Schwimmbrille, Badekappe und Multisport-Uhr zählen für die meisten Schwimmsportler zum Standard-Equipment. Es gibt viele weitere Trainingshilfen, die dich beim Schwimmtraining unterstützen und effektiv voranbringen.
Das Schwimmen mit speziellen Trainingshilfen erleichtert oder erschwert gezielt die Bewegungsabläufe. Du legst beispielsweise beim Kraulen den Fokus auf die Armarbeit, indem du deine Beinbewegung einschränkst. Oder du kickst nur mit deinen Beinen, während du ein Kickboard oder Pullkick vor dir herschiebst. Hier findest du eine Liste mit praktischem Schwimmzubehör für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis.
1. Schwimmen mit Paddles
Paddles sind Handflossen. Sie vergrößern deine Handfläche, sodass du pro Armzug mehr Wasser verdrängen und dich verstärkt auf deine Armarbeit konzentrieren kannst. Die Flossen gibt es in starrer und flexibler (Flex Paddle) Ausführung, mit und ohne Fingerschlaufe. Bei der Variante ohne Schlaufe musst du konstant Druck aufbauen, um sie im Wasser nicht zu verlieren.
Flex Paddles sind feinmaschig, haben eine minimal wasserdurchlässige Kunststoffoberfläche und geben im Wasser mehr nach als starre Paddles aus Plastik. Flex Paddles bieten ein natürliches Schwimmgefühl – die größeren Hand-Paddles sind schwerer zu kontrollieren als die kleineren Finger-Paddles.
Mit Paddles entwickelst du mehr Kraft und Ausdauer im Wasser, verbesserst deine Arm- und Handhaltung sowie deine Ellenbogenposition. Einsatzbereiche: Kraul-, Brust- und Rückenschwimmen. Setze das Schwimmzubehör eher für kurze Sprintdistanzen ein.
Erfahre hier mehr über die Verbesserung deiner Technik im Rücken-, Kraul- und Brustschwimmen.
2. Schwimmen mit Kurzflossen
Fußflossen kennen die meisten vom Tauchen und Schnorcheln. Fins, so die englische Bezeichnung, vergrößern die Widerstandsfläche deiner Füße. Du verdrängst mit Schwimmflossen pro Beinschlag deutlich mehr Wasser, musst dich weniger auf die Beinarbeit fokussieren. Schwimmsportler nutzen kurze Flossen als Schwimmzubehör, um nur mit den Beinen zu schwimmen oder trotz langsamer und gleichmäßiger Beinbewegungen gut voranzukommen. Beim Delfinkick (Doppelbeinschlag) ist der Effekt enorm.
3. Schwimmen mit Schnorchel
Die Atmung ist eine enorme Herausforderung und einer der größten Fallstricke beim Schwimmen. Beim Kraulen beispielsweise musst du jeweils nach ein paar Armzügen deinen Kopf aus dem Wasser drehen und rechtzeitig vor dem erneuten Abtauchen Luft holen. Gerade Ungeübte haben es mit dieser komplexen Technik schwer. Wie praktisch wäre es, unter Wasser atmen zu können?
Wer sich verstärkt auf Bewegungsablauf, Rhythmus und Wasserlage konzentrieren möchte, kann einen Schwimmschnorchel als Trainingshilfe beim Schwimmen einsetzen. Er unterstützt Hobbyschwimmer dabei, längere Strecken zu schwimmen, ohne mit der Atmung durcheinanderzugeraten.
Ein Schwimmschnorchel wird nicht seitlich am Kopf platziert, sondern mittig im Gesicht. Der Kopf bleibt unter Wasser, der Blick ist zum Beckenboden gerichtet.
Ein neuartiger Typ von Schwimmschnorchel ist der Powerbreather. Es handelt sich um einen Doppelschnorchel mit zwei getrennten Luftkanälen zum Ein- und Ausatmen. Das soll verhindern, dass der Schwimmer CO2 wieder einatmet.
Schwimmen mit Schnorchel ist bestens geeignet für Kraulschwimmen und Schmetterlingsschwimmen (Delfin).
Erfahre hier mehr zur Verbesserung deiner Schmetterlingstechnik.
4. Schwimmen mit Bremsschirm
Was an Land bei Leichtathleten, Fußballern und Kampfsportlern funktioniert, klappt auch im Wasser – viele Profisportler trainieren regelmäßig mit einem „Klotz am Bein“. Ziel: Leistungssteigerung durch erschwerte Bedingungen. Ein Tool für dieses sogenannte Resistance Training ist ein Bremsschirm. Damit schwimmst du praktisch mit angezogener Handbremse, weil du das Schwimmzubehör hinter dir her ziehst. Löst du den Schirm, spürst du den natürlichen Boost, der Ballast ist weg.
Obwohl Wasser bereits einen natürlichen Widerstand bietet, kannst du mit einem Bremsschirm neue Impulse setzen und beim Sprinttraining über kurze Distanzen Vollgas geben.
Der Einsatz ist sinnvoll, wenn deine technischen Abläufe bereits stimmen. In Verbindung mit Finger-Paddles ergibt sich ein super Krafttraining. Als Anfänger verzichtest du auf einen Bremsklotz, das Wasser und die technischen Herausforderungen sind schon Herausforderung genug.
5. Schwimmen mit Pullbuoy und Pullkick
Ein Pullbuoy ist eine sanduhrförmige Boje, du klemmst dir die Trainingshilfe beim Schwimmen zwischen die Beine. Sie sorgt für Auftrieb und eine stabilere Wasserlage. Du nimmst automatisch eine korrekte Körperhaltung ein, dein Oberköper dreht sich leichter um die Längsachse hin und her. Das Schwimmzubehör befestigst du mit einem Gurt an deinem Ober- oder Unterschenkel.
Die Beinbewegung beim Kraulen ist primär wichtig für die Wasserlage. Mit dem Pullbuoy minimierst du deine Beinarbeit, so kannst du dich stärker auf die Arme konzentrieren. Du kannst auf diese Weise deinen Armzug verbessern. Von dieser Schwimmhilfe profitieren nicht nur Anfänger, auch Profis nutzen sie.
Der flache Pullkick ist eine Kombination aus Schwimmbrett (Kickboard) und Pullbuoy. Du kannst das Schwimmzubehör senkrecht wie eine Haifischflosse oder waagerecht wie ein Kickboard vor dir herschieben. Alternativ klemmst du den Pullkick wie den Pullbuoy zwischen die Oberschenkel.
Die beiden Trainingshilfen aus Schaumstoff solltest du vor allem auf Kurzdistanzen einsetzen.
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