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Gesund, grün, günstig: Warum Diensträder so beliebt sind

Gesund, weniger Stress und umweltschonend: Dem Dienstrad gehört die Zukunft. Außerdem sparen die Nutzer*innen auch noch Steuern. Drei Erfahrungsberichte.

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Die Idee ist genial. Unternehmen wie JobRad oder Bikeleasing Service machen herkömmliche Fahrräder und E-Bikes zu Diensträdern. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie beim Auto-Leasing. Arbeitgeber*innen leasen das Dienstrad und ihre Mitarbeitenden dürfen es überall benutzen. Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, im Alltag oder beim Sport. So reduzieren Firmen mitsamt ihrem Personal den eigenen CO2-Fußabdruck.

Doch neben dem ökologischen Aspekt gibt es viele weitere Vorteile. Mitarbeiter*innen bewegen sich häufiger und fördern ihre Gesundheit, auch weil sie Stress reduzieren. Zugleich schonen sie ihr Portemonnaie. Doch warum eigentlich?

Junger Mann schiebt sein Fahrrad durch das Büro
Mit JobRad können Arbeitnehmer*innen bis zu 40 Prozent gegenüber einem herkömmlichen Kauf sparen. © alvarez / E+ / Getty Images Plus

Zwei Varianten für Diensträder

Es ist für Arbeitnehmer*innen günstiger, ein Bike als Dienstrad zu beziehen als es sich privat anzuschaffen. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Varianten: die klassische Gehaltsumwandlung oder – noch relativ neu – das Gehaltsextra.

Die Gehaltsumwandlung: Der Angestellte begleicht die monatlichen Raten für das Dienstrad aus seinem Bruttolohn. Arbeitnehmende tauschen dafür einen Teil ihres Bruttolohns gegen eine andere Leistung. Im Fachjargon wird das als Entgeltumwandlung, Gehaltsumwandlung oder Barlohnumwandlung bezeichnet. Die monatlichen Raten müssen die Arbeitnehmenden nicht so hoch versteuern wie ihren restlichen Lohn – das ist der Clou. Sie müssen allein den geldwerten Vorteil der Dienstradnutzung mit lediglich 0,25 % entrichten. So sparen Angestellte bei dieser Dienstrad-Variante bis zu 40 Prozent gegenüber dem Direktkauf.

Ein Rechenbeispiel: Ein Angestellter verdient 4.000 Euro brutto. Das Wunschrad kostet 4.000 Euro. Nach der Umwandlung eines Fahrrads zum Dienstfahrzeug beträgt die monatliche Nettorate nur noch etwa 62 Euro. Hochgerechnet auf einen Zeitraum von drei Jahren macht das einen Gesamtpreis von etwa 2.232 Euro. Der Angestellte spart im Vergleich zum Kaufpreis (4.000 Euro) fast 1.800 Euro.

Das Gehaltsextra: Seit 2019 dürfen Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen sogar eine steuerfreie Variante anbieten. Überlässt ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmenden ein Dienstrad zusätzlich zum bisherigen Arbeitslohn und trägt dabei die vollen Kosten für den Benefit, müssen die Beschäftigten den geldwerten Vorteil nicht versteuern. Die Mitarbeitenden fahren ihre Bikes kosten- und steuerfrei. Diese Regelung gilt sogar für Pedelecs, also Bikes mit Elektromotor. Diese dürfen jedoch nicht mehr als 25 km/h pro Stunde fahren (wohlgemerkt ohne menschlichen Pedaleinsatz). Diese Alternative ist vor allem für Mitarbeitende interessant, die sich eine Gehaltserhöhung erhoffen. Durch Modelle wie das Dienstradextra sparen sie sich die Lohnsteuer auf das Gehaltsupdate.

Was haben Unternehmen davon?

Doch nicht nur Mitarbeitende profitieren von einem Dienstrad-Programm. Auch Firmen spüren viele Vorteile. Durch Benefits wie das Dienstradleasing steigern sie die Mitarbeiterzufriedenheit. Das sorgt nachweislich dafür, dass Angestellte produktiver arbeiten und eine höhere Loyalität zum Arbeitgeber empfinden. Glückliche Mitarbeitende bleiben länger im Unternehmen. In Zeiten des Fachkräftemangels ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Außerdem sind die Angestellten nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder. Einige Unternehmen stellten bereits fest, dass Dienstradnutzer*innen, die regelmäßig zur Arbeit strampeln, seltener krank sind. Firmen sparen dadurch bares Geld. Und mehr noch: Krankenkassen stufen Dienstrad-Programme mittlerweile als wichtigen Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ein.

Wie positiv Dienstrad-Programme bei Beschäftigten ankommen, welche Erfahrungen Unternehmen machen und was ein Anbieter sagt – #BeatYesterday.org hat mit drei Beteiligten gesprochen.

Der Benutzer: David Garbe, Sales Manager bei MANDARIN MEDIEN

„Über ein Dienstrad-Projekt meines Arbeitgebers habe ich die Chance ergriffen, mir ein Cyclocross-Bike zu besorgen. Es sieht aus wie ein Rennrad, der Rahmen ist aus Carbon. Nur die Reifen sind dicker und damit alltagstauglicher. Ich kann auf der Straße und genauso durch den Wald fahren. Es ist für meinen 15 Kilometer langen Arbeitsweg optimal geeignet.

Ich habe mich auch deshalb für ein Dienstrad entschieden, weil ich das Bike von einem lokalen Händler beziehen konnte. Damit unterstütze ich die örtliche Wirtschaft und die Lieferzeit ist viel kürzer.

Auch die Ausgaben waren ein Argument. Mein Rad kostet 3.100 Euro, mit den zusätzlichen Anbauteilen sogar 3.500 Euro. Durch das Leasing spare ich viel Geld. Mein Arbeitgeber least das Fahrrad für drei Jahre, meine Raten werden direkt vom Bruttolohn abgezogen. Über den Dienstrad-Anbieter ist das Bike zudem voll versichert.

David Garbe mit seinem Jobrad
David Garbe liebt sein sportliches Rad, mit dem er auch im Gelände fahren kann. © Garmin

Das Dienstrad ist auch aus ökologischer Sicht eine tolle Sache. In Städten wie Hamburg, Rostock oder Kiel sind die Wege kurz. Auto- und Busfahrten lassen sich leicht vermeiden. Deshalb wollte ich auch kein reines Rennrad, sondern einen Alleskönner wie das Cyclocross-Bike. Mit dem kann ich gut zur Arbeit oder samt Anhänger zum Kindergarten fahren.”

Die Arbeitgeberin: Madeline Rüger, Personalerin bei Garmin

„Wir arbeiten seit Juni 2019 mit JobRad als Dienstleister zusammen, haben das Projekt damals mit einer Rundmail beworben und zusätzlich ein Event organisiert. Dort war ein Fahrradhändler anwesend. Interessierte konnten sich von ihm das Modell und die Vorteile genau erklären lassen.

Wir registrierten rasch eine hohe Resonanz. Garmin vertreibt Hightech-Produkte im Sport- und Abenteuerbereich und ist selbst eine sportliche Firma. Viele Mitarbeitende fahren Rennrad oder Mountainbike. Bei JobRad können sie hochwertige und zugleich teure Räder zu einem günstigeren Preis erhalten. Insgesamt nutzen momentan 43 Angestellte die Angebote. In diesem Jahr kamen zehn neue Leute hinzu. Im Frühjahr ist Hochsaison, dann erhalten wir die meisten Anfragen für ein Dienstrad.

Viele Mitarbeiter*innen und nicht nur die Dienstfahrrad-Besitzer*innen kommen mittlerweile mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das ist ein deutlicher und positiver Trend. Denn Bewegung und frische Luft sind sehr wichtig für die Gesundheit. Davon profitieren sowohl unsere Kolleg*innen als auch das Unternehmen, weil sich die Anzahl der Krankentage perspektivisch verringert.

Auch Madeline Rüger nutzt das Fahrrad für ihren Arbeitsweg. © Madeline Rüger

Die Nutzung von Diensträdern wird sich bei uns weiter etablieren. Es ist ein interessantes Modell, weil die Nutzer*innen etwas für ihre Gesundheit und zugleich für die Umwelt tun. Durch die Brutto-Entgeltumwandlung zahlen Nutzer*innen weniger Steuern und Sozialversicherungsabgaben.

Insgesamt sehen wir das Dienstrad-Leasing als Werkzeug, um unsere Mitarbeiter*innen zu binden. Als Unternehmen erleichtern wir ihren Alltag und drücken ihnen gegenüber Wertschätzung aus. Das sorgt für eine hohe Mitarbeiter*innenzufriedenheit.”

Der Anbieter: Frank Noe, Key Account- und Partnermanagement bei JobRad

„Gleich nach Ende meiner Probezeit habe ich mir 2018 mein erstes JobRad ausgesucht. Denn ich fahre leidenschaftlich und vielseitig Rad. Dank der steuerlichen Förderung und des Zuschusses meines Arbeitgebers habe ich finanzielle Vorteile. Momentan beziehe ich drei JobRäder über meinen Arbeitgeber, eines habe ich im August 2021 aus dem Leasing übernommen. Ich genieße es, wenn ich morgens spontan entscheiden kann, mit welchem Fahrrad ich wohin fahren möchte.

Frank Noe, Partnermanagement bei JobRad
Frank Noe, Key Account- und Partnermanagement bei JobRad, fährt mittlerweile drei Diensträder gleichzeitig. © JobRad

Das Dienstradleasing vereint Nachhaltigkeit und Gesundheit. Somit ist das JobRad ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende und einer grünen Zukunft. Beschäftigte fordern heute nicht zwingend einen Dienstwagen, sondern gesunde, grüne und flexiblere Alternativen.

Aus Sicht der Mitarbeiter*innen spielen außerdem die finanziellen Vorteile eine Rolle. Darüber hinaus sind JobRadler*innen oftmals flexibler und schneller unterwegs – ganz ohne Stau auf dem Weg zur Arbeit, aber auch in der Freizeit.

Ich persönlich genieße den großen Vorteil, mir nach drei Jahren Leasing wieder ein moderneres Modell aussuchen zu können. Mein aktuelles Rad wird dann auf dem Zweitmarkt einen neuen Besitzer finden. Das ist nachhaltig und gibt mir ein gutes Gefühl.”

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