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40 Tage Namasté: Wie reduziert tägliches Yoga den Alltagsstress?

Stress macht physisch und psychisch krank. Unter Dauerstress schrumpft sogar das Gehirn. Yoga soll dagegen Körper und Geist beruhigen. Doch wie verändert tägliches Yoga den Alltag?

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Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken.

Klingt nach einem dieser Kalendersprüche, beinhaltet jedoch viel Wahrheit. Dank geschmeidiger Posen wie Sonnengruß, Lotussitz und herabschauender Hund verstummt der laute Alltagslärm für einen Moment.

In turbulenten Zeiten wie diesen ist Erholung besonders wichtig. Schlagzeilen zu Corona, Inflation und Erderwärmung bestimmen die Nachrichtenlage und wühlen auf. Das Private ist eh immer kompliziert. Doch das Hauptproblem ist für die meisten besonders naheliegend: der Arbeitsalltag. In einer Studie der Techniker Krankenkasse gaben 47 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass ihr Job der Stressfaktor Nummer eins sei. Tendenz steigend.

Ohne Atempausen kommen Körper und Geist irgendwann nicht mehr hinterher, physische und psychische Erkrankungen wie Hörsturz und Depressionen können folgen.

Was ist überhaupt Stress?

Ganz simpel: Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf äußere Reize und Belastungen, sogenannte Stressoren. Binnen Sekunden schüttet er Stresshormone wie Cortisol oder Adrenalin aus. Alle Sinne werden geschärft, der Organismus befindet sich in Alarmbereitschaft. Ein evolutionär tief verankerter Mechanismus, der vor Tausenden von Jahren überlebenswichtig war. Denn er schützte Menschen vor Gefahren wie angreifende Stämme, Naturkatastrophen oder wilde Tiere.

Heute muss sich niemand mehr vor einem Mammut fürchten. Vielmehr sind es kognitive Stressoren, die den Stresspegel erhöhen. Zum Beispiel finanzielle Sorgen, Leistungsdruck, Streit, hohe Erwartungen, zu viele Termine.

Gestresste Frau am Telefon

© iStock.com / PRImageFactory

Der Unterschied zwischen Stress und Dauerstress

Akute Stresssituationen – die Bedrohung durch ein Mammut – erfordern schnelle Reaktionen. Verhaltensforscherinnen und Verhaltensforscher sprechen vom „Kampf oder Flucht”-Syndrom. Die ausgeschütteten Hormone liefern dem Körper vorübergehend mehr Energie. Menschen können besser kämpfen oder schneller fliehen.

Bei kognitiven Stressoren laufen die biochemischen Prozesse gleich ab, nur wird die Extraportion Energie nicht benötigt. Vor Arbeitsalltag lässt sich eben nur schwer flüchten. Das Problem: Die überschüssige Energie wird nicht wieder abgebaut. Die Stresshormone manifestieren sich, der Körper bleibt alarmiert. Dauerstress ist die Folge.

Wie beeinflusst Stress die Gesundheit?

In der Regel gilt Stress als negativ. Dabei kann er auch hilfreiche Effekte erzielen: Der sogenannte Eustress ist positiver Stress, wie die griechische Vorsilbe „Eu” (=gut) verrät. Er entsteht, wenn eine Situation als schwierig, aber lösbar empfunden wird. Beispielsweise vor einem sportlichen Wettkampf oder Bewerbungsgespräch. Man ist leistungsfähiger und konzentrierter. Die akute Aufregung wird als beflügelnd wahrgenommen, sie löst Glücksgefühle und Zufriedenheit aus.

Disstress kann hingegen krank machen. „Dis” ist lateinisch und heißt „schlecht”. Auslöser für den negativen Stress sind zum Beispiel Überforderung, Angstzustände oder anhaltende Sorgen. Er wird als belastend wahrgenommen und kann chronisch werden, wenn Entspannung ausbleibt. Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig.

Körperliche Folgen von negativem Stress

Gehirn: Eine Studie der Yale University beweist: Bei Dauerstress schrumpft die Gehirnmasse und die Anzahl der Verästelungen sinkt. Dadurch verschlechtert sich die Gedächtnisleistung. Auch psychische Beschwerden wie Angststörungen, Depressionen oder Suchtverhalten treten auf.

Ohren: Sogar die Sinnesorgane reagieren auf Stress. Tinnitus oder Hörsturz treten auf. Betroffene hören ein ständiges Piepen. Darüber hinaus kann es zu einem einseitigen Hörverlust kommen.
Herz-Kreislauf-System: Typische Symptome sind Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und vermehrt Ablagerungen in den Gefäßen. Das Risiko für einen Herzinfarkt steigt.

Magen und Darm: Stresshormone fördern die Bildung von Magensäure. Diese löst das Sodbrennen aus und reizt die Magenschleimhaut. Dadurch werden Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit verursacht. Auch Verstopfungen und Durchfall können auftreten.

Immunsystem: Das Stresshormon Cortisol schwächt die Abwehrkräfte auf Dauer. Gestresste sind anfälliger für Infektionskrankheiten und ihre Genesung verzögert sich.

Muskulatur: Durch den ständigen Alarmzustand sind die Muskeln permanent angespannt. Kopf-, Schulter- und Rückenbereich verkrampfen sich und schmerzen.

Psyche: Kurzfristig werden innere Unruhe, Konzentrationsschwäche, Nervosität, Reizbarkeit, Unzufriedenheit, Angst und Wut hervorgerufen. Langfristig kann Dauerstress schwerwiegende psychische Erkrankungen nach sich ziehen. Zum Beispiel Depressionen, Panikattacken und Burn-outs. Erste Anzeichen dafür sind Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung, Benommenheit, Beklemmungen, Müdigkeit und starke Stimmungsschwankungen.

Warum wirkt Yoga so gut gegen Stress?

Yoga bedeutet die „Vereinigung” von Körper und Seele. Schon seit mehr als 5.000 Jahren praktizieren Menschen die indische Lehre. Inzwischen hat sie sich zu einer weltweiten Trendsportart entwickelt. Aktive Yogis, wie Yoga-Praktizierende genannt werden, und etliche Studien bestätigen: Regelmäßiges Training reduziert Stress, lindert Schmerzen und stärkt Muskeln.

Yoga entfaltet eine stressreduzierende Wirkung, weil die Übungen gezielt den Parasympathikus, den sogenannten Ruhenerv aktivieren. Dieser ist Teil des vegetativen Nervensystems. Über diese neuronale Verbindung steuert das Gehirn zum Beispiel Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel. Durch die Aktivierung des Parasympathikus schüttet der Körper weniger Stresshormone aus. Entspannung stellt sich ein.

Gleichzeitig schüttet das Gehirn einen bestimmten Botenstoff aus, der zur Erholung der Psyche beiträgt. Yogis weisen – laut Boston University School of Medicine – deutlich mehr der besagten Gamma-Aminobuttersäure in ihrer Denkzentrale auf. Dadurch leiden sie seltener unter Depressionen und Stimmungsschwankungen.

Abseits der positiven Wirkung auf das mentale Wohlbefinden kräftigt Yoga die Muskulatur und dehnt die Bänder. Insbesondere tieferliegende Muskelpartien lassen sich mobilisieren. Wer die Übungen routiniert durchführt, entwickelt außerdem ein besseres Körperempfinden. Durch dieses lassen sich ungesunde Fehlhaltungen, die durch stundenlanges Sitzen entstehen, leichter korrigieren.

Unter Umständen kann Yoga sogar Schmerzmittel ersetzen. Für eine Studie der University of Washington rollten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein halbes Jahr lang wöchentlich ihre Yogamatten aus. Alle Beteiligten litten zuvor an chronischen Schmerzen im unteren Rücken. Das Ergebnis: Fast 80 Prozent der Teilnehmenden konnten zum Abschluss der Studie auf ihre Tabletten verzichten.

Wie hilft Garmin bei der Stressbewältigung?

Smartwatches von Garmin informieren permanent über das aktuelle Stresslevel und erinnern an kurze Pausen zum Durchatmen. Auf dem Uhrendisplay animierte Yoga-Übungen helfen beim Training zu Hause. Pilates-Workouts ergänzen die Yoga-Sessions. Ebenfalls vorinstallierte Atemübungen verbessern die Konzentration und sorgen in stressigen Phasen für Entspannung.

Die 40 Tage Challenge: Dein Weg zu einem entspannteren Alltag

Die 40 Tage Challenge ist geschafft. Doch die nächste Challenge steht schon in den Startlöchern. Folge #BeatYesterday.org auf Facebook, damit du deine Chance nicht verpasst.

Unsere Kandidatinnen

Wir probieren selbst aus, was wir dir empfehlen: Zwei Mitarbeiterinnen von Garmin und #BeatYesterday.org wollen ihren Stresslevel senken. Ihr Plan? Jeden Tag Yoga! Verfolge ab dem 2. Januar 2023 ihr Durchhaltevermögen auf unserem Instagram- und Facebook-Kanal.

Christina Lang

Name: Christina Lang
Alter: 30
Sport: Yoga & Reiten
Durchschnittlicher Stresslevel: 55. In der Weihnachtszeit ist er ein bisschen höher.
Garmin-Smartwatch: vívomove Sport

Wie würdest du momentan deine sportlichen Gewohnheiten beschreiben?

Ich gehe einmal in der Woche reiten. Dazu kommen zwei bis drei
Yoga-Einheiten.

Welchen Stellenwert hat Yoga für dich?

Yoga ist mir wichtig. Im Alltag kommt es aber oft zu kurz.

Was ist dein konkretes Ziel für die Challenge?

Ich würde mir sehr gerne noch bewusster die Zeit für Yoga nehmen, weil ich meinem Körper und dem Geist etwas Gutes tue. Namaste!

Sandra

Name: Sandra Schlebusch
Alter: 28
Sport: Strong by Zumba & Tanzen
Durchschnittlicher Stresslevel:
38
Garmin-Smartwatch: Venu 2S

Wie würdest du momentan deine sportlichen Gewohnheiten beschreiben?

Ich mache wöchentlich zwei bis dreimal eine Stunde High Intensity Training (meist Strong by Zumba) in einem Kurs mit.

Welchen Stellenwert hat Yoga bisher für dich?

Ich habe Yoga bisher nur selten gemacht. Aber wenn ich damit in den Tag gestartet bin, tat es mir extrem gut. In meinem Arbeitsalltag habe ich es bisher trotzdem nur schlecht einbauen können. Die 40 Tage Challenge soll das ändern.

Was ist dein konkretes Ziel für die Challenge?

Ich erhoffe mir einen bewussteren Umgang mit meinem Körper und meinen Bedürfnissen. Yoga wäre ein super Ausgleich zu meinem Agenturjob und zum schnellen, powervollen High Intensity Training, bei dem alles sehr hektisch und laut ist. Ich wünsche mir eine Routine, die mir gut tut und Spaß macht.

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