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Challenge Roth: Hier rockt Alex

Schwimmen, Rad fahren, laufen. Hauptsache Kilometer fressen. Garmin-Mitarbeiter Alexander Beck liebt es, erschöpft zu sein. Bei der Challenge Roth kam er voll auf seine Kosten. Aber auch ins Ziel?

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„Nach dem Fahrradfahren dachte ich, dass ich den Marathon gehen muss.“

Das sagt Alexander Beck, wenn er an die Challenge Roth zurückdenkt. Wobei: „zurückdenkt“. Das klingt nach einer halben Ewigkeit. Dabei ist seine Erfahrung gerade erst ein paar Tage alt.

Über acht Stunden rieb sich Alex während des Triathlons über die Ultradistanz auf. Schweiß. Schmerzen. Müdigkeit. Ein Event so sanft wie Schmirgelpapier. Ein bisschen irrsinnig, oder?

Alex lächelt. Nein. Keine Qual. Die pure Lebensfreude. Alex schätzt das Wandeln an den Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit. Regelmäßig stellt er sich großen Herausforderungen für Körper und Geist. Er fuhr schon mit dem Fahrrad von München an den Gardasee. Einfach so. Rund 380 Kilometer. Ohne Zwischenstopp.

Körperlich am Ende, wie er sich das damals erhofft hatte, war er nach dem verwegenen Ritt über die Alpen nicht. Er brauchte eine größere, eine noch anstrengendere Herausforderung. Also ging Alex zum Triathlon. Schon damals dachte er an Roth. Dem Mekka der Sportart. Viel härter geht es nicht.

Der Mythos: Sportliche Highlights, familiäre Atmosphäre

Die Challenge Roth gehört zu den bedeutendsten Wettkämpfen der Triathlon-Welt. Jährlich gehen die ganz Großen der Szene dort an den Start – und unzählige Sporttreibende folgen ihnen mit Mut im Herzen und reichlich Kraft in den Beinen.

Seit der Premiere in der mittelfränkischen Kreisstadt Roth, deren Triathlon-Vergangenheit bis in die Achtziger hineinreicht, steht die Veranstaltung für sportliche Highlights in einer familiären Atmosphäre. Roth, so heißt es, sei ein Mythos.

Bei der Challenge Roth erfüllte sich Alexander Beck einen Lebenstraum. © Günter Karl / marathon-photos.com

Vor dem Start: In prominenter Gesellschaft

Die Anzahl der Sagen und Legenden wächst beständig. Denn die Strecken erwiesen sich in der Vergangenheit als prädestiniert für persönliche Bestzeiten, gar für Weltrekorde. Ironman-Hawaii-Sieger wie Sebastian Kienle oder Patrick Lange verleihen dem Wettkampf ein immer höheres Prestige unter Triathletinnen und Triathleten. Jedes Jahr sind die Startplätze binnen Minuten ausverkauft. Roth ist für die Teilnehmenden ein Traum. Den Alex jetzt leben darf. „Ein nicht selbstverständliches Abenteuer”, wie er es nennt.

Mit einem dritten Platz (in seiner Altersklasse) bei den deutschen Triathlon-Meisterschaften 2019 qualifizierte sich der 33-Jährige für die Challenge. Und staunte vor Ort über seine Startposition. „Durch meine starke Qualifikation durfte ich das Rennen im ersten Block beginnen. Neben Vollprofis wie Patrick Lange und Andreas Dreitz“, sagt Alex, der hauptberuflich im Garmin Store in der Münchner Innenstadt tätig ist.

Nah am Wettkampf, nah am Kunden


Im Garmin Store berät Alex seine Kundinnen und Kunden auf der Suche nach den passenden Produkten. Durch seine Erfahrungen als Leistungssportler weiß er, worauf es ankommt. Er möchte, dass ihm seine Kundschaft vertrauen und von seinen Erfahrungen zehren kann. Für Garmin arbeitet er aus innerer Überzeugung. Die Produkte haben ihm über viele Berge geholfen.


Viel bekommt Alex von den Stars nicht mit. Zu groß ist der Leistungsunterschied zwischen den Ambitionierten und den Weltklasse-Athleten. Alex berichtet: „Ich war gespannt, wie lange es dauert, bis ich sie nicht mehr sehe. Es fiel der Startschuss und schon waren sie verschwunden.“ Ein Erlebnis war es allemal. Die Weltklassesportler direkt vor Augen. In den meisten Sportarten gibt es diese Chance nicht.

3,86 Kilometer Schwimmen: Erst vor drei Jahren richtig gelernt

Trotz der Aufregung startet Alex im Wasser kontrolliert. Er will seinen Rhythmus finden. Vollgas würde sein Körper auf Dauer nicht vertragen. Weil nach der Zeit im Wasser eben noch mehr als 200 Kilometer Wegstrecke warten. „Das Schwimmen ist nicht meine beste Disziplin. Ich habe erst vor drei Jahren richtig schwimmen gelernt. Ich wollte die Strecke möglichst effizient und schnell bewältigen, ohne dass ich meine Kraft aufbrauche“, erklärt der Langdistanz-Fan.

Am Ende meistert er die erste Disziplin in knapp einer Stunde. Alex ist mit dem Ergebnis zufrieden. Er sagt: „Ich wusste, dass ich im Wasser nicht der Schnellste bin. Deshalb ist die Zeit vollkommen in Ordnung.”

Trotz der Zufriedenheit erkennt er Verbesserungsbedarf. An der Orientierung im Freiwasser will er noch arbeiten, beim nächsten Mal die Ideallinie rascher finden und auf diese Weise ein paar Sekunden sparen.

Und wenn das Verbessern nicht so schnell gelingt? Nicht allzu tragisch. „Mein Rennen startet eigentlich erst nach dem Schwimmen“, scherzt Alex.

170 Kilometer Rad fahren: So schnell wie ein Radprofi

Alex’ Paradedisziplin ist die längste Teildisziplin des Triathlons. Auf dem Sattel fühlt er sich am wohlsten. 270 Watt tritt er durchschnittlich in der ersten Stunde – das zeigt sein Garmin Edge, der moderne Fahrradcomputer am Lenkrad. Ein beachtlicher Wert. Damit könnte er im Fahrerfeld der Tour de France sporadisch die Führungsarbeit übernehmen. Die Werte des Edge geben Rückenwind. Alex‘ Beine strotzen vor Kraft. Noch.

Denn kurz darauf bereiten ihm die Schenkel Sorgen. Sie schmerzen. Der Muskel muckt auf. Auch weil Alex die Erholungspausen fehlen. Er muss die Fahrraddistanz allein bestreiten. Die Spitzenleute sind enteilt, die anderen Ambitionierten zu weit hinten.

Keine Hinterräder, an die er sich klemmen kann. Keine Gruppendynamik weit und breit, die motiviert. „In einem Pulk trete ich knapp 20 Watt weniger und fahre genauso schnell”, erklärt Alex.

Bis zum Ende hofft er, ein kleines Grüppchen einzuholen. Die Wattzahlen hält er hoch, er bolzt Tempo, bis seine Haxen brennen. Die vage Hoffnung erfüllt sich nicht. Über vier Stunden läuft für ihn der gleiche Film: Der tapfere Solist und das Asphaltmeer.

Mit einer Abschnittszeit von genau 4:17 Stunden fährt Alex die Radstrecke nur etwas langsamer als die Vollprofis. Ein Erfolg. Den er jedoch teuer bezahlt. Seine Beinmuskulatur ist völlig ausgelaugt. Als er vom Rad steigt, ächzt sein Körper. „Da wusste ich, dass das noch ein sehr langer Tag wird“, erinnert sich Alex.

Auf dem Rad fühlte sich Alex am wohlsten. © Günter Karl / marathon-photos.com

42,195 Kilometer Laufen: Als habe er das Rennen verlernt

Jeder Schritt kostet ihn Überwindung. Blöd, dass noch Zehntausende vor ihm liegen. „Es fühlte sich an, als hätte ich das Laufen verlernt“, sagt Alex über die ersten Meter nach dem Radfahren. Jeder Schritt schmerzt. Mitstreiter*innen, an die er sich ranhängen könnte, die ihn puschen? Immer noch nicht in Sicht. Alex ist allein, allein, allein, allein.

Über drei Kilometer zieht sich die schlimmste Phase. Wirklich besser wird es danach nicht mehr. Nur erträglicher. „Die Beschwerden waren von Kilometer eins an da und blieben über die gesamte Distanz“, sagt Alex.

In diesen Momenten scheitern normalerweise die meisten Sportlerinnen und Sportler. Der Körper sagt „Nein”. Der Kopf quengelt, schreit nach einer Pause. Aber Alex gibt nicht auf. Seine schwierigen Phasen übersteht er mit mentalen Tricks. Er denkt an seine Triathlon-Vorbilder. Am Start hatte er sie erlebt. „Die leiden bei jedem Wettkampf so. Dann kann ich das auch“, schwört sich Alex in diesem Moment.

Die Strecke teilt er sich gedanklich in kleine Abschnitte ein. Kilometer für Kilometer. Auf seinem Forerunner 945 von Garmin beobachtet er, wie sich der Countdown verringert, wie die Zahl sich verflüchtigt. Schleichend, aber sichtbar. Aufhören ist für ihn keine Option. Schon gar nicht hier in Roth. „Ich hatte dafür zu viel Zeit in mein Training investiert”, beharrt Alex.

Insgesamt 3:15 Stunden braucht er für die Marathon-Distanz. Nicht so schnell, wie er sich das vorgenommen hatte. Zügig genug, um doch zufrieden zu sein. Mehr als 8:39 Stunden hat er alles rausgeholt, sich selbst für das harte Training belohnt.

Alex‘ Challenge Roth in Zahlen

In Garmin Connect kann Alex seine Leistungsdaten detailliert auswerten. © Garmin

Im Ziel: So was von matt, so was von glücklich

3.400 Teilnehmende stürzten sich bei der Challenge ins Rennen. Alex belegt am Ende den 49. Platz in der Gesamtwertung. In seiner Altersklasse reicht das für den neunten Rang. Er sagt: „Muskulär war nicht mehr möglich. Damit hab ich mich schon auf der Strecke arrangiert.“

Im Ziel ist Alex hundemüde. Richtig matt. Hier stöhnt Alex. Das, wonach er gesucht hat, die Grenzerfahrung, hat er bekommen. Erleichterung. Aber so was von. Was sind schon Siege, wenn man völlig neue Leistungsbereiche auskundschaften darf.

An die nächste Challenge mag er diesmal noch nicht denken. Das Stehen ist anstrengend genug. „Die nächsten Abende werde ich sicher im Sitzen oder horizontal verbringen”, sagt Alex.

Der große Traum

An den ersten beiden Tagen nach der Challenge Roth konnte sich Alex kaum bewegen. Mittlerweile fühlt er sich wieder „hergestellt“ und trainiert bereits munter weiter. Denn das nächste Ziel hat er bereits ins Auge gefasst. Alex will beim sagenumwobenen Ironman auf Hawaii antreten. #BeatYesterday.org wird ihn auf dem Weg zum Ziel begleiten.

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