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„Ein großes Abenteuer ist das Risiko wert“

Langstrecken-Mountainbikerin und Aktivistin Rebecca Rusch geht nach 30 Jahren Karriere noch immer an ihr Limit. Und ermutigt Frauen, ihre Grenzen auszuloten und erfolgreich zu übertreten.

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„Kannst du dir vorstellen, bei einem 24-Stunden-Solo-Mountainbike-Rennen mitzufahren, obwohl du eine totale Mountainbike-Niete bist?“

„Würdest du auf einem Riverboard fast 500 Kilometer weit quer durch den Grand Canyon schwimmen, ohne Unterstützung … im Winter – obwohl du die Kälte hasst und noch nie eine gute Schwimmerin warst?“

„Wärst du bereit, den mysteriösen und mit vergessenen Sprengsätzen übersäten Ho Chi Minh Trail im tiefsten Dschungel zu befahren?“

Das sind reale Fragen, die ich mir stellte. Meine Antwort darauf war immer: „Ja!“

Manchmal ein zögerliches und kaum hörbares „Ja“, aber immer noch ein „Ja“. Das Geheimnis dabei ist: Es ist viel unkomplizierter, etwas nicht zu machen als es einfach zu tun. Wir sind von Natur aus so gestrickt, dass wir Dingen ausweichen, für die wir vermeintlich nicht die ausreichende Bereitschaft, genügend Kraft oder Erfahrung mitbringen.

Verlass deine Komfortzone – es lohnt sich

Ich war für keines der oben beschriebenen Abenteuer zu 100 Prozent vorbereitet. Wir sind niemals so gut vorbereitet, wie wir es eigentlich sein könnten. Aber bis jetzt habe ich offensichtlich immer überlebt und hinter allen Risiken, die ich einging, wartete eine große Belohnung.

Normalerweise stolpern wir mehr oder weniger über solche Abenteuer und dabei ist es einfacher, „nein“ zu sagen als den Schritt aus unserer Komfortzone zu wagen. Es braucht Mut, um etwas auszuprobieren, bei dem du dich nicht ganz wohl fühlst. Im Grunde war meine ganze Laufbahn gar nicht geplant und entstand nur daraus, dass ich „ja“ statt „nein“ zu gewissen Dingen gesagt habe. Im Nachhinein bin ich so froh, dass ich dazu den Mut aufgebracht habe.

Ich bereue nichts von dem, was ich gemacht habe. Nur das, was ich noch nicht gemacht habe.

Rebecca Rusch

Nicht die Kontrolle verlieren

Jetzt denkst du vielleicht: „Ich bin aber nicht die ‚Queen of Pain‘. Was du geschafft hast, kann ich einfach nicht leisten.“ Tatsächlich sind wir aber gar nicht so verschieden, du und ich. Von außen sieht es vielleicht so aus, als schöpfe ich aus einem riesigen Vorrat an Mut und Selbstvertrauen, aber ich verrate dir ein Geheimnis: Mache ich nicht. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die auf Vorsichtsmaßnahmen pfeifen und alles riskieren. Eigentlich bin ich sogar eher das genaue Gegenteil, denn ich war schon immer ein Kontrollfreak. Ich fühle mich nicht wohl mich ohne Vorbereitung und Planung einfach ins Ungewisse zu stürzen. Zum Beispiel damals in Neuseeland: Einige meiner Freunde wollten einen Bungeejump machen. Das klang super cool für mich, aber als ich auf der Plattform stand und mich in die Tiefe stürzen sollte, sträubte sich jede Faser meines Körpers gegen den Sprung. Der Grund dafür? Ich hatte keine Kontrolle über die Situation – nicht mal ein klein wenig – deshalb konnte ich es nicht machen.

In mehr als 25 Jahren voller Abenteuer hat Rebecca Rusch gelernt, dass sich Risiko und Belohnung gegenseitig aufwiegen. | © Garmin

Warum eigentlich nicht?

In mehr als 25 Jahren voller Abenteuer habe ich gelernt, dass sich Risiko und Belohnung gegenseitig aufwiegen. Das ist einer meiner persönlichen Grundsätze, nach denen ich mein Leben gestalte. Aber Risiken sind unheimlich. Um sich davon nicht unterkriegen zu lassen, braucht jeder von uns einen Fahrplan.

Von „Ich kann nicht!“ zu „Warum nicht?“ ist es im Prinzip kein weiter Weg.

Rebecca Rusch

Diese simple und gleichzeitig alles entscheidende Frage ist manchmal alles, was man braucht, um seinen eigenen Fahrplan festzulegen. Ein bisschen Planung und Vorbereitung wird dir die innere Sicherheit geben, dass du – auch wenn du dich noch nicht bereit fühlst – überleben und mit tollen Erinnerungen und Geschichten nach Hause kommen wirst.

Hier sind ein paar Tipps, wie du deinen Fahrplan gestalten kannst, um heute noch dein eigenes Abenteuer zu starten:

  • Suche dein Abenteuer. Der Gedanke daran muss deine Hände schwitzig machen und dein Herz klopfen lassen. Es kann ein kleines oder großes Abenteuer sein – Hauptsache es schüchtert dich ein bisschen ein. Die Belohnung am Ende wiegt das Risiko auf.
  • Orientiere dich. Informiere dich über die Route, die nötige Ausrüstung und das Wetter – und plane dementsprechend. Wissen bedeutet Macht.
  • Kontrolliere so viel wie möglich. Überprüfe deine Ausrüstung, deine Route und deine Verpflegung. Kontrolle gibt dir das Vertrauen, bei unerwarteten Zwischenfällen die richtigen Lösungsalternativen bereitzuhalten.
  • Du brauchst einen Notfallplan. Als ich mit einem Riverboard durch den Grand Canyon schwamm, war ich mir nicht sicher, ob ich es schaffen könnte. Was ich allerdings wusste: Ich hätte an mehreren Punkten der Strecke aussteigen und zurücklaufen können. Das gab mir Zuversicht, denn ich wusste: „Ich komme da auch alleine wieder raus.“
  • Lass dich belehren. Es gibt nichts Besseres, als von Menschen zu lernen, die erfahrener sind als du selbst. Lade sie entweder zu deinem Abenteuer ein oder nimm an ihren Camps teil, um an deinen Fähigkeiten zu feilen.

Mehr über Rebecca Rusch: www.rebeccarusch.com

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24.04.2019

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