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Pascal Rösler: SUPporte die Welt

Unternehmer Pascal Rösler paddelt auf seinem Stand Up Paddle (SUP) Board voran – für sich und uns, fürs Wasser und den guten Zweck. Ein Interview über seine Reise von München ans Schwarze Meer.

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Mit einem „Hallo! Schön, dass das heute klappt!”, geht Pascal an den Hörer. Besser kann das Gespräch mit dem Stand Up Paddler aus Bayern gar nicht starten. Es beginnt ein unverblümtes Frage-Antwort-Spiel. Wir kommen ins Plaudern. Er erzählt von seinen Anfängen auf dem Starnberger See und von seiner Verbindung zum Wasser.

#BeatYesterday: Das SUP und du, seit wann seid ihr unzertrennlich?”

Pascal Rösler: Alles hat in Südafrika angefangen. 2009. Eigentlich bin ich begeisterter Windsurfer, aber das mit dem Wind ist immer so eine Sache. Dann lag da ein SUP rum. Das habe ich mir geschnappt und zurück daheim habe ich mir gleich mein Eigenes zugelegt.

#BeatYesterday: Und wie gings weiter mit dir und dem SUP?

Pascal: Ich bin bei mir auf dem Starnberger See gepaddelt. Damals war es mehr oder weniger ein Brett und ein Paddel. Ich wurde belächelt. Keiner kannte so ein Ding. Die Windsurfer waren amüsiert über mich, bis sie das Potenzial des Geräts erkannt haben. Es ist nämlich eine super Ergänzung zum Windsurfen.

#BeatYesterday: Du bist aber offensichtlich beim Paddeln geblieben. Was liebst du daran?

Pascal: Für mich hat das Paddeln etwas Meditatives. Okay, auf der Welle ist es nicht mehr ganz so meditativ. Ich bin einfach im Flow. Nur das Brett und ich – Ruhe. Es hat mir etwas Besonderes gegeben. Es ist nicht nur reines Rumpaddeln, sondern ich kann auch etwas zurückgeben.

Und Pascal gibt viel. Auf seinem SUP sammelt er Spenden, trifft Menschen und räumt auf – Paddelschlag für Paddelschlag. Er berichtet mit einer Leichtigkeit und überschwappenden Begeisterung von seinen Reisen.

#BeatYesterday: Was meinst du mit “zurückgeben”?

Pascal: Mich hat während der Reise immer diese Gretchenfrage begleitet: Wie kann es sein, dass ich das Wasser, auf dem ich paddle, nicht mehr trinken kann? Denn im gleichen Zuge habe ich oft den Satz gehört: Meine Urgroßeltern konnten das noch! Also was muss passieren, damit das wieder geht?

4,2 Tonnen Plastikmüll: So viel transportiert die Donau laut einer Hochrechnung der Universität Wien täglich. © Pure Water for Generations
4,2 Tonnen Plastikmüll: So viel transportiert die Donau laut einer Hochrechnung der Universität Wien täglich. © Pure Water for Generations

#BeatYesterday: Wie hat diese Frage dein Leben verändert?

Pascal: Ich habe gemerkt, dass das, was ich mache, nicht mehr zu mir passt. Ich war im Meeting und dachte: Ich wär’ jetzt lieber draußen. Ich habe deshalb den Verein „Pure Water for Generations” gegründet. Jetzt bin ich wieder in der Natur. Wir veranstalten Wassertage für Schulklassen und wollen das Donauwasser wieder trinkbar machen. Kleinigkeiten eben!

#BeatYesterday: Du hast eine Reise gemacht, von München über Wien bis ans Donaudelta am Schwarzen Meer, um auf den Müll in der Donau aufmerksam zu machen. Du hast viel positive PR für deine Reise bekommen. Wie kam es dazu?

Pascal: Alles hat mit diesem einen Bild angefangen, wo ich mit einer Lederhose auf dem SUP stehe. Keine Ahnung. Dann kam eins zum anderen. Ich habe lange überlegt, ob ich mit der Presse sprechen soll, als ich meine erste lange Tour geplant habe. Ich hab’s dann aber für die Natur getan. Wir haben einen Presseverteiler eingerichtet. Und das Bild, das war natürlich auch dabei.

Pascal in Lederhose, Hemd und Weste auf dem SUP. © Wilfried Feder
Pascal in Lederhose, Hemd und Weste auf dem SUP. © Wilfried Feder

#BeatYesterday: Warum hat es so gut funktioniert?

Pascal: Einige Umstände kamen einfach zusammen: Das Sommerloch war entscheidend, das Wort „gemeinnützig” hat geholfen und GPS-Tracking fanden irgendwie auch alle gut. Wichtig war auch, die lokale Presse mit an Board zu holen. Überall, wo ich Stopps gemacht habe, bin ich mit der Presse und einigen Naturforschern vor Ort ins Gespräch gekommen. So schwappte das über. Also bin ich 2016 einfach runter von München nach Wien und habe Geld gesammelt. Damals wusste ich noch nicht, was ich fürs Wasser tun kann. Die Reise war auch ein Anfang für mich.

Pascal ist ein Bauchmensch. Seine Antworten kommen schnell und klar. Ich frage mich, ob die Reise wirklich so zufällig war, wie er sie schildert. Also tue ich es ihm gleich und spreche geradeaus. Er antwortet mit einem Lachen.

#BeatYesterday: Es hört sich so an, als sei alles sehr zufällig passiert, aber du hattest schon einen Plan?

Pascal: Weißt du, ich wollte einmal keinen Plan haben. Ich bin von der Business-Seite, habe eine eigene Firma und muss immer organisieren. Beim Paddeln kannst du nicht planen. Du weißt nicht, was hinter der nächsten Kurve kommt. Trotzdem musste ich natürlich ein paar Sachen vorbereiten. Und so kams, dass ich an einem Sonntag im Büro saß, geplant habe und ein Garmin-Auto vor dem Fenster stehen sah. Das habe ich fotografiert und mit der Frage „Ich paddel von München bis ans Schwarze Meer. Wollt ihr mich unterstützen?” an Garmin geschickt.

#BeatYesterday: Hast du eine Antwort bekommen?

Pascal: 2017 bin ich – mit der fēnix 5 am Arm – 2.964 km die Donau runter gepaddelt. Also ja, Garmin hat mich erhört und unterstützt.

Die Donau fließt durch 10 Länder – durch mehr als jeder andere Fluss der Erde. © Very Film
Die Donau fließt durch 10 Länder – durch mehr als jeder andere Fluss der Erde. © Very Film

Es ging ganze 2.467 km, 63 Tage und 356 Netto-Stunden die Donau runter. Unterwegs war Pascal mit einer 60-Liter-Tasche. Darin die wichtigsten Dinge zum Leben: Zahnbürste, Shirts und die Luftpumpe fürs SUP. Mit seinem Board, einer Mischung aus Race- und Touren-SUP, war er perfekt für die teils starken Strömungen gewappnet und schnell auf dem Fluss unterwegs. Aber wozu braucht man eine Uhr, wenn es doch nur flussabwärts in eine Richtung geht?

#BeatYesterday: Wie verlief deine Reise eigentlich?

Pascal: Mal gings turbulent zu auf dem Fluss, mal ganz ruhig. Ich habe die Zeit genossen – alleine. Ab und zu waren Fischer auf dem Fluss unterwegs, mal habe ich den Leuten am Ufer gewunken. Kurios ist die Beschilderung der Donau. Die Kilometer sind am Uferrand rückwärts beschrieben, also vom Delta aus. Weil keiner weiß, wo der Anfang ist. Das ist bei anderen Flüssen anders.

#BeatYesterday: Nun geht es auf dem Fluss nur in eine Richtung. Wie kann da eine Uhr bei der Orientierung helfen?

Pascal: Manchmal ist die Donau bis zu sechs Kilometer breit. Da ist es schon gut zu wissen, wo man ist und wo das nächste Ufer. Außerdem zählt sie jeden Paddelschlag, was echt cool ist. Am Ende der Reise waren 592.430 Paddelschläge auf dem Zähler. Nur im Donaudelta kam selbst die Uhr an ihre Grenzen. Und wenn die Garmin Uhr keine Karte mehr zeigt, dann bist du wirklich in the middle of nowhere. Mitten im Nirgendwo.

#BeatYesterday: Wie hast du dich sicher ins Ziel gebracht?

Pascal: Die Uhr hat schnell wieder die Route angezeigt, die ich nehmen musste. Das hat mich gerettet. Ohne wäre ich aufgeschmissen gewesen und hätte wohl viel mehr Zeit gebraucht.

Geschafft! Pascal ist am Nullpunkt der Donau. © Very Film
Geschafft! Pascal ist am Nullpunkt der Donau. © Very Film

#BeatYesterday: Welche besonderen Begegnungen gab es auf deiner Reise?

Pascal: Ein Moment war verrückt. Ich paddle vor mich hin, sehe plötzlich jemanden und denke: Was ist denn da hinten los? Da steht einer. Er ist wirklich stehend unterwegs! Es waren aber nur zwei Kanus aneinandergebunden, eine Art Plattform, kein SUP. Drei Jungs aus der Chemnitzer Region haben Urlaub auf der Donau gemacht. Wir haben einen Kaffee zusammen getrunken. Als ich wegfuhr, habe ich mich schon gewundert, warum meine Tasche so leicht war – ich hatte meine Schuhe bei ihnen liegen lassen.

#BeatYesterday: Gab es die Schuhe zurück?

Pascal: Nach der Reise habe ich versucht, die Jungs ausfindig zu machen. Da kam aber nie was zurück. Also, falls ihr das lest, Jungs, dann meldet euch doch!

#BeatYesterday: Ich hoffe, nicht jede Begegnung lief so schlecht für dein Equipment.

Pascal: Es gab auch Momente während meiner Reise, die einfach positiv verrückt waren. Am Ende zum Beispiel. Ich war schon am Meer, saß beim Fischer und sehe zwei Leute am Wasser. Zwei Japaner. Was machen zwei Japaner im Donaudelta und noch dazu wie ich im Patagonia Shirt? Man muss dazu sagen, dass ich immer – und zwar jeden Tag – ein Shirt von Patagonia getragen habe. Natürlich habe ich es jeden Tag gewaschen. Auf jeden Fall stellte sich raus, dass die beiden Japaner die Marketing-Leute von Patagonia waren. Zufälle gibts, die gibts eigentlich nicht und doch passieren sie – ungeplant, spontan, erfrischend.

Im Verlauf des Gesprächs stelle ich mir die Frage: Was kann jeder einzelne von uns im Alltag für die Umwelt tun – ohne gleich einen Verein zu gründen?

#BeatYesterday: Was können wir alle für die Umwelt tun?

Pascal: Sammel einfach drei Dinge ein, die nicht in die Natur gehören – Flasche, Tüte, Bonbonpapier. Am Ende kannst du nicht mehr aufhören, Müll einzusammeln. Und frage dich vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich, wirklich, wirklich? Es geht darum, weniger Neues zu verwenden und Altes schätzen zu lernen. Man baut so eine andere Verbindung zu Dingen auf. Sei es zu Klamotten oder Möbeln. Auch eine Garmin Uhr legt man nicht mehr so schnell aus der Hand.

Ich danke Pascal für dieses sympathische Gespräch, trotz des ernsten Hintergrunds. Und vor allem bin ich dankbar für meinen Aha-Moment vor der Eisdiele. Als Nicht-Waffel-Liebhaberin habe ich mich bei meiner letzten Kugel Rhabarbereis gefragt: Brauche ich für eine Kugel Eis wirklich einen Plastikbecher und einen Plastiklöffel? Meine Antwort neuerdings: Eine Kugel Eis in der Waffel, bitte!

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