Du strampelst dich auf deinem Citybike ab, plötzlich saust etwas an dir vorbei. Ein Motorrad? Wo sind die Abgase, warum ist das Ding so leise und wieso tritt der Fahrer in die Pedale? Und plötzlich klingelt es: Das war ein Elektro-Fahrrad im Café-Racer-Stil!
Retro-E-Bikes erobern die Städte
Der Trend sowohl bei Fahrrädern als auch bei E-Bikes geht heute grob in zwei Richtungen: Die eine Radlerfraktion schwört auf topmoderne, möglichst futuristisch anmutende Zweiräder. Das andere Lager liebt Vintage-Bikes. Sie wollen durch die City düsen und wählen ein Fahrrad, das aussieht wie Opas Oldschool-Motorrad von 1920, wie ein US-Beachcruiser von 1950 oder wie das Bananensattel-„Bonanza-Rad“ von 1970. Hier reihen sich übrigens auch die Großstadt-Hipster ein, die schon seit Jahren mit ihrem Eingang-Singlespeed/Fixie ohne Schutzblech und mit Mini-Lenker herumradeln. Oder wahlweise mit einem italienischen Rennrad-Oldtimer.

Was zeichnet ein E-Bike im Retrolook aus? Retro-E-Bikes sind Hingucker, verbinden moderne Technik mit außergewöhnlicher Optik. Die meisten Modelle haben einen tiefen Ledersattel, einen breiten Lenker, einen geschwungenen Rahmen sowie einen langen Radstand. Hinzu kommen Ballonreifen, E-Power-Antrieb, Digitalanzeige und LED-Leuchten – beim Retro-E-Bike ist nicht nur optisch vieles möglich.
Während ein gutes Durchschnitts-E-Bike (Pedelec) um die 2.000 bis 3.000 Euro kostet, musst du für ein modernes, handgefertigtes Cruiser-E-Bike zwischen 3.000 und 5.000 Euro zahlen. Dafür bekommst du ein Designstück, bei dem sich der Akku als Tank tarnt oder sich elegant im Rahmen versteckt. Einige E-Bikes im Vintage-Look gibt’s auch schon günstiger (siehe unten), du musst aber mit Abstrichen bei der Ausstattung rechnen.
E-Bike oder Pedelec – was soll’s sein?
In der Regel handelt es sich bei den Vintage-E-Bikes um sogenannte Pedelecs. Der Elektromotor am Pedelec unterstützt dich beim Treten bis 25 Kilometer pro Stunde (km/h). Eine Akkuladung reicht für 50 bis 100 Kilometer. E-Bikes oder S-Pedelecs fahren 45 km/h oder schneller. Allerdings benötigst du Versicherungskennzeichen sowie Führerschein, musst einen Helm tragen und wie mit einem Elektroroller auf der Straße fahren.
Für lange Radtouren oder rasante Abfahrten im Gelände ist das Retro-E-Bike natürlich nicht gedacht. Es gehört auf die Straße. Im Flachland, wo es von allen Seiten bewundert wird, fühlt es sich zu Hause.
Interessierst du dich für ein gechilltes Fahrrad, mit dem du Lifestyle und Fitness verbinden kannst, in der Stadt entspannt von A nach B fährst und dabei noch ziemlich cool aussiehst? Dann solltest du dir die folgenden Retro-E-Bike-Modelle genauer ansehen.
Vintage-Cruiser: „The Café“
Kommst du mit dem Cruiser-E-Bike „The Café“ von Vintage Electric im leuchtenden Golden Gate Red um die Ecke geflitzt, sind dir verzückte Blicke sicher.

Das S-Pedelec stammt aus Kalifornien, beschleunigt dich mit sagenhaften 750 Watt Leistung flott beim Treten bis auf 45 Kilometer pro Stunde, dabei stehen fünf Unterstützungsstufen zur Auswahl. Maximal 100 Kilometer kannst du mit einer „Tankfüllung“ fahren.
Das abnehmbare Batteriepack versteckt sich oberhalb des Tretlagers und sieht aus wie ein kleiner Tank. Ab 3.578 Euro kannst du das vergleichsweise leichte Vintage-E-Bike dein Eigen nennen.
Tipp: Das Schwestermodell „Tracker“ sieht mehr aus wie ein Oldtimer-Café-Racer und ähnelt dem Retro-E-Bike „The Ruffian“, das wir dir weiter unten vorstellen. Preis: ab 4.474 Euro.
Beachcruiser und Bonanza-Räder: Jedes Bike hat seine Zeit
Von 1930 bis in die 1950er-Jahre waren Beachcruiser-Bikes der Renner in den USA. In den 60er- und 70er-Jahren folgten die Bonanza-Fahrräder, auch High Risers oder Wheelie Bikes genannt, danach gab es den BMX-Hype. Jedes Jahrzehnt hatte sein Kultbike. Heute finden wir Fahrräder und E-Bikes im Café-Racer-Look der 1920er-Jahre anziehend. Was wohl als nächstes kommt? Wir sind gespannt!
Chilliger Chopper: „The Ruffian“
Ist das ein Fahrrad oder ein Motorrad? Das Pedelec „The Ruffian“ wird in Regensburg (Bayern) von Hand gefertigt.

Das E-Bike erinnert mit seinem langen Radstand und den Ballonreifen auf 26-Zoll-Felgen an einen Vintage-Beachcruiser. Z-Bar-Lenker sowie Rahmenform ähneln einem alten Motorrad.
Angetrieben wird das Elektro-Zweirad bis 25 km/h vom leistungsstärksten Bosch-Aggregat der Performance-CX-Linie. Der 500-Watt-Akku versteckt sich im „Tank“ und ermöglicht dir je nach Pedalunterstützung eine Reichweite von bis zu 90 Kilometern. Damit solltest du in der Stadt locker ein paar Tage auskommen.
Pluspunkt: Hydraulische Scheibenbremsen vorne und hinten bringen dich schnell zum Stehen, die stufenlose Nabenschaltung lässt dich flüssig wieder beschleunigen. Das Retro-E-Bike in Motorrad-Optik wiegt 33 Kilogramm. So viel Stil hat seinen Preis – ab 5.499 Euro ist es deins!
Günstige Alternative mit ähnlicher Optik: Ein Greaser Electric Vintage Longbike im 20er-Jahre-Stil gibt’s ab 2.600 Euro.



Weitere Retro-E-Bikes für City-Cruiser
Wir haben dir schon einige tolle E-Bikes im Retrolook vorgestellt. Natürlich stehen dir weitere Elektro-Fahrräder zur Auswahl. Hier findest du noch mehr Vintage-E-Bike-Modelle, die aussehen wie Beachcruiser:
- Ariel Rider „N-Class“, ab ca. 1.500 Euro
- Italjet „Ascot“ und „Vyrus“, ab 1.790 Euro
- Rayvolt „Cruzer“, ab 2.900 Euro
- Youmo „One C Redrod Edition“, ab 3.374 Euro

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