Krebsvorsorge: Senken Kreuzblütler das Risiko für Prostatakrebs?

Inhalt:

Was sind Kreuzblütler?
Können Kreuzblütler wirklich vor Prostatakrebs schützen?
Wie du Prostatakrebs vorbeugen kannst

Krebserkrankungen sind bis heute eine der größten Herausforderungen für die Medizin. Die Behandlung macht Fortschritte, immer mehr Menschen besiegen die tückische Krankheit. Ein sicheres und vollumfänglich wirkendes Heilmittel gibt es aber noch nicht.

Umso wichtiger ist die Vorsorge. Um es wie in deinem #BeatYesterday.org-Guide klarzustellen: Du kannst das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht komplett ausschließen. Aber du kannst dafür sorgen, dass die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Diagnose sinkt.

Neben dem Verzicht auf Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol soll auch der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel Krebs vorbeugen. So wird Kreuzblütlern zugeschrieben, dass sie das Risiko für Prostatakrebs senken können – eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. Doch stimmt das überhaupt?

Was sind Kreuzblütler?

Kreuzblütler sind eine Pflanzenfamilie, zu der viele Gemüsesorten gehören. Der etwas ungelenke Name entsteht durch die charakteristische Kreuzform der Blütenblätter. Zu den Kreuzblütlern gehören beispielsweise Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl oder Radieschen. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe sollen sie besonders gut für deine Gesundheit sein. So versorgen sie dich beispielsweise mit pflanzlichen Proteinen, Vitaminen, Magnesium oder Kalium. Wichtig ist: Gekochte Kreuzblütler verlieren große Mengen ihrer gesunden Inhaltsstoffe. Du solltest Kreuzblütler also also vorwiegend als gedünstetes oder rohes Gemüse verzehren.

Können Kreuzblütler wirklich vor Prostatakrebs schützen?

Aufgrund ihrer reichhaltigen Inhaltsstoffe genießen Kreuzblütler in der alternativen Ernährungsmedizin einen besonders positiven Ruf. Stehen sie regelmäßig auf deinem Speiseplan, sollen sie eine natürliche Prävention gegen Prostatakrebs sein – heißt es in unzähligen Forenbeiträgen.

Verantwortlich dafür soll ein ziemlich unbekannter Inhaltsstoff sein – Sulforaphan. Das sogenannte Senföl ist nur in wenigen Gemüsesorten vorhanden – zum Beispiel in Blumenkohl, Rosenkohl oder Brokkoli.

Mit seinen antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten soll Sulforaphan vor verschiedenen Krebsarten – besonders an der Prostata – schützen und sogar das Wachstum von bereits entstandenen Tumoren hemmen.

Den präventiven Effekt der Kreuzblütler untersuchten beispielsweise Forschende des Nationalen Instituts für Agrarwissenschaften im südkoreanischen Jeonju. Ihre Versuche zeigten, dass frische Kreuzblütler oder deren Extrakt das Wachstum von Krebszellen tatsächlich verhindern oder bremsen können.

Die Abteilung für Urologie an der Frankfurter Goethe-Universität konnte in einer Studie zudem einen konkreten Effekt bei Prostatakrebs beobachten. Ihre Ergebnisse zeigten, dass Sulforaphan das Wachstum von Krebszellen hemmen und Behandlungsmethoden effektiver machen könne. Forschende des Uniklinikums in Heidelberg stützen diese Erkenntnisse. Ihre Untersuchungen zeigten, dass die Supplementierung (die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln) mit Sulforaphan bei der Krebsbehandlung mit Fortschritten einherging, der therapierte Tumor tendenziell schrumpfte. Wie groß der Einfluss des sekundären Pflanzenstoff ist, konnte jedoch nicht bestimmt werden. Auch gab es ein Problem.

Wachsende Tumore stoppen? Leider nicht immer!

Zwar wurden die Tumore kleiner, doch die Tumorstammzellen zeigten sich mit der Zeit resistenter. Eine Studie des San Diego Health’s Moores Cancer Center konnte die heilende Wirkung sogar widerlegen. Bei Teilnehmenden mit einem Prostatafrühkarzinom, die sich gesund ernährten und auch Kreuzblütler aßen, konnte das Wachstum des Tumors nicht aufgehalten werden. Dies gelang nur bei einer einzigen Person.

Fazit: Auch wenn viele Studien die Wirksamkeit von Kreuzblütlern in der Prävention und Behandlung von Prostatakrebs nahelegen, im Großen und Ganzen ist die sogenannte Evidenz sehr dünn. Besonders im Vergleich zu den verhältnismäßig großen Versprechungen. Auch die deutsche Prostata-Hilfe verweist darauf, dass der Einfluss der Ernährung noch unklar ist.

Wie du Prostatakrebs vorbeugen kannst

Möchtest du dein Risiko für Prostatakrebs senken, kannst du mit kleinen Veränderungen im Alltag präventiv einiges bewirken.

Gestalte deinen Alltag aktiv

Mit ausreichend Bewegung im Alltag kannst du das Risiko für Krebsarten wie Prostatakrebs reduzieren. Eine Studie der Universität in Sydney belegt beispielsweise, dass regelmäßiges Training das Risiko für einige Krebsarten um bis zu 32 Prozent senken kann.

Für dein aktives Leben!

Achte auf dein Gewicht

Die regelmäßige Bewegung hilft dir auch bei der Gewichtskontrolle. Denn erhöhtes Körpergewicht ist laut Forschung ein weiterer Risikofaktor für Prostatakrebs. Besonders Fett an Bauch und Oberschenkeln kann das Risiko steigern. Das fand ein Forschungsteam an der Harvard T.H. Chan School of Public Health in einer Untersuchung heraus. Wenn du in den Verlust von Bauchfett investierst, setzt du dich auch für deine Gesundheit ein.

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Ernähre dich gesund

Wie bei vielen Erkrankungen gilt die Ernährung als wichtiger Hebel für ein gesundes Leben. Laut der Prostata Hilfe Deutschland solltest du auf große Mengen Fleisch verzichten. Bei Vollkornprodukten, Obst und Gemüse darfst du dagegen unbesorgt zugreifen. Den Effekt einer pflanzlichen Ernährung konnten Forschende des Akademisch Medizinischen Zentrums in New York nachweisen. Bei Teilnehmenden, die sich vegetarisch ernährten, sank das Risiko auf Prostatakrebs um 19 Prozent.

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Verzichte auf Alkohol und Zigaretten

Die wahrscheinlich größten Laster der Menschheit steigern auch das Risiko für Prostatakrebs. Eine Untersuchung des Medical Center an der Universität in Nebraska zeigte, dass regelmäßiger Alkoholkonsum die Entstehung von Prostatakrebs fördern kann. Studien im saudi-arabischen Riad belegten einen erheblichen Anstieg des Sterberisikos bei Krebs. Laut den Forschenden stieg es bei aktiven Raucherinnen und Rauchern um 42 Prozent.

Das Fazit

Kreuzblütler sind nur ein ganz kleiner Bestandteil für ein möglichst langes und gesundes Leben. Trotzdem kann es sich auszahlen, wenn du dich auch mit diesen Details beschäftigst. Denn setzt du dich mit deinem Körper und dessen Nährstoffversorgung auseinander, hast du schon einen großen Schritt in Richtung gesunder Alltagsgewohnheiten hinter dir.

Ganz wichtig: Reduziere deinen Alkoholkonsum und überlass das Rauchen den anderen. Nicht, weil irgendwer dir das vorschreibt. Sondern weil dir das guttun wird.

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