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Fahrrad-Mathematik: Die Formel für die perfekte Sitzposition

Du suchst das perfekte Bike für dich? Wir erklären dir, wie du dank Fahrrad-Mathematik die optimale Rahmengröße und Sitzposition errechnest.

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Früher war alles ganz einfach: Wer sich ein neues Fahrrad kaufen wollte, ging zum Fachhändler seines Vertrauens und wählte zwischen Renn- oder Straßenrad. Für die Größe des Fahrrads war lediglich die Reifengröße in Zoll maßgebend. „Soll es ein 26er- oder ein 28er-Rad sein?“, war häufig die Frage des Verkäufers.

Heute kannst du aus aus einer Vielzahl von Bikes, Rahmen und Messvarianten wählen. Ziel ist es, deine optimale Sitzposition auf dem Fahrrad zu ermitteln und damit die Kraftübertragung auf die Pedalen deutlich zu verbessern. Dahinter steckt ein komplexes System der Fahrrad-Mathematik.

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Berechne die optimale Rahmengröße

Im ersten Schritt musst du die richtige Rahmengröße (auch Rahmenhöhe genannt) für dich herausfinden. Dieser Wert bezeichnet die Länge vom Zentrum des Tretlagers bis zum Ende des Sattelrohres. Dazu misst du zunächst deine Schrittlänge. Nimm ein Maßband oder einen Zollstock und miss den Abstand zwischen Ferse und Schritt. Diesen Wert kannst du in einen Rahmen-Rechner eingeben. Dieser berechnet je nach Fahrradtyp (Rennrad, Touringbike, Trekking, Hardtail) die erforderliche Rahmengröße in Zoll und Zentimeter.

Allerdings reichen Werte wie Rahmengröße und Schrittlänge allein nicht mehr als Anhaltspunkte aus, um die optimale Fahrradgröße und Sitzposition zu ermitteln. Da die Rahmen zunehmend individuell auf die Bedürfnisse der Radfahrer konzipiert sind, geben die meisten Hersteller präzisere Maße wie den Stack-to-Reach-Quotienten (STR) an.

© Garmin

Von sportlich bis komfortabel

Ob entspannt aufrecht sitzend oder sportlich nach vorne gebeugt – mit dem Stack-to-Reach-Quotienten legst du fest, in welcher Haltung du auf deinem Fahrrad in die Pedalen trittst. Du errechnest den STR-Wert, indem du die Höhe des Rahmens (Stack) in Millimetern durch die Länge (Reach) in Millimetern dividierst. Ein niedriger Wert steht für einen eher sportlichen Rahmen, ein hoher Wert für einen komfortablen.

In entspannter Sitzhaltung bist du ab einem Wert von 1,55 und höher unterwegs. Der Rahmen ist kürzer, dein Oberkörper ist aufgerichtet und deine Arme sind nur leicht gebeugt. Zwischen 1,45 und 1,55 sitzt du in einer gemäßigten Position auf dem Bike. STR-Werte von unter 1,45 deuten auf eine gebeugte, sportliche Sitzhaltung wie auf Rennrädern hin.

Aber Achtung: Diese Werte dienen nur der Orientierung. Je nachdem wie lang deine Beine sind und wie groß dein Oberkörper ist, verschiebt sich der für dich optimale STR-Wert. Deshalb solltest du dich von einem Fachhändler beraten lassen, um das passgenaue Fahrrad für dich zu finden. Alle weiteren Fachbegriffe zur Fahrrad-Mathematik erklären wir dir in einem kleinen Lexikon.

Rennradfahrer stellt seinen Sattel am Fahrrad ein
Um die optimale Sattelhöhe zu berechnen, multiplizierst du deine Schrittlänge mit dem Wert 1,09. © 36clicks / iStock / Getty Images Plus

Lexikon der Fahrrad-Mathematik

Sattelhöhe: Bezeichnet den Abstand von der Pedalmitte bis zur Satteloberseite. Dabei sollte der Kurbelarm auf einer Linie mit dem Sitzrohr liegen. Um die ideale Sattelhöhe zu ermitteln, misst du deine Schrittlänge und multiplizierst diesen Wert mit 1,09. Wenn du beim Treten mit gestrecktem Bein die Ferse auf die Pedale aufsetzen kannst, hast du die Sattelhöhe optimal eingestellt.

Radstand: Beschreibt den Abstand zwischen den Achsen des Vorder- und Hinterrades.. Gemessen wird er von Achsmitte zu Achsmitte. Dieses Maß beeinflusst den Geradeauslauf deines Bikes. Ein langer Radstand bewirkt einen ruhigen Geradeauslauf, ein kurzer Radstand macht das Rad wendiger.

Stack: bezeichnet den vertikal gemessenen Abstand von der Tretlagermitte zur Oberkante der Steuerrohrmitte.

Reach: bezeichnet den horizontal gemessenen Abstand von der Tretlagermitte bis zur Steuerrohrmitte.

Stack-to-Reach (STR): Das Ergebnis, wenn du Stack durch Reach teilst. Das gibt an, wie „sportlich“ du auf deinem Rad sitzt.

Steuerrohrkante: Bezeichnet das obere Ende der Verbindung zwischen Ober- und Unterrohr. Im Steuerrohr wird die Gabel fixiert. Die Neigung gibt den Steuerwinkel vor.

Tretlager: Lager am Fahrrad, welches über die Pedale und Tretkurbel die kreisförmige Bewegung der Füße aufnimmt. Diese wird durch die Kette auf das Hinterrad übertragen.

Vorbau: Ist das Verbindungsstück zwischen Fahrradlenker und Gabelschaft. Es gibt zwei Arten: Der klassische Vorbau wird in den Gabelschaft gesteckt und innen durch eine Klemme verkeilt. Der moderne Ahead-Vorbau klemmt von außen am Gabelschaft. Je nach Länge und Winkel beeinflusst der Vorbau die Tiefe beziehungsweise die Höhe des Lenkers. So kannst du festlegen, ob du eher aufrecht-komfortabel oder sportlich nach vorne gebeugt sitzt.

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