ActiveBike

Auf den Everest für den guten Zweck

Ein Mann, ein Berg, eine Challenge: Marc Schäfholz bewältigt mit seinem Rennrad 8.848 Höhenmeter an einem Tag. Die ultimative Höhenjagd für den guten Zweck.

Teilen
0

Stell dir vor, du steigst früh morgens auf dein Rennrad, fährst 13 Stunden lang den Mount Everest hinauf und winkst am Abend vom Gipfel. Was sich verrückt anhört, hat Marc Schäfholz geschafft. Der 40-Jährige fuhr mit dem Rad an einem Tag zehnmal auf den 1.241 Meter hohen „Kandel“ im Schwarzwald und bewältigte insgesamt 8.848 Höhenmeter.

„Im Ziel war ich platt, aber überglücklich“, sagt Marc nach der Everesting-Challenge. Weltweit wagen immer mehr Hobby- und Profisportler die Herausforderung. Radfahrer und Läufer klettern einen frei wählbaren Anstieg rauf und runter, bis sie 8.848 Höhenmeter erreicht haben – die Höhe des Mount Everest.

„Radfahren macht süchtig”

„Manchmal muss man extreme Sachen machen“, sagt Marc. Der Breisgauer ist lange Touren auf dem Sattel gewöhnt. Seit 2015 spult der ambitionierte Radrennfahrer in seiner Freizeit zwischen 15.000 und 20.000 Kilometer pro Jahr ab und nimmt an Rad-Marathons wie dem Dreiländergiro (168 km) und dem Highlander (187 km über 4.000 Höhenmeter) teil. „Radfahren kann süchtig machen“, gesteht Marc.

Doch die Gier nach sportlichem Erfolg und körperlichen Grenzerfahrungen ist nicht sein einziger Antrieb. Im Jahr 2016 gründete Marc die Wohltätigkeitsbewegung „WeCycle4Charity“. Seitdem tritt er für den guten Zweck in die Pedale. Er strampelte von München nach Freiburg, um Spenden für eine Lehrwerkstatt in Kenia zu sammeln, oder ging für Waisenkinder in Südafrika auf Tour. „Ich wollte die sportliche Herausforderung mit dem Solidargedanken verbinden“, sagt der Helfer.

Nach dem Ausbruch der Corona-Krise initiierte Marc eine weitere Spendenaktion. Unter dem Motto „Everesting for Artists“ sammelt er Geld für Künstler, die wegen der monatelangen Auftrittsverbote in finanzielle Not geraten. „Ich gehe gern ins Kino und auf Konzerte. Eine Welt ohne Kultur wäre ziemlich dunkel. Es gibt hierzulande genügend Künstler und Projekte, die unsere Hilfe benötigen“, sagt Marc.

Das ist Everesting

Die Everesting-Challenge fand während der Corona-Krise weltweit mehr Anhänger. Ob virtuell auf dem Indoor-Bike oder auf der Straße – etliche Profi- und Hobbyradsportler sowie Läufer absolvierten an einem frei wählbaren Anstieg die 8.848 Höhenmeter des Mount Everest am Stück. Den schnellsten „Aufstieg“ schaffte bislang Ex-Radprofi Alberto Contador, der eine 0,96 Kilometer kurze, aber 13 Prozent steile Rampe 78 Mal hochfuhr und für die Gesamthöhe 7:27:20 Stunden benötigte.

8.848 Euro für Künstler in Not

Für die Everesting-Challenge wählte Marc den „Kandel“ im Schwarzwald. Für eine Tour auf den Gipfel waren zehn Kilometer und 850 Höhenmeter zu überwinden. Die Straße war allerdings in schlechtem Zustand. „Als ich die Strecke sah, ahnte ich schon, was auf mich zukommt. Aber das Leben ist manchmal auch hart“, sagt der Hobbyfahrer.

Die ersten drei, vier Runden bewältigte Marc problemlos, ehe Kraft und Motivation schwanden. „Zum Glück begleiteten mich auf dem Weg zum Gipfel immer wieder Radfahrer. Sie spornten mich an, nicht aufzugeben“, erinnert sich der Everester. Als sich die Sonne über dem Schwarzwald senkte, schleppte sich Marc nach insgesamt 220 Kilometern dem Ziel entgegen. „Kurz vor der Bergankunft musste ich noch mal 250 Meter runterfahren, weil noch ein paar Höhenmeter fehlten. Das war mental das Schwierigste“, so der Ausnahme-Athlet.

Der Lohn: Marc schaffte nicht nur die Everesting-Challenge, sondern knackte dank etlicher Unterstützer auch die Spenden-Marke von 8.848 Euro. „Die Summe geht an die Aktion ,Kunstnothilfe‘, die das Geld an die Künstler verteilt, die es am nötigsten haben. Es macht mich stolz, wenn ich weiß, dass wir helfen konnten“, sagt Marc, der schon die nächste Hilfsaktion auf dem Rennrad plant.

Ehefrau Nadja und Marc nach dem Rennen
Im Ziel gratulierte Ehefrau Nadja ihrem Gipfelstürmer. Auch das Spendenziel von 8.848 Euro wurde erreicht. Die Summe kommt Künstlern in Not zugute. © cycling4charity

Weitere Infos zur Hilfsaktion „Everesting for Artists“ sind auf Facebook unter WeCycle4Charity zu finden.

Auch Interessant

Garmin Edge 130

20.11.2018

Kompakter Fahrradcomputer für deinen Radausflug

Verfolge, wie schnell, wie weit und wie hoch du unterwegs bist:

  • plane deine Routen im Voraus mit dem Routenplaner von Garmin Connect und lade sie auf den Edge 130
  • lass dich mit leicht verständlichen Strecken- und Abbiegehinweisen zu deinem Ziel führen
  • verbinde deine weiteren Varia-Fahrradsicherheitsprodukte mit dem Fahrradcomputer und übernehme die Steuerung

zu Garmin.com
Weitere Themen
Meinungen

Diskutiere über diesen Artikel und schreibe den ersten Kommentar:

Jetzt mitdiskutieren
Keine Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel