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Schweißverlust: So schwitzt du weniger

Schwitzen ist lebenswichtig und völlig normal. Vielen Menschen sind die nassen Kreise unter den Achseln trotzdem unangenehm. Lässt sich der Schweißfluss auf eine gesunde Weise eindämmen?

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Es zischt hinter der geschlossenen Tür. 15 Jugendliche bekämpfen mit Deodorant die Folgen des Sportunterrichts. Niemand soll sehen oder gar riechen, dass sie beim Laufen und Springen geschwitzt haben.

Die Sorge vor den feuchten Flecken plagt viele Menschen. Du kennst es bestimmt aus dem Hochsommer: Kaum flanierst du unter der Sonne, zeichnen sich die Riemen des Rucksacks rasch als nasses Gemälde auf deinem Shirt ab. Das ist nicht peinlich, sondern lebensnotwendig. Ohne das Schwitzen, auch Transpiration genannt, würde dein Körper überhitzen.

Du willst mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Blöd, wenn du danach T-Shirt und Unterwäsche auswringen musst. Mithilfe deiner Smartwatch von Garmin kannst du das Risiko für ungehemmte Schweißausbrüche reduzieren. Kontrolliere während deiner Fahrt deine Herzfrequenz und bleib in einem niedrigen Pulsbereich – zum Beispiel bei 110 bis 120 Schlägen pro Minute. Denn je häufiger dein Herz pocht, desto mehr Hitze produziert dein Körper.

Wie deine körpereigene Klimaanlage funktioniert

Ob am Strand, auf der Arbeit oder im Training – brennt die Sonne vom Himmel, steigt deine Körpertemperatur. Erhöht sie sich zu stark, drohen Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Eine Außentemperatur ab 37 Grad Celsius kann die Arbeit deiner Organe negativ beeinflussen.

Damit das nicht passiert, sondert der Körper über Schweißdrüsen ein Sekret ab. Dieses besteht hauptsächlich aus Wasser (99 Prozent) und verschiedenen Salzen. Sobald dir „warm wird“, benetzt Schweiß deine Haut und verdunstet. Diese Transpiration sorgt für den kühlenden Effekt.

Infografik Schweißdrüsen Aufbau
© iStock / Getty Images Plus / yomogi1

Ekkrine Schweißdrüsen

Sie sind auf dem ganzen Körper verteilt. Bei Wärme, die durch körperliche Anstrengung oder äußere Umstände entsteht, sondern ekkrine Schweißdrüsen ein kühlendes Sekret ab. Dieses enthält zusätzlich Salze wie Natrium oder Kalium.

Apokrine Schweißdrüsen

Kommen nur an bestimmten Körperstellen wie den Achseln oder Genitalien vor. Die abgesonderte Flüssigkeit der apokrinen Schweißdrüsen enthält die Duftstoffe, die für den individuellen Geruch eines Menschen sorgen.

Wirksame Funktionen des Schwitzens

Schwitzen mag dir lästig erscheinen, wenn du im Sommer schon bei kleinsten Anstrengungen vor Feuchtigkeit triefst. Aber die Transpiration erfüllt drei wichtige Funktionen.

Kühlen

Ist deine Haut mit einem dünnen Wasserfilm überzogen, verdampft dieser infolge von Hitze. Durch diese Transpiration entzieht der Schweiß deinem Körper überschüssige Wärme.

Übrigens: Sporttreibende schwitzen bei gleicher Belastung mehr als Untrainierte. Der Körper kann durch das regelmäßige Training schneller auf den Kühlbedarf reagieren und die Schweißproduktion einleiten.

Reinigung

Der Schweiß transportiert Giftstoffe aus deinem Körper ab. Dazu gehören Arzneimittelreste, Harnstoffe oder Alkohol. Deshalb schwitzt du nach einer langen Nacht an der Bar besonders stark. Den Reinigungsprozess kannst du mit Saunagängen noch unterstützen.

Schutz

Der Schweiß aus den ekkrinen Schweißdrüsen enthält viele Salze und weist einen sauren pH-Wert auf. Dadurch bildet er eine Schutzschicht auf deiner Haut. Durch den sauren Untergrund und den im Schweiß enthaltenen Stoff Dermcidin sterben viele Bakterien ab.

Regelmäßig nachfüllen

Dein Körper schwitzt die ganze Zeit. Selbst ohne Sport verlierst du bis zu 500 Milliliter Flüssigkeit am Tag. Fehlt deinem Körper Wasser, kann er sich nicht mehr abkühlen. Deine Leistungsfähigkeit sinkt.

Mit dem Hydration Tracking auf deiner Garmin Uhr kontrollierst du deinen Wasserhaushalt. Du kannst dir Trinkziele setzen und dich daran erinnern lassen.

Weniger transpirieren: Wie geht das?

Deos, Sprays und Salben – sie alle sollen helfen und deinen Schweißfluss mindern. Die meisten davon übertünchen ihn lediglich und setzen dabei auf Chemie. Trotzdem kannst du deine genetische Veranlagung ein wenig austricksen. Diese Mittel helfen:

Hausmittel: Den Körper beruhigen

Die Liste der Hausmittel gegen übermäßiges Schwitzen ist lang. Einige davon sind jedoch mehr Mythos als Hilfe. Das kalte Duschen kühlt deinen Körper zwar kurzzeitig runter, die Körpertemperatur steigt danach aber umso schneller wieder an. Du schwitzt danach sogar mehr.

Effektiver wirkt frischer Salbei. Trinkst du vier Wochen lang drei Tassen Salbeitee am Tag, stimulieren die ätherischen Öle dein zentrales Nervensystem. Dein Schweißverlust kann sich in der Folge normalisieren.

Salbeibblätter sind ein natürliches Hausmittel gegen Erkältung
Regelmäßiger Konsum von Salbeitee stimuliert das Nervensystem und kann bei übermäßigem Schwitzen helfen. © iStock.com/fotoedu

Stress, den du über die Funktion „Stresslevel“ auf Smartwatches von Garmin beobachtest, ist neben körperlicher Anstrengung einer der Hauptgründe für eine übermäßige Transpiration. Deine innere Gehetztheit kannst du mit lauwarmen Tees aus Heilpflanzen wie Baldrian oder Melisse beruhigen. Auch Atemübungen können den stressbedingten Anstieg der Herzfrequenz drosseln.

Schwitzt du besonders stark an den Füßen, hilft Apfelessig. Träufle 100 Milliliter in 10 Liter warmes Wasser und bade deine Mauken darin. Dadurch ziehen sich deine Schweißdrüsen zusammen. Zudem tötest du Bakterien ab, die unangenehmen Geruch verursachen.

Die Ernährung: Den Magen schonen und dadurch weniger schwitzen

Deinen Schweißverlust kannst du auch über deine Ernährung beeinflussen. Verzichte vor allem auf Fleisch und fettige Speisen, denn die Verdauung verbraucht viel Energie. Dadurch steigt deine Körpertemperatur und du schwitzt. Pflanzliche Kost ist leichter verdaulich. Milchprodukte wie zuckerfreie Buttermilch oder salzig schmeckender Ayran helfen besonders im Sommer gegen Schweißausbrüche.

Auch Wasser mit Zitronensaft soll übermäßiges Schwitzen lindern. © iStock.com / 5second

Schwitzt du viel, musst du den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Wasser ist dafür die beste Variante. Mit etwas Zitronensaft angereichert kann es deinen Schweißverlust sogar mindern. Die Zitronensäure kühlt dich von innen und füllt deinen Mineralstoffspeicher auf.

Kleidung: Luftige Baumwolle für mehr Zirkulation

Trägst du luftige Klamotten, gelangt mehr Luft an deinen Körper. Durch die Zirkulation verdunstet Schweiß besser. Zudem ist das Material deiner Textilien wichtig. Gegen starkes Schwitzen hilft beispielsweise Baumwolle. Sie saugt Schweiß gut auf, ohne dass die Kleidung nass erscheint. Leinen-Hosen und Hemden geben die Feuchtigkeit schnell an die Umgebung ab. Kunstfasern hemmen dagegen diesen Prozess.

Frau mit Kleid aus Leinen
Trage luftige Kleidung aus Baumwolle oder Leinen. Sie nimmt den Schweiß auf und gibt ihn schnell an die Umgebung ab. © iStock / Getty Images Plus / Bogdan Kurylo

Wenn das Schwitzen ungesund ist

Schlagen diese Methoden kaum an, leidest du vielleicht an Hyperhidrose, auch krankhaftes Schwitzen genannt. Die Krankheit existiert in zwei Formen. Die „primäre Hyperhidrose“ hat keine erkennbaren Ursachen. Sie kann sogar genetisch vererbt sein.

Bei der „sekundären Hyperhidrose“ ist die starke Schweißproduktion ein Symptom einer anderen Krankheit. Suche einen Arzt oder eine Ärztin auf, wenn sich starkes Unwohlsein und erheblicher Schweißfluss über mehrere Tage ergänzen.

Gleiches gilt, wenn du im Schlaf übermäßig viel transpirierst. Das hat oft harmlose Ursachen wie Stress oder Alkoholkonsum am Vorabend. Manchmal kann aber eine Krankheit der Auslöser sein. Kannst du die klassischen Gründe ausschließen und wachst trotzdem Nacht für Nacht schweißgebadet auf? Dann hilft nur der Besuch beim Arzt oder deiner Ärztin.

Hydration Tracking: Trinkst du genug Wasser?

Zeichne auf, wie viel Flüssigkeit du täglich zu dir nimmst und optimiere deinen Wasserhaushalt für eine bessere Fitness.

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