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Homeoffice #5: Nadel rein, Helfer sein

Ich wage mich nach draußen. Lasse die gähnend leeren Regale im Supermarkt hinter mir. Ich habe eine Mission. Ich will helfen. Meine bisher wichtigste Kolumne.

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Vor meinem Wohnblock tobt ein erbitterter Kampf um die letzten Klopapierrollen. Eine Ecke weiter dealen zwielichtige Gestalten mit Desinfektionsmitteln. Die Vögel klingen fröhlicher als sonst. Ein tiefer Atemzug spült klare Luft in meine Lungen. An brennenden Tonnen philosophieren ältere Männer über die gute alte Zeit. So hatte ich mir meinen ersten Ausflug nach zwei Wochen Homeoffice ausgemalt. Ein Marathon durch alle Staffeln von „Breaking Bad“ belebte meine Fantasie.

Stattdessen erwartet mich aufmerksame Normalität. Die Menschen wagen sich trotz Pandemie vor die Tür. Sind freundlich zueinander. Scheinbar musste erst Corona kommen, damit wir wieder mehr aufeinander achten.

Ich habe ein ganz bestimmtes Ziel. Ich will heute bluten. Wortwörtlich. Dafür könnte ich mich mit mehreren Typen im Park anlegen. Ich nehme den einfacheren Weg – und gehe zur Blutspende.

Erst ein Quiz und ein „verseuchter“ Stift

Ich besuche das Blutspendezentrum in Schwerin. An der Tür begrüßt mich eine Flasche Desinfektionsmittel. Die würde mir auf der Straße sicher 30 Euro einbringen. Ich belasse es bei ein paar Spritzern in die Hände. Die Mitarbeiter sind freundlich und zuvorkommend. So fühlt es sich also an, wenn man mir ausnahmsweise nicht an die Wäsche, sondern ans Blut will. Meine Personalien werden aufgenommen. Ich bin bereit, mein Blut loszuwerden. Vier Zettel und viele Fragen stoppen mich.

Über 18 Jahre alt? Ja. Mehr als 50 kg? Mit über 100 Kilo gerade so geschafft. Dann ein kurzes Quiz zu meiner Vergangenheit mit Viruserkrankungen. Und eine Kontrolle, ob ich die Aufklärung über HIV gelesen habe. Multiple Choice. Zielsicher setze ich meine Kreuze. Ich glaub, das wird ne Eins. Und wenn nicht, will ich mein Blut wieder. Meinen „verseuchten” Stift darf ich behalten. Es hat sich schon gelohnt.

Dann sieben Minuten lang Blut lassen

Der Stich der Nadel tut gut. Und es sind keine Drogen oder Medikamente im Spiel. Die darfst du vor einer Blutspende nicht genommen haben. Auch sonst solltest du sie nicht nehmen. Während mir das Blut aus dem Arm tropft, unterhalte ich mich mit einem Mitarbeiter. Normalerweise kommen rund 100 Leute am Tag zum Spenden. Momentan sind es etwas weniger. Große Angst ist bei denen, die kommen, nicht zu spüren. Sieben Minuten und 500 Milliliter Blut später ist die Sache erledigt. Keine Schmerzen. Kein Schwindelgefühl. Blutspenden als ausgedehnter Sonntagsspaziergang. Helfen kann so einfach sein.

Deine Spende rettet leben

Und jetzt Spaß beiseite. Mitarbeiter im Gesundheitswesen sind Alltagshelden. Trotz der angespannten Situation lächeln sie freundlich. Ihre Arbeit rettet Leben. Besonders das Blutspenden ist momentan wichtiger denn je. Corona mag unseren Alltag bestimmen. In den Krankenhäusern brauchen Menschen trotzdem Blut. Deshalb ist mein Einsatz gefragt. Und deiner auch. Angst vor einer Ansteckung brauchen wir nicht zu haben, kaum ein Ort ist steriler als ein Blutspendezentrum.

Blutspenden kannst du überall in Deutschland. Beim DRK oder privaten Blutspendezentren. Informiere dich vorher, ob du einen Termin brauchst. Und ob du spenden darfst.

Zum Abschluss noch ein Wort an die Mitarbeiter vor Ort. Ich weiß, ein Lob zahlt euch keine Miete und macht euren Tag nicht weniger stressig. Trotzdem möchte ich Danke sagen!

PS: Ich habe mich direkt als Stammzellenspender eintragen lassen. Das ist vor Ort möglich.

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