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Monika Fiedler-Proksch: Diese Frauen verpassen so viel

Monika Fiedler-Proksch organisiert sportliche Camps und das ausschließlich für Frauen. Wie die Idee dazu entstand, warum die Arbeit so wichtig ist und welche Promi-Mutter bereits teilnahm – ein Gespräch.

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Über Monika Fiedler-Proksch

Monika Fiedler-Proksch organisiert Agenturarbeit und Privatleben. Als Gründerin von sportingWOMEN möchte die Diplom-Betriebswirtin ihre sportliche Neugierde mit anderen Frauen teilen. Seit 15 Jahren initiiert sie Sport-Camps ausschließlich für das weibliche Geschlecht. Trotzdem findet sie zwischen der Eventorganisation und dem Familienleben immer Zeit für Sport. Ihre Uhr ist die fēnix 7 in der Sapphire Solar Edition.

#BeatYesterday.org: Du stehst auf dem SUP, läufst, fährst Rad oder wanderst auf Skiern durch die Berge. Kurzum: Du bist sehr aktiv. Was bedeutet Sport in deinem Leben?

Monika Fiedler-Proksch: Früher war ich sogar noch aktiver. Durch die Arbeit bei unserer Eventagentur sportingWOMEN und meinem Kind ist die Zeit aber knapper geworden. Trotzdem nutze ich den Sport – wann immer es geht – als Ausgleich für den stressigen Alltag. Das ist für mich essenziell. Am liebsten bin ich draußen aktiv, denn dort kann ich den Zeitdruck eines vollen Arbeitstags am besten kompensieren.

Monika Fiedler
© sportingWOMEN

#BeatYesterday.org: Mit sportingWOMEN möchtest du mehr Frauen zu neuen Sportarten motivieren. Wie entstand die Idee?

Monika: Durch die Frauen in meinem Umfeld. Von denen hörte ich immer wieder Bedenken, wenn sie eine neue Sportart ausprobieren wollten – und es doch nicht taten. Bei Aktivitäten wie dem Skitourengehen war beispielsweise der finanzielle Aspekt eine Hürde, weil sie so viel Equipment benötigten. Auch abwertende Blicke von anderen Aktiven zählten zu den Hemmnissen, die sie im Kopf hatten.

Aufgrund dieser gemachten Erfahrungen fragte ich nach, wie ein Event denn aussehen müsste, damit sie sich zu einer Teilnahme überwinden. Daraus entwickelte ich die Idee für die sportlichen Camps.

In diesen sollen Frauen jeden Alters und unabhängig ihres Kenntnisstands eine Sportart kennenlernen können. Und das über mehrere Tage, denn einer allein genügt dafür nicht. Außerdem entsteht nur mit etwas Zeit die sportliche Gemeinschaft, die sie anspornt.

#BeatYesterday.org: Grundsätzlich gefragt: Können sich Männer leichter einer neuen Sportart widmen und wenn ja – warum?

Monika: Das kann ich natürlich nur interpretieren, aber von meinem Gefühl her würde ich sagen: ja. Die meisten Männer haben im sportlichen Bereich weniger Hemmungen und trauen sich ohnehin mehr zu. Dadurch widmen sie sich auch häufiger neuen Sportarten.

Frauen sind hingegen oft gehemmt. Besonders, wenn sie eine neue Sportart zwischen anderen Aktiven beginnen wollen. Sie zweifeln an ihrer allgemeinen Fitness und fürchten sich vor wertenden Blicken.

© sportingWomen

#BeatYesterday.org: Was müsste passieren, dass Kinder im Allgemeinen und Mädchen im Speziellen einen noch besseren Zugang zu verschiedenen Sportarten hätten?

Monika: Es braucht viel mehr Sportangebote in den Schulen, die am besten täglich stattfinden sollten. Als fester Bestandteil des Tages und Ausgleich zum Lernen im Klassenraum. Der Lehrkräftemangel in Deutschland erschwert das aber enorm. Es fehlt schlichtweg das Personal für einen sportlichen Schulalltag.

Auch ist es wichtig, dass Mädchen die eher männlich zugeordneten Sportarten kennenlernen können. Ich treffe besonders in Sportvereinen – beispielsweise beim Fußball – noch oft auf Vorbehalte.

#BeatYesterday.org: Warum ist das, was du tust, eine so wertvolle Arbeit für dich?

Monika: Weil viele Frauen ansonsten ganz besondere Sportmomente verpassen würden. Diese können sie – zumindest zu Beginn – am besten in einem geschützten Rahmen erleben.

#BeatYesterday.org: Was wäre so ein geschützter Rahmen?

Monika: Damit meine ich zum Beispiel eine sportliche Gemeinschaft frei von wertenden Blicken. Diese kommen übrigens häufig eher von Frauen als von Männern, unter anderem im Fitnessstudio. Vor Abwertung muss sich keine Camp-Teilnehmerin bei uns sorgen. Nehmen wir das Beispiel Rennradfahren: Wer sich beispielsweise mit Klickpedalen am Rad unwohl fühlt, fährt einfach in Sportschuhen – und niemand belächelt das von oben herab.

Außerdem stärken diese Events das sportliche Selbstbewusstsein. Ich höre oft, dass die Teilnehmerinnen durch die positiven Erfahrungen der Camps im Nachgang bessere private oder berufliche Entscheidungen treffen konnten. Auch entstehen viele Freundschaften aus unseren Projekten.

© sportingWomen

#BeatYesterday.org: Selbst wenn es den geschützten Rahmen gibt, haben gerade Mütter oft das Problem, dass sie im Haushalt einen Großteil der Fürsorge-Arbeit bewältigen müssen. Wie schwer wiegt dieses Problem beim Sport – und welche Tipps kannst du geben?

Monika: Diese Herausforderung betrifft leider auch immer wieder Teilnehmerinnen unserer Camps. Sowohl davor als auch danach haben sie enormen organisatorischen Aufwand. Das stresst. Mein Tipps dagegen:

  1. Die sportliche Me-Time einplanen. Am besten mit einem fixen Terminblocker im Kalender. Dadurch wird der Sport quasi zur „Pflicht” und wir Frauen gestehen uns die Auszeit häufiger ein. Selbst 30 Minuten sanftes Training geben auf Dauer so viel Energie. Diese Einheiten passen gut in den Zeitplan, wenn die Kinder in der Schule oder der Kita sind. Oder Mamas verknüpfen den Weg dorthin mit Sport und Bewegung.
  2. Wer noch kleine Kinder hat, kann diese in das Training einbinden. Da gibt es viele Möglichkeiten und passendes Equipment. Richtig ausgestattet sind Laufeinheiten oder Walking problemlos möglich. Auf hiesigen Social Media-Plattformen gibt es tolle Influencerinnen, die auf Sport mit Kindern spezialisiert sind und viel Inspiration liefern.
  3. Sich mit anderen sportbegeisterten Müttern zusammenschließen. Diese motivieren und bieten die Möglichkeit der abwechselnden Kinderbetreuung, während die andere Mama trainiert. Oder sie trainieren gemeinsam und binden die Kids ein. Das motiviert im Alltag ungemein.

#BeatYesterday.org: Was stimmt dich zuversichtlich, dass Frauen in Zukunft einen noch besseren Zugang zum Sport (und seiner Vielfalt) finden können?

Monika: Mich stimmt zuversichtlich, dass neben uns und der Marke sportingWOMEN viele tolle Anbieterinnen und Anbieter existieren, die super Sportangebote für Frauen haben. Konkurrenzdenken gibt es da nicht, weil es kein Zuviel an Möglichkeiten geben kann. Frauen machen 50 Prozent der Weltbevölkerung aus, und allein in Deutschland sind über 20 Millionen aktiv. Genügend Interessierte gibt es also allemal.

© sportingWOMEN

#BeatYesterday.org: Weil sie jetzt schon häufiger aufkamen: Lass uns genauer über die Events sprechen. Was erwartet interessierte Frauen?

Monika: Wer unsere Camps besucht, ist vier Tage mit Erlebnissen versorgt. Wir buchen immer ein schönes Hotel und auf den Zimmern erwarten die Teilnehmerinnen Goodie Bags von unseren Partnern. Ein ganz wichtiger Teil der Events sind Workshops. So gibt es beispielsweise einen Vortrag von Garmin zur Produktpalette und den nützlichen Funktionen. Auch Sessions zu Mentaltraining, Yoga und Pilates bieten wir an. Nebenbei bleibt viel Zeit zum Kennenlernen und Netzwerken.

Als das wichtigste und beliebteste Element der Camps gelten die Sportkurse. In diesen lernen die Teilnehmerinnen die Grundlagen einer Sportart kennen, natürlich ausgestattet mit dem besten Equipment. Dabei ist es egal, wie viel Vorwissen vorhanden ist. Wir begrüßen beispielsweise in unseren Wintercamps immer wieder Frauen, die noch nie auf Skiern standen. Das machen sie dann eben mit uns.

#BeatYesterday.org: Garmin ist nicht nur als Partner bei deinen Events anwesend, sondern begleitet dich auch im Alltag. Wie wichtig sind die Geräte für dich?

Monika: Extrem wichtig. Als ich mit dem Ausdauersport anfing, war klar, dass ich eine Uhr von Garmin brauche. Seitdem begleiten mich die Smartwatches. Besonders schätze ich die vielen Werte und Daten im Gesundheitsbereich. Die Smartwatch ist so was wie ein Obacht-Engel – ich werde durch sie immer wieder für meinen Körper sensibilisiert.

Deswegen freue ich mich sehr, dass Garmin seit fast zehn Jahren als Partner unsere Events unterstützt. Sei es im Wintercamp, im Fitnessbereich, beim Laufen oder bei Gravel- und Rennrad-Camps.

#BeatYesterday.org: Seit 2009 veranstaltet ihr die sportingWOMEN-Camps. Welche Erlebnisse blieben dir besonders in Erinnerung?

Monika: Mich freut es immer, wenn Frauen teilnehmen, die erst im Alter so richtig mit dem Sport beginnen. Im Triathlon Camp 2024 waren mehrere Frauen dabei, die weit über 50 waren. Keine von ihnen konnte kraulen! Und trotzdem nahmen sie teil, weil sie schon immer einen Triathlon probieren wollten. Sie hatten den Spaß ihres Lebens. Eine andere Teilnehmerin, die zuvor an Höhenangst litt, wagt sich mittlerweile auf Klettersteige – weil wir ihr die Angst etwas nehmen konnten. Außerdem spannend: Vor ein paar Jahren besuchte die Mama eines ehemaligen Bundestrainers ein Winter-Event.

#BeatYesterday.org: Seit 15 Jahren bestärkst du Frauen in ihrem sportlichen Selbstbewusstsein. Was wünscht du dir für die Zukunft?

Monika: Ich wünsche mir, dass Frauen im Sport nicht mehr als Randgruppe gelten. Mehr als 21 Millionen Frauen sind in Deutschland sportlich aktiv. Auch für die Unternehmen ist es daher lukrativ, wenn Frauen tolle Produkte mit einzigartigen Erlebnissen verknüpfen können.

Meine sportliche Vision sind Frauenläufe in verschiedenen Städten Deutschlands. Dafür gibt es besonders in den urbanen Regionen viel Potenzial und es würde unsere Sichtbarkeit als Agentur steigern. Auch möchte ich einen Triathlon nur für Frauen veranstalten. International gibt es das bereits. In Deutschland leider nicht.

© sportingWomen

#BeatYesterday.org: Du hast den Sport mehrmals erwähnt. Was fasziniert dich so am Triathlon?

Monika: Lange Zeit war es eher das Gegenteil von Faszination: eine Hassliebe.

#BeatYesterday.org: Warum?

Monika: Mir lag das Schwimmen nicht. Nach einem Technikkurs zum Kraulen wagte ich es aber dann doch irgendwann – und konnte mich damit anfreunden. Ich habe also auch meinen persönlichen Rahmen gebraucht, in dem ich mich entfalten. Mich fasziniert am Triathlon vor allem, wie viel besser ich mich fühle, wenn ich mehrere Sportarten kombiniere. Seitdem ich nicht nur laufe oder auf dem Rad sitze, bin ich deutlich fitter als früher und weniger verletzt. Das, was ich erlebe, bestätigen auch viele Frauen.

Wir hatten neulich ein Triathlon-Camp, 40 Teilnehmerinnen waren vor Ort und begeistert. Ein Viertel konnte nur Brustschwimmen, andere brachten keine Vorkenntnisse mit. Am Ende waren alle so happy, dass etwa 30 Teilnehmerinnen dieses Jahr noch die olympische Distanz bewältigen wollen. Das heißt: 1,5 Kilometer Schwimmen, 37,2 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen. Davor habe ich extremen Respekt. Und es zeigt, dass das, was wir tun, wirklich inspirierend ist.

Trainerin mit Schwimmerin
© sportingWomen

#BeatYesterday.org: Zum Abschluss: Welchen Tipp kannst du Frauen geben, die im sportlichen Bereich noch nicht alle Hemmungen abschütteln konnten?

Monika: Sie sollen nicht alles zerdenken. Dadurch finden sie immer Gründe, warum sie etwas nicht machen sollten. Besser: erst mal eine Sportart kennenlernen und ausprobieren. Unsere Camps oder ähnliche Veranstaltungen sind genau dafür eine tolle Gelegenheit. Wer sich traut, wird erleben, dass die Realität die Vorstellung bei weitem übertrifft.

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Über diesen Artikel

Kevin Berg © Redaktion

Autor:

Kevin Berg

Kevin Berg ist seit 2019 #BeatYesterday-Redakteur mit vielen Interessen. Als Journalist wurde Kevin an einer …

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Monika Fiedler

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Monika Fiedler-Proksch

Monika Fiedler-Proksch organisiert Agenturarbeit und Privatleben. Als Gründerin von sportingWOMEN möchte die Diplom-Betriebswirtin ihre sportliche …

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