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Planetary Health Diet: Gesund für Mensch und Klima

Ein nachhaltiger Speiseplan, den Wissenschaftler entwickelten, soll Mensch und Erde schonen. Doch wie genau könnte das Ernährungskonzept der Zukunft aussehen?

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Die Weltpopulation wird Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2050 auf rund 10 Milliarden Menschen anwachsen. Um bis dahin alle Bewohner unserer Erde ausreichend, gesund und klimafreundlich zu versorgen, müssen wir unsere Ernährungsweise komplett überdenken. Für diese Herausforderung entwickelten Wissenschaftler die sogenannte Planetary Health Diet.

Was ist die Planetary Health Diet?

Die Planetary Health Diet ist ein Plan, der Mensch und Klima gleichermaßen schützen soll. 37 Wissenschaftler aus 16 Ländern schlossen sich zur EAT-Lancet-Kommission zusammen und erstellten eine wissenschaftliche Grundlage für die Veränderung Wandel des weltweiten Ernährungssystems. In ihrem Report liefert die Gruppe fundierte Vorschläge für die Ernährung der Zukunft. Die Kommission empfiehlt, den Konsum von Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse zu verdoppeln, den von Fleisch und Zucker dagegen zu halbieren. Zusätzlich brauche es Optimierungen in der Nahrungsmittelproduktion und eine Reduzierung der Lebensmittelabfälle, schreiben die Forscher.

Die Ziele der Planetary Health Diet:

  • Verringerung des weltweiten CO2-Ausstoßes
  • Ausbau von Ackerland stoppen
  • Erhaltung der Artenvielfalt
  • Eindämmung von Nahrungsmittelknappheit und Vermeidung von Hungersnöten
  • Bekämpfung der Wasserknappheit
Schiff voll mit Containern bepackt transportier Lebensmittel und andere Waren
Beim Transport von Lebensmitteln stoßen Schiffe und Flugzeuge enorme Mengen CO2 aus. © Art Wager / E+ / Getty Images Plus

Ernährung und Klima: Was hat das miteinander zu tun?

Die Produktion von Lebensmitteln und der Futtermittelanbau erzeugen eine enorme Menge an Treibhausgasen. Hinzu kommt der Ausstoß, der durch Transport, Lagerung und Kühlung entsteht. So verursacht jeder Deutsche pro Jahr allein mit seinem Lebensmittelkonsum rund 500 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2). Laut Umweltbundesamt entfallen damit elf Prozent der Pro-Kopf-Emissionen auf die Herstellung unserer Nahrungsmittel. Die Zahlen verdeutlichen, welches Potenzial nachhaltige Landwirtschaft und ressourcenschonende Ernährung für den Klimaschutz haben können.

Durchschnittlicher CO2-Ausstoß je Ernährungsweisen

Fleischesser1.905 kg CO2 pro Jahr
Flexitarier1.480 kg CO2 pro Jahr
Vegetarier1.160 kg CO2 pro Jahr
Veganer940 kg CO2 pro Jahr

Wenn du genau wissen möchtest, wie viel CO2 dein Lebensstil produziert, kannst du das mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes herausfinden.

Hülsenfrüchte wie Linsen in Schalen
Der Speiseplan der Zukunft sieht vor, deutlich mehr Hülsenfrüchte zu verzehren. © ChamilleWhite / iStock / Getty Images Plus

Speiseplan der Planetary Health Diet

Die Ergebnisse der Kommission geben einen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährung vor. Die Experten gehen von einer durchschnittlichen Kalorienzufuhr von 2.500 Kilokalorien pro Tag aus. Aber wie sieht die empfohlene Ernährung der Zukunft aus? Die EAT-Lancet-Kommission fasst folgenden Kernaussagen zusammen:

Primäre Proteinzufuhr aus pflanzlichen Quellen

Fisch gilt als verlässlicher Proteinlieferant. Jedoch sind über ein Viertel der weltweiten Bestände gefährdet. Zukünftig sollten wir Eiweiß über Nüsse und Hülsenfrüchte aufnehmen. Mandeln in deinem morgendlichen Müsli und ein Kichererbsensalat zum Abendbrot versorgen deinen Körper mit Proteinen und schaden dem Klima weniger.

Ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen konsumieren

Nicht nur wegen der Proteine greifen viele Menschen zum Fisch, sondern auch, weil er eine sehr hohe Konzentration an Omega-3-Fettsäuren aufweist. Diese unterstützen dein Herz-Kreislauf-System und senken das Herzinfarktrisiko. Möchtest du dich an das Ernährungskonzept halten, sind Walnüsse, Tofu oder Raps- und Leinöl klimaschonende Alternativen.

Aufnahme von Kohlenhydraten vorwiegend über Vollkornprodukte

Wenn Nudeln und Brot täglich auf deinem Speiseplan stehen, isst du unter Umständen zu viel Weißmehl. Wissenschaftler fanden heraus, dass Weißmehl unter anderem Übergewicht, Bluthochdruck und Herzkreislauferkrankungen begünstigen kann. Greifst du dagegen zu Vollkornnudeln oder -brot, profitierst du von einem längeren Sättigungsgefühl. Das schützt dich außerdem vor Heißhungerattacken.

Geringer Konsum von Zucker

Zudem solltest du auf deinen Zuckerkonsum achten. Der süße Dickmacher verbirgt sich in vielen vermeintlich gesunden Lebensmitteln. Selbst Rotkohl aus dem Glas enthält umgerechnet mehr als zehn Stücke Würfelzucker. Pflanzliche Alternativen zum Süßen sind Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup. Sie enthalten deutlich weniger Kilokalorien als Haushaltszucker.

Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag

Fünf Portionen Obst und Gemüse kannst du auf verschiedene Weisen in deinen Alltag integrieren. Ob frisches Obst im Müsli, Gemüsesticks als Snack oder ein Salat als Abendessen – viele deiner Mahlzeiten kannst du mit gesunden Zutaten bereichern. Die Vitamine, Mineral- und sekundären Pflanzenstoffe schützen dich vor Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck.

Wenig rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte

Die möglichen negativen Folgen, die übermäßiger Fleischkonsum verursacht, sind nicht hundertprozentig bewiesen. Besonders rotes und industriell verarbeitetes Fleisch wird als Übeltäter verdächtigt. Die Internationale Krebsforschungsbehörde (IARC) stuft – trotz der fehlenden Evidenz der Studien – rotes Fleisch sogar als „wahrscheinlich krebserregend“ und verarbeitetes Fleisch als „krebserregend“ ein. Alternativen sind Geflügelfleisch oder der vegane Ersatz Seitan.

Moderate Mengen Fisch und Geflügel

Wie viele Treibhausgase „erzeugt“ ein Fleischesser? Dieser Frage widmete sich der Wissenschaftler David Bryngelsson in seiner Doktorarbeit. Er fand heraus: Personen mit hohem Konsum von rotem Fleisch hinterlassen einen deutlich größeren CO2-Fußabdruck als beispielsweise Veganer. Auf Fleisch und Fisch musst du aber nicht komplett verzichten. Sobald du deinen Konsum reduzierst, schonst du das Klima – sofern Fisch und Fleisch regional, nachhaltig und bio produziert werden.

Was nach der Planetary Health Diet auf den Teller kommt

Wie kann eine Ernährung nach der Planetary Health Diet nun im Alltag aussehen? Das veranschaulicht die folgende Tabelle. Es handelt sich dabei um Orientierungswerte, die sich am Tagesbedarf ausrichten.

Gemüse300 Gramm
Milchprodukte250 Gramm
Vollkornprodukte, Reis, Mais232 Gramm
Obst200 Gramm
Hülsenfrüchte75 Gramm
Nüsse50 Gramm
Kartoffeln50 Gramm
Ungesättigte Fette40 Gramm
Zucker31 Gramm
Geflügel29 Gramm
Fisch28 Gramm
Rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein)14 Gramm
Eier13 Gramm
Gesättigte Fette11,8 Gramm

Mit der Garmin Venu behältst du deinen Kalorienverbrauch im Blick. Die Uhr ermittelt deinen Kalorienverbrauch anhand deiner Benutzerdaten wie Größe, Gewicht, Alter sowie Aktivität und Herzfrequenz. Außerdem berechnet das Gerät sowohl aktive als auch inaktive Kalorien (Grundumsatz), um dir die täglich verbrauchten Gesamtkalorien anzuzeigen.

verschiedene Vollkornprodukte wie Mehl und Pasta
Der Planetary Health Diet zufolge nimmst du Kohlenhydrate künftig vorwiegend über Vollkornprodukte auf. © fcafotodigital / E+ / Getty Images Plus

Umweltgerechter Speiseplan: Wie alltagstauglich sind die Vorschläge?

Wie gut sich die Vorgaben der Kommission in den Alltag integrieren lassen, findest du nur heraus, wenn du das Ernährungskonzept testest. Du wirst schnell merken, ob du mit den vorgeschriebenen 2.500 Kilokalorien auskommst und welche Lebensmittel dir am meisten zusagen. Für den Anfang kannst du ein oder zwei Tage in der Woche nach der Planetary Health Diet essen. So gewöhnst du dich Schritt für Schritt an den neuen Speiseplan. Du probierst neue Gerichte aus und lernst unterschiedlichste Zutaten kennen. Entscheide dich beim Einkaufen am besten für saisonale und regionale Produkte. Damit leistest du bereits einen kleinen Beitrag für die Umwelt.

Du suchst Inspiration? Dann zaubere dir einen leckeren Kichererbsen-Spinat-Salat oder versuche das folgende Rezept:

Blumenkohl-Linsen-Curry mit Tofu

Die Zutaten für zwei Portionen

  • 200 g Tofu
  • 100 g rote Linsen
  • 300 g Blumenkohlröschen
  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Rapsöl
  • 1 walnussgroßes Stück Ingwer
  • halbe Tasse Wasser oder Gemüsebrühe
  • halber Teelöffel Currypulver
  • Salz
  • Zitronensaft
  • Sojasoße

Die Zubereitung

Gare zunächst Blumenkohl und Linsen getrennt voneinander. Achte darauf, dass sie nicht zu weich werden. Währenddessen kannst du die Zwiebel und den Knoblauch schälen und zerkleinern. Den Ingwer musst du nach dem Schälen nur grob reiben. Dünste alle drei Zutaten danach in einer Pfanne mit Rapsöl an. Gib die Gemüsebrühe dazu, verrühre langsam das Currypulver und lasse alles fünf Minuten köcheln. Füge nun Blumenkohl und Linsen hinzu und dünste sie ebenfalls in der Brühe. Zum Abschluss kommt der klein geschnittene Tofu in die Pfanne. Das Curry mit Salz, Zitronensaft und Sojasoße abschmecken und heiß genießen.

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