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Die besten Trails für jedermann

Moritz auf der Heide ist einer der besten Trailläufer Europas. Für #BeatYesterday.org stellt er drei besondere Trails vor, die jeder bezwingen und genießen kann.

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Trails sind perfekt, um einfach mal loszulassen. Perfekt, um Energie aufzusaugen und abzugeben. Berg hoch, Berg runter. Manchmal bis die Muskeln brennen. Eine Pause erlaube ich mir oft erst auf dem Gipfel. Erst ganz oben stellt sich das Gefühl der Belohnung ein. Auch wenn das Wetter mal keine gute Sicht zulässt.

Ursprünglich komme ich aus Bonn. Erst seit vier Jahren lebe ich in München. Das Laufen in den Bergen, auf dem Gebirgsgrat, mit dem gewaltigen Panorama der Alpengipfel vor den Augen, das macht mich aber schon länger glücklich. 2012 bin ich mit dem Sport in Berührung gekommen.

Das Schöne am Trailrunning: Es gibt unfassbar technische sowie ausgesetzte Strecken, die nur diejenigen laufen sollten, die schon viel Erfahrung in den Bergen gesammelt haben. Und dann gibt es die Trails, die die meisten von uns laufen können. Die Natur verschlingt uns für ein paar Stunden und spuckt uns am Ende wieder aus. Erschöpft, aber glücklich. Drei dieser Trails für jedermann, die alle ihren Anspruch haben, möchte ich euch hier vorstellen.

Moritz auf der Heide, Jahrgang 1987, ist ein deutscher Langstrecken- und Ultraläufer. Im Jahr 2018 gewann er die Deutsche Meisterschaft auf dem Ultratrail in Veitshöcheim (Franken). Moritz lebt in München.

1. Deutschland

Überschreitung der Nagelfluhkette im Allgäu

Distanz: 16,9 km
Meter bergauf: 880 m
Maximale Höhe: 1.800 m
Schwierigkeit: 4 von 10

Das ist einer meiner Lieblingstrails, weil einfach alles passt. Die Strecke ist leicht mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Mit einer Gondel können Läufer und Wanderer hoch fahren und so den kräftezehrenden Anstieg vermeiden. Der Trail auf Gipfelhöhe ist unbezahlbar schön. Fast durchweg schauen Wanderer entweder in das Tal oder auf die gewaltigen Berge auf der anderen Seite. Technisch ist der Trail relativ einfach zu laufen. Besonders steile oder lange Anstiege gibt es nicht, es ist eher wellig. Rauf und runter. Ein Trail, der wirklich ideal ist, um interessierte Sportler und Wanderer an das alpine Gebiet heranzuführen.

Ich bin den Trail erst kürzlich mit meinen Eltern gelaufen und gewandert. Er ist perfekt für einen langen Nachmittag mit den Freunden oder der Familie geeignet. Im Spätsommer und Frühherbst ist hier allerdings sehr viel los. Familien wandern mit ihren Kindern, viele Läufer sind unterwegs. Der Trail ist also gut besucht. Darauf sollte sich jeder einstellen.

Moritz im Allgäu beim Laufen auf dem Grat.
Moritz im Allgäu. Das Laufen auf dem Grat, dem Gebirgsrücken, macht ihn jedes Mal glücklich. © privat

2. Schweiz

Überschreitung des Pizzo di Claro in der Höhe vom Lago Maggiore (Start in Claro / Ziel in Lumino Ti)

Distanz: 34,8 km
Höhenmeter: 2.560 m
Höchster Punkt: 2.660 m
Schwierigkeit: 8 von 10

Dieser Trail ist nur etwas für fitte Sportler und Leute, die sich in den Bergen schon häufig bewegt haben. Zunächst geht es in den Wald, dann steil nach oben, bis der Wald an der Baumgrenze endet und wir in eine alpine Landschaft eintauchen.

Der Boden wird sehr hart, es geht fast nur über Felsen und Schieferplatten. Eine ebenerdige Waldautobahn sieht anders aus. Hier braucht es die Ausdauer nicht nur in den Beinen, sondern auch im Kopf. Es braucht die volle Konzentration, damit der Fuß nicht in eine Steinspalte rutscht oder die Gelenke umknicken. Auch die Höhenluft ist hier ein Faktor. Es droht keine Höhenkrankheit, aber jeder Schritt ist durch die dünner werdende Luft anstrengender als im Tal.

Beim Abstieg gibt es zudem eine kurze Passage, die so technisch und steil ist, dass Trailrunner mit den Händen arbeiten müssen und schwindelfrei sein sollten. Man kraxelt etwa 40 bis 60 Meter einen steinernen Abhang hinunter. Wer das noch nie gemacht hat, wird sich denken: Nein, das mache ich niemals.

Der Trail ist für jeden gut, der seine Fitness und seine Fähigkeiten am Berg testen will. Für Neulinge am Berg ist er definitiv das falsche Terrain.

Moritz beim Pause machen auf einer Wiese in den Bergen.
Beine baumeln lassen in den Bergen. Moritz macht hier Pause in der Schweiz. © privat

3. Österreich

Von Mandarfen über die Schwarze Schneid mit Blick auf den Pitztaler Gletscher bis hin nach Sölden

Distanz: 31,9 km
Meter bergauf: 2.130 m
Höchster Punkt: 2.940 m
Schwierigkeit: 6 von 10

Hier geht es steil bergauf und steil bergab. Es ist eine klassische Gipfelquerung. Das lange und stete Hochlaufen fordert einiges an Kraft. Aber jeder kann ja das eigene Tempo und die Anzahl der Pausen so dosieren, dass der Lauf trotzdem Spaß macht. Ein echtes Highlight ist der Blick auf den Pitztaler Gletscher.

Insgesamt ist dieser Trail deutlich anstrengender als die Nagelfluhkette im Allgäu, aber lange nicht so fordernd wie die Überschreitung des Pizzo di Claro. Ein ungefährlicher Trail für jeden, nur technisch anspruchsvoller.

Worauf du achten solltest

Wichtig ist hier, was für alle Trails gilt: In Gemeinschaft macht jeder Trail mehr Spaß und vor allem ist es zusammen sicherer. Wenn du dich auskennst und doch alleine losziehen willst: Immer jemandem Bescheid sagen, wo du lang möchtest und wann du etwa zurückkehrst. Falls dir etwas passiert, können informierte Bekannte die Rettungskräfte alarmieren.

Auch der Proviant ist wichtig. Ich habe immer 1,5 Liter Wasser dabei, benötige aber verhältnismäßig wenig Flüssigkeit. Nicht immer gibt es saubere Bäche, an denen ihr eure Reserven nachfüllen könnt. Und auch an den Magen solltet ihr denken. Ob Energieriegel, Gels oder eine Brotzeit – das hängt ganz von euch und eurer sportlichen Motivation auf dem Trail ab.

Diese drei Trails sind nicht gefährlich, solange wir den Berg respektieren, wachsam sind und das Wetter in Betracht ziehen. Vorbereitung ist alles. Und denkt dran: Ob mit voller Geschwindigkeit oder im Wandertempo – genießt einfach euren Lauf und die Aussicht.

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