Body & Soul

Wie Sport glücklich macht – und welche Sportart alle anderen toppt

Von regelmäßiger Aktivität profitierst du nicht nur körperlich. Auch deine Laune bekommt einen echten Boost. Denn Sport wirkt wie ein natürlicher Stimmungsaufheller. Wie genau das funktioniert? Hier erfährst du es.

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Für Läuferinnen und Läufer gibt kaum etwas Besseres.

Jeder Schritt fühlt sich kinderleicht an. Schmerzende Beine? Auch nach etlichen Kilometern immer noch kein Problem. Genau jetzt, in diesem Flow, könnte man für immer laufen.

So erleben Aktive ihr Runner’s High. Und dieses Gefühl, nach dem sich alle Sporttreibenden sehnen, ist weit mehr als nur das. Es ist das Ergebnis komplexer biologischer und chemischer Prozesse im menschlichen Körper.

Was bei Bewegung in deinem Körper passiert und wie genau das dein Leben positiv beeinflussen kann, erfährst du in diesem Beitrag.

Was Sport in deinem Körper und Gehirn bewirkt

Bei jeder Aktivität arbeiten Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke eng zusammen. Du verbrennst Kalorien, setzt gezielte Reize in der Muskulatur – so können deine Muskeln in der Regenerationsphase wachsen und an Kraft gewinnen. Du stärkst dein Immunsystem und förderst deine Gesundheit. Das ist dir wahrscheinlich klar. Aber weißt du auch, was noch viel tiefer in deinem Körper passiert?

Unmittelbar nach Beginn deiner Aktivität schüttet dein Körper vermehrt die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus. Das ist völlig normal und nichts Schlimmes. Diese Botenstoffe bereiten deinen Organismus lediglich auf den erhöhten Energiebedarf vor. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass dein Körper leichter an Glukose gelangt. Also an Zucker, der in deinen Muskeln und in der Leber in Form von Glykogen gespeichert ist.

Und nun aufgepasst: Die wahre Magie des Glücklichwerdens beginnt.

Nachdem dein Körper zunächst mit Stresshormonen auf die Belastung reagiert hat, folgt nun die eigentliche Belohnung: Er beginnt, vermehrt Botenstoffe wie Serotonin und Dopamin auszuschütten. Sie motivieren dich und steigern deinen Antrieb. Besonders Dopamin spielt eine zentrale Rolle beim Erleben von Glücksmomenten. Die Serotoninproduktion bleibt übrigens noch eine Weile nach dem Training erhöht. Ein Grund für das gute Gefühl danach.

Neben der Produktion dieser Neurotransmitter, wie chemische Botenstoffe auch genannt werden, bleibt das Gehirn nicht untätig. Es aktiviert das Bewegungszentrum und fährt andere Bereiche herunter. So beispielsweise das Hirnareal, das für ständiges Grübeln und gedankliches Problemlösen zuständig ist. Die Folge: Während des Trainings verschwinden belastende Gedanken oft wie von selbst. Nicht umsonst gibt es erste Studien, die einen Zusammenhang von regelmäßiger sportlicher Aktivität und gesteigertem Lebensglück erkennen.

Aber auch das Gehirn selbst profitiert. Bei körperlicher Aktivität produziert es vermehrt BDNF. Diese Buchstaben stehen für Brain Derived Neurotrophic Factor. Gemeint ist damit ein Protein, das bestehende Neuronen und Synapsen im Gehirn schützt. Außerdem ist es essenziell für das Wachstum und die Weiterentwicklung neuer Nervenzellen. Forschende vermuten, dass diese Prozesse langfristig das Risiko für Demenzerkrankungen senken können.

Obacht: Sport- und Dopaminsucht

Regelmäßiger Sport steigert also die Ausschüttung von Dopamin, Endorphinen und Serotonin – Botenstoffe, die Glücksgefühle auslösen. Doch so wohltuend dieser Zustand auch ist: Ein Rausch bleibt ein Rausch.

Denn bei besonders intensiver oder häufiger sportlicher Betätigung kann das Gehirn eine psychische Abhängigkeit entwickeln – es gewöhnt sich an die regelmäßige Dopaminflut. Die Folge: Es verlangt immer wieder nach dem nächsten „High“.

  • Zwanghafter Bewegungsdrang
  • Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
  • Entzugserscheinungen bei Sportpausen

Welcher Sport macht wie glücklich?

Laufen: Der natürliche Glücksbooster

Warum macht es glücklich?

Laufen setzt Endorphine frei, die für das sogenannte „Runner’s High“ verantwortlich sind. Das ist ein euphorischer Zustand, der Stress reduziert und ein starkes Wohlgefühl auslöst. Zudem kann es die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessern, was langfristig das allgemeine Wohlbefinden steigert. Besonders das Laufen in der Natur wirkt zusätzlich beruhigend und hebt die Stimmung.

Glücklichkeitsmach-Skala: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐★★ (8/10)

Extra-Tipp: Versuch beim nächsten Lauf doch mal etwas Neues. Keine Musik, kein Ziel, kein ständiger Blick auf die Zeit. Lauf einfach drauflos – nur nach Gefühl. Nimm die Umgebung bewusst wahr, spüre deinen Atem und genieße den Moment. Das macht den Kopf noch freier und glücklicher.

Frau machte eine kurze Pause bei Laufen
© Garmin

Tanzen: Bewegung, Musik & soziale Verbindung

Warum macht es glücklich?

Tanzen vereint körperliche Aktivität mit Musik und sozialer Interaktion – das ist der größtmögliche Dopamin-Turbo! Die rhythmischen Bewegungen bringen Körper und Geist in Einklang, was rasch zu einem Flow-Zustand führt. Zudem stärkt Tanzen die Selbstwahrnehmung und Körperbeherrschung. Das pusht dein Selbstbewusstsein ganz nebenbei.

Glücklichkeitsmach-Skala: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐ (10/10)

Extra-Tipp: Tanze ab und zu spontan zu deinem Lieblingssong in der Küche oder im Wohnzimmer. Völlig egal, ob du dabei gut aussiehst. Das nimmt dir den Druck, immer eine Choreografie „richtig“ machen zu müssen. Du erlebst pures, ungefiltertes Tanz-Glück.

Ein Paar tanzt mit seinem Hund zu Hause in der Wohnung
© Moyo Studio / E+ / Getty Images Plus

Schwimmen: Schwerelosigkeit für Körper & Geist

Warum macht es glücklich?

Das Eintauchen ins Wasser wirkt beruhigend auf das Nervensystem. Die Schwerelosigkeit entlastet Gelenke und Muskulatur, was das Schwimmen zu einer beinahe meditativen Form der Bewegung macht. Zudem fördert der Kontakt mit Wasser die Produktion von Oxytocin. Einem Hormon, das für Wohlbefinden, Vertrauen und Entspannung sorgt.

Glücklichkeitsmach-Skala: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐★★ (8/10)

Extra-Tipp: Gönn dir nach dem Schwimmen ein paar Minuten vollkommene Ruhe. Leg dich auf den Rücken, lass dich treiben, Augen zu, Ohren unter Wasser. Die Geräusche der Außenwelt verblassen. Und mit ihnen auch der Alltagsstress.

Ingrid kommt nach dem Schwimmen aus dem Meer
© Garmin

Yoga: Glück durch Achtsamkeit & Bewegung

Warum macht es glücklich?

Yoga vereint Bewegung, Atmung und Achtsamkeit, was den Stresspegel senkt und langfristig zu einer besseren Selbstwahrnehmung führt. Die sanften Dehnungen lösen Muskelverspannungen, während die bewusste Atmung das parasympathische Nervensystem aktiviert – der Körper wechselt in einen tiefen Entspannungsmodus. Langfristig verbessert Yoga die Resilienz gegen Stress und steigert das allgemeine Wohlbefinden.

Glücklichkeitsmach-Skala: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐★ (9/10)

Extra-Tipp: Bleib nach deiner Yoga-Session für einen kurzen Moment einfach liegen. Kein Aufspringen, kein Blick aufs Handy – nur du und dein Atem. Manchmal sind es genau diese kleinen, stillen Augenblicke, in denen du spürst, wie Ruhe und Glück in dir ankommen.

Ein Paar macht gemeinsam Sport auf Yogamatten
© iStock / Getty Images Plus / Valerii Apetroaiei

Krafttraining: Glück durch Stärke & Fortschritt

Warum macht es glücklich?

Krafttraining steigert nicht nur die körperliche Fitness, es hat auch einen starken mentalen Effekt. Jede Wiederholung, jede gesteigerte Gewichtsbelastung gibt dir das Gefühl, über dich hinauszuwachsen. Das gilt sowohl körperlich als auch mental. Zudem schüttet der Körper beim intensiven Training Testosteron und Endorphine aus. Eine Kombination, die Gelassenheit und Euphorie zugleich fördern kann.

Glücklichkeitsmach-Skala: ⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐★★ (8/10)

Extra-Tipp: Führe eine Liste mit deinen besten persönlichen Rekorden. Egal, ob du eine neue Bestleistung schaffst oder einfach eine Übung besser kontrollieren kannst. Genau diese kleinen Erfolge sind es, die langfristig am meisten motivieren – und richtig glücklich machen.

© iStock / Getty Images Plus / Valerii Apetroaiei

Sport als natürlicher Stimmungsaufheller

Sport kann weit mehr sein als nur ein Stimmungsaufheller. Denn von den Effekten profitieren nicht nur Menschen mit getrübter Laune. Auch in der Therapie psychischer Erkrankungen spielt Bewegung zunehmend eine wichtige Rolle.

Denn wie ein Forschungsteam des Bezirkskrankenhauses im norwegischen Førde herausfand, kann regelmäßige körperliche Aktivität durch die gesteigerte Serotoninproduktion wie ein natürliches Antidepressivum wirken. Bei den sportlich aktiven Teilnehmenden zeigten sich signifikante Verbesserungen der Depressionssymptome. Besonders bemerkenswert: Die Wirkung war ähnlich stark wie bei einer medikamentösen Behandlung.

Zudem vermuten die Forschenden, dass Sport sogar präventiv gegen Depressionen wirken könnte. Auch bei Angstzuständen wurden positive Effekte beobachtet – wenn auch in etwas abgeschwächter Form.

Fazit: Mit Regelmäßigkeit zu besserer Stimmung

Ob du Gewichte stemmst, durch den Park läufst oder mit Yoga entschleunigst – jede Form von Bewegung hat Einfluss auf deine Gesundheit und deine Stimmung. Besonders wirksam wird Sport, wenn du Freude daran hast. Denn Training sollte dich stärken, nicht belasten.

Das Wichtigste ist aber, dass du überhaupt regelmäßig aktiv bist. Genau dabei hilft dir diese Garmin-Funktion. Jetzt mehr lesen!

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Quellen
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Kevin Berg © Redaktion

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Kevin Berg

Kevin Berg ist seit 2019 #BeatYesterday-Redakteur mit vielen Interessen. Als Journalist wurde Kevin an einer …

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