Outdoor

Skitourengehen: Das brauchst du für Aufstieg und Abfahrt

Eine halbe Million Bergbegeisterte steigen jede Saison auf Skiern die Berge hinauf und wedeln fernab des Pistentrubels wieder hinab. Doch das Kraxeln im Gelände ist riskant. So gelingt deine Tour!

Teilen
0

Glasklare Luft in den Lungen. Querfeldein durch eine märchenhafte Winterlandschaft. Ein Reh zur Rechten, ein Auerhuhn zur Linken. Von glitzerndem Neuschnee gedämpfte Stille. Aus eigener Kraft hinauf zum Gipfel. Dort, wo aus Erschöpfung Stolz wird. Die Abfahrt weitab vom wuseligen Pistenbetrieb erwartet dich als Belohnung.

So die Idealvorstellung vom Skitourengehen, eine der ältesten Bergsportarten überhaupt. Schon im 12. Jahrhundert wurden Skier als Fortbewegungsmittel genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich daraus eine sportliche Disziplin für den Winter.

Das Tourengehen – auch Skibergsteigen genannt – wächst laut Zahlen des Deutschen Alpenvereins (DAV) jedes Jahr um bis zu 10 Prozent. Schätzungsweise kraxeln im Laufe einer Skisaison mittlerweile mehr als 500.000 Tourengeherinnen und -geher die Hänge hinauf.

Eine Skitour bedarf einer guten Vorbereitung. Da du dich meist im freien Gelände bewegst, gibt es mehr Risiken als beim klassischen Skifahren. Was du berücksichtigen solltest und welche Ausrüstung du brauchst? Das verrät dir dieser Beitrag.

Skitourengehen – was ist das eigentlich?

Der Begriff verrät es: Du gehst mit Skiern auf Touren. Bergauf, ohne Lift und abseits der Piste. Anschließend wedelst du mit den Brettern wieder bergab. Eine Disziplin, die für alle sportlich Aktiven geeignet ist. Allerdings setzt sie eine gute Ausdauer sowie eine kräftige Beinmuskulatur voraus. Außerdem solltest du das gängige Skifahren und Tiefschneefahren beherrschen.

Sowohl für den Aufstieg als auch für die Abfahrt geht es in unpräpariertes Gelände. Aus diesem Grund musst du beim Skitourengehen einiges beachten. Idealerweise nimmst du zunächst an einer geführten Tour oder einem Kurs teil. Dabei übst du die Technik und erhältst nützliche Tipps für eigenverantwortliche Exkursionen.

Vor der Tour: Was ist die richtige Ausrüstung beim Skitourengehen?

Mit den klassischen Skiern den Berg hinauf? Das wäre ein Kraftakt. Spezielle Tourenskier sind besser geeignet, denn sie sind kürzer als die normalen. Sie liegen etwa 15 Zentimeter unter der eigenen Körpergröße. Dadurch bieten sie mehr Wendigkeit und eine engere Kurvenlage. In vielen Fachgeschäften kannst du dir die Ausrüstung leihen, bevor du in eine eigene investierst.

Grundsätzlich stellt sich eine Frage: „Aufstieg oder Abfahrt – worauf legst du den Fokus?” Aufstiegsorientierte Geherinnen und Geher wollen schnell vorankommen. Sie sehen den Weg zum Gipfel als sportliche Herausforderung. Dafür wählen sie möglichst leichtes Equipment, also schmale Skier und ultraweiche Carbon-Schuhe für mehr Bewegungsfreiheit.

Zwar bedeutet leichtes Equipment weniger Anstrengung beim Skitourengehen, es mindert aber die Bergab-Performance. Ist die Abfahrt die eigentliche Krönung deiner Tour, lege beim Material ein paar Gramm zu. Greife zu einem breiteren Ski, mit dem sich beschwingter ins Tal pesen lässt. Stabilere Tourenstiefel sorgen bei höherer Geschwindigkeit für besseren Halt.

Auch Tourenstöcke sind unerlässlich. Wähle am besten längenverstellbare Teleskopstöcke. Außerdem solltest du Steigfelle unter deinen Skiern befestigen. Die rauen Stoffstreifen verhindern, dass du während des Aufstiegs nach hinten abrutschst. Vor der Abfahrt werden sie einfach wieder „abgefellt”. Ein Skihelm ist genauso selbstverständlich wie ein Rucksack für Verpflegung, Wechselkleidung, Erste-Hilfe-Set und Biwaksack.

Zwei Männer beim Skitourengehen
Ein Erste-Hilfe-Set und eine Lawinenausrüstung sind beim Skitourengehen ein Muss. © Manfred Stromberg

Unbedingt einpacken: Lawinenausrüstung

Im Ernstfall kann die richtige Lawinenausrüstung über Leben und Tod entscheiden. Vier entscheidende Utensilien sollten immer mitgeführt werden:

1. Ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät), das Notsignale durch dicke Schneedecken senden und empfangen kann.

2. Eine Sonde, also eine Art zweieinhalb Meter lange Stange zum Zusammenstecken, mit der sich der Schnee punktuell nach Verschütteten absuchen lässt.

3. Eine Schaufel zum Freischaufeln von Verunglückten.

4. Und ein vollgeladenes Mobilfunk- oder Satelliten-Kommunikationsgerät zum Absetzen eines Notrufs.

Damit alle Geräte im Notfall fehlerfrei funktionieren, gibt es ein paar Dinge im Zusammenspiel mit dem LVS-Gerät zu beachten. Grundlage bildet die „20 / 50 Regel“:

Im Sendemodus muss zwischen dem LVS-Gerät und potentiellen Störquellen wie Handys, GPS Geräten, Actioncams ein Mindestabstand von 20 cm (eine Handlänge) eingehalten werden.

LVS-Gerät Suchmodus Vorgaben

Im Suchmodus muss zwischen dem LVS-Gerät und den oben aufgeführten Störquellen ein Mindestabstand von 50 cm (eine Armlänge) eingehalten werden. Dazu sollte das LVS Gerät mit ausgestrecktem Arm vor dem Körper gehalten werden. Das Handy sollte bestenfalls ausgeschaltet oder im Flugmodus sein. Achte auch darauf, am Sucharm keine Smartwatch mit GPS-Funktion zu tragen.

Sicher in den Bergen mit dem Garmin inReach Messenger

inReach messenger

inReach Messenger

Wenn du in entlegenen Regionen unterwegs bist, geht dieses kleine, robuste Satelliten-Kommunikationsgerät über die Grenzen von Mobilfunknetzen hinaus. So kannst du über die globale Zwei-Wege-Kommunikation mit Freund*innen und Familie in Kontakt bleiben.
Zum Shop

Der Garmin inReach Messenger erhöht die Sicherheit beim Skitourengehen. Mit diesem robusten Satelliten-Kommunikationsgerät kannst du Nachrichten über das Handynetz hinaus versenden und empfangen. Sobald du keinen Empfang mehr hast, nutzt es automatisch ein globales Satellitennetzwerk. Im Ernstfall lässt sich eine SOS-Nachricht an eine rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale schicken. Besonders praktisch: Der inReach Messenger erfasst deine genaue Position. Die GPS-Koordinaten kannst du jederzeit mit Angehörigen oder unter Umständen mit dem Garmin Response Team teilen.

Der Aufstieg: Was du zwingend beachten musst

Die Vorstellung von unberührter Natur und glitzerndem Pulverschnee ist verlockend. Doch nicht überall sind Skitourengeher und -geherinnen gerne gesehen. Bevor du startest, solltest du dich über Sperrgebiete und Schutzzonen für Wildtiere informieren. Respektiere deine Umwelt, vermeide Lärm und halte dich an Betretungsverbote. Plane deine Tour am besten anhand einer Karte, die mit dem DAV Gütesiegel „Natürlich auf Tour” ausgezeichnet ist.

Einsteigende sollten sich zunächst in der Nähe einer Pisten ausprobieren. Dort bist du vor den Gefahren des freien Geländes geschützter. Doch Vorsicht: Achte darauf, dass du den Skibetrieb nicht störst. Bist du in einer Gruppe unterwegs, solltet ihr unbedingt hintereinander gehen. Die Pistenregeln des Internationalen Skiverbandes FIS gelten auch für Tourengeher und -geherinnen.

Wagst du dich erstmals über die Piste hinaus, solltest du dir die Skitour-Basics angeeignet haben. Du beherrschst landläufige Techniken zum Aufstieg, fährst sicher bergab und kannst mit der Lawinenausrüstung umgehen. Außerdem weißt du, worauf man beim Skitourengehen in freier Wildbahn achten muss. Nur dann lassen sich Fehler vermeiden und die Risiken in den Bergen reduzieren.

fēnix 7S – Solar Edition

Stell dich mit der robusten fēnix 7S Solar-GPS-Multisportuhr jeder Herausforderung beim Sport oder bei Outdoor-Aktivitäten. Das Gerät ist für schmalere Handgelenke vorgesehen und die Power Glass-Solarladelinse verlängert die Akkulaufzeit für erweiterte Trainingsfunktionen und Sport-Apps, sowie Sensoren für Gesundheitsüberwachung und mehr.
Zum Shop

Die Abfahrt: Tiefschnee nur für Könnerinnen und Könner

Für Einsteigende empfiehlt sich eine Tour mit Pistenabfahrt. Besonders dann, wenn du nach dem Anstieg etwas schlapp bist, ist ein präparierter Hang die richtige Wahl. Abseits der Piste können dich jederzeit unvorhersehbare Hindernisse wie Tiefschnee oder Bäume überraschen. Schwierige Bedingungen sind ziemlich kräftezehrend – selbst für passable Skifahrende.

Die gute Nachricht: Das Gelände-Skifahren lässt sich lernen. Durchstöbere das Angebot deines gewählten Skigebiets nach passenden Kursen. Du findest welche für Touren-Newbies, aber auch für Erfahrene.

Splitboard im Schnee
Mit einem Splitboard hast du Skier für den Aufstieg und ein Snowboard für die Abfahrt. © iStock / Getty Images Plus / Lilkin

Die Alternative zu Skiern: Auf und ab mit dem Splitboard

Du möchtest gerne Skitourengehen, fährst aber lieber Snowboard statt Ski? Ein sogenanntes Splitboard ist die Lösung – denn das lässt sich in der Mitte teilen! Mit nur wenigen Handgriffen machst du aus dem Board zwei Skier für den Aufstieg. Hast du das Ziel erreicht, lassen sich beide Hälften wieder zusammenstecken. Im Snowboard-Modus kannst du lässig sliden.

Für deine Splitboard-Tour gibt es verschiedene Modelle. Die idealen Bretter unterscheiden sich je nach Terrain, in das du dich begeben willst. Zudem gibt es spezielle Ausführungen für begeisterte Boarderinnen, da Frauen anders gebaut und häufig kleiner sind als Männer. Lasse dich am besten von einer Fachkraft beraten.

Tipp von der Autorin: Die DAV-Regeln für Skitouren

Der Deutsche Alpenverein hat zum Wohle von Mensch und Natur folgende zehn Regeln für das Skitourengehen aufgestellt.

1. Aufstieg und Abfahrt
Aufstieg und Abfahrt erfolgen auch bei Skitouren auf Pisten auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

2. Nur am Pistenrand aufsteigen
Dies entspricht der allgemeinen Verhaltensregel des Internationalen Skiverbandes FIS Nr. 7. Dabei hintereinander, nicht nebeneinander gehen. Auf den Skibetrieb achten.

3. Besondere Vorsicht
Besondere Vorsicht gilt an Kuppen, in Engpassagen, an Steilhängen und bei Vereisung der Piste. Bei Pistenquerung möglichst einzeln gehen beziehungsweise Abstände zueinander halten. Keine Querung in unübersichtlichen Bereichen.

4. Vorgaben immer beachten
Dies gilt für Pistensperrungen, Warnhinweise und lokale Regelungen.

5. Pistensperrungen
Bei Pistenarbeiten sind die Pisten aus Sicherheitsgründen gesperrt. Insbesondere beim Einsatz von Seilwinden besteht Lebensgefahr.

6. Verhaltensregeln
Frisch präparierte Skipisten nur in den Randbereichen befahren. Bei Dunkelheit stets mit eingeschalteter Stirnlampe gehen, reflektierende Kleidung tragen.

7. Alpine Gefahren
Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, achten. Keine Skitouren durchführen, wenn Lawinensprengungen zu erwarten sind. Nur geöffnete Pisten sind vor Lawinen gesichert.

8. Schneesicherheit
Skitourengehen nur bei genügend Schnee. Schäden an der Pflanzen und Bodendecke vermeiden.

9. Wildtiere
Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Bei Dämmerung und Dunkelheit werden Tiere empfindlich gestört. Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen.

10. Mobilität
Regelungen an den Parkplätzen beachten, Parkgebühren bezahlen, umweltfreundlich anreisen.

Was dich sonst noch vorwärts bringt

Maximale Performance und Vielseitigkeit: die Garmin fēnix 7 Serie

Entdecke dich neu. 7 Tage die Woche: mit einer der besten GPS-Multisport-Smartwatches. Ihr sportliches, robuste Design begleitet dich an jedes Ziel. Steuere deine Aktivitäten intuitiv wie nie: klassisch über Tasten oder direkt über den Touchscreen. Miss deine Herzfrequenz rund um die Uhr. Analysiere dein Stresslevel und die Qualität deines Schlafs. Über 60 Sport-Apps, wie die Skitour- oder Snowboardaktivität, bringen Abwechslung in deine Vorhaben. Neueste Navigations-Funktionen zeigen dir präzise den Weg – auch beim Skifahren oder Golfen. Und mit Garmin Pay, Garmin Music und Co bewegst du dich smart durch den Alltag.

Weitere Themen
Meinungen

Diskutiere über diesen Artikel und schreibe den ersten Kommentar:

Jetzt mitdiskutieren
Keine Kommentare

Diskutiere über diesen Artikel