, die dort verdunsten kann. Schwitzt du nachts normal, überzieht lediglich ein leichter Schweißfilm deine Haut. In besonders heißen Nächten – oder wenn sich eine Krankheit anbahnt – kann die Bettwäsche jedoch auch nass sein und an deinem Körper kleben.
Im Grunde ist nächtlicher Schweiß das normalste der Welt. So wie dein Körper seine Temperatur bei einem sportlichen Training mithilfe des Schwitzens reguliert, tut er es auch nachts. Denn dein Organismus produziert durch Stoffwechselprozesse permanent Wärme. Nicht umsonst liegt deine Körpertemperatur normalerweise zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Damit du unter deiner Decke nicht überhitzt, schwitzt dein Körper bis zu einem halben Liter pro Nacht aus.
Wusstest du, dass Garmin Smartwatches deine Hauttemperatur über Nacht messen können?
Einige Smartwatch-Modelle von Garmin messen die Temperatur der Haut über Nacht an deinem Handgelenk. Über die Gesundheitsstatistiken in Garmin Connect kannst du die durchschnittliche Veränderung der Hauttemperatur einsehen. Bei deutlichen Veränderungen könnten Anpassungen in deinem Schlafzimmer ratsam oder eine Krankheit im Anmarsch sein.
Mit folgenden Modellen kannst du die Funktion nutzen: fēnix 7, epix Pro (Gen2), quatix 7, tactix 7, Venu 3 und D2 Mach 1 Pro.
- Öffne die Garmin Connect App
- Drücke „mehr“ (unten rechts)
- Wähle Gesundheitsstatistiken
- Tippe auf Schlaf/Sleep Score
Was sind die Ursachen für Nachtschweiß?
Die nächtliche Hyperhidrose, wie der Nachtschweiß in der Medizin heißt, kann verschiedene Ursachen haben. Die meisten sind harmlos. Ebenfalls positiv: Einige Probleme kannst du ganz leicht lösen.
Hohe Temperaturen im Schlafzimmer
Der wohl häufigste Grund für Nachtschweiß ist ein zu warmes Schlafzimmer. Ist die Temperatur zu hoch, heizt sich dein Körper auf und reagiert mit Schweißproduktion. Besonders an der Brust, am Kopf und am Rücken. Dadurch schläfst du unruhig und fühlst dich am Morgen kaum erholt, was auch der Sleep Score auf deiner Smartwatch von Garmin anzeigen wird. Übrigens: Es gibt tatsächlich eine empfohlene Temperatur für das Schlafzimmer. Der Regenerationsexperte Dr. Lutz Graumann sagt: „Die beste Temperatur zum Schlafen liegt zwischen 16 und 19 Grad. In einem kühlen, aber nicht zu kalten Raum finden wir eine angenehme Nachtruhe, können durchschlafen und werden nicht zwischendurch wach, weil wir frieren oder schwitzen.“
Warme Kleidung und Bettwäsche
Auch deine Kleidung und deine Bettwäsche können Nachtschweiß begünstigen, wenn sie zu warm oder wenig atmungsaktiv ist. Besonders Stoffe wie Polyester verstärken die Schweißproduktion.
Hohe Luftfeuchtigkeit
Außerdem hat die Luftfeuchtigkeit Einfluss auf deine Transpiration. Ist sie hoch, schwitzt du zwar, der kühlende Effekt bleibt aber aus. Denn in der Luft befindet sich bereits so viel Feuchtigkeit, dass der Schweiß auf der Haut nicht mehr richtig verdunsten kann. Dadurch schwitzt du immer mehr – ohne Effekt. Laut Expertinnen und Experten liegt die ideale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zwischen 40 und 60 Prozent.
Ungesunde Lebensgewohnheiten
Neben den äußeren Bedingungen können auch deine Lebensgewohnheiten Nachtschweiß verursachen. Dazu zählen beispielsweise Alkohol- und Koffeinkonsum, Rauchen oder eine besonders kalorienreiche oder scharfe Mahlzeit vor dem Schlafen. Das steigert deine Körpertemperatur und fördert die Schweißproduktion, weil dein Körper die aufgenommenen Inhaltsstoffe mühsam verarbeiten oder abtransportieren muss.
Hormone und Medikamente
Auch ein schwankender Hormonhaushalt kann nächtliches Schwitzen begünstigen. Das betrifft Menschen, die beispielsweise an einer Schilddrüsenüberfunktion leiden. Durch die ausgeschütteten Hormone steigen die Körperaktivität und die Schweißproduktion.
Frauen leiden besonders gegen Ende und zu Beginn ihres Zyklus oder in den Wechseljahren häufiger unter Nachtschweiß.
Zusätzlich können bestimmte Medikamente vermehrten Nachtschweiß verursachen. Dazu zählen beispielsweise Mittel gegen Bluthochdruck, Fieber, Bronchitis oder Asthma. Wer durch die Arzneimittel viel schwitzt, sollte mit einer Ärztin oder einem Arzt nach Alternativen suchen.
Wann ist medizinische Beratung angebracht?
Neben den harmlosen Ursachen kann Nachtschweiß auch ernsthafte Auslöser haben. So ist das nächtliche Transpirieren ein typisches Symptom bei einer Typ-1-Diabetes. Auch kann das Schwitzen auf etliche weitere Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, eine schwere Infektion oder eine Krebserkrankung hindeuten.
Du solltest deine Ärztin oder deinen Arzt aufsuchen, wenn das Transpirieren länger als drei Wochen anhält und du es keinem der harmlosen Gründe zuordnen kannst. Treten zusätzlich Symptome wie Schmerzen, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust oder Abgeschlagenheit auf, solltest du rasch ärztliche Hilfe beanspruchen.
Wie du Nachtschweiß reduzierst
Ist keine Krankheit der Auslöser für feuchte Nächte, kannst du bereits mit ein paar Anpassungen das Problem lindern.
Senke die Temperatur im Schlafzimmer
Viele Schlafzimmer sind zu warm. Für eine gute Schlafqualität und eine möglichst geringe Schweißproduktion solltest du den Raum abkühlen und durchlüften. Forschende fanden sogar heraus, dass der optimale Wert bei 18,3 Grad liegen soll.
Besonders im Sommer solltest du deshalb darauf achten, dass du nicht zu viel Sonnenlicht in dein Schlafzimmer lässt und die Jalousien rechtzeitig herunterlässt. In besonders heißen Nächten sorgen Ventilatoren dafür, dass die aufgewärmte Luft, die deine Haut umgibt, fortgeweht wird.
Hinweis: Laut Forschenden der Universität in Boston profitieren ältere Menschen eher von einem warmen Schlafzimmer. Bei ihnen sollte die Temperatur zwischen 20 und 25 Grad liegen. Auch Babys und Kleinkinder sollten etwas wärmer schlafen – empfohlen werden 19 Grad Celsius.
Ernähre dich ausgewogen
Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur förderlich für deine Gesundheit. Auch kann sie dich vor unangenehmem Nachtschweiß bewahren. Dafür solltest du besonders am Abend frische und natürliche Zutaten konsumieren. Diese kann dein Körper besser verdauen. Dadurch produziert er nachts weniger Wärme. Ziemlich cool: Mit manchen Mahlzeiten kannst du sogar deinen Schlaf fördern!
Außerdem solltest du spätestens 90 Minuten vor dem Schlafen keinen Alkohol mehr konsumieren und nicht mehr rauchen. Auch koffeinhaltige Getränke wie Cola oder Mate sind tabu, wenn du deinen Schweißfluss reduzieren möchtest.
Nutze Bettwäsche aus Baumwolle
Selbst in einem kühlen Schlafzimmer kannst du mit unpassendem Bettzeug schwitzen. Decke und Kissen sollten idealerweise aus natürlichen Materialien wie Baumwolle bestehen. Diese Bettwäsche kann Schweiß besser abtransportieren. Außerdem sollte deine Decke zur Jahreszeit passen. Im Sommer sollte sie deutlich dünner sein.
Entspanne dich am Abend
Wer gestresst ins Bett geht, verarbeitet im Schlaf viele Gedanken. Dadurch ist die Nacht unruhig. Auch ist Nachtschweiß wahrscheinlicher, weil die Stresshormone deine Schweißproduktion fördern. Zur Beruhigung kannst du beispielsweise entspannende Musik hören, ein Buch lesen, seichte Übungen auf der Yogamatte absolvieren oder die Entspannungsübungen deiner Smartwatch von Garmin durchführen.
Besser schlafen mit Garmin
Guter Schlaf ist wichtig. Deine Garmin-Uhr liefert dir viele wertvolle Informationen zu deiner Schlafqualität und gibt dir Tipps, wie du deinen Schlaf langfristig verbessern kannst. Zeichne deine verschiedenen Schlafstadien, Herzfrequenz, Stress, Blutsauerstoffsättigung und Atemfrequenz im Verlauf der Nacht auf und analysiere sie am Morgen direkt auf der Uhr oder in Garmin Connect.
Quellen
- ttps://www.lamodula.de/lexikon/besser-schlafen/nachtschweiss
- https://www.moebel.de/magazin/kaltes-schlafzimmer-im-sommer
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/nachtschweiss/
- https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/hitzewallungen-und-nachtschweiss-fruehere-menopause-bei-typ-1-diabetes
- https://blackroll.com/de/artikel/starkes-schwitzen-im-schlaf
- https://ada.com/de/covid/nachtschweiss-corona/
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/nachtschweiss-diagnose-ursachen-therapie-1003595.html
- https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/nachtschweiss-ursachen-symptome-therapie/#newssection1
- https://www.spektrum.de/news/wetter-juli-brachte-heisseste-tage-seit-aufzeichnungsbeginn/2157492
- https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/enzyklopaedie-der-schlafmedizin/nachtschweiss?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54672-3_132
- https://www.springermedizin.de/emedpedia/detail/enzyklopaedie-der-schlafmedizin/thermoregulation?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-54672-3_216
- https://www.swr3.de/aktuell/kurze-frage-kurze-antwort/warum-koennen-wir-im-schlaf-unsere-koerpertemperatur-so-schlecht-regulieren-100.html
- https://www.schlaf.org/thermoregulation/
- https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18192289/
- https://taz.de/Studie-zu-Hitze-und-Gesundheit/!5859130/
- https://dagsmejan.de/blogs/schlaf/was-ist-die-ideale-schlaftemperatur
- https://www.20min.ch/story/gesundheit-die-beste-temperatur-fuer-dein-schlafzimmer-ueberrascht-175401267217
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