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CLEAN – Was steckt hinter dem Detox-Programm aus Hollywood?

Unsere Autorin Judith testet das CLEAN-Programm von Dr. Alejandro Junger. Lies im 1. Teil, was sie sich davon verspricht und wie diese Detox-Methode funktioniert.

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Das erste Mal ist mir das CLEAN-Programm von Dr. Alejandro Junger im November 2014 begegnet. Ich wollte es als inneren Neujahrsputz ab dem 2. Januar 2015 ausprobieren. Allerdings stellte ich dann genau an diesem Tag fest, dass ich schwanger war. Und schwanger oder stillend sollte man auf keinen Fall eine Detox-Kur machen! Jetzt, zwei Jahre später, starte ich einen neuen Anlauf. Ich werde vom 8. bis einschließlich 29. Januar 2018 das 21-tägige CLEAN-Programm machen – und ihr könnt mich über mehrere Artikel dabei begleiten. Welche Regeln gibt es zu beachten? Was steht auf meinem Speiseplan? Was sind meine Erwartungen? Wie alltagstauglich ist das Programm mit Kind, Job und Sport? Wie geht es mir dabei? Und warum tue ich mir das überhaupt an? Am Ende ziehe ich Bilanz: Würde ich es wieder tun? Und warum?

Urteile niemals über etwas, das du nicht selbst ausprobiert hast.

Judith Sylla, BeatYesterday-Autorin

CLEAN: durchschlagender Erfolg

Hollywoodstars wie Gwyneth Paltrow, Cameron Diaz und Orlando Bloom schwören auf die Entgiftungsmethode. Aber auch eine ganze Menge anderer Menschen, die durch das Programm nicht nur erschlankt sind, sondern mit dessen Hilfe sie angeblich auch endlich ihre langjährigen Leiden losgeworden sind, bei denen die klassische Schulmedizin bisher versagt hatte. Der CLEAN-Begründer selbst litt an schweren Allergien, Reizdarmsyndrom und Depressionen. Dank seines Programms und einer bewussteren Ernährung im Anschluss nun nicht mehr. Ganz nach dem Motto: Der Körper kann sich am besten selbst heilen – sofern er die Gelegenheit dazu bekommt.

Aber nicht nur gesünder und schlanker, sondern auch energiegeladener und schöner soll das CLEAN-Programm machen. Ja, sogar verjüngen soll es, da es zahlreiche körpereigene Anti-Aging-Prozesse in Gang setzt.

In fast allen Erfahrungsberichten wird durch die Bank betont, das sich nach ungefähr einer Woche der Wow-Effekt einstellt – auch wenn der Weg dorthin zunächst ziemlich schwierig erscheint.

Ich bin kein Detox-Neuling

Im Gegenteil: Schon seit 2008 detoxe ich ein bis zweimal im Jahr, deshalb sehe ich den nächsten 21 Tage relativ gelassen entgegen. Schon seit dem ersten Mal bin ich der festen Überzeugung, dass regelmäßiges Entgiften nur gut sein kann – sofern man es auf eine sinnvolle Art und Weise tut. Mein bisheriges Detox-Prinzip: über 10 bis 14 Tage hinweg vier flüssige Mahlzeiten in Form von durchaus reichhaltigen Breien, Suppen, Smoothies und frisch gepressten Säften. Allesamt vegan, gluten- und zuckerfrei. Koffein, Alkohol und Nikotin sind logischerweise auch verboten.

Ich war damals vor meinem ersten Versuch sehr skeptisch. Gab mir nicht länger als drei Tage – da ich gerne und viel esse. Und beruhigte mich mit dem Vorsatz: Sollte ich nur einmal leiden, wäre die Detox-Aktion für mich gelaufen. Es war für mich unvorstellbar, nur von pürierter veganer Nahrung zu leben, ohne dass ich ständig Hunger leiden würde und extrem übellaunig wäre. Tja, dass ich schon ab Tag eins eines besseren belehrt werden würde, hätte ich niemals für möglich gehalten (dazu dann im Verlauf der folgenden Artikel mehr). Ich sage nur: Urteile niemals über etwas, das du nicht selbst ausprobiert hast.

Frische Smoothies sind fester Bestandteil des CLEAN-Programms. | © iStock.com/Aidart

CLEAN – 21 Tage Reinigung von innen nach neuen Regeln

2 x flüssig, 1 x fest und viele Verbote – für die nächsten 21 Tage werde ich morgens und abends jeweils eine flüssige Mahlzeit in Form eines Smoothies, Shakes, frischgepressten Saftes oder einer Suppe zu mir nehmen. Das Mittagessen besteht aus fester Nahrung. Optimalerweise aus einer Proteinquelle, viel Gemüse und einer kleinen Portion stärkehaltiger Lebensmittel. Die Auswahl der Lebensmittel ist dabei deutlich eingeschränkt. Die Liste der verbotenen Zutaten ist lang: Dazu gehören nachvollziehbarerweise die klassischen säurebildenden Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Eier, glutenhaltiges Getreide und Zucker. Alkohol, Koffein und Nikotin sowieso. Aber leider auch Nachtschattengewächse wie Paprika, Kartoffeln, Auberginen, Goji-Beeren und Tomaten (schluchz!), sowie Bananen und Erdbeeren (Weltuntergang!). Auch Erdnüsse, Orangen und noch einige Lebensmittel mehr, die man eigentlich einer Detox-Kur zuordnen würde.

Fleisch und Fisch sind nicht grundsätzlich tabu

Was mich erstaunt: Während CLEAN sind viele Fischsorten, sowie einige Fleischsorten (Huhn, Ente, Wild und Lamm) in Bioqualität erlaubt – gelten Fleisch und Fisch doch auch als säurebildend. Dr. Alejandro Junger setzt bei der Selektion der Lebensmittel jedoch auf den Ausschluss der gängigsten allergieauslösenden Lebensmittel. Der Körper wird also nicht nur gedetoxt und optimiert dabei die Funktion seiner bis dato überlasteten Entgiftungskanäle, sondern er muss in dieser Zeit auch nicht gegen mögliche Allergene kämpfen. Nach Meinung des Arztes kann unser Körper unterschwellig auf bestimmte Lebensmittel reagieren, auch wenn wir glauben, nicht dagegen allergisch zu sein. Wissen wir woher genau der Blähbauch nach einer Mahlzeit kommt? Warum wir nach dem einen Snack energiegeladen sind und nach dem anderen nicht?

Dr. Junger sagt sogar, dass allergen wirkende Lebensmittel auch die Ursache von anderen Allergien, wie die gegen Pollen sein können. Allergien, die man gar nicht mit der Ernährung in Zusammenhang bringt. „Ursache ist eine geschädigte Darmwand, die hyperaktiv reagiert und jederzeit Chaos stiften kann, selbst wenn das Allergen an einer weit entfernten Stelle ins Körperinnere eintritt.“ erklärt er in seinem Buch „CLEAN – reinigen, restaurieren, regenerieren“.

Womit ich mich vermutlich nur schwer anfreunden kann: Jeden Tag eine frische, rohe Knoblauchzehe verspeisen. Bäh!

Judith Sylla, entgiftet ihren Körper regelmäßig

Weitere Regeln, die Einzug in meinen Tagesablauf halten werden

Je länger die Pause zwischen den Mahlzeiten, desto mehr Zeit hat der Darm sich zu regenerieren und desto länger kann der Körper im Entgiftungsmodus verweilen. Deshalb soll man die Nacht für den Detox-Turbo nutzen und darauf achten, dass zwischen Abend-Drink und Morgen-Drink auf jeden Fall 12 Stunden liegen.

Das A und O während einer Detox-Kur ist es, viel zu trinken. Mindestens 2 Liter – laut Herrn Dr. Junger sogar „gereinigtes“ – Wasser und 1 Liter ungesüßter Kräutertee. Nur so könne der Körper die gelösten Giftstoffe, die in den Zellen gespeichert waren, ausscheiden. Müsse man jede Stunde Wasser lassen, sei die Flüssigkeitszufuhr genau richtig, heißt es in seinem Buch „CLEAN – reinigen, restaurieren, regenerieren“ weiter. Gut, da räume ich mir etwas Flexibilität ein. Ist ja nicht immer eine Toilette in der Nähe. Auf jeden Fall werde ich am Ende des Tages meine 3 Liter getrunken haben.

Meine Dos and Dont’s für die nächsten 21 Tage passen auf Vorder- und Rückseite einer Scheckkarte. | © Judith Sylla

Das wird außerdem empfohlen

Je nachdem wie „schlecht“, also Fast-Food-lastig, man sich vorher ernährt hat, empfiehlt der Detox-Guru vor der eigentlichen 21-Tage-Kur zwei bis sieben Tage lang nach dem CLEAN-Speiseplan zu essen. Allerdings alle Mahlzeiten in fester Form. Das werde ich nicht tun. Ich mache einen Kaltstart, da ich bereits aus Erfahrung weiß, worauf ich mich einlasse. Für Neulinge ist dieser softe Einstieg allerdings sehr zu empfehlen.

Jeden Abend vor dem Schlafengehen soll man 2 Esslöffel hochqualitatives Bio-Olivenöl schlucken. Übrigens sollten alle Lebensmittel in Bioqualität konsumiert werden, damit nicht neue Gifte ins System gelangen, während über alle anderen Kanäle eingelagerte Gifte ausgeschieden werden. Das Öl soll helfen, während der Nacht im Darm Giftstoffe zu binden und so leichter auszuscheiden.

Womit ich mich vermutlich nur schwer anfreunden kann: Jeden Tag eine frische, rohe Knoblauchzehe verspeisen. Bäh! Aber einen Versuch wird es, muss es geben. Schließlich hat die Knolle antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.

Als Extrapflege für den Darm wird die tägliche Einnahme von Probiotica in Form eines Nahrungsergänzungsmittels empfohlen, sowie regelmäßige Einläufe. Letztere empfehle ich wärmstens! Ich hätte meine bisherigen Detox-Kuren keine zwei Tage durchhalten können, wenn ich nicht jeden Morgen vor dem Frühstück einen Einlauf gemacht hätte. Denn diese schonende Darmentleerung sorgt dafür, dass sich der gesamte Verdauungsapparat beruhigt und all die Appetit- und Hungergefühl auslösenden Mechanismen erst gar nicht anspringen. Ich verspürte während der Kur so gut wie keinen Hunger. Abends manchmal ein bisschen Magengrummeln. Jedoch keinen stechenden Hunger.

Weshalb entscheide ich mich für CLEAN?

Ich bin weder übergewichtig noch habe ich erkennbare Problemzonen. Würde ich jedoch behaupten, durch das CLEAN-Programm nicht abnehmen zu wollen, wäre das gelogen. Abnehmen möchte ich sehr wohl, schließlich habe ich mir im letzten halben Jahr 5 Kilo angefuttert. Mein Sixpack, zuvor durch hartes Beintraining erarbeitet, ist unter einer spürbaren Speckschicht nur noch ansatzweise zu erkennen. Aus Erfahrung weiß ich, dass eine Detox-Kur perfekt ist, um den Kilo-Aufwärtstrend a) zu stoppen und b) die zusätzlichen Pfunde auch dauerhaft wieder loszuwerden.

Nachhaltig? Ist der Jo-Jo-Effekt beim Entgiften nicht vorprogrammiert?

Klar, wer direkt nach einer Detox-Kur wieder nach total gegenteiligen Regeln lebt und viel zu große Mengen der falschen Nahrungsmittel in sich reinschaufelt, wird wieder zurückgeworfen. ABER: Während dieser Form der Entgiftung drückt der Stoffwechsel auf Reset. Das bedeutet, er lernt, Nahrung wieder vollständig zu verwerten und mit kleineren Portionen zufrieden zu sein. Durch die beiden flüssigen Mahlzeiten und die mengenmäßig moderate feste Mahlzeit wird der Magen wieder auf seine natürliche Größe schrumpfen, da er nicht permanent überdehnt wird. Leider esse ich sehr schnell – man kann es eigentlich fast schon als Schlingen bezeichnen – und deshalb esse ich meistens auch viel zu viel. Wenn das Hirn mir dann signalisiert, ich bin satt, sind schon zu große Mengen im Magen gelandet. Kurze Zeit später fühle ich mich nicht mehr satt, sondern übervoll. Meine größte Erwartung an das Programm ist also, endlich wieder das richtige Gefühl für die richtige Portionsgröße zu bekommen und mein Essen mehr genießen zu können.

Weitere Gründe sind die vielen anderen positiven Nebeneffekte, die eine solche Grundreinigung mit sich bringt. Auf diese werde ich in meinen folgenden Berichten eingehen.

Und hey! Es sind nur 21 Tage, die restlichen 344 Tage des Jahres 2018 kann ich essen wonach mir ist – allerdings bin ich zuversichtlich, dass mein erster Griff weder ins Süßigkeitenfach noch in die Chipstüte gehen wird. Ganz ohne qualvolles Verzichtsgefühl, sondern voller Überzeugung, so etwas meinem Körper nicht sofort wieder antun zu wollen!

Im nächsten Artikel wirst du erfahren, wie es mir in der ersten Woche ergangen ist und wie ich meinen Alltag mit dem Programm bewältige – inklusive Tipps für einen easy Kaffeeentzug!

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