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Fleischkonsum reduzieren: 10 Tipps, mit denen es dir leichter fällt

Noch immer landet zu viel Fleisch auf europäischen Tellern. Bereits mäßiger Verzicht bringt Vorteile, Mensch und Umwelt profitieren. Mit diesen Tipps gelingt die Umstellung der Ernährung deutlich leichter.

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Sie gehört zu einem Spieltagsbesuch wie grölende Fans und wehende Fahnen. Die Stadionwurst beim Fußball. Garniert mit Senf oder Ketchup, weich gebettet in ein Brötchen. Für viele Besucherinnen und Besucher ist das kulinarischer Kult. Doch nicht für alle. Immer mehr Menschen reduzieren ihren Fleischkonsum oder verzichten ganz darauf. Auch im Stadion. In vielen Arenen stehen neben der klassischen Wurst nun Linsencurry, Tofuschaschlik oder vegane Burger auf der Karte.

Ein reduzierter Fleischkonsum ist gut für den Körper – und das Klima. Doch vielen Fleischfans fällt der Umstieg nicht leicht. Mit diesen zehn Tipps kann er besser gelingen. Wichtig: Es muss nicht immer sofort der vollendete Verzicht sein. Wer sich etwas reduziert, leistet bereits mehr als viele andere – und kann sich in der Folge leichter komplett entwöhnen.

1. Das Warum

Die Reduzierung des Fleischkonsums beginnt im Kopf. Wer überlegt, seine Ernährung umzustellen, sollte sich fragen, warum diese Entscheidung sinnvoll ist. Dabei können Dokumentationen über Tierhaltung und Fleischherstellung helfen. Filme wie „Cowspiracy“ oder „Seaspiracy“ klären seriös über Umstände und Folgen auf.

Digitale Broschüren wie der „Fleischatlas“ der Heinrich-Böll-Stiftung zeigen in Grafiken und Statistiken die Auswirkungen auf Mensch und Erde. Wer sich diese Argumente auch beim Einkaufen ins Gedächtnis ruft und sich immer wieder nach dem Warum fragt, wird bewusster einkaufen.

Kranke Hühner in Massentierhaltung
Die Massentierhaltung ist nicht nur grausam für die Hühner, sondern auch ungesund für uns Menschen. Das Überleben der Hühner in diesen Zuständen ist meist nur durch Antibiotika-Einsatz möglich. © iStock / Getty Images Plus / YOGESH PATIL

2. Mehr wissen statt essen

Die Massentierhaltung und die Herstellung von Fleisch schaden dem Klima. Im weltweiten Durchschnitt benötigt die Produktion eines Kilos Rindfleisch 15.415 Liter Wasser. Eine Kuh produziert rund 100 Kilogramm Methan im Jahr. Das klimarelevante Treibhausgas ist zehn- bis zwanzigmal schädlicher als CO2. Mit diesem Wissen wird es selbstverständlicher, Fleisch durch andere Lebensmittel zu ersetzen.

Zudem finden sich in Fleischprodukten häufig Rückstände von Antibiotika. Auch wenn es nur kleinste Mengen sind, können sie den Organismus beeinflussen. Bei regelmäßigem Konsum von Fleisch fördern die Antibiotikarückstände die Bildung resistenter Keime.

Und noch schlimmer: Der US-amerikanische Epidemiloge und Evolutionsbiologe Rob Wallace bewertet die Massentierhaltung als Risikofaktor für die Entstehung von neuen Viren. „Industrielle Tierzucht bedeutet gleichzeitig Virenzucht“, so Wallace in seinem Werk über Landwirtschaft und Covid-19.

3. Diszipliniert an die Fleischtheke

Durchhalten ist gefragt. Besonders dann, wenn der Appetit auf ein Stück Fleisch besonders groß ist. Die stetige Erinnerung an die eigenen Beweggründe und die Vorteile helfen, weniger Fleisch zu kaufen.

Manche notieren die Argumente auf Karteikärtchen und platzieren sie gut sichtbar in der Wohnung. Am Kühlschrank, an der Wohnungstür oder im Badezimmer als morgendlicher Appell beim Zähneputzen, das Mettfrühstück im Büro auszulassen. Solche Memos motivieren besonders bei den ersten Schritten zu neuen Essgewohnheiten.

4. Ein eigenes Regelwerk

Trotz großer Motivation, etwas zu ändern, sollten Interessierte mit Bedacht starten. Es fällt schwerer, wenn ein kompletter Fleischverzicht gleich das erste Ziel ist. Ein wöchentliches Limit kann zunächst hilfreicher sein. Pro Woche ist eine bestimmte Anzahl an Fleischmahlzeiten erlaubt. Alle zwei Tage, zweimal in der Woche oder nur an Sonntagen – den Rhythmus bestimmt jede*r selbst. All der Einsatz bringt jedoch nichts, wenn an einem Tag im Steakhouse alles nachgeholt wird, was zuvor eingespart wurde.

Und noch eine Idee für den Einstieg in ein neues Ernährungsleben: Beim nächsten Restaurantbesuch ein fleischfreies Gericht wählen. Das ist manchmal nicht nur ein kleines Abenteuer, sondern auch ein bemerkenswerter erster Schritt. Außerdem wird das Portemonnaie davon profitieren.

Wusstest du, …

dass der oder die durchschnittliche Deutsche im Schnitt mehr als ein Kilo Fleisch pro Woche isst (57 Kilo im Jahr)? Die Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dagegen nur etwa 300 Gramm pro Woche. Noch besser für die eigene Gesundheit, Klima und Tierwohl: null Gramm.

5. Neue Geschmacksrichtungen entdecken

Vegetarische oder vegane Gerichte kombinieren natürliche Zutaten, deren Fülle für viele Menschen noch gar nicht begreifbar ist. Statt Rind, Schwein oder Huhn landen Linsen, Süßkartoffeln oder Quinoa auf den Tellern. Zahlreiche Restaurants bieten mittlerweile fleischlose Gerichte an oder haben ihre Speisekarte gänzlich umgestellt.

Eine gute Gelegenheit für (ehemalige) Fleischfans, neue Geschmacksrichtungen und Aromen kennenzulernen. Besonders leckere Gerichte bereichern das eigene Rezeptbuch, wecken die Lust am Kochen und steigern den Mut, neue Dinge zu testen. Besonders empfehlenswert sind indische und orientalische Restaurants, die traditionell viele vegetarische oder vegane Gerichte bieten.

Seitan Steak
Täuschend echt, aber doch kein Fleisch. Mit einem Seitan-Steak kannst du das Steakgefühl imitieren. © iStock / Getty Images Plus / kabVisio

6. Pflanzliche Ersatzprodukte kennenlernen

Bei der Vermeidung von großen Mengen Treibhausgasen geht es nicht allein um die Fleischproduktion. Schon die Tierhaltung für die Kuhmilch schadet dem Klima. Beginnend beim Anbau der Futtermittel, für den Landwirt*innen häufig synthetische Dünger ausbringen. Hinzu kommt der Methanausstoß der Tiere. Wer beim Essen und Trinken das Klima schützen möchte, für den Fleischverzicht aber noch nicht bereit ist, kann beispielsweise mit Sojamilch oder Hafermilch beginnen und der Kuhmilch abschwören.

Die Produktion der pflanzlichen Alternativen verursacht deutlich weniger CO2 und verringert mittelfristig die Rinderbestände in landwirtschaftlichen Betrieben. Pflanzliche Ersatzprodukte für Käse, Butter oder Joghurt gewannen in den vergangenen Jahren stark an Qualität – und Geschmack.

7. Sich selbst täuschen

Es muss nicht gleich das vegane Schnitzel sein. Bei den Fleisch dominierten Speisen macht sich die Abstinenz am deutlichsten bemerkbar. Mit einer Sauce Bolognese lässt sich das Gehirn leichter täuschen. Die kleinen Stückchen einer pflanzlichen Fleischalternative fallen inmitten des Pastagerichts kaum auf. Viele sind dem Geschmack des Originals täuschend ähnlich.

Mit dieser Taktik kannst du weitere Mahlzeiten nach und nach neu nuancieren. Einen leckereren Salat nicht mit Huhn, sondern mit deftig gewürztem Seitan verfeinern. Oder die vegetarische Variante einer Wurstsorte einsetzen. Schmecken die Alternativen zu wenig deftig, hilft ein Griff ins Gewürzregal oder Geduld an der Pfanne. Röstaromen lassen sich auch aus fleischfreien Gerichten ziehen.

8. Gehirn und Nase überraschen

Geschmack entsteht vor allem in der Nase. Nur ein kleiner Teil der Geschmacksknospen befinden sich auf der Zunge. Ob eine Mahlzeit schmeckt, entscheiden die Aromen des Gerichts. Über die Nase aufgenommen, senden sie Signale an das Gehirn. Der Geschmack entwickelt sich. Wer weniger Fleisch essen, den Geschmack aber nicht missen möchte, kann seinen Speisen die Geschmacksrichtung Umami verleihen.

Die entdeckte der japanische Forscher Dr. Kikunae Ikeda bereits im Jahr 1908. Sie gibt Gerichten ein deftiges oder herzhaftes Aroma. Zutaten wie Misopaste, Sojasauce, Shiitake-Pilze oder getrocknete Tomaten tragen Umami-Geschmack und können den von Fleisch imitieren.

9. Gemeinsam verzichten

Wenn die Fleischeslust lockt, können Freund*innen dabei helfen, dem Appetit zu widerstehen. Gemeinsam lässt es sich deutlich leichter verzichten. Reduziert eine ganze Gruppe den Fleischkonsum, können sich alle gegenseitig unterstützen. Inspiration für fleischlose Gerichte können wöchentliche Kochabende liefern.

Abwechselnd werden Mahlzeiten ohne Fleisch, dafür mit vielen neuen Zutaten kredenzt. Das macht den Fleischhunger bald vergessen. Wer noch mehr Ansporn braucht, startet mit Freund*innen eine Challenge. Wer isst im Monat weniger Fleisch? Da landet niemand gern auf dem letzten Platz.

10. Zuhören!

Die vegane und vegetarische Community ist super kreativ in der Küche und kann neue kulinarische Himmelspforten öffnen. Auch vermittelt sie dir nebenbei wichtiges Wissen über die Gesundheit von Mensch und Planet.

Instagram-Seiten wie Vegan ist ungesund oder zuckerjagdwurst (Vegetarisches Comfort Food) inspirieren mit Freude und ganz ohne kneifen und zwiebeln zu einem alternativen Lebensstil. Zuhören und Zulesen machen schlauer! Und ganz bestimmt glücklicher.

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