Running

Sebastian Reinwand: Nicht ohne meine Uhr

Mit Uhr oder ohne? Darüber streitet die Laufszene. Coach Sebastian Reinwand würde seinen Schützlingen niemals das Abnehmen der Smartwatch empfehlen. Warum? Ein Plädoyer.

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Wie alle anderen war ich mal Laufanfänger. Das bedeutet: viele Ambitionen, aber wenig Ahnung vom Training. Schon gar kein Tempogefühl. Woher sollte das kommen?

Einen passenden Coach fand ich nach meinem ersten Läuferjahr in der Jugend. Er trug mir fortan Dauerläufe auf. Ich sollte mich dabei an meinen Pulsbereichen orientieren. Nach jeder Einheit fragte er mich nach meinem Leistungsstand. Auch hier: Woher sollte ich wissen, wie schnell ich war, wie oft mein Herz schlug?

Die Vermessung meiner Lauf-Welt

GPS-Smartwatches existierten für mich noch nicht. Also habe ich im ersten Schritt meine Hausstrecken mit Google Earth vermessen. Anschließend bastelte ich Holzschilder. Diese rammte ich alle 500 Meter in den Waldboden. Den flachen Radweg vor der Haustür ging ich mit einem Messrad ab. Alle 100 Meter setzte ich exakte Markierungen für mein Intervalltraining. Das Werkzeug hatte ich mir zuvor vom örtlichen Bauhof geliehen.

Das sind schöne Anekdoten von meinen Anfängen. Nüchtern betrachtet war es eine Menge Aufwand für ein bisschen Trainingsfeedback. Doch ich war vierzehn, hatte viel Zeit und außerdem Spaß daran.

Handschriftliche Streckenpläne

Einige Laufjahre später folgte das Studium und damit ein Ortswechsel. Begann das ganze Streckenfinden und -vermessen wieder von vorne? Zum Glück konnte ich mich einer Sportgruppe anschließen. Die hatte bereits Vorarbeit geleistet. Legendär ist bis heute die „Runde Winzerer Höhen“ (kurz RWH), eine 3.420 Meter lange Streife nahe Regensburg. Auf dem handgezeichneten Streckenverlauf existieren 30 Messpunkte und Höhenangaben.

Ganz Läufer*innnen-Deutschland, zumindest der professionelle Teil, rätselte damals über die Beiträge, die unser Trainer als einer der ersten Coaches im Internet veröffentlichte. Seine Angaben mit Bezug auf die RWH waren für Außenstehende nicht interpretierbar. Erst als der handschriftliche Streckenverlauf seinen Weg ins Internet fand, löste sich das Rätsel auf.

Mein erster Forerunner – der Gamechanger

Kurz nach meiner Ankunft in Regensburg bekam ich endlich meine erste GPS-Uhr. Der Garmin Forerunner 610 war mein Gamechanger. Rasch hatte jede*r in unserer Gruppe so ein Gerät. Wir wussten jetzt, wie lang (oder überraschend kurz) unsere Stammstrecken wirklich waren. Urlaub, Trainingslager, Freund*innen besuchen – vielerorts waren plötzlich Läufe über nachvollziehbare Distanzen möglich.

Garmin Forerunner 610

Dem Trainer konnte ich fortan von jedem Ort verlässlich berichten und seine aus der Leistungsdiagnostik gewonnenen Vorgaben exakt umsetzen. Ich bin mir sicher, dass Garmins TracBack-Funktion mittlerweile viele Läufer*innen vom Verlaufen in unbekannten Terrains bewahren konnte.

Dank weiterer Smartwatch-Features wie dem automatischen Routing fällt das Streckenentdecken leicht. Interessierte Läufer*innen rätseln nicht mehr über unverständliche Akronyme in Onlinebeiträgen. Sie schürfen in Garmin Connect nach genialen Ideen für neue Routen.

Das Fundament für gutes Training

Seit einigen Jahren darf ich außerdem Läufer*innen auf unterschiedlichen Leistungsniveaus trainieren. Smart- und GPS-Uhren sind das Fundament für eine funktionierende Beziehung zwischen Coach und Läufer*in. Dabei ist es unerheblich, ob sie einen sogenannten Finisher-Plan für Einsteigende oder einen Bestzeiten-Plan für Profis verfolgen.

Wenn Sportler*innen nicht messen und überprüfen können, was die Trainer*innen vorgeben, ist ein Plan wenig hilfreich. Daten zu gelaufener Distanz, Pace und Puls sind für alle Läuferinnen relevant. Sie müssen ihren Körper besser kennenlernen. Ein Tempogefühl entwickeln. Wie schwierig das ist, habe ich zum Ende meiner Laufbahn selbst erlebt.

Plötzlich noch mal Anfänger

Als ich nach Ewigkeiten als Mittelstrecken-Athlet auf die Marathondistanz wechselte, war ich noch mal Anfänger. Längere Läufe. Größere Ermüdung. Viel Neuland. Ich musste mich erst auf den Sport einstimmen.

Erneut half mein Forerunner. Er empfahl mir notwendige Pausen und wann ich wieder mit einer höheren Belastung loslegen konnte. Smartwatches lernen ihre Besitzer*in schnell kennen. Sie treffen sehr verlässliche Vorhersagen. Wie verlässlich, zeigt mein Beispiel. Die Uhr war mein Geduldshelfer.

Die Longruns waren zunächst länger als erwartet. Besonders weil ich schon 10 Kilometer unter 30 Minuten gerannt war, neigte ich anfangs zur Selbstüberschätzung. Die ersten 20 Kilometer von einem 35 Kilometer umfassenden Sonntagsläufchen ging ich häufig zu hastig an.

Hätte ich den Forerunner nicht gehabt, der mich regelmäßig abbremste, wäre ich wohl jeden Sonntag mit dem berühmte Mann mit dem Hammer kollidiert. Nebenbei bemerkt: Die Langstrecke bereitet am meisten Spaß, wenn das Tempo zum Ende zunimmt!

Auch sonst erleichtert mir die Uhr den Trainingsalltag. Besondere Einheiten wie Intervalle kann ich schnell auf der Smartwatch einstellen. Wenn ich Bock habe, höre ich über meinen Forerunner Musik. Sogar ein Eis und eine Cola habe ich vor einem nahenden Hungerast in der Sommerhitze mit Garmin Pay bezahlt.

Warum ich nie ohne meine Uhr laufe? Beim Laufen kann immer etwas Ungeahntes passieren. Mit dem Forerunner und seinen zahlreichen Funktionen bin ich auf jede Eventualität vorbereitet.

Ich hätte ihn in den vergangenen Jahren in vielen Situationen sehr vermisst. Deshalb gehe ich das Risiko gar nicht erst ein, die Uhr mal nicht mitzunehmen.

Optimiere dein Training und hole das Beste aus dir heraus.

Ob Ironman, Marathon, 10 Kilometer joggen oder einfach nur ballern – die Uhren der Forerunner-Serie unterstützen dich dabei, deine Ziele zu erreichen. Kontrolliere dein Tempo mit der Pace. Optimiere dein Training gezielt und behalte deine Fitness immer im Blick.

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