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Leistungsdiagnostik: Was sie bringt – wer sie braucht

Jeder Körper reagiert anders auf sportliche Belastung. Eine Leistungsdiagnostik liefert Erkenntnisse, mit denen du deine Gesundheit schützt und dein Training optimierst. Das solltest du wissen.

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Trainingsauftakt in den Fußball-Bundesligen. Nach dem Urlaub kehren die Spielerinnen und Spieler zurück. Zumindest kurzzeitig. Denn sie verschwinden gleich wieder im Labor. Die alljährliche Leistungsdiagnostik eröffnet vielerorts die Saison.

Mithilfe der Untersuchung erfassen die medizinischen Abteilungen der Teams den Fitnesszustand der Profis. Anhand der Ergebnisse können sie Trainingspläne auf die individuellen Anforderungen der Akteurinnen und Akteure zuschneiden. Längst gilt: Richtig ist besser als zu viel trainieren.

Die Leistungsdiagnostik eignet sich aber genauso für ambitionierte Freizeitsportlerinnen und -sportler. Sie erhalten wichtige Informationen zu ihren Leistungsbereichen, dazu kommen wertvolle Erkenntnisse zur eigenen Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Woraus eine Leistungsdiagnostik besteht und was die Ergebnisse über dich aussagen? Das liest du in diesem Beitrag.

Was ist eine Leistungsdiagnostik?

Die Leistungsdiagnostik ist eine medizinische Untersuchung für Sportlerinnen und Sportler. Sie besteht aus unterschiedlichen Tests, die Gesundheitszustand, Belastbarkeit und Trainingsstatus ermitteln.

In dem knapp 90-minütigen Check messen Sportärztinnen und -ärzte deine wichtigsten Vitalwerte für die anschließende Auswertung. Für die Untersuchung wirst du einer starken sportlichen Belastungssituation ausgesetzt. Diese findet auf einem Ergometer oder seltener auf dem Laufband statt. Dabei werden deine Atemgase, dein Blut und dein Belastungspuls untersucht.

Gemessene Werte wie dein Maximalpuls ermöglichen eine individuelle Trainingsplanung. In manchen Fachpraxen kannst du die Untersuchung auf Wunsch sogar erweitern. Die Ärztinnen und Ärzte bieten unter anderem eine individuelle Ernährungsberatung an.

Für wen ist eine Leistungsdiagnostik sinnvoll?

Die Untersuchung hilft – wie eingangs erwähnt – allen Sportlerinnen und Sportlern. Die präzise Analyse liefert Daten und Werte über den Körper und dessen Belastbarkeit. Besonders Hobby-Sporttreibende, die ihre Leistungsfähigkeit noch schwer einschätzen können und ihre maximale Herzfrequenz nicht kennen, profitieren von sportmedizinischen Auswertungen.

Wer sportliche Ambitionen verfolgt, sollte sich regelmäßig den Tests stellen. Über die Jahre kann es zu feinen, aber wichtigen Veränderungen kommen – besonders in den Pulsbereichen. Außerdem können die Ärztinnen oder Ärzte während der Untersuchungen mögliche Erkrankungen erkennen, die langfristig deine Gesundheit gefährden.

Was läuft die Untersuchung ab?

1. Vorgespräch

Zu Beginn führst du ein Vorgespräch in deiner Wunschpraxis. Dieses dient als Grundlage für die Untersuchungen, zudem baust du Vertrauen zu den Ärztinnen und Ärzten auf. In diesem Termin kannst du Fragen stellen und besonders wichtig: konkrete Wünsche äußern. An diesen orientiert sich später die Auswertung.

2. Basisdiagnostik

In der Basisdiagnostik ermitteln die Untersuchenden deinen allgemeinen Gesundheitszustand. Dafür werden Werte wie deine Größe, dein Gewicht und dein Körperfettanteil erfasst. Zudem testen die Ärztinnen und Ärzte die Funktionsfähigkeit deiner Gelenke und Muskeln.

3. Ruhe-EKG

Die nächste Untersuchung ist das Ruhe-EKG. Die Spezialistinnen und Spezialisten messen deine Herzströme, die Blutversorgung und deinen Blutdruck im Ruhezustand. Schon bei diesem Check fallen etwaige Herzerkrankungen auf.

Mann mit Elektroden am Körper
Mit Elektroden messen die Ärztinnen und Ärzte deine Herzströme in Ruhe und bei Belastung. © iStock.com / SerafinoMozzo

4. Belastungs-EKG

Dieser Test wird in mehreren Varianten ausgeführt. Du kannst ihn entweder auf dem Ergometer oder dem Laufband absolvieren. Auch gibt es unterschiedliche Messmethoden.

Beim Laktattest läufst oder fährst du 15 Minuten bei steigender Intensität. Die Ärztinnen und Ärzte messen deine Herzfrequenz, deine Wattzahl und den aktuellen Puls. Außerdem setzen sie deine Leistungs- mit den Vitalwerten in Relation. Dazu entnehmen dir die Untersuchenden nach jeder Belastungsstufe etwas Blut aus dem Ohrläppchen. Mit dieser Probe erfassen sie die Laktatkonzentration. Hast du viel Laktat (Salze der Milchsäure) im Blut, spricht das für eine hohe anaerobe Anstrengung.

Bei der Spiroergometrie bewältigst du den Test mit Elektroden auf der Brust und einer speziellen Maske. Die Geräte zeichnen deine Herzaktivität auf und analysieren deine Atemgase. Dadurch gelingt beispielsweise eine präzise Messung deines VO2max-Werts.

5. Auswertung

Im abschließenden Gespräch erklären dir die Medizinerinnen und Mediziner deine Ergebnisse. Anhand der Werte empfehlen sie dir Maßnahmen für dein Training oder deine Ernährung. Treibst du professioneller Sport, kannst du mithilfe der Fachkräfte einen eigenen Trainingsplan konzipieren.

Was kostet eine Leistungsdiagnostik?

Die Preise für eine Leistungsdiagnostik variieren. In vielen Praxen wählst du den Umfang deiner Untersuchung individuell. Anhand dessen errechnet sich der Preis. Zwischen 150 und 200 Euro solltest du mindestens einplanen, rechne jedoch mit höheren Kosten.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Sie verdeutlichen deinen allgemeinen Fitnesszustand und verraten, wie sich dein Körper während einer sportlichen Belastung verhält. Dazu gehört beispielsweise eine präzise Messung deiner maximalen Herzfrequenz.

Mithilfe dieses Wertes erfährst du, in welchem Frequenzbereich du Kohlehydrate und Fette optimal nutzt. Am wichtigsten: Nach der Leistungsdiagnostik kennst du deine aeroben- und anaeroben Bereiche.

© iStock / Getty Images Plus / lechatnoir

Wie beeinflusst das Wissen über deine Leistungsbereiche deine sportlichen Aktivitäten?

Kennst du deine Leistungsbereiche, kannst du mithilfe der Herzfrequenzmessung deiner Garmin Smartwatch oder des Brustgurtes dein Training genau steuern. Mit den gewonnenen Daten planst du deine Einheiten über Monate effizient.

Auch Wettkämpfe gestaltest du mit dem Wissen über deinen Körper erfolgversprechender. Du definierst vorab, in welchen Pulsbereichen du welche Streckenabschnitte laufen willst. Zugleich erfährst du durch die Leistungsdiagnostik, welche Zeiten du guten Gewissens anpeilen kannst – und welche Vorhaben noch unrealistisch sind.

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