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Apfelessig trinken: So wirkt es auf deinen Körper

Apfelessig mag befremdlich riechen. Wer es aber trinkt, soll seine Gesundheit fördern und effektiv abnehmen können. Was ist dran? Und wie du Apfelessig ganz einfach selber machst.

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Fruchtig säuerlicher Geruch steigt aus der Flasche auf. Die Riechzellen der Nase werden beinahe überstimuliert. Trotzdem gilt Apfelessig schon seit Jahrzehnten als gesundes Hausmittel.

Früher desinfizierten Menschen mit der Flüssigkeit kürzlich erlittene Wunden. Apfelessig sollte vor den damals zumeist noch unbekannten Bakterien schützen. Heute trinken ihn manche als Unterstützung beim Abnehmen, andere erhoffen sich ein gestärktes Immunsystem. Das Tolle: Apfelessig soll – mit Wasser gestreckt – noch viel mehr bewirken können.

Was ist Apfelessig überhaupt?

Apfelessig wird mithilfe von Fermentation aus Apfelsaft hergestellt. Dabei entsteht Essigsäure, die für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich ist.

Entdeckt wurde Apfelessig vermutlich durch ein Missgeschick. Bei der Herstellung von Wein wurde der Krug nicht ausreichend abgedeckt. Durch die Luftzufuhr konnten Hefepilze und Bakterien ihre Arbeit beginnen und es entstand Essig.

Was passiert, wenn du regelmäßig Apfelessig trinkst

Für den gesunden Effekt sollen unter anderem die vielen Mineralstoffe und Vitamine des Apfels verantwortlich sein. Bei der Fermentierung bleiben sie in großen Mengen erhalten und es entstehen Milchsäurebakterien. Das soll Apfelessig zu einem nahrhaften Hausmittel bei verschiedenen Beschwerden machen.

Apfelessig kann den Cholesterinspiegel regulieren

Der Cholesterinspiegel ist für viele Menschen ein leidiges Thema. Ärztinnen und Ärzte mahnen vor zu hohen Werten. Das gilt jedoch nur für das „schädliche“ LDL-Cholesterin. Hast du zu viel davon im Blut, drohen Gefäßverengungen, die Herz-Kreislauf-Krankheiten begünstigen.

Pakistanische Forschende wiesen in einer Studie nach, dass der Wert durch Apfelessig sinkt und der des guten HDL-Cholesterins steigt. Die „gute“ Variante soll Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vorbeugen und deinen Cholesterinspiegel auf ein normales Niveau regulieren. Wenn du nicht zu viel davon im Blut hast. Eine Meta-Studie der Perelman School of Medicine zeigte, dass das Cholesterin seine protektive Wirkung verliert, wenn die Konzentration zu hoch ist.

Apfelessig kann den Säure-Basen-Haushalt ausgleichen

Bist du zu sauer? Hoffentlich nicht! Der ph-Wert deines Körpers beeinflusst viele Stoffwechselfunktionen. Schwankt dieser zu stark, hemmt er beispielsweise den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen über das Blut. Apfelessig enthält viel Kalium. Das Alkalimetall kann Säuren in deinem Körper neutralisieren und eine Übersäuerung verhindern.

Apfelessig kann den Stoffwechsel verbessern

Schon kleine, aber regelmäßige Mengen Apfelessig können deine Verdauung verbessern. Das Hausmittel regt die Bildung von Verdauungssäften an. Durch diese verarbeitest du deine Nahrung schneller zu Energie. Dein Körper kann vor allem Fette und Kohlenhydrate besser aufnehmen.

Außerdem liefert Apfelessig Milchsäurebakterien, die deine Darmflora positiv beeinflussen können. So hilft er auch gegen Beschwerden wie Verstopfungen, Blähungen oder Sodbrennen.

Für viele Menschen noch wichtiger: Apfelessig kann bei einer Diät unterstützen. Durch seine verdauungsfördernde Wirkung sollst du länger von aufgenommenen Nährstoffen profitieren. Du bist ausdauernder gesättigt. Außerdem reguliert Apfelessig deinen Blutzuckerspiegel. So droht keine Unterzuckerung, die bekanntlich Heißhungerattacken auslöst.

Durch den regulierten Blutzuckerspiegel schüttet dein Körper auch weniger Insulin aus. Das ist wichtig, denn das Hormon hemmt den Fettabbau.

Apfelessig kann bei Hautproblemen helfen

Apfelessig wirkt desinfizierend und antibakteriell. Besonders bei Unreinheiten oder Pickeln kann es helfen, wenn du den Apfelessig direkt auf betroffene Stellen träufelst. Das desinfiziert und kann die lästigen Pusteln schneller verschwinden lassen.

Bevor du mit Apfelessig deine Hautunreinheiten behandelst, solltest du deine Verträglichkeit testen. Dafür eignet sich die Armbeuge. Rötet sich die Stelle oder juckt sie nach dem Auftragen, solltest du auf die Anwendung verzichten.

Hast du allgemein mit unreiner Haut zu kämpfen, kannst Apfelessig auch als Säure-Peeling helfen.

Apfelessig-Peeling bei unreiner Haut

Wasche zunächst dein Gesicht. Anschließend vermischst du einen Esslöffel Apfelessig mit einem Esslöffel Wasser. Tränke nun ein Wattepad in deine Mischung und benetze dein Gesicht damit. Spare empfindliche Bereiche um die Augen herum unbedingt aus. Nun lässt du das Ganze zehn Minuten einwirken und wäschst dein Gesicht anschließend mit lauwarmen Wasser ab.

Qualität entscheidet

Achte beim Kauf deines Apfelessigs darauf, aus welchen Komponenten er besteht. Eine Mischung aus Saftkonzentrat und billigem Essig entfaltet die gesunden Effekte nicht. Er sollte immer komplett aus Bio-Äpfeln bestehen, dazu unpasteurisiert, naturtrüb und ungefiltert sein. Sonst fehlen wichtige Enzyme. Schwebefäden in der Flasche – genannt Essigmutter – sind Ansammlungen der wichtigsten Inhaltsstoffe. Sie erscheinen unansehnlich, sind aber ein untrügliches Qualitätsmerkmal.

Apfelessig selber machen

Apfelessig kannst du ganz einfach selbst herstellen. Dadurch gelangen keine unerwünschten Schadstoffe in den fermentierten Saft. Auch kannst du Bio-Qualität garantieren und das Fallobst aus dem Garten findet endlich Verwendung.

Zutaten

  • 2 l Glasgefäß
  • 1 kg Bio-Äpfel oder noch besser: Fallobst aus dem eigenen Garten.
  • 2 EL Zucker
  • Wasser
  • Baumwolltuch/Leinentuch
  • Gummiring

Zubereitung

Äpfel schneiden
  1. Wasche die Äpfel gründlich und entferne etwaige Schadstellen, die sich auf der Schale abzeichnen. Schneide die Äpfel in kleine Stücke.
Wasser wird für selbst gemachten Apfelessig hinzugegegben
  1. Gib die geschnittenen Äpfel in ein großes Glas. Streue den Zucker dazu und fülle das Glas bis zum Rand mit Wasser.
Selbst angesetzter Apfelessig
  1. Nach dem Umrühren, legst du das Tuch über die Öffnung und sicherst die Abdeckung mit einem Gummiring. So gelangen weder Insekten noch Schmutz in die gärende Flüssigkeit. Sauerstoff, der durch den Stoff des Tuches gelangt, ist wichtig für die Fermentation.
Apfelessig wird regelmäßig umgerührt
  1. Rühre das Gemisch täglich um. Nach 6 – 10 Tagen riecht dein Essig bereits sehr nach Most und ist zum Abseihen bereit. Nutze ein feines Sieb oder Tuch zum Filtern und achte darauf, dass keine Apfelstückchen mehr in der Flüssigkeit schwimmen. Lege das Tuch danach wieder über die Öffnung und befestige es mit dem Gummiring. Nach fünf bis sechs Wochen ist dein Apfelessig fertig. Schlieren oder eine weiße Schicht auf dem Gemisch sind unbedenklich.

Deinen eigenen Apfelessig kannst du nicht nur trinken. Auch eignet er sich als Fußbad gegen Schweißgeruch. Erwärmender Nebeneffekt: Durch die verbesserte Durchblutung hast du seltener kalte Füße. Für mehr Glanz in den Haaren kannst du das stark verdünnte (Wichtig!) Hausmittel als Apfelessig-Spülung anwenden.

Apfelessig vorsichtig dosieren

Es mag verlockend erscheinen. Mehr Apfelessig, mehr Wirkung. Aber trinkst du zu viel des Hausmittels, kann die Säure die Schleimhäute deines Verdauungstraktes angreifen.

Nimm dir ein Glas und gib 2 Esslöffel des Apfelessigs hinein. Anschließend verdünnst du den Essig, indem du das Glas mit Wasser auffüllst. Trinke täglich ein Glas vor dem Frühstück. Du kannst das Getränk auch vor den anderen Mahlzeiten zu dir nehmen, jedoch nicht mehr als 3 Gläser am Tag. 

Tipp vom Autor: Auch wenn du Apfelessig im Supermarkt einfach kaufen kannst, solltest du deinen Essig selbst herstellen. Vor allem dann, wenn du ihn Trinken möchtest. Handgemachter Apfelessig schmeckt viel milder und verfügt außerdem über ein intensives Apfel-Aroma.

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