Ballett zählt zu den anmutigsten Tanzarten. Beinahe von der Schwerkraft befreit schweben die Tänzerinnen und Tänzer über die Bühne. Doch die Leichtigkeit kann täuschen. Hinter den ausdrucksstarken Choreographien steckt ein hochintensives Training. Regelmäßiges Dehnen an der Grenze der Belastbarkeit und Fitnesstrainings sind nur ein Teil davon.
Die gute Nachricht: Ganz so akribisch musst du bei einem Barre-Workout nicht trainieren. Bei dem Fitnesstrend aus den USA nutzt du die Ballettstange lediglich als Trainingsequipment. Wie das Training an der Stange funktioniert und wie die Einheiten deinen Körper stärken.
Was ist ein Barre-Workout?
Bei einem Barre-Workout trainierst du an einer horizontalen Stange, die Tänzerinnen und Tänzer häufig beim Ballett nutzen. Auf einer Höhe von 110 bis 120 Zentimetern angebracht, führst du am meist hölzernen Handlauf verschiedene Übungen aus.
Diese sind vom Ballett, Pilates oder Yoga inspiriert. Auch enthalten die Workouts oft Elemente aus dem Krafttraining. Mitunter trainierst du sogar mit Hanteln auf einer Unterlage, ehe du wieder die stützende Stange einbeziehst. Einsteigende können die Aktivität in einem Kurs beispielsweise in Tanzschulen oder Turnvereinen kennenlernen. Bist du erfahrener, kannst du mit einer passenden Stütze zu Hause trainieren.
Wie läuft das Training ab?
Das Barre-Workout beginnt mit einem ausgiebigen Warm Up, damit deine Muskeln beweglich sind. Bei den Trainingseinheiten kombinierst du flüssige Abläufe mit kräftigenden Übungen. Diese führst du dynamisch aus, solltest dabei aber auf ruckartige Bewegungen verzichten. Das schont deine Gelenke und schützt dich vor Verletzungen.
Tanzerfahrung benötigst du nicht. Bei den meist 60-minütigen Workouts kannst du zwischen Einstiegskursen und intensiven Cardio-Einheiten wählen. Den Abschluss des Trainings bilden Dehn- und Atemübungen, die die Regeneration einleiten.

Wie ein Barre-Workout auf deinen Körper wirkt
Das Barre-Workout kombiniert sanfte Bewegungen aus dem Yoga oder Ballett mit kräftigenden Elementen. Davon profitierst du mehrfach:
Starke Muskeln
Die Positionen und Übungen eines Barre-Workouts erfordern viel Körperspannung. Möchtest du auf einem Bein oder den Zehenspitzen stehend die Balance halten, beanspruchst du die tiefliegende Muskulatur. Weil viele der Übungen statisch sind, müssen deine Muskeln stetig kontrahieren.
Auch deine Gesäß-, deine Bein- und deine Rücken- und Bauchmuskulatur sind aktiv. Beanspruchst du zusätzlich deine Gelenke, kannst du besonders effektiv Kraft aufbauen. Das bestätigte eine Studie der Universität im italienischen Padova.
Verbesserte Körperhaltung
Regelmäßige Barre-Workouts können deinen gesamten Rumpf stärken. Das hilft dir besonders, wenn du oft am Schreibtisch sitzt. Denn dabei forderst du viele Muskelgruppen nur minimal. Dadurch verkürzen sie sich und dir drohen beispielsweise Rückenschmerzen.
Auch leidet deine Haltung darunter. Mit den isometrischen Übungen an der Stange stärkst du die benötigten Muskeln und kannst deinen Körper besser stabilisieren. Davon profitierst du zusätzlich in diversen anderen Aktivitäten.
Mehr Flexibilität
Bei einem Barre-Workout wechselst du regelmäßig zwischen intensiven und sanfteren Übungen. Die seichten Elemente zielen vor allem auf deine Beweglichkeit ab. Du dehnst damit deine Muskeln und lockerst Bereiche, die du im Alltag nur wenig beanspruchst.
Ziehst du sie mit den Übungen lang, sind sie elastischer und können dein Körpergefühl verbessern. Außerdem beugst du Gelenkschäden durch verkürzte Muskeln und Überlastung vor. Zusätzlich schulst du mit dem Training deine Koordination.
Bessere Kraftausdauer
Neben den sanften Elementen des Balletts absolvierst du bei einem Barre-Workout auch Bodyweight-Übungen wie Liegestütze oder Rumpfbeugen. Durch die Kombination der Trainingsinhalte beanspruchst du große und kleine Muskelgruppen – und das ohne große Pausen zwischen den Sets. Dadurch sind beispielsweise zitternde Beine während des Workouts nichts Ungewöhnliches. Diese stetige Belastung fördert am Ende deine muskuläre Ausdauer.
Was du für ein Barre-Workout benötigst
Equipment benötigst du für ein Barre-Workout kaum. Nimmst du an einem Kurs teil, ist die Stange montiert. Zu Hause dient ein Stuhl oder ein Regal als Stütze. Wichtig ist bequeme Kleidung, die dich nicht in deiner Beweglichkeit einschränkt. Für einen besseren Bodenkontakt solltest du in gummierten Socken oder Barfuß trainieren. Achte aber darauf, dass du genügend Halt hast und nicht wegrutschen kannst. Für Übungen wie Sit-up kannst du eine Unterlage benutzen.
Für wen ist ein Barre-Workout geeignet?
Das Training an der Stange kann ein intensives Workout sein. Du beanspruchst viele Muskelgruppen und bleibst dauerhaft in Bewegung. Trotzdem ist sie für jedes Fitnesslevel geeignet. Beginnst du mit dem Training, kannst du die Intensität nach deinen Wünschen variieren. Auch in Kursen für Einsteigende achten die Trainerinnen und Trainer auf eine ausgewogene Belastung. Trainierst du zu Hause, wähle nur Übungen, die dir gut gelingen und bei denen du dich sicher fühlst. Für den Einstieg ist professionelle Anleitung aber empfohlen.
Dein Barre-Workout für zu Hause
Möchtest du zu Hause trainieren, kannst du dich von einem Barre-Video auf Youtube anleiten lassen. Hast du keine passende Stütze, findest du dort Einheiten ohne Equipment.
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