Am liebsten war mir früher der Trunkenheitsschlaf. Damit meine ich: Um zwei Uhr aus einer Berliner Kaschemme in die Nacht torkeln, noch eine Currywurst-Pommes essen und sich ins Bett winden. Dazu mit den letzten Zuckungen Bob Ross auf Bayern Alpha einschalten und einpennen, noch bevor er den ersten Baum malt.
Das Aufwachen am nächsten Tag mit ketchupverschmiertem Bart war selten ästhetisch, aber ich war um allerhand Erfahrungen reicher. Häufig fand ich zum Frühstück noch ein paar Reste in der Pappschachtel. Ein erhabenes Gefühl, die letzte Fritte mit einem Klecks Mayonnaise zu erspähen. #BeatYesterday!
Bis vor Kurzem galt für mich, was meinen Schlaf anging, eine einfache Regel: Der Umfang der Schlafzeit bestimmt über die Qualität meiner Nachtruhe. Wankte ich um zwei Uhr nachts beseelt ins Bett und wachte zur Mittagszeit um zwölf auf, war das zweifellos ein guter Schlaf. Zehn Stunden sind immer besser als sieben Stunden. Egal, ob ich danach topfit oder total zermürbt war. Ausschlafen ist immer gut.
Diesen Mist habe ich mir wirklich eingeredet. Wobei: Er wird uns ja auch gesellschaftlich eingebläut. Frage ich meine Mitmenschen, ob sie schlecht geschlafen haben – meine Eltern, Kollegen oder den Busfahrer zum Beispiel – antworten diese meist in der Maßeinheit „Stunden“.
Mit der Sportuhr den Schlaf auswerten
Nun trage ich seit ein paar Wochen eine Sportuhr (vívoactive 3) und bin jetzt viel schlauer. Mein vermeintlich guter Schlaf entpuppte sich – gerade von Samstag auf Sonntag – als einzige Katastrophe. Von den besagten zehn Stunden schlummerte ich durchschnittlich gut fünfeinhalb Stunden in der Leichtschlafphase und vier im REM-Bereich (Traumphase). Nur 30 Minuten schlief ich tief und fest, also maximal erholsam. Der Anteil des Tiefschlafes: magere fünf Prozent. Kein Wunder, dass ich schon mal schweißnass von Nazi-Dinosauriern und dem Footballspieler Malcolm Butler träumte, wenn ich so lange arg- wie rastlos im Traumland umher wanderte.
Infobox: Schlaf
Tiefer Schlaf ist für die Erholung besonders wichtig. Blutdruck und Herzfrequenz nehmen ab, der Körper fährt auf Standby. Neben den ausreichenden Tiefschlafphasen ist auch ein verlässlicher Schlafrhythmus wichtig. Dieser baut sich aus verschiedenen Phasen auf, der Tief- und Leichtschlafphase sowie dem REM-Schlaf (Traumphase). Ist der Rhythmus gestört, leidet der Schlaf.
Datengetriebene Selbstoptimierung
Was also tun? Ich fing an, die Connect-Daten meiner Uhr auszuwerten. Man muss wissen: Der Schlaf ist nicht mein erstes Versuchsfeld für die datengetriebene Selbstoptimierung. Zum Beispiel habe ich schon meine Gewohnheiten an der Kaffeemaschine optimiert: Vor etwa einem Monat trank ich noch zwei doppelte Espressi pro Vormittag. Ein großer Motor braucht schließlich Sprit und muss mit Koffein geschmiert werden.
Durch die Echtzeit-Pulsmessung erkannte ich aber: Verdammt, ein Ruhepuls von 120 kann nicht förderlich sein. Er stieg durch die Espressi um 50 Schläge pro Minute. Kaum senkte ich die Koffeinration, bekamen sich mein Puls und mein Stresslevel wieder ein. Ich arbeitete sofort deutlich zielstrebiger.
Mein Schlaf? Glückssache.
Nun also mein Schlaf. Ich verglich als erstes meine Schlafgewohnheiten am Wochenende mit meinen Werten unter der Woche. Unterschiede gab es, doch waren diese nicht so signifikant verbessert wie erhofft. Auch ohne abendliche Exzesse schlief ich nicht wirklich ruhig. Meine Tiefschlaf-Werte blieben niedrig.
Ich experimentierte: Wechselte die Bettwäsche. Trank ab 18 Uhr nur noch Wasser und Pfeffi-Tee. Vor dem Schlafengehen schaute ich nicht mehr Medical Detectives, sondern las adrenalinärmere Romane von Ralf Rothmann und Robert Seethaler. Doch mein Schlaf blieb eine Lotterie. Nach sieben Stunden Nachtruhe war ich entweder topfit oder gerädert. Und auch wenn meine Musiklehrerin jetzt protestieren würde: Ich konnte ganz bestimmt besser singen und Flöte spielen als seelenruhig schlafen.
Ich und mein Kissen
Dann habe ich Wilson kennengelernt. Wilson ist mein Recovery-Kissen von Blackroll. Ich habe das Schlafkissen nach meinem Lieblingsquarterback benannt und natürlich, Filmfans werden es erahnen, ein wenig bei Cast Away abgekupfert. Doch anders als Tom Hanks habe ich meinem treuen Begleiter keinen blutigen Smiley als Gesicht gemalt. Zumindest noch nicht.
Eigentlich mag ich keine Recovery-Produkte. Es gibt zum Beispiel sogenanntes Bubble Water, dass Gehirnerschütterungen vorbeugen soll. Schwachsinn. Und dann diese Faszien-Rollen. Meine Freundin besitzt dieses Folterinstrument in einer ganz fiesen Ausprägung. Sie drückt die Massagerolle auf meinen Muskeln und ich stöhne in hohen Oktaven. Vor Schmerz. Ich bezeichne mich deshalb mittlerweile als Faszien-Gegner. Was sage ich: Ich bezweifle, dass es überhaupt Faszien gibt.
Aber das Recovery-Kissen und ich – das ist echt.
Messbar mehr Schlaf
Wilson kommt grau, also ziemlich unscheinbar daher. Der einzige Farbklecks sind die grünen Ränder. Aber im Bett kommt es ja nicht auf die Optik an. Das Kissen riecht dafür gut und fühlt sich weich an. Noch viel wichtiger: Dieses Kissen hat meine Tiefschlafwerte angekurbelt. Wäre ich als Songwriter talentiert und würden sich mehr gebräuchliche Wörter auf „Kissen“ reimen, hätte ich wie die 257ers („Holz“) ein paar gutes Lines zustande hinbekommen. Da das aber partout nicht möglich ist, bleiben wir bei den Fakten: Wilson tut meinem Schlaf gut. Punkt.
Mittlerweile liegt mein Tiefschlafanteil bei annähernd 25 Prozent. Das ist immer noch nicht perfekt, aber das latente Gefühl, mit 50 Jahren einen frühen Tod zu sterben, weil ich nie entspannte, begleitet mich nicht mehr so hartnäckig. Mir reichen jetzt wieder konstant sechs, sieben Stunden Schlaf, um mich fit zu fühlen. Und selbst in kurzen Nächten tanke ich ausreichend Erholung. Da ich besser schlafe und morgens schneller aus dem Bett komme, mache ich im Laufe des Tages auch wieder mehr Sport.
Gut schlafen kommt vom Stillliegen
Das Schlafkissen hat auf mich keinen Placebo-Effekt, sondern wirkt aufgrund eines wichtigen Details: Der aus besonders zarten und elastischen Stoffen hergestellte Wilson passt sich perfekt an meinen Dickschädel und ehemaligen Stiernacken an. Ich, der nicht stillsitzen kann, liege auf einmal still da. Geborgen im zarten Schaum. Gut schlafen kommt vom Stillliegen, habe ich gelernt. Oder anders formuliert: Ich schlafe nicht mit dem Kissen. Dieses Kissen schläft mit mir.
Das Beste an Wilson: Er ist kein One-Trick-Pony, sondern vielseitig einsetzbar. Bei längeren Zugreisen oder Autofahren hatte ich immer Rückenschmerzen, konnte irgendwann nicht mehr richtig sitzen. Ich begab mich in eine Stellung mit angewinkelten Knien. Sie ähnelte stark der Embryonal-Haltung. Mit dem Kissen im unteren Rücken geht das besser, ich sitze gerade, verkrampfe nicht.
Wilson ist für mich nicht nur ein Recovery-Kissen und eine Schlafhilfe. Sondern vielmehr: ein Feelgood-Begleiter.
PS: Horror, Kneipe und Currywurst weglassen, tut zum Schlafen auch ganz gut.
Recovery Kissen – Blackroll
Das Recovery Pillow von Blackroll ein spezielles Kopfkissen, das aus atmungsaktiven Hightech-Memory-Schaum besteht. Durch die ergonomische Form passt es sich dem Kopf und dem Nacken schonend und bequem an und ist für alle Schlafpositionen geeignet. Außerdem ist das Kissen (Maße:: 50 x 30 x 11 cm, Gewicht: 900 Gramm) auch auf Reisen ein leichter Begleiter. Das Kissen wird in Deutschland hergestellt und zertifiziert. Der Preis: 89.90 Euro im Blackroll-Shop.
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