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Bastian Schweinsteiger: Warum mentale Stärke den Unterschied macht

Profifußballer gelten als privilegiert. Dabei müssen sie für ihre Karrieren echte Langstrecken zurücklegen. Im Interview verrät Bastian Schweinsteiger, wie er diese mental bewältigte.

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Am kommenden Sonntag wetteifern wieder unzählige Athletinnen und Athleten beim Berlin-Marathon um Bestzeiten. Für uns bei Garmin ist das eines der größten Events des Jahres. Besonders weil bei diesem Rennen extrem viele Teilnehmende mit unseren Laufuhren starten.

Das Laufen eines Marathons erfordert Willensstärke. Jedes Mal bewundere ich das Durchhaltevermögen aller Startenden. Willensstärke ist übrigens eine gute Überleitung zu Bastian Schweinsteiger. Vor wenigen Wochen habe ich die Fußballlegende – den sogenannten Charakterspieler –interviewt. Was Basti mit Langdistanzläufen zu tun hat? Mehr als du denkst.

Kai Tutschke

Über Kai Tutschke

Kai Tutschke ist als Geschäftsführer für Garmin in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verantwortlich. In seiner Freizeit ist der 49-Jährige selbst sportlich aktiv – unter anderem als Läufer, Gravelbiker oder beim Surfen. In seiner monatlichen Kolumne spricht Kai mit spannenden Persönlichkeiten über deren größte #BeatYesterday-Momente. Zudem wird er regelmäßig besondere Geschichten aus der Garmin-Community kommentieren.

Gespräch des Monats: Ein Interview über das Durchhalten und Gewinnen

Kai Tutschke: Basti, herausragenden Sportlerinnen und Sportlern wird eine ausgeprägte mentale Stärke zugesprochen. Forschende sagen, dass die Widerstandsfähigkeit eines Menschen schon in frühen Jahren erworben wird. Wann hast du realisiert, dass du mental stark bist?

Bastian Schweinsteiger: Man wird nicht von einem auf den anderen Tag mental stark. Ich hatte das große Glück in meiner Kindheit, dass mich meine Eltern unterstützt haben. Ich hatte den Freiraum, mich im Sport auszuprobieren. Ich durfte meine Stärken, aber genauso meine Schwächen entdecken. Wenn es auf dem Fußballplatz oder den Ski mal nicht so lief, haben mich meine Eltern wieder aufgebaut. Das vermittelt das Selbstvertrauen, mit dem man sich durchsetzen kann.

Kai: Wie war das für dich als junger Fußballer?

Bastian: Auf dem Weg zum Profifußballer durchläuft man viele Phasen. Man arbeitet hart und kommt weiter. Von der E-Jugend über Auswahlmannschaften bis hin zum Profivertrag. Dabei trifft man immer wieder auf Widerstände. Jedes Mal, wenn man diese überwunden hat, trägt das zur mentalen Stärke bei. All dies wäre nicht gegangen, wenn ich nicht so viel Spaß am Fußballspielen gehabt hätte. Es gab keine freie Sekunde, in der ich nicht auf dem Platz stehen wollte.

Kai: Wie hast du es geschafft, diese mentale Stärke und Motivation aufrechtzuerhalten?

Bastian: Dazu haben einige Faktoren beigetragen. Das ist zum Beispiel die Mannschaft. Wenn man mit anderen die gleiche Leidenschaft teilt, ist das motivierend. Hat man einen schlechten Tag, können die anderen einen wieder auffangen und aufbauen. Es entwickeln sich auch Freundschaften innerhalb des Teams. Dieser soziale Aspekt war für mich immer extrem wichtig.

Bastian Schweinsteiger im Interview mit Kai Tutschke
© Garmin

Kai: Was bedeuten Erfolge für die Motivation?

Bastian: Für die mentale Stärke sind Siege mitentscheidend. Damit meine ich nicht nur die Erfolge in großen Endspielen, sondern auch die in den harten und knappen Partien. Wenn man diese am Ende für sich entscheiden kann, fördert das den Glauben an sich selbst. Des Weiteren habe ich von meiner Grundmotivation profitiert. Ich will lernen, mich verbessern und weiterkommen. Jeden Tag! Ich habe schon früh – ohne dass ich es wusste – nach dem Motto #BeatYesterday gelebt. Deswegen kann ich mich mit dieser Philosophie voll identifizieren.

Kai: Stichwort #BeatYesterday: Nicht immer funktioniert es so, wie man es plant. Du hast diese Erfahrungen auch gemacht und Niederlagen eingesteckt. Wie hast du aus den Momenten des Scheiterns wieder herausgefunden?

Bastian: Die Erfahrung habe ich in der Tat mehr als einmal gemacht und bittere Niederlagen eingesteckt. Was mir geholfen hat? Ich habe nie aufgehört, daran zu glauben, dass ich es schaffen kann. Dass ich zurecht dort bin, wo ich bin. Außerdem habe ich meine Stärken fokussiert. Was kann ich dazu beitragen, noch besser zu werden? Wie kann ich das Team unterstützen? Mit diesen Gedanken habe ich mich aus „Löchern” herausgezogen.

Kai: Wie wichtig ist ein Team in genau diesen Situationen?

Bastian: Wenn man sich gegenseitig motiviert, für den anderen da ist, sich anspornt – dann entsteht die Dynamik, die es für mannschaftlichen Erfolg braucht. Außerdem habe ich ein gewisses Vertrauen in die Zukunft. Am Ende wird alles gut.

Kai: Du sagst, dass du anderen Menschen beim „über sich hinauswachsen” helfen möchtest. Was sind die drei wichtigen Dinge, die du mitgeben möchtest?

Bastian: 1. Vertrauen und harte Arbeit. 2. Klare Vision der eigenen Zukunft. 3. Niemals aufgeben.

Wer mehr aus den eigenen Fähigkeiten machen möchte, muss hart an sich arbeiten. Gleichzeitig braucht es Vertrauen in die vorhandenen Skills. Wer nicht an sich glaubt, der kommt auch durch stundenlanges Training nicht weiter. Zudem kann man so viel trainieren, wie man möchte: Wenn man kein Ziel verfolgt, erreicht man auch keines. Menschen sollten sich deshalb ihre Zukunft vorstellen. Wo möchte ich hin? Was möchte ich erreichen? Welchen Titel möchte ich gewinnen? Nur wer eine klare Vision hat, kann auch darauf hinarbeiten. Und zu guter Letzt: Niemals aufgeben. Egal wie es gerade läuft – wer aufgibt, hat schon verloren.

Bastian Schweinsteiger im Interview mit Kai Tutschke

Bastian Schweinsteiger stand in seiner Karriere 49.159 Minuten auf dem Platz.

In dieser Zeit hätte er auch …

… 11 mal mit der Apollo 11 zum Mond fliegen können.

… etwa 10 mal die Tour de France 2022 in der Siegerzeit von Jonas Vingegaard fahren können.

… knapp 410 mal den Marathon-Weltrekord laufen können.

Kai: Bei unseren Begegnungen ist mir aufgefallen, dass du immer im Hier-und-Jetzt bist. Du wirkst nie abgelenkt, sondern konzentrierst dich auf den Moment. Das ist heute ungewöhnlich. In Zeiten des unendlich erscheinenden Medienkonsums lassen sich Menschen immer leichter stören. Ist der Fokus auf den Moment schon immer dein Ding gewesen?

Bastian: Auch ich musste das lernen. Doch je länger man intensiv einen Sport betreibt, desto mehr merkt man, wie wichtig Konzentration und Fokus sind. Wer es nicht schafft, im Hier-und-Jetzt auf dem Fußballplatz zu sein, verpasst die spielentscheidenden Momente und kann nicht die richtigen Entscheidungen treffen. Diese Fokussierung habe ich auf meinen Alltag übertragen. Mit ihr arbeite ich effizienter. Andererseits schenke ich allen Menschen die verdiente Aufmerksamkeit. Das wünsche ich mir umgekehrt genauso.

Kai: Der Sport hat dich geprägt. Du bist mit und an ihm zum Weltmeister gereift. Welchen Stellenwert hat Sport in deinem heutigen Leben?

Bastian: Sport macht mir noch immer Spaß. Er gibt mir Lebensenergie und hält mich fit. Auch geistig bleibe ich wach und behalte meine mentale Stärke. Die brauche ich besonders bei dem ein oder anderen Tennis-Match gegen meine Frau Ana. Auch auf dem Golfplatz spiele ich seit Jahren regelmäßig. Dank Helfern wie meiner MARQ Uhr verbessere ich mich kontinuierlich.

Kai: Was hilft dir genau?

Bastian: Grundsätzlich habe ich sämtliche Fitness- und Gesundheitsdaten für mich entdeckt. Wie ist mein Sleep Score, was macht meine Body Battery? Was sagt das über mich aus? Beim Golfen finde ich es superpraktisch, dass ich besonders auf unbekannten Plätzen die Löcher mithilfe der Kurskarten analysieren und so mein Spiel verbessern kann. Ganz nebenbei verliere ich weniger Bälle auf dem Platz.

Bastian Schweinsteiger im Interview mit Kai Tutschke
© Garmin

Was Garmin bewegt: Wie wir dein Leben gesünder machen

Wer sportlich (oder überall sonst) erfolgreich sein möchte, muss fit bleiben. Das gesundheitliche Wohlergehen aller Mitglieder unserer Garmin-Community ist mir deshalb besonders wichtig.

Stetige Vorsorge ist dabei nur ein Aspekt der Gesundheit. Genauso wichtig ist, dass wir Erkrankungen rechtzeitig erkennen. Besonders in den ersten Tagen eines Infekts können Betroffene ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Was passiert, wenn ein Körper erkrankt und wie Smartwatches von Garmin dabei helfen? Das haben Dr. Leon Brudy von Garmin Health und #BeatYesterday-Redakteur Hannes Hilbrecht in einem ausführlichen Feature aufgeschrieben.

Meine #BeatYesterday-Story des Monats: Mutig bleiben, wenn es finster wird

Jennifer Wendland hat mich „tief“ beeindruckt. Die Apnoetaucherin wagt sich ohne Atemgerät und nur mit der Kraft ihres Körpers bis 100 Meter unter die Wasseroberfläche. Dafür genügt ihr ein Atemzug.

Bis zu sieben Minuten kann Jennifer die Luft anhalten. Ein Extremsport? Nein. Jennifer spricht von einem Hochleistungsentspannungssport. Warum Ruhe und Besonnenheit gute Ratgeber sind, wenn es um sie herum finster wird, erfährst du in diesem Beitrag.

Die #BEatYesterday Momente der Community

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Kai Tutschke

Kai Tutschke ist als Geschäftsführer für Garmin in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verantwortlich. …

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Hannes Hilbrecht

Hannes ist mittlerweile seit mehr als zehn Jahren als Journalist tätig – davon fünf als …

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