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Triathlon ist für alle da

Der Triathlon gilt nicht gerade als beliebtester Nachwuchssport. Besonders die hohen Equipmentkosten schrecken viele Eltern ab. Warum ein Wiener Sportklub das ändern will – ein Interview.

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In der Zeit reisen. Rätsel lösen. Mal kurz die Welt retten. Im Hollywood Blockbuster ’12 Monkeys’ muss Mister Yippi Yay Yei Schweinebacke einen unbequemen Triathlon meistern. Am Ende scheitert die Hauptfigur, gespielt von Bruce Willis, knapp an diesem Vorhaben. „12 Monkeys“ gilt trotz seines unglücklichen Filmendes als cineastisches Highlight der 90er-Jahre.

Ganz so dramatisch ist die Lage bei den 200 Sports Monkeys in Wien nicht. Der österreichische Sportverein startet in diesem Sommer wieder durch und will mithilfe der Vereinsförderung „Dein Sportverein. Euer Projekt. Mit Garmin.“ den lokalen Triathlonsport unterstützen. Mit den 2.500 Euro aus der Vereinsförderung von Garmin wurden bereits die ersten Rennräder für den Nachwuchs angeschafft. Ein Anfang.

Warum die Bikes für den Verein so wichtig sind und wie Heranwachsende vom Triathlon-Sport profitieren können, erklärt Vereinsvorstand Matthias Müller im Interview.

Die Aktion „Dein Sportverein. Euer Projekt. Mit Garmin.“

Vereine sind stark. Sie vernetzen Menschen. Sie sind Rückgrat unserer Gesellschaft. Die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen haben viele Vereine unverschuldet in Existenznot gebracht. Deshalb möchte Garmin Vereine bei ihrem Neustart unterstützen. Mitglieder, Eltern, aktive Sportler*innen oder Sympathisant*innen konnten sich für eine Förderung ihres Sportvereins von bis zu 5.000 Euro bewerben. Insgesamt 21 Projekte wurden von der Jury prämiert.

#BeatYesterday.org: Matthias, deine Sports Monkeys Wien haben sich eine Vereinsförderung in Höhe von 2.500 Euro gesichert. Was passiert jetzt mit dem Geld?

Matthias Müller: Einen Teil der Mittel konnten wir bereits in Rennräder für den Nachwuchs investieren. Ein paar Bikes sind angeschafft, allerdings noch nicht alle, die wir benötigen. Das liegt an der Marktsituation. Es befinden sich momentan nicht so viele Räder auf dem Markt. Die Fachgeschäfte sind leergekauft.

Fahrräder der Sportmonkeys Vereinsförderung
Mithilfe der Vereinsförderung von Garmin konnten die Sports Monkeys Wien die ersten neuen Kinderrennräder anschaffen. © Sports Monkeys Wien

#BeatYesterday.org: Warum sind Fahrräder so wichtig für euren Nachwuchs?

Matthias: Wir sind ein Triathlonverein, und das bedeutet, dass der Radsport ein elementarer Bestandteil unseres Alltags ist. Nun ist Triathlon nicht die günstigste Sportart. Laufschuhe, Neoprenanzüge fürs Draußenschwimmen – das kostet alles. Der größte Kostenpunkt sind eindeutig die Räder. Das ist für den Nachwuchs und die Eltern eine Hemmschwelle. Nicht nur wegen der Investitionskosten, sondern weil die Kinder wachsen und die angeschafften Rennräder schnell zu klein werden. Außerdem lässt sich nie sagen, wie lange die Kids bei einer Sportart bleiben. Ein eigenes Rennrad im Kindesalter ergibt nicht viel Sinn.

#BeatYesterday.org: Kinder spielen normalerweise Fußball, Basketball und Handball oder sind im Leichtathletikverein aktiv. Der Triathlon zieht nicht so viel Nachwuchs an. Wie kommen diejenigen, die sich interessieren, zum Sport?

Matthias: Meist über die Eltern. Fast alle Kinder im Verein sind Söhne oder Töchter unserer älteren Triathlet*innen. Die wollen ihre Leidenschaft teilen und wissen, wie positiv unser vielseitiger Sport die Entwicklung von Heranwachsenden beeinflussen kann. Trotzdem ist es die absolute Seltenheit, dass Kinder schon früh mit dem Triathlon beginnen.

#BeatYesterday.org: Sondern?

Matthias: Beinahe alle Sportler*innen kommen erst im Erwachsenenalter zu uns. Sie laufen, schwimmen oder fahren gerne Rad. Es reizt sie, alle Disziplinen zusammenzubringen. Sie suchen den Ausgleich zum stressigen Alltag, professionelles Training und gemeinsame Erlebnisse. Besonders wichtig: Die Erwachsenen verdienen meist ihr eigenes Geld und können sich daher die nötige Ausrüstung leisten.

Kinder Sportmonkeys Vereinsförderung beim Radfahren
Im Jugendalter werden die Trainings für den Nachwuchs intensiver. © Sports Monkeys Wien

#BeatYesterday.org: Einige der weltbesten Triathlet*innen wie Patrick Lange oder Anne Haug begannen relativ spät mit dem Sport. Heute sind sie weltbekannte Ironman-Weltmeister*innen. Wie würde sich die Weltspitze verändern, wenn Heranwachsende früher mit dem Sport beginnen würden?

Matthias: Wir sind auf der Kurzstrecke und der olympischen Distanz aktiv. Das ist nochmal ein anderer Sport als die Ironman-Veranstaltungen. Bei diesen Ultra-Wettkämpfen kommt es weniger auf technische Feinheiten, sondern auf die Trainingshärte, die extrem aufwendige Vorbereitung und die Zähigkeit an. Bei kürzeren Rennen rückt das Teilnehmer*innenfeld viel enger zusammen. Die Leistungsunterschiede sind geringer. Es entscheiden Feinheiten. In diesen Situationen besitzen Triathlet*innen, die sehr früh die Grundlagen erlernen und sich von Beginn an auf diesen Sport einstellen durften, einige Vorteile.

#BeatYesterday.org: Äußern sich diese Vorteile in Medaillengewinnen?

Matthias: Auf den Podesten bei nationalen und internationalen Wettkämpfen sehen wir immer häufiger Sportler*innen, die in jungen Jahren mit dem Triathlon begonnen haben.

#BeatYesterday.org: Wie sieht das Triathlontraining für Heranwachsende aus?

Matthias: Sie trainieren zunächst sehr spielerisch. Wir setzen im Verein auf Ballspiele, denn die sind gut für die Koordination und das Balancegefühl. Außerdem soll das Training den jungen Einsteiger*innen vor allem Spaß machen. Erste Lauftrainings, das Schwimmen und Radfahren gehören natürlich auch auf den Plan. Für die ganz Kleinen veranstalten wir Mini-Triathlons. 25 Meter schwimmen, 400 Meter auf dem Rad, 100 Meter laufen. Da erleben sie das Feeling zum ersten Mal hautnah. Damit wir die Trainings sportlich sinnhaft und pädagogisch wertvoll gestalten können, beschäftigen wir bei den Sports Monkeys eine Nachwuchstrainerin. Sie kümmert sich um ein optimales Umfeld, das Sport und Spaß verzahnt.

Kinder Sportmonkeys Vereinsförderung beim Laufen
50 Meter schwimmen, 400 Meter Rad, 150 Meter laufen. Nachwuchstriathlet*innen fangen ganz klein an. © Heinz Köhler

#BeatYesterday.org: Für die meisten Ballsportarten gilt, dass die Kinder in einem Team lernen, zusammenzuarbeiten, miteinander auszukommen, auch mal abzuspielen. Triathlon ist als Solistensport verschrien.

Matthias: Der Teamgedanke ist für uns genauso wichtig wie in anderen Sportarten. Wir wollen, dass sich die Kleinen gegenseitig unterstützen. Wir trainieren als Gemeinschaft, haben miteinander Spaß, wollen den Mannschaftsgeist fördern. Und das gelingt sehr gut. Dazu kommt beim Triathlon der Vorteil, dass die Heranwachsenden viel über Bewegung erfahren. Laufen, schwimmen und auf dem Rad sitzen – das machen wir unser Leben lang. Die Kids profitieren, wenn sie frühzeitig die richtigen Techniken mitbekommen. Beim Triathlon lernen sie fürs Leben.

#BeatYesterday.org: Wann entscheidet sich, ob aus den herumtobenden Kids ambitionierte Triathlet*innen werden?

Matthias: Wenn die Jugendlichen 13 und 14 sind, gewinnen die Einheiten an Intensität. Dann gibt es das erste Mal individuelle Trainingspläne, mit denen die Nachwuchstriathlet*innen Schwächen kaschieren und Stärken ausbauen können. Ab diesem Zeitpunkt setzen sich die Trainer*innen stärker mit den Einzelsportler*innen auseinander.

#BeatYesterday.org: Werden ab diesem Zeitpunkt Smartwatches von Garmin wichtiger, da sie bedeutsame Leistungsdaten wie Trainingspuls, Schrittfrequenz oder VO2max-Wert erfassen?

Matthias: Mit etwa 14 Jahren laufen die Heranwachsenden das erste Mal mit Sportuhren. Sie können ihre Leistung präziser einschätzen und mit anderen vergleichen. Die Trainer*innen bekommen wichtige Werte. Mit diesem Wissen können sie Trainingspläne noch individueller zuschneiden und das Training ihrer Schützlinge effektiver steuern. Zunächst sollten die Kids aber ohne Sportuhren laufen. Es geht darum, den eigenen Körper kennenzulernen und ein Gespür für das Leistungsvermögen zu entwickeln. Ohne technische Hilfsmittel.

#BeatYesterday.org: Was wünscht ihr euch für die Zukunft des Nachwuchstriathlons?

Matthias: Wir wollen eine breitere Teilhabe erreichen und alle Kinder ansprechen. Deshalb klappern wir in Wien, besonders im Umfeld des Praters, viele Schulen und Jugendeinrichtungen ab. Auch Heranwachsende, die nicht durch ihre Eltern mit dem Triathlon infiziert werden, sollten ihn kennenlernen dürfen. Und besonders diejenigen, die in Haushalten aufwachsen, in denen kein Geld für ein Rennrad da ist, müssen eine Chance erhalten.

Ganz sicher gibt es überall begabte und talentierte Triathlet*innen, die nicht die Möglichkeiten haben, den Sport in jungen Jahren zu entdecken. Dank der Unterstützung von Garmin können wir unser Engagement ausbauen. Wir geben Kindern eine Chance, die sie ohne uns vielleicht nicht kriegen würden. Das ist für uns eine gesellschaftliche Aufgabe.

Dein Sportverein. Euer Projekt. Mit Garmin.: Unzählige Vereine bewarben sich um die Vereinsförderung von Garmin. 21 Sportklubs erhielten eine finanzielle Unterstützung, mithilfe derer sie ihre wichtige soziale Arbeit für den Nachwuchs, die Inklusion und die lokale Vernetzung fortführen können. Auf #BeatYesterday.org erzählen wir ihre Geschichten. Sie sollen motivieren, inspirieren und den Sportvereinen den Respekt zollen, den sie für ihr Engagement verdienen. Eine Übersicht mit den geförderten Projekten findest du hier.

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