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Workation: 5 Tipps für die perfekte Planung

Meer oder Berge? Ganz egal. Bei einer Workation kombinierst du das Arbeiten mit einer Urlaubsreise. Welche Vorteile das bringt - und wie du deine persönliche Workation am besten organisierst.

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Ein Großteil der Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz würde gern abseits des Büros arbeiten. Zwei Drittel bevorzugen sogar einen Urlaubsort als Alternative. Du auch?

Warum auch nicht den Laptop schnappen und statt kahler Wände weiße Strände sehen? Die Kombination von Arbeit und Urlaub – Workation genannt – hat viele Vorteile, will aber gut geplant sein. Wie du das am besten machst und was du unbedingt beachten solltest, verrät dir dieser Artikel.

Was ist Workation?

Der Begriff Workation setzt sich aus den Wörtern Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub) zusammen. Durch die wohl hippste Form des mobilen Arbeitens entsteht für dich ein gänzlich neuer Arbeitsraum.

Nach dem Motto „Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen” verweilst du an einem Ort, den du auch in deinem „normalen” Urlaub besuchen würdest. Neben der Arbeit bietet dir der Platz idealerweise zusätzliche Möglichkeiten für deine Freizeitgestaltung.

„Mit Workation wollen wir einen vierten Arbeitsplatz neben dem klassischen Büro, dem Homeoffice und dem Co-Working-Space in der Stadt schaffen. Er soll für alle Arbeitnehmenden eine Option sein”, erklärt Nico Gramenz, Mitgründer von Project Bay. Das ist ein Coworking-Living-Space auf der Insel Rügen, direkt am Ostseestrand, der Gemeinschaftsbüros nebst Übernachtungsmöglichkeit bietet.

Für wen eignet sich Workation?

Ob alleine, mit Freunden, als Familie oder im Team: Das Konzept von Workation richtet sich an viele Zielgruppen. Voraussetzung ist, dass die Geschäftsleitung deines Unternehmens einverstanden ist. Wenn du Glück hast, übernimmt deine Firma sogar die Kosten für dieses Abenteuer. Wie lange deine Workation dauert, hängt von den getroffenen Vereinbarungen ab. Wichtig sind Pflichtbewusstsein und Selbstorganisation. Nur so kann dir deine Firma vertrauen und weiß, dass du die Chance dieser Reise wirklich nutzt. Und dir in Zukunft weitere Möglichkeiten gewähren.

Alle, die im Büro tätig sind, können die Arbeit meist einfach auf einen anderen Schreibtisch verlegen. Wer in der Produktion oder im Lager arbeitet, kann seinen Gabelstapler schlecht in den Koffer packen. Aber es gibt eine Option, von der viele Berufstätige nichts ahnen. Experte Nico klärt auf: „Produktionsarbeitende können den gesetzlichen Bildungsurlaub für eine Workation beanspruchen. Dieser steht den meisten Beschäftigten in Deutschland zu – und zwar in 14 von 16 Bundesländern.” Ergänzung: Nur in Bayern und Sachsen gibt es keinen gesetzlichen Anspruch auf diese Option.

Bleibt offen, ob eine Workation überhaupt das Richtige für dich ist. Experte Nico spricht von einer Persönlichkeitsfrage: „Höchstwahrscheinlich triffst du Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und erlebst neue Dinge. Wenn du introvertiert und verschlossen bist, gibt es auch abgeschiedene Zielorte, die sich für eine ruhige Workation eignen.”

Frau sitzt mit Laptop am Küchentisch und macht Homeoffice

© iStock / Getty Images Plus / Jacob Ammentorp Lund

Was sind die Vorteile von Workation?

Ermöglicht dein Arbeitgeber dir diese Reise, wirst du dich zunächst wertgeschätzt fühlen. Zudem weht ein frischer Wind durch deine Arbeitsroutinen und lüftet dadurch deine Gedanken. Bestenfalls kehrst du kreativer ins Büro zurück als du gegangen bist. „Workation zielt auf mehr Zufriedenheit, Produktivität und Motivation ab”, ergänzt Nico.

Der wichtigste Aspekt ist jedoch ein anderer: Eine Workation kann in stressigen Arbeitsphasen rechtzeitig beim Abschalten helfen.

Allein in Deutschland sind jährlich knapp 18 Millionen Erwachsene direkt oder indirekt von psychischen Erkrankungen betroffen. Oft ist Stress ein Auslöser. Und das eben nicht nur im Büro, sondern auch im Haushalt oder bei der Steuererklärung.

Bewegung, ob bei einer Wanderung in den Bergen oder beim Schwimmen im Meer, baut Stress ab. „Und all das könntest du schaffen, wenn du eine Workation buchst. Mein Favorit ist der morgendliche Lauf am Strand von Prora. Dank meines Forerunners kann ich die positiven Auswirkungen auf mein Stresslevel direkt beobachten”, erzählt Gründer Nico. Eine Workation sorgt für deine Gesundheit und spart deinem Unternehmen Krankentage. Eine Win-Win-Situation. Auch in anderen Bereichen.

Wer reist, neue Länder und Menschen kennenlernt, erweitert – wortwörtlich – den eigenen Horizont. Nicht wenige nutzen eine Workation für das Lernen einer neuen Sprache.

Wer im Team reist, wird oft ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl ausprägen – auch das bereichert die Firma.

Aufgepasst!

Einsamkeit ist keine Seltenheit. Bist du allein auf Workation, fehlt dir die Face-to-face-Kommunikation mit deinen Kolleginnen und Kollegen.

Trotz akkurater Vorbereitung sind technische Pannen nicht vorhersehbar. Das Problem: Deine geschätzte IT-Abteilung ist weit weg.

Wenn du auf einem anderen Kontinent arbeitest, kann die Zeitverschiebung stören. Die Team-Meetings musst du daher gut takten.

5 Tipps für deine perfekte Workation

1. Stimme dich mit deiner Geschäftsführung und dem Kollegium ab

Ohne die Zustimmung deines Arbeitgebenden kommst du nicht weit. Kläre also vorher, ob deine Firma dir diese Möglichkeit bietet und wer welche Kosten übernimmt. Deine Kolleginnen und Kollegen sollten ebenso Bescheid wissen. Informiere dich über steuerrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Aspekte während deines Auslandsaufenthaltes. Reise erst, wenn diese Punkte vertraglich geregelt sind.

Wenn du viele digitale Programme nutzt: Sprich mit deiner IT. Manche Länder sind aufgrund der fragilen Netzsicherheit nicht für eine Workation geeignet.

2. Mache dir einen konkreten Plan

„Wichtig ist, dass du weißt, warum du die Arbeitsreise antrittst, was deine Interessen sind und welche Ziele du dort erreichen willst“, rät Nico. Die beruflichen Ziele solltest du vorab mit deinem Vorsitzenden klären. Wird es eine Teamreise? Sollst du ein bestimmtes Projekt in der Zeit realisieren? Oder möchtest du den Kopf frei bekommen und dein kreatives Potenzial aufladen?

Denke dabei vor allem auch an deine Freizeit. Schließlich arbeitest du nicht umsonst fernab deiner Heimat. Welchen Sport möchtest du machen? Welche Orte willst du erkunden? Überlege dir, was dir dein Reiseziel bieten muss, damit du dich wohlfühlst.

3. Wähle den richtigen Zeitpunkt und die passende Dauer deines Aufenthaltes

Verreise nur dann, wenn es für dich privat und für deinen Betrieb zeitlich passt. Erzwinge nichts! Finde heraus, wie lange deine Workation sein darf, ohne dass die Pläne deiner Firma unter ihr leiden. Wie lange eine ideale Workation dauert? „Das ist individuell, aber durchschnittlich eine Woche. Jede Reise, die weniger als vier Wochen dauert, nennen wir Short Stay (kurzer Aufenthalt). Alles darüber hinaus ist ein Long Stay (langer Aufenthalt), der bis zu 12 Monate dauern kann”, antwortet Nico.

4. Suche dir den passenden Ort

Du hast das „Go” deiner Geschäftsführung und weißt, was du mit deiner Reise erreichen willst? Dann kannst du dich jetzt auf die Suche nach deinem perfekten Ort für die Workation machen. Zahlreiche Angebote im Internet helfen dir dabei. Nicos Empfehlung: glasklar Rügen.

Weitere Punkte, die du bei deiner Entscheidung einbeziehen solltest:

  • Der Zielort bietet eine gute Infrastruktur. Oder noch klarer: Internet. Schweden, Dänemark, Luxemburg und die Niederlande gelten als besonders attraktiv.
  • Deine IT ist mit der Destination einverstanden.
  • Du hast einen Arbeitsplatz, der effektives Arbeiten ermöglicht.
  • Der Ort bietet die Freizeitmöglichkeiten, die dir beim Entspannen helfen.
Was dich sonst noch vorwärts bringt

Behalte dein Stresslevel im Blick

Finde heraus, ob du einen ruhigen, ausgeglichenen oder anstrengenden Tag hast. Lass dich zur Entspannung an kurze Atemübungen für zwischendurch erinnern.

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