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Nachgefragt: Was bringt Alkoholfasten wirklich?

Der Heidelberger Wissenschaftler Prof. Helmut Seitz forscht seit Jahrzehnten zu Alkohol und seinen gesundheitlichen Folgen. Autorin Marieke Sobiech sprach mit ihm über Mythen und Wahrheiten, Risiken und Tipps.

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Kein Alkohol. Sechs Wochen lang. Ab Aschermittwoch verzichten viele Menschen auf Alkohol – bis Karsamstag. Und was bringt die Abstinenz? Reichen sechs Wochen aus, um dir selbst und deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun? Kannst du die Veränderung spüren und vor allem sehen? Wie wirkt sich der Alkoholverzicht auf dein Training aus?

Autorin Marieke Sobiech weiß ein gutes Glas Wein zu schätzen und hat beim Heidelberger Alkoholforscher Prof. Helmut Seitz nachgefragt. Der Ärztliche Direktor erklärte ihr, wie sich Alkohol auf den Körper auswirkt, was Alkoholverzicht verändert, wie man seinen Konsum senkt und was er von alkoholfreiem Wein hält.

Prof. Dr. Helmut K. Seitz sitzt an seinem Schreibtisch
Prof. Helmut K. Seitz © Till Kochendörfer/Krankenhaus Salem

Über Prof. Helmut K. Seitz

Prof. Helmut K. Seitz ist führend auf dem Gebiet der Alkoholforschung. Der international anerkannte Wissenschaftler von der Universität Heidelberg leitet hier u. a. das Alkoholforschungszentrum. Er hat mehr als 450 Publikationen zu dem Thema verfasst und wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Der frühere Präsident der Europäischen Alkohol Forschungsgesellschaft ist zudem Ärztlicher Direktor und Chefarzt am Krankenhaus Salem und St. Vincentius in Heidelberg. Der Professor sagt von sich, er trinke zwei oder drei Mal pro Woche ein Glas Wein oder ein, zwei Bier. Neulich hat er zum ersten Mal alkoholfreien Wein probiert. Sein persönliches Fazit: gar keine schlechte Alternative.

Deutschland gilt im weltweiten Vergleich als Hochkonsumland, wenn es um Alkohol geht – im Schnitt trinkt jeder Deutsche pro Jahr eine gut gefüllte Badewanne leer. Wie erklären Sie sich das?

Prof. Helmut K. Seitz: Die Wirkung von Alkohol ist schon seit der Antike bekannt. In Deutschland ist der Alkoholkonsum historisch gewachsen, denken Sie nur an die jahrhundertealte deutsche Bierbraukunst oder die zahlreichen Weinanbaugebiete. Aber nicht nur in Deutschland wird vergleichsweise viel Alkohol getrunken, auch europäische Länder wie Frankreich oder Portugal stehen auf der Liste ganz oben. Dass man das ändern kann, haben die Italienerinnern und Italiener bewiesen: Dort wird mittlerweile mittags kein Wein mehr getrunken.

Es ist belegt, dass entgegen der früher landläufigen Meinung gerade die sogenannte Bildungselite viel Alkohol trinkt. Woran liegt das?

Prof. Seitz: Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verändert. Der Druck auf den Einzelnen ist viel größer geworden, jeder soll rund um die Uhr funktionieren und Leistung erbringen. Um diesem Druck- und Stressempfinden zu entkommen, fangen viele Menschen – darunter überdurchschnittlich viele Akademiker – an, zu trinken. Sie tun es oft in dem Glauben, der Alkohol würde sie schnell leistungsfähiger, konzentrierter, kreativer machen oder zur Entspannung beitragen. Sie denken, sie täten sich etwas Gutes. Doch das ist ein Irrglaube.

Neulich entdeckte ich das Stellenangebot einer Werbeagentur, in dem angepriesen wurde, dass es jeden Freitagnachmittag Freibier auf der Terrasse des Unternehmens gäbe. Was halten Sie von solchen Offerten?

Prof. Seitz: Lieber wäre mir, wenn sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern frisches Obst anbieten würden. Im Ernst: Das kann ich natürlich nicht gutheißen. Solche gesellschaftlichen Angebote, zumal bei einer gewissen Gruppendynamik, verführen die Menschen und gaukeln ihnen vor, es wäre vollkommen normal und gehöre zum guten Lebensstil, regelmäßig Alkohol zu trinken. Schlimmstenfalls üben solche Veranstaltungen sogar Druck auf den Einzelnen aus, mittrinken zu müssen.

Deine Meinung zum Alkoholfasten

Traubensaft statt Wein. Hand aufs Herz – fastest du auch gerade und verzichtest auf Alkohol? Trinkst Du sonst Bier, Wein und Co. oder lebst du generell abstinent? Welche Rolle spielt Alkohol in deinem Alltag? Erzähle es uns in den Kommentaren.
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Warum ist Alkohol noch immer so gesellschaftsfähig?

Prof. Seitz: In der Gruppe trinken, ist bequem. Man macht es einfach mit. Denn anfangs kann Alkohol wie ein soziales Schmiermittel in der Gruppe wirken. Hemmungen werden abgebaut, die Kontaktaufnahme gelingt besser, ein beschwingtes Gefühl stellt sich ein. Doch sobald es zu viel Alkohol wird, kippt die Stimmung. Menschen werden müde und tumb oder aggressiv und gereizt. Dann nimmt auch die Gewaltbereitschaft zu.

Woran erkenne ich, dass ich ein Alkoholproblem habe? Muss ich mir bereits Sorgen machen, wenn es mir schwerfällt, abends nicht zum Bier oder dem Glas Rotwein zu greifen?

Prof. Seitz: Wenn ich es nicht schaffe, zwei oder drei Tage nacheinander ohne Alkohol zu überstehen, ist das ein eindeutiges Alarmsignal. Dann sollte ich mir Gedanken machen, warum ich scheinbar nicht auf Alkohol verzichten kann oder warum ich glaube, Alkohol täglich zu brauchen. Der sogenannte CAGE-Test – ein kurzer Selbstcheck zur Beurteilung des Alkoholkonsums – kann da schon sehr aufschlussreich sein.

Der CAGE-Test: Bin ich gefährdet?

Der CAGE-Test ist ein kurzer Selbsttest, mit dem du dein Trinkverhalten überprüfen kannst. Beantworte vier einfache Fragen, um herauszufinden, ob dein Alkoholkonsum riskant sein könnte:

  1. Cut down: Hast du schon mal darüber nachgedacht, weniger Alkohol zu trinken?
  2. Annoyed: Haben dich andere Menschen mit ihrer Kritik an deinem Alkoholkonsum verärgert?
  3. Guilty: Hattest du schon einmal ein schlechtes Gewissen wegen deines Trinkverhaltens?
  4. Eye-opener: Hast du morgens schon mal Alkohol getrunken, um wach zu werden oder „in die Gänge zu kommen“?

Wenn du mindestens zwei dieser Fragen mit „Ja“ beantwortest, könnte es sinnvoll sein, über deinen Alkoholkonsum nachzudenken und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Viele Menschen gehen davon aus, dass zwei, drei Bier pro Tag ja nicht so schlimm sein können – zumindest nicht im Vergleich zu hochprozentigen Getränken wie Schnaps. Ist es Mythos oder Wahrheit, dass bestimmte alkoholische Getränke weniger schädlich sind als andere?

Prof. Seitz: Jüngste Untersuchungen haben die jahrzehntelange Annahme widerlegt, dass ein wohldosierter Genuss alkoholischer Getränke unter bestimmten Bedingungen sogar einen medizinischen Nutzen haben kann. Das Gegenteil ist der Fall. Alkohol ist nicht gesundheitsfördernd. Allerdings verstoffwechseln Menschen Alkohol individuell, manche besser, manche schlechter. Das ist abhängig von Alter, Gewicht, Veranlagung.

Zwischen Wein und Bier gibt es keinen Unterschied, außer bei der Promillezahl. Tatsächlich aber ist Hochprozentiges im Vergleich deutlich problematischer, weil es unter anderem die Mundschleimhaut stark schädigen kann.

Sport zu treiben hat keinen abmildernden Effekt auf Alkoholkonsum

Prof. Seitz

Kann Sport präventiv wirken und gesundheitsschädliche Auswirkungen durch Alkohol reduzieren? Vertragen körperlich fitte Menschen Alkohol besser als andere?

Prof. Seitz: Gehen wir davon aus, dass zwei Menschen von Typus, Gewicht und Geschlecht her gleich sind, beide ohne gesundheitlichen Schäden. Aber einer ist Sportler, der andere nicht. Im Vergleich wird man keinen Unterschied erkennen. Sport zu treiben hat keinen abmildernden Effekt auf Auswirkungen des Alkoholkonsums. Mit Sport kann man direkte Folgen von Alkohol nicht entschärfen.

Zwei Menschen stoßen mit Rotwein und Saft an
Mindestens zwei Tage in der Woche auf Alkohol verzichten, raten Expertinnen und Experten.© Marieke Sobiech

Es gibt die offizielle Empfehlung von Expertinnen und Experten wie Ihnen, an mindestens zwei Tagen in der Woche keinen Alkohol zu trinken. Wenn ich mich daran halte, was passiert in der Zeit des Alkoholverzichts in meinem Körper?

Prof. Seitz: Hierbei gibt es zwei Aspekte: Wenn ich es ohne Probleme schaffe, zwei Tage oder länger keinen Alkohol zu trinken, kann ich ziemlich sicher sein, mich nicht in einer Abhängigkeit zu befinden. Mit dieser Maßnahme überprüfe ich mich also regelmäßig selbst. Und in der alkoholfreien Zeit können sich Organe wie die Leber wieder erholen und normalisieren. Ich schlafe besser, bin ausgeruhter und leistungsfähiger.

Wenn sich innerhalb von nur zwei Tagen Abstinenz positive Auswirkungen zeigen, was passiert vermutlich in den sechs Wochen des Alkoholfastens?

Prof. Seitz: Die Resultate sind nach mehreren Wochen des Alkoholverzichts massiv stärker. Eine potenzielle Fettleber wird vermutlich komplett fettfrei sein. Die Stoffwechselvorgänge werden sich normalisiert haben. Ich werde mich deutlich besser fühlen.

Wie finden Sie die Idee des „Alkoholfastens“?

Prof. Seitz: Ich finde das ein sehr gutes Vorhaben. Denn es ist wichtig zu erkennen, ob ich problemlos ohne Alkohol leben kann oder nicht. Das ist der große Test.

Haben Sie Tipps für den Alltag, wie man sein Verlangen nach Alkohol reduzieren oder sogar komplett unterbinden kann?

Prof. Seitz: Es gibt einen Trick, wenn ich nicht so viel Alkohol trinken will: Ich trinke sehr, sehr langsam. Und dazu am besten noch ein Glas Wasser. Wenn ich aber eine Weile komplett auf Alkohol verzichten möchte, um es mir und anderen zu beweisen, dann zählt meiner Meinung nach einzig der Wille. Dann sage ich mir: Ich will das und ich ziehe das jetzt durch.

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Über diesen Artikel

BeatYesterday Autorin Marieke Sobiech

Autor:in:

Marieke Sobiech

Marieke Sobiech hat ein Faible für menschliche Charakterschwächen und ist deshalb auch nur selten nachtragend. …

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Medizinische Prüfung:

Prof. Helmut K. Seitz

Prof. Helmut K. Seitz ist führend auf dem Gebiet der Alkoholforschung. Der international anerkannte Wissenschaftler …

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Meinungen
Pauline
28.01.2025 | 10:43 Uhr

Liebe Marieke,
vielen Dank für deinen informativen Artikel und die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Auch lieb Dank an Herrn Prof. Seitz für seine Einblicke in das Forschungsgebiet.
Allerdings möchte ich die Aussage von Herrn Prof. Seitz in Frage stellen, wonach „wenn ich es ohne Probleme schaffe, zwei Tage oder länger keinen Alkohol zu trinken, […] ich ziemlich sicher sein [kann], mich nicht in einer Abhängigkeit zu befinden“. Diese Aussage ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht fundiert und könnte dazu führen, dass suchtgefährdete oder bereits alkoholabhängige Personen ihren Konsum unterschätzen oder rechtfertigen. Die WHO definiert in der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD) klare Kriterien für Alkoholabhängigkeit, die weitaus tiefgreifender sind als die Fähigkeit, zwei bis drei Tage abstinent zu bleiben. Der bereits im Artikel erwähnte CAGE-Test ist in diesem Zusammenhang eine deutlich sinnvollere Methode zur Selbstüberprüfung.
Ein weiterer Punkt, den ich gerne diskutieren möchte, ist die Aussage von Herrn Seitz, dass allein der Wille ausschlaggebend sei, um für eine gewisse Zeit auf Alkohol zu verzichten. Laut dem oben genannten Klassifikationssystem wird Alkoholabhängigkeit unter dem ICD-Code F10.2 als Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Abhängigkeitssyndrom geführt. Das bedeutet, dass Alkoholabhängigkeit eine psychische Störung ist, die nicht auf willensschwache Charakterzüge zurückzuführen ist, sondern auf tiefere psychologische Ursachen und die Wirkung der abhängig machenden Substanz selbst. Leider trägt diese Aussage meiner Meinung nach zur Stigmatisierung psychischer Erkrankungen bei – in diesem Fall speziell der Alkoholabhängigkeit.
Abschließend möchte ich betonen, wie wichtig ich die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkoholkonsum finde. Es ist großartig, dass diesem Thema auf deinem Blog so viel Raum gegeben wird. Ich unterstütze die Kernaussage des Artikels, den eigenen Alkoholkonsum regelmäßig zu reflektieren und sich auch als sportlich aktive Person mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen. Dennoch sehe ich die Gefahr, dass betroffene Personen ihren Konsum aufgrund der im Artikel getroffenen Aussagen falsch einschätzen und dass die Betonung, allein der Wille sei entscheidend, um auf Alkohol zu verzichten, zur Stigmatisierung von Alkoholabhängigkeit beiträgt. Übermäßiger Alkoholkonsum sollte vielmehr als das betrachtet werden, was er ist: eine ernstzunehmende psychische Störung.
Herzliche Grüße,
Pauline

Anjinha
13.01.2023 | 02:35 Uhr

Ich trinke seit 3Jahren keinen Alkohol- je länger ich „faste“ umso mehr wird einen klar wie tief das Thema in der Gesellschaft verankert ist. Es ist normal Webung zu sehen, es ist normal nach Alkoholgenuss Auto zu fahren… es ist ein immenser Druck! Mich bockt es dennoch nicht! Ich bleib Abstinent ??

Daniela Rünzler
07.03.2020 | 09:57 Uhr

Ich habe in der Woche 6-10 Bier und und manchmal ein paar axhterl Wein getrunken. Seit 3 Jahren zu ich regelmäßig in der Fastenzeit Alkohol fasten hab aber kaum eine Veränderung bemerkt. Seit Jahresbeginn meinen Konsum reduziert auf ein mal in der Woche 1-3 Bier. Seit Beginn der Fastenzeit hab ich heuer gedacht i probier’s a mal mit Basenfasten , heute ist der 10 e Tag und ich fühl mich wirklich besser, ich glaube dass Alkohol fasten schon was bringt aber wenn man die Ernährung auch noch umstellt ist der Effekt größer ?

Jule Fuchs
09.03.2020 | 08:49 Uhr

Liebe Daniela,
danke für Deine Offenheit. Deine Erfahrung kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Der Effekt ist mit einer Umstellung der Ernährung deutlich spürbarer. Aber auch das reine Alkoholfasten hat seine Wirkung. Ich habe mich deutlich leistungsfähiger gefühlt. Mach weiter so!
Viel Erfolg!
Jule aus der Redaktion

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Pauline
28.01.2025 | 10:43 Uhr

Liebe Marieke,
vielen Dank für deinen informativen Artikel und die Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Auch lieb Dank an Herrn Prof. Seitz für seine Einblicke in das Forschungsgebiet.
Allerdings möchte ich die Aussage von Herrn Prof. Seitz in Frage stellen, wonach „wenn ich es ohne Probleme schaffe, zwei Tage oder länger keinen Alkohol zu trinken, […] ich ziemlich sicher sein [kann], mich nicht in einer Abhängigkeit zu befinden“. Diese Aussage ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht fundiert und könnte dazu führen, dass suchtgefährdete oder bereits alkoholabhängige Personen ihren Konsum unterschätzen oder rechtfertigen. Die WHO definiert in der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD) klare Kriterien für Alkoholabhängigkeit, die weitaus tiefgreifender sind als die Fähigkeit, zwei bis drei Tage abstinent zu bleiben. Der bereits im Artikel erwähnte CAGE-Test ist in diesem Zusammenhang eine deutlich sinnvollere Methode zur Selbstüberprüfung.
Ein weiterer Punkt, den ich gerne diskutieren möchte, ist die Aussage von Herrn Seitz, dass allein der Wille ausschlaggebend sei, um für eine gewisse Zeit auf Alkohol zu verzichten. Laut dem oben genannten Klassifikationssystem wird Alkoholabhängigkeit unter dem ICD-Code F10.2 als Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol: Abhängigkeitssyndrom geführt. Das bedeutet, dass Alkoholabhängigkeit eine psychische Störung ist, die nicht auf willensschwache Charakterzüge zurückzuführen ist, sondern auf tiefere psychologische Ursachen und die Wirkung der abhängig machenden Substanz selbst. Leider trägt diese Aussage meiner Meinung nach zur Stigmatisierung psychischer Erkrankungen bei – in diesem Fall speziell der Alkoholabhängigkeit.
Abschließend möchte ich betonen, wie wichtig ich die Auseinandersetzung mit dem Thema Alkoholkonsum finde. Es ist großartig, dass diesem Thema auf deinem Blog so viel Raum gegeben wird. Ich unterstütze die Kernaussage des Artikels, den eigenen Alkoholkonsum regelmäßig zu reflektieren und sich auch als sportlich aktive Person mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen. Dennoch sehe ich die Gefahr, dass betroffene Personen ihren Konsum aufgrund der im Artikel getroffenen Aussagen falsch einschätzen und dass die Betonung, allein der Wille sei entscheidend, um auf Alkohol zu verzichten, zur Stigmatisierung von Alkoholabhängigkeit beiträgt. Übermäßiger Alkoholkonsum sollte vielmehr als das betrachtet werden, was er ist: eine ernstzunehmende psychische Störung.
Herzliche Grüße,
Pauline

Anjinha
13.01.2023 | 02:35 Uhr

Ich trinke seit 3Jahren keinen Alkohol- je länger ich „faste“ umso mehr wird einen klar wie tief das Thema in der Gesellschaft verankert ist. Es ist normal Webung zu sehen, es ist normal nach Alkoholgenuss Auto zu fahren… es ist ein immenser Druck! Mich bockt es dennoch nicht! Ich bleib Abstinent ??

Daniela Rünzler
07.03.2020 | 09:57 Uhr

Ich habe in der Woche 6-10 Bier und und manchmal ein paar axhterl Wein getrunken. Seit 3 Jahren zu ich regelmäßig in der Fastenzeit Alkohol fasten hab aber kaum eine Veränderung bemerkt. Seit Jahresbeginn meinen Konsum reduziert auf ein mal in der Woche 1-3 Bier. Seit Beginn der Fastenzeit hab ich heuer gedacht i probier’s a mal mit Basenfasten , heute ist der 10 e Tag und ich fühl mich wirklich besser, ich glaube dass Alkohol fasten schon was bringt aber wenn man die Ernährung auch noch umstellt ist der Effekt größer ?

Jule Fuchs
09.03.2020 | 08:49 Uhr

Liebe Daniela,
danke für Deine Offenheit. Deine Erfahrung kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Der Effekt ist mit einer Umstellung der Ernährung deutlich spürbarer. Aber auch das reine Alkoholfasten hat seine Wirkung. Ich habe mich deutlich leistungsfähiger gefühlt. Mach weiter so!
Viel Erfolg!
Jule aus der Redaktion