Mit mehr als 236.000 Fällen pro Jahr zählt das Ertrinken zu den dritthäufigsten tödlichen Unfallarten weltweit. Im Jahr 2022 ertranken allein in Deutschland 355 Menschen. Ein Grund mehr, warum jede und jeder das Schwimmtraining im Kindesalter ernst nehmen sollte.
Wer ein Schwimmabzeichen macht, lernt alle entscheidenden Grundlagen und schützt sich und die Mitmenschen vor Gefahren. Welche Schwimmabzeichen es gibt und wie die Prüfungen ablaufen, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist ein Schwimmabzeichen?
Ein Schwimmabzeichen ist eine Auszeichnung im Schwimmsport. Es wird dir verliehen, wenn du deine Schwimmfähigkeiten in verschiedenen Bereichen beweist. Die Prüfung kannst du beispielsweise nach einem abgeschlossenen Schwimmkurs ablegen. Besonders für Kinder ist das empfehlenswert. Schwimmst du schon länger und bist geübt, kannst du natürlich auch ohne Kurs teilnehmen. Übrigens: Es gibt auch spezielle Angebote für Erwachsene.
Nach bestandener Prüfung erhältst du ein buntes Stoffabzeichen zum Aufnähen, das bei Heranwachsenden oft auf der Badekleidung landet. In Deutschland kannst du insgesamt vier verschiedene Schwimmabzeichen erwerben. Sie werden vom Deutschen Schwimm-Verband unter dem Namen „Deutsches Schwimmabzeichen” (DSA) organisiert. Dazu gehören das Seepferdchen (Frühschwimmer), Bronze, Silber und Gold.
Bis 2019 gab es für Kinder und Jugendliche einen eigenen dreistufigen Deutschen Jugendschwimmpass. Seit 2020 ist das anders: Es existiert ein allgemeines Schwimmabzeichen und alle Altersgruppen werden unter den gleichen Bedingungen geprüft.
Was solltest du noch wissen?
Wo kannst du das Schwimmabzeichen machen?
- über die DLRG
- in öffentliche Schwimmbädern/Schwimmhallen
- in Schwimmschulen
- über Vereine (Schwimm- und Wassersportvereine)
Wer nimmt die Prüfung ab?
- Schwimmmeisterinnen und Schwimmmeister
- Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrer
- Prüferinnen und Prüfer von Wasserrettungsorganisationen (z.B. DLRG, Wasserwacht vom DRK)
Was kostet ein Schwimmabzeichen?
- abhängig von Standort, Einrichtung und Art des Abzeichens (z.B. inklusive Schwimmkurs)
- Gebühren allein für den Erwerb: zwischen 5 – 10€
Musst du dich an eine Reihenfolge halten?
- keine Einhaltung erforderlich
- Orientierung an den eigenen Fähigkeiten
- Abzeichen können übersprungen werden
Welche Vorteile haben Schwimmabzeichen?
Sicherheit im Wasser: Das Schwimmabzeichen bescheinigt dir eine bestimmte Schwimmfertigkeit. Du kannst dich sicher im Wasser bewegen, kennst die Techniken und kannst je nach Abzeichen bestimmte Gefahrensituationen besser bewältigen. Je besser du ausgebildet bist, desto geringer ist das Risiko von Unfällen.
Teilnahme an Aktivitäten: Für viele Wassersportarten und Freizeitaktivitäten ist ein Schwimmabzeichen erforderlich. Willst du tauchen, segeln oder Drachenbootfahren, solltest du gut schwimmen können. Sogar in einigen Schwimmbädern musst du deinen Schwimmpass vorzeigen.
Berufliche Anforderungen: Für einige Berufe brauchst du ein Schwimmabzeichen. Dazu gehören selbstverständlich Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer, Schwimmlehrkräfte oder andere maritime Jobs.
Fitness und Gesundheit: Der Schwimmsport fördert deine Gesundheit. Hast du Spaß dabei und Bronze erstmal abgehakt, ist Gold nicht mehr weit. Warum das Schwimmen als Training effektiv ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Selbstvertrauen: Du wirst merken, dass das Schwimmabzeichen dein Selbstvertrauen stärkt. Für Kinder ist das sehr hilfreich. Sie können ihre Fähigkeiten dadurch besser einschätzen und fühlen sich sicherer im Wasser.
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Welche Anforderungen werden gestellt?
In der Prüfungsordnung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) sind die Regeln und Standards für die Prüfungen festgelegt.
Laut Christian Landsberg, dem Ausbildungsleiter der DLRG, gewährleistet das Seepferdchen noch keine ausreichende Sicherheit im Wasser: „Sicher schwimmen kann erst, wer den Freischwimmer, also das Schwimmabzeichen Bronze, abgelegt hat.” Dennoch empfiehlt die DLRG, dass Kinder mit etwa fünf Jahren mit dem Seepferdchen beginnen.
Das müssen Schwimmschülerinnen und -schüler für die jeweiligen Abzeichen leisten:
Seepferdchen (Frühschwimmer)
- Sprung vom Beckenrand
- 25 m Brust- oder Rückenschwimmen
- Heraufholen eines Gegenstandes aus schultertiefem Wasser
- Kenntnis der Baderegeln
Bronze (Freischwimmer)
- Kopfsprung vom Beckenrand und 15 Minuten durchgehend schwimmen (mind. 200 m)
- davon mindestens 150 m in Bauch- oder Rückenlage schwimmen
- davon mindestens 50 m in einer anderen Körperlage schwimmen, beim Wechsel nicht anhalten
- ca. 2 m tief tauchen und einen Gegenstand heraufholen
- Paketsprung vom Startblock oder 1 m-Brett
- Kenntnis der Baderegeln
Silber
- Kopfsprung vom Beckenrand und 20 Minuten durchgehend schwimmen (mind. 400 m)
- davon mindestens 300 m in Bauch- oder Rückenlage schwimmen
- davon mindestens 100 m in anderer Körperlage schwimmen, beim Wechsel nicht anhalten
- zweimal aus 2 m tiefen Wasser einen Gegenstand heraufholen
- 10 m Streckentauchen mit Abstoß vom Beckenrand
- 2 Sprünge vom 1 m-Brett oder ein Sprung vom 3 m-Brett
- Kenntnis der Baderegeln und des Verhaltens zur Selbstrettung
Gold
- Kopfsprung vom Beckenrand und 30 min durchgehend schwimmen (mind. 800 m)
- davon mindestens 650 m in Bauch- oder Rückenlage schwimmen
- davon mindestens 150 m in anderer Körperlage schwimmen, beim Wechsel nicht anhalten
- Startsprung und 25 m Kraulschwimmen
- Startsprung und 50 m Brustschwimmen in 1:15 Minuten
- 50 m Rückenschwimmen mit Grätschschwung ohne Armbewegung oder Rückenkraulschwimmen
- 10 m Streckentauchen ohne Abstoß vom Beckenrand
- 2 m Tieftauchen mit Heraufholen von 3 Gegenständen innerhalb von 3 Minuten, maximal 3 Tauchversuche
- 2 Sprünge vom 1 m-Brett oder ein Sprung vom 3 m-Brett
- 50 m Transportschwimmen: Schieben oder Ziehen
- Kenntnis der Baderegeln und Hilfeleistungen (Selbstrettung und einfache Fremdrettung)
Österreichisches Schwimmerabzeichen
Das Österreichische Schwimmerabzeichen wird von der Arbeitsgemeinschaft Österreichisches Wasserrettungswesen (ARGE ÖWRW) verliehen. Es umfasst vier Qualifikationen: Frühschwimmer, Freischwimmer, Fahrtenschwimmer und Allroundschwimmer. Statt eines Seepferdchens bekommen die erfolgreichen Teilnehmenden einen Pinguin. Ein wesentlicher Unterschied zu Deutschland ist das vorgeschriebene Mindestalter für die jeweilige Schwimmstufe. Die Prüfungen werden in Hallenbädern oder Schwimmschulen von geschulten Lehrkräften abgenommen. Je nach Einrichtungen und Abzeichen kostet die Abnahme der Prüfung zwischen 10 und 25 Euro. Willst du ein Schwimmabzeichen machen, klopf einfach bei einem Hallenbad in deiner Nähe an.
Schweizerische Schwimmtests
Anders als in Deutschland und in Österreich handelt es sich bei den Schweizerischen Schwimmtests um ein methodisch-didaktisches Schema zum Erlernen dieser Sportart. Institutionen wie swimsports.ch oder der Schweizerische Schwimmverband legen die Tests fest. Insgesamt gibt es erstaunliche 65 Tests in neun Disziplinen, die Prüflinge „durchschwimmen” können. Von den Basics bis hin zu „Wasserball” und „Artistic Swimming” ist alles dabei.
Dank des kostenlosen Lehrmaterials können Eltern die Schwimmprüfungen ihrer Kinder selbst abnehmen. Die Tests der Fortgeschrittenen werden von professionellen Lehrkräften bewertet. Die Preise richten sich nach den verschiedenen Einrichtungen und danach, ob zusätzlich ein Schwimmkurs gewünscht wird.
Wie du mit Garmin deine Effektivität misst
Jeder Zug kostet beim Schwimmen bare Kraft. Je mehr Schläge du für eine Strecke brauchst, desto anstrengender empfindest du die Distanz. Mit der richtigen Technik bewegst du dich dagegen entspannter fort. Kompatible Smartwatches von Garmin helfen dir bei der Analyse deiner Effizienz. Sie messen in der Bahn und im Freiwasser die geschwommene Distanz und die Anzahl deiner Züge. Mit den gespeicherten Daten kannst du langfristig deine Entwicklung verfolgen. Ein grober Richtwert: 35 Züge pro 50-Meter-Bahn.
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